Das Wilhelminenspital in Wien, heute Klinik Ottakring, hat eine lange Tradition in der neurologischen Versorgung. Unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Walter Pirker, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, bietet die Klinik umfassende Diagnostik und Therapie neurologischer Erkrankungen, insbesondere im Bereich Morbus Parkinson.
Morbus Parkinson: Ein Schwerpunkt der Neurologie im Wilhelminenspital/Klinik Ottakring
Morbus Parkinson ist eine fortschreitende neurodegenerative Erkrankung, bei der Dopamin-produzierende Nervenzellen im Gehirn absterben. Dies führt zu einer Vielzahl von motorischen und nicht-motorischen Symptomen, die sich im Laufe der Zeit verschlimmern.
Symptome und Stadien der Parkinson-Erkrankung
Charakteristisch für Morbus Parkinson ist der langsam voranschreitende Krankheitsverlauf. Durch den schleichenden Nervenzellenverlust treten Symptome in der Regel nicht plötzlich auf, sondern verschlechtern sich oft über Jahre hinweg. Mit Fortschreiten der Erkrankung treten häufig neue Symptome auf. Beim fortgeschrittenen Morbus Parkinson können eine Vielzahl von Symptomen auftreten.
Im Verlauf der Erkrankung nimmt die Wirksamkeit der Therapieansätze aus dem Frühstadium ab. Die Nebenwirkungen der Medikamente und neue Symptome können belastend sein. Daher ist es wichtig, die Therapie regelmäßig an die individuellen Beschwerden jeder Patientin bzw. jedes Patienten anzupassen. Da es bei Morbus Parkinson im fortgeschrittenen Stadium zu Wirkungsschwankungen kommt, muss oftmals die Therapie angepasst werden.
Therapien und Anpassung bei Wirkungsschwankungen
Univ.-Prof. Dr. Pirker erklärt, durch welche Therapiemaßnahmen die Symptome verbessert und wie die Therapien angepasst werden können, wenn Wirkungsschwankungen auftreten. Es gibt verschiedene Maßnahmen, um mit den körperlichen Beschwerden, Kommunikationsproblemen und Auswirkungen auf die Psyche besser klarzukommen.
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Expertise im Bereich Parkinson
Die Klinik Ottakring, ehemals Wilhelminenspital, verfügt über eine hohe Expertise in der Behandlung von Morbus Parkinson. Univ.-Prof. Dr. Pirker habilitierte 2001 mit seiner Arbeit zum Einsatz des Dopamin- und Serotonintransporter-Imagings in der Diagnostik von Parkinson-Erkrankungen. Die Schulungen aus der Parkinson-Kursreihe wurden zusammen mit medizinischen Expert:innen entwickelt. Die Fachärzt:innen beantworten die häufigsten Fragen zu Parkinson und erklären die wichtigsten Begriffe in einfachen Worten.
Schmerztherapie im Wilhelminenspital
Neben der Behandlung neurologischer Erkrankungen spielt auch die Schmerztherapie eine wichtige Rolle im Wilhelminenspital. Eine Studie untersuchte die Schmerzprävalenz im Wilhelminenspital und im Klinikum Klagenfurt.
Ergebnisse der Schmerzstudie
Es wurde eine Schmerzprävalenz von 45,7 % im Wilhelminenspital und von 40,8 % im Klinikum Klagenfurt gefunden. Frauen gaben signifikant häufiger Schmerzen an als Männer. Es wurde kein signifikanter Unterschied in der Schmerzprävalenz der operativen und konservativen Stationen gefunden. Patienten der konservativen Fächer gaben eine signifikant höhere aktuelle Schmerzstärke an als Patienten der operativen Abteilungen. Als häufigste Schmerzlokalisationen wurden Gelenke und Knochen angegeben. 8,8 % (Wilhelminenspital) und 4,0 % (Klinikum Klagenfurt) der befragten Patienten erreichten im ID-Pain-Fragebogen einen Score > 3.
Zufriedenheit mit der Schmerztherapie
Insgesamt zeigte sich, dass der Großteil der Patienten beider Krankenhäuser mit der gebotenen Schmerztherapie zufrieden ist. Die Schmerztherapie der konservativen Fächer darf jedoch nicht vernachlässigt werden.
Famulatur in der Neurologie des Wilhelminenspitals/Klinik Ottakring
Für Medizinstudenten bietet die Neurologiestation des Wilhelminenspitals/Klinik Ottakring eine hervorragende Möglichkeit, praktische Erfahrungen zu sammeln.
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Erfahrungsbericht eines Famulanten
Die Neurologiestation dieses Krankenhauses kann ich nur jedem wärmstens weiterempfehlen. Es herrscht ein sehr herzliches Arbeitsklima, für Fragen und Probleme wird immer Raum gelassen und es wird intensiv auf Famulanten eingegangen. Der Chefarzt hat wiederholt bei Visite uns durch Fragen eingebunden, uns zu spannenden Fällen mitgenommen und auch 2mal während der Famulatur Untersuchungskurse abgehalten. Ansonsten läuft hier viel nach dem Prinzip: alles kann, wenig muss. Morgens beginnt die Ärztebesprechung um 8 Uhr, wer vorher Zugänge legen und Blut abnehmen üben mag, kann schon früher kommen und die Pflege unterstützen (sehr empfehlenswert). Normalerweise durfte man zwischen 1 und 2 Uhr gehen, mit Mittagspause inbegriffen, aber wer Lust hat, kann auch länger an Patienten üben. Essen ist günstiger und Kleidung wird gestellt. Habe mich wirklich sehr wohl und wertgeschätzt auf der Station gefühlt, konnte viel lernen und viele spannenden Fälle mitbegleiten. Ich habe mich im März beworben, und auch sehr schnell eine Zusage bekommen. Auch spontan springen wohl immer wieder Famulanten ab, deswegen kann man hier bestimmt auch noch kurzfristig versuchen, einen Platz zu bekommen. Im Juli 2024 waren wir 3 Famulanten, auf verschiedene Stationen aufgeteilt (man kann auch wechseln, bzw. Tage in den Ambulanzen begleiten).
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