Zu viel Histamin im Gehirn: Ursachen, Symptome und Behandlung

Einleitung

Die Histaminintoleranz (HIT) ist ein Krankheitsbild, das durch ein Ungleichgewicht zwischen anfallendem Histamin und Histaminabbau entsteht. Das wichtigste Enzym für den Histaminmetabolismus ist die Diaminooxidase (DAO). Bei einem Überschreiten der individuellen Histamin-Toleranzgrenze können vielfältige Symptome auftreten, da Histamin in vielen Organsystemen des Körpers eine Rolle spielt.

Etwa ein bis drei Prozent der Menschen in Europa leiden an einer Histaminintoleranz, wobei der Anteil der Frauen überwiegt. Häufig tritt die Intoleranz erst in der zweiten Lebenshälfte auf. Ob die Intoleranz gegenüber Histamin angeboren ist oder im Laufe des Lebens erworben wird, ist noch unklar.

Ursachen der Histaminintoleranz

Eine Ursache für die Überschreitung der individuellen Histamin-Toleranzgrenze kann ein zu geringer Abbau des Histamins sein. Dafür sind zwei Enzyme zuständig:

  • Diaminooxidase (DAO): Baut Histamin im Dünndarm ab und verhindert so, dass Histamin aus der Nahrung in den Körper aufgenommen wird. Die Produktion des Enzyms kann durch Schädigung der Darmzellen, genetische Defekte oder durch bestimmte Nahrungsmittel wie Alkohol, grünen Tee oder Energy Drinks beeinträchtigt werden.
  • Histamin-N-Methyltransferase (HNMT): Baut das Histamin vor allem in den Zellen ab. Wenn dessen Aktivität zu gering ist, kann es ebenfalls zu einer Histaminintoleranz kommen.

Eine reduzierte DAO-Aktivität konnte auch bei Patienten mit chronischem Nierenversagen, Virushepatitis, fortgeschrittener Leberzirrhose sowie chronischer Urticaria nachgewiesen werden. Darüber hinaus wird ein Zusammenhang zwischen einer Histaminintoleranz und der Seekrankheit diskutiert.

Die Produktion der DAO kann beispielsweise durch eine Schädigung der Enterozyten bei gastrointestinalen Erkrankungen vermindert sein. Außerdem können andere biogene Amine, Alkohol und Medikamente den Histaminabbau über die DAO kompetitiv hemmen. Eine erworbene Histaminintoleranz kann nach dem Wegfall der Ursachen wie Absetzen DAO-blockierender Medikamente reversibel sein.

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Neben den erworbenen wurden jedoch in letzter Zeit vermehrt potenzielle genetische Ursachen eines reduzierten Histaminabbaus bei einer Gruppe assoziierter Erkrankungen untersucht. Verschiedene Polymorphismen der DAO konnten identifiziert werden, die mit entzündlichen und neoplastischen gastrointestinalen Erkrankungen wie Nahrungsmittelallergien, Sprue, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und Kolonadenomen verbunden waren, sodass eine teilweise DAO-assoziierte genetische Prädisposition zur Entwicklung dieser Erkrankung diskutiert wird.

Eine HIT kann sich klinisch aber auch manifestieren, wenn der Organismus mit mehr Histamin belastet wird, als er gegenwärtig trotz normaler DAO-Aktivität abbauen kann. Allergische Erkrankungen wie z.B. Heuschnupfen oder Schimmelpilzallergien sowie eine gesteigerte Aktivität der Mastzellen sind Ursachen für zusätzliches Histaminvorkommen die sich mit dem aus der Nahrung aufgenommenen Histamin addieren.

Stress kann die Histaminfreisetzung im Körper fördern und Symptome verstärken.

Symptome der Histaminintoleranz

Da Histamin in sehr vielen Organsystemen des Köpers eine Rolle spielt, sind die Symptome, die eine Histaminintoleranz hervorrufen kann, äußerst vielfältig und individuell verschieden - auch in ihrer Intensität. Sie treten wenige Minuten bis mehrere Stunden nach dem Verzehr histaminreicher Lebensmittel auf. Die Beschwerden können in zahlreichen Organen auftreten:

Herz-Kreislauf-System:

  • Niedriger Blutdruck, plötzlicher Abfall des Blutdrucks
  • Herzrasen, Herzstolpern, Herzklopfen
  • Arrhythmien

Verdauungssystem:

  • Durchfall
  • Bauchschmerzen, Koliken
  • Erbrechen, Übelkeit
  • Blähungen, Völlegefühl

Atmungssystem:

  • Niesen, Fließschnupfen, nasale Obstruktion
  • Verstopfte oder laufende Nase
  • Asthma, Atemnot, Verkrampfung der Atemwege (Bronchospasmus)

Nervensystem:

  • Kopfschmerzen, Migräne
  • Schwindel
  • Unruhe, Muskelzuckungen, Schlafstörungen, Müdigkeit, Angstzustände, Depressionen, Panikattacken

Haut und Schleimhaut:

  • Juckreiz
  • Rötungen, Flush-Symptomatik
  • Quaddelbildung, Ekzeme
  • Schwellung, geschwollene Augenlider
  • Urtikariaschübe

Weitere Symptome:

  • Dysmenorrhö (zyklusabhängige Kopfschmerzen)
  • Hitzewallungen
  • Gewichtsprobleme

Dosisabhängig können sowohl bei Gesunden als auch bei Migränepatienten durch Histamin Kopfschmerzen bewirkt werden. Der histamininduzierte Kopfschmerz ist ein vaskulärer Kopfschmerz, der hauptsächlich durch Stickstoffmonoxid (NO) verursacht wird. Histamin kann NO aus dem Endothelium über eine Stimulation des Histaminrezeptors H1R, der unter anderem in den großen intrakraniellen Arterien exprimiert wird, freisetzen.

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Neben Kopfschmerzen sind gastrointestinale Beschwerden ein Leitsymptom der Histaminintoleranz. Es können diffuse Bauchschmerzen, Koliken, Flatulenz und Diarrhöen auftreten.

Während oder unmittelbar nach der Aufnahme von histaminreicher Nahrung oder Alkohol können bei Patienten mit Histaminintoleranz Fließschnupfen, nasale Obstruktion oder im Extremfall Asthmaanfälle auftreten. Eine erniedrigte Aktivität des für den Histaminabbau im bronchialen Epithel entscheidenden Enzyms HNMT wurde auch bei Asthma bronchiale gefunden.

Frauen mit einer Histaminintoleranz leiden häufig unter zyklusabhängigen Kopfschmerzen sowie einer Dysmenorrhö. Neben einer kontraktionsfördernden Wirkung kann dies unter anderem dadurch erklärt werden, dass Histamin dosisabhängig H1-rezeptorvermittelt vor allem die Estradiolsynthese steigert, jedoch die Progesteronsynthese nur mäßig fördert.

Diagnostische Schritte

Die vielfältige Beschwerdesymptomatik in verschiedenen Organsystemen erfordert eine detaillierte Anamnese. Eine Unverträglichkeit gegenüber Histamin lässt sich nicht einfach nachweisen. Einen verlässlichen Labortest gibt es nicht. Zunächst wird der Arzt oder die Ärztin durch eine ausführliche Befragung (Anamnese) und verschiedene Untersuchungen andere Erkrankungen ausschließen, die ähnliche Beschwerden verursachen können. Dazu gehören beispielsweise Allergien gegen bestimmte Nahrungsmittel oder andere Unverträglichkeiten etwa gegenüber Milchzucker (Laktose) oder Fruchtzucker (Fruktose).

Wurden andere Ursachen ausgeschlossen, ist der nächste Schritt, den genauen Grund zu identifizieren. Ein Ernährungs- und Symptomtagebuch kann helfen, den Verdacht auf eine Histaminintoleranz zu erhärten. Darin tragen Betroffene ein, was sie essen und wann welche Symptome auftreten. Das soll auch die Gefahr reduzieren, dass Patienten und Patientinnen unnötige Diäten auferlegt bekommen. Eine ärztlich empfohlene dreistufige Ernährungsumstellung dient sowohl der Ursachenfindung als auch der Therapie:

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  • Phase 1: Karenz (10 bis 14 Tage): Bei der Mischkost mit einem Schwerpunkt auf Gemüse wird die Aufnahme von Histamin stark reduziert. Diese Phase dient dazu, die Beschwerden weitgehend zu reduzieren und die Verdauung zu optimieren.
  • Phase 2: Testphase (bis sechs Wochen): Es werden in den strikten Diätvorgaben gezielt einzelne verdächtige Nahrungsmittel wieder eingeführt, um zu testen, ob diese toleriert werden.
  • Phase 3: Dauerernährung: Eine dauerhafte, auf die Histaminverträglichkeit des Patienten oder der Patientin abgestimmte Ernährungsform ist etabliert. Sie deckt den Bedarf an Nährstoffen und bietet gleichzeitig eine hohe Lebensqualität, weil nur auf individuell problematische Lebensmittel beziehungsweise Mengen verzichtet werden muss.

Bei bestehendem DAO-Mangel sollte nachfolgend geklärt werden, ob es sich um einen primären genetisch bedingten oder um einen sekundär verursachten DAO-Mangel handelt, denn dieses Ergebnis hat therapeutische Konsequenzen. Indiziert ist die genetisch Untersuchung bei Patienten mit verminderter DAO-Aktivität im Blut und entsprechender klinischer Symptomatik, um zwischen einer genetisch bedingten oder sekundären und somit kausal behandelbaren reversiblen Form der Histaminintoleranz zu unterscheiden.

Um ein Überschreiten der individuellen Histamin-Toleranzgrenze zu diagnostizieren, sollte die DAO-Aktivität immer zeitgleich mit dem Gesamthistamin im Blut analysiert werden.

Weitere Histaminintoleranz-Tests:

  • Messung der DAO-Aktivität im Blutserum
  • Messung der Histamin-Menge im Blutplasma
  • Messung der Histamin-Menge im Stuhl
  • Messung der Methylhistamin-Menge im Urin
  • Histamin-50-Pricktest
  • Messung von Enzymaktivitäten im Darm

Behandlung der Histaminintoleranz

Eine ursächliche Therapie der Histaminintoleranz gibt es nicht. Nach der dreiphasigen Ernährungsumstellung, die auch der Erkennung der Histaminintoleranz dient, können Betroffene aber weitgehend beschwerdefrei leben, wenn sie sich an die Ernährungsregeln halten.

Die wichtigste Maßnahme ist die Reduktion der Histaminzufuhr über die Nahrung. Histamin, sein Vorläufer Histidin und andere biogene Amine sind in unterschiedlichen Konzentrationen in nahezu allen Nahrungsmitteln enthalten. Dabei wird der Histamingehalt durch Reifungs- und Gärungsprozesse gesteigert. Da viele Bakterien und Hefen eine hohe L-Histidin-Decarboxylase(HDC)-Aktivität besitzen und Histidin bei proteolytischen Prozessen entsteht, werden hohe Histaminkonzentrationen vor allem in mikrobiell produzierten Nahrungsmitteln wie lang gereiftem Käse, Sauerkraut, Wein oder mikrobiell kontaminierter proteinreicher Nahrung wie Fisch, Fleisch und Wurst gefunden.

Neben den histaminreichen Nahrungsmitteln sind unspezifische Histaminliberatoren wie Zitrusfrüchte zu berücksichtigen, die zwar selbst nicht viel Histamin enthalten, jedoch gespeichertes Histamin freisetzen können.

Im Gegensatz zur IgE-vermittelten Nahrungsmittelallergie (NMA), die auch beim Verzehr geringer Mengen des allergenen Nahrungsmittels Symptome auslöst, ist bei der Histaminintoleranz die kumulative Menge an Histamin entscheidend.

Eventuell kann nach Absprache mit dem Arzt oder der Ärztin das Enzym Diaminoxidase eingesetzt werden, das allerdings selbst bezahlt werden muss. Es kann helfen, überschüssiges Histamin der Nahrung im Darm abzubauen. Das Enzym ist in Form von Kapseln zum Einnehmen erhältlich.

Zusätzlich können diese Tipps helfen, das Leben mit Histaminintoleranz zu erleichtern:

  • Lebensmittel-Histamin-App: Sie zeigt für zahlreiche Lebensmittel an, ob sie histaminreich, histaminhaltig oder histaminfrei sind. Allerdings kann der Histamingehalt bei gleichen Nahrungsmitteln stark schwanken - abhängig vom Reifegrad, Dauer der Lagerung oder Art der Verarbeitung.
  • Am besten Lebensmittel frisch verzehren: Durch Lagerung kann sich der Histamingehalt erhöhen.
  • Vitamin C aufnehmen: Es führt zu einem schnelleren Abbau von Histamin und sollte deshalb - besonders in Form von histaminarmem Gemüse - auf den Speiseplan stehen.
  • Psychische Verfassung berücksichtigen: Stress, Angst und Schmerzen, auch nach Operationen, können zur Ausschüttung von Histamin führen.
  • Die Einnahme von Medikamenten mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin besprechen: Einige Medikamente können die Produktion der Enzyme hemmen, die für den Histaminabbau zuständig sind. Deswegen sollten Sie Ärzte und Ärztinnen über die Histaminintoleranz informieren, wenn diese Ihnen Medikamente verordnen.

Bei Vorliegen einer sekundären Form der HIT, d.h. einer verminderten DAO-Aktivität trotz unauffälliger Genetik, sollte die Ursache dafür gefunden werden (chronisch-entzündliche Darmerkrankungen? Kupfermangel? Medikamenten- und Alkoholanamnese?), da die sekundäre Histaminintoleranz im Unterschied zur primären Form meist reversibel ist. Bei Patienten mit verminderter DAO-Aktivität sollte der Kupferspiegel überwacht werden, um eine zusätzliche Beeinträchtigung der noch verbleibenden DAO-Aktivität durch einen Kupfermangel zu vermeiden. Die gleichzeitige Untersuchung von Zink ist sinnvoll, da Zink die Kupferresorption im Darm hemmt. Eine rein symptomatische Therapie durch die Gabe von H1-Rezeptorblockern sollte nur eine vorübergehende Maßnahme sein.

Bei Patienten mit normalem DAO-Wert, bei denen sich die Symptomatik nach Ernährungsfehlern nur langsam (nach Tagen) verschlechtert und nach Meiden der Auslöser die Symptome nur verzögert abklingen, muss auch an einen HNMT-Mangel gedacht werden. Bei Trägern des C314T-Polymorphismus ist daher eine Meidung der HNMT-Blocker ebenso wie das Meiden von Histaminliberatoren zu empfehlen.

Eine histaminarme Diät kann dein Histamingehalt im Körper senken.

Heilpraktiker und Ärzte haben festgestellt, dass ein Histaminüberschuss im zentralen Nervensystem oft Ausdruck einer Methylierungsstörung ist (nach Dr. W. J. Walsh).

Dr. Carl Pfeiffer geht weiterhin davon aus, dass das chronische Energiedefizit im Nervensystem zur Aktivierungen der C-Nervenfasern führt und es bei Reizungen zur verstärkten Histaminfreisetzung aus den Mastzellen kommt. Bei Betroffenen einer Histaminintoleranz wird dieser Überschuss nicht ausreichend abgebaut.

Ein gestörter Histaminabbau könne durch Mangel an Vitamin B6, B12, Folsäure und Methionin verursacht werden. Die genannten Stoffe werden zum einen für das Enzym DAO sowie im Gehirn im Rahmen des Histaminabbaus für Methylierungsreaktionen benötigt.

Histamin und das Gehirn

Histamin ist nicht nur ein wichtiger Botenstoff im Körper, sondern spielt auch eine entscheidende Rolle im Gehirn. Es beeinflusst Stimmung, Konzentrationsfähigkeit und die gesamte Gehirnfunktion. Studien zeigen, dass Histamin, Stress und Emotionen eng miteinander verknüpft sind. Ein hoher Histaminstatus hat immer auch einen Einfluss auf das Nervensystem.

Histamin ist für unseren Wachzustand verantwortlich. Daher wundert es nicht sehr, dass erhöhte Histaminlevel nachts wachhalten und wir keinen Schlaf finden.

Hohe Histaminlevel steigern unseren Appetit und steuern somit unser Essverhalten.

Histamin hat einen positiven Effekt auf unser Gedächtnis. Höhere Histaminlevel im Gehirn sollen sogar vor Alzheimer schützen.

Histamin spielt eine entscheidende Rolle bei unserer Selbstmotivation und dem Belohnungssystem unseres Gehirns.

Histamin selbst ist ein wichtiger Neurotransmitter, der andere Neurotransmitter beeinflusst, wie z.B. Dopamin, Serotonin, Noradrenalin und Acetylcholin.

Stress erhöht die Freisetzung von Histamin aus den Mastzellen und verursacht somit lästige Symptome wie z.B. Juckreiz.

Mastzellen können das Signalmilieu im Gehirn verändern und so unser Verhalten beeinflussen.

Entzündungen im Gehirn werden ebenso mit Ängsten in Verbindung gebracht.

Das Gehirn produziert sein eigenes Histamin. Es wird vorwiegend im Hypothalamus - in sog. histaminergen Neuronen - produziert. Vom Hypothalamus breitet sich das Histamin in andere Regionen des Gehirns aus.

Im Gehirn ist das Enzym HNMT für den Abbau von Histamin verantwortlich.

Empfohlene Labordiagnostik

  • Bestimmung von:
    • Histamin im Stuhl
    • Totale Histaminabbaukapazität
    • DAO im Serum (zentrifugiert)
    • Histamin im Blut
    • Kupfer, SAMe bzw. Darmsanierung
  • Ernährungsumstellung (histaminarme, entzündungsarme sowie natürliche Ernährung am besten in Bioqualität)
  • Mikronährstoffausgleich je nach Befund vornehmen (Vitamin B12, Kupfer Mangan, Methionin, Zink, B6, SAMe, Calcium)
  • Vitamin C (oral oder als Infusion). Folsäure ist bei einer Histadelie zu vermeiden, da histaminfördernd!
  • Infusionstherapie (z.B. C. Pfeiffer, Nutrition and Mental Illness. Carl Pfeiffer und Heilpraktikerin Kyra Kaufmann (Kyra Kaufman hat als eine von sehr wenigen zertifizierten Therapeuten in Deutschland eine Ausbildung bei Dr. William Walsh absolviert, der als Pionier der orthomolekularen Gehirnforschung wegweisende Erkenntnisse über die Zusammenhänge psychischer Erkrankungen mit Nährstoffmängeln und Histamin-/Methylierungsstörungen geliefert hat.)

Medikamente und Histaminintoleranz

Durch eine Histaminfreisetzung oder eine Hemmung der DAO können Medikamente verschiedenster Substanzgruppen schwere Intoleranzreaktionen hervorrufen oder eine Histaminintoleranz induzieren. Jede Medikation, vor allem Langzeitmedikation und gegebenenfalls auch der DAO-Spiegel, sollte daher bei der Interpretation von Histaminintoleranzsymptomen berücksichtigt werden.

Einige Medikamente fördern die Histamin-Freisetzung.

Bestimmte Medikamente beeinflussen den Histaminhaushalt: Diaminoxidase (DAO) ist nicht nur für den Abbau von Histamin, sondern auch für den Abbau von anderen Stoffwechselprodukten verantwortlich. Fallen durch eine medikamentöse Behandlung mehr dieser Produkte an, baut das Enzym weniger Histamin ab. Infolgedessen steigt die Histaminkonzentration an.

Andere Medikamente hemmen direkt die Funktion der Diaminoxidase. Das treibt die Histaminkonzentration ebenfalls in die Höhe.

Auswahl DAO-hemmender Medikamente:

  • Acetylcystein
  • Cefotiam
  • Dobutamin
  • Pentamidin
  • Alcuronium
  • Cefuroxim
  • Isoniazid
  • Pethidin
  • Alprenolol
  • Chloroquin
  • Metamizol
  • Prilocain
  • Ambroxol
  • Cimetidin
  • Metoclopramid
  • Propafenon
  • Amilorid
  • Clavulansäure
  • Metronidazol
  • Thiopental
  • Aminophyllin
  • Cyclophosphamid
  • Morphin
  • Thiamin
  • Amitriptylin
  • Dihydralazin
  • Pancuronium
  • Verapamil

Histaminintoleranz: Zusammenhang mit anderen Erkrankungen

Bei einigen entzündlichen Darmerkrankungen kommt es unter Umständen zu einem Mangel an Diaminoxidase, wodurch insgesamt weniger Histamin abgebaut wird.

Darüber hinaus bringen Fachleute weitere Erkrankungen mit einer Histaminose in Zusammenhang. Auch bei ihnen ist das Enzym Diaminoxidase nicht aktiv genug. Zu diesen Erkrankungen zählen:

  • Chronisches Nierenversagen
  • Durch Viren ausgelöste Leberentzündung (Virus-Hepatitis)
  • Leberzirrhose
  • Nesselsucht (Urtikaria)
  • Seekrankheit

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