Wadenkrämpfe: Ursachen, Linderung und Vorbeugung

Wadenkrämpfe sind ein weit verbreitetes Phänomen, das viele Menschen betrifft. Nahezu ein Drittel der erwachsenen Bevölkerung erlebt in regelmäßigen Abständen nächtliche Wadenkrämpfe. Bei älteren Menschen leidet bereits jeder zweite immer mal wieder an Wadenkrämpfen. Sogar Kinder bleiben von den Krämpfen in den Waden nicht verschont. Die Zahl der Betroffenen steigt also mit zunehmendem Alter. Sie treten bevorzugt nachts auf und können sehr schmerzhaft sein, was zu unruhigem Schlaf und Müdigkeit führen kann. Obwohl sie in der Regel harmlos sind, ist der Wunsch nach Linderung groß. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen von Wadenkrämpfen, insbesondere im Zusammenhang mit Datteln, und bietet Tipps zur Linderung und Vorbeugung.

Ursachen von Wadenkrämpfen

Wadenkrämpfe können eine Vielzahl von Ursachen haben. Es ist wichtig, die zugrunde liegenden Faktoren zu verstehen, um gezielte Maßnahmen ergreifen zu können.

Mineralstoffmangel

Eine der häufigsten Ursachen für Wadenkrämpfe ist ein Mineralstoffmangel. In Frage kommen dabei in erster Linie ein Mangel an Magnesium, manchmal ein Mangel an Calcium, ein Mangel an Kalium oder auch - gerade bei Sportlern - ein Mangel an Natrium. Diese Mineralstoffe spielen eine entscheidende Rolle bei der Muskelkontraktion und -entspannung.

  • Magnesium: Magnesium hilft dem Muskel beim Entspannen und ist so an der Muskelarbeit beteiligt. Ein Magnesiummangel kann dazu führen, dass der Muskel dauerhaft angespannt bleibt, was zu einem Krampf führt.
  • Kalzium: Für das Zusammenziehen des Muskels ist es wichtig, dass Kalziumionen in die Muskelzelle einströmen.
  • Kalium: Kalium ist ein weiteres Mineral, das für die Muskel-Funktion unerlässlich ist, weswegen die unzureichende Zufuhr Krämpfe auslöst.
  • Natrium: Gerade bei Sportlern kann ein Mangel an Natrium zu Krämpfen führen, da es durch Schweiß verloren geht.

Schwangerschaft

In der Schwangerschaft treten Wadenkrämpfe meist erst ab der zweiten Schwangerschaftshälfte auf. Im letzten Drittel der Schwangerschaft klagt gar jede zweite Frau über regelmäßig wiederkehrende Wadenkrämpfe. Die hormonellen Veränderungen und die wachsende Belastung des Körpers können zu Krämpfen führen. Ursache für die in der Nacht oder in Ruhe auftretenden Waden- und Beinkrämpfe können ein Magnesium- und Kalziummangel sein. Eine Studie zeigt, dass eine orale Magnesiumergänzung die Häufigkeit und Intensität von schwangerschaftsinduzierten Wadenkrämpfen verbessern kann.

Medikamente

Auch Medikamente können die Ursache von Wadenkrämpfen sein, wie z. B. manche Cholesterin senkenden Medikamente (Statine). Zu ihren Nebenwirkungen gehören u. a.. Bekannt für den Ausschwemm-Effekt sind daneben die Statine (Cholesterin-Senker), Betablocker, einige Herzmedikamente (Digoxin), manche Antibiotika sowie Neuroleptika (Antipsychotika).

Lesen Sie auch: Behandlungsmöglichkeiten bei Krämpfen

Andere Ursachen

Weitere mögliche Ursachen für Wadenkrämpfe sind:

  • Muskuläre Überbelastung: Wadenkrämpfe sind unter Umständen auch Anzeichen einer muskulären Überbelastung.
  • Fehlhaltungen: Das Einnehmen einer Fehlhaltung über längere Zeit, zum Bespiel auch unbewusst im Schlaf, kann zu Krämpfen führen.
  • Nervenkompression: Eine andere Ursache für die Krämpfe im Bein kann das Abdrücken von Nerven durch den stark gewachsenen Bauch sein.
  • Durchblutungsstörungen: Weil nächtliche Wadenkrämpfe auch ein Durchblutungsproblem darstellen, sollten Sie sich viel bewegen, damit das Blut wieder zum Fließen kommt.
  • Venenschwäche: Wadenkrämpfe können auch durch eine Venenschwäche mit Krampfadern (=Varizen) bedingt sein. Sie treten vor allem nachts auf und zeigen als Begleitsymptom müde, schwere Beine, Wasseransammlungen an den Beinen und eventuelle einen Juckreiz der Haut der Unterschenkel.
  • Restless-Legs-Syndrom: Hauptsächlich Menschen über 50 Jahren erkranken am Restless-Legs-Syndrom, das ebenfalls mit Wadenkrämpfen vergesellschaftet ist.

Datteln und Wadenkrämpfe

Datteln können im Zusammenhang mit Wadenkrämpfen eine Rolle spielen, da sie eine gute Quelle für bestimmte Mineralstoffe sind.

Kaliumgehalt von Datteln

Datteln sind reich an Kalium. Kalium gibt in Bananen, Kartoffeln, Avocado, Vollkornbrot, Spinat, Datteln, Tomatenmark und Ingwer. Ein Mangel an Kalium kann zu Wadenkrämpfen führen. Der Körper kann Zink nicht speichern, daher solltest Du Deinen Haushalt damit immer schön auffüllen, zum Beispiel mit Leber, Lammfleisch, Hartkäse, Paranüsse, Sojabohnen oder Mais. Daher kann der Verzehr von Datteln dazu beitragen, den Kaliumspiegel im Körper zu erhöhen und somit Wadenkrämpfen vorzubeugen.

Weitere Nährstoffe in Datteln

Neben Kalium enthalten Datteln auch andere wichtige Nährstoffe wie Magnesium und Calcium, die ebenfalls zur Muskelgesundheit beitragen können. Vollkorn-Cerealien (besonders Quinoa, Chia-Samen, Haferflocken, Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne) und Nüsse im weitesten Sinne (Mandeln, Cashew, Erdnüsse). Daneben sind einige Obstsorten gute Magnesium-Quellen (Datteln, Bananen, Rosinen, Aprikosen, Feigen). Allerdings sollte man sich nicht ausschließlich auf Datteln verlassen, um den Mineralstoffbedarf zu decken, sondern eine ausgewogene Ernährung mit einer Vielzahl von Lebensmitteln bevorzugen.

Linderung von akuten Wadenkrämpfen

Wenn ein Wadenkrampf auftritt, gibt es verschiedene Maßnahmen, die zur Linderung beitragen können:

Lesen Sie auch: Effektive Behandlungsmethoden

  • Dehnen: Im Akutfall sowie bereits als Prophylaxe hilft das Strecken und Dehnen des Muskels. Wenn der Krampf anrollt, winkelt man den Fuß an und stemmt ihn am besten gegen eine Wand oder auch die Hand des Partners. Häufig hört man den Tipp, dass man die Beine beim Schlafen gut warm halten soll und die Spitzfußstellung durch eine Abstützung am Fußende des Bettes vermieden werden soll.
  • Bewegung: Im Akutfall hilft nur eins: Bewegung! Solltet ihr einen Wadenkrampf bekommen steht auf und bewegt Euch. Lauft herum und fangt an, dass krampfende Bein nach und nach langsam zu belasten.
  • Massage: Regelmäßige Massagen der Beine in der Schwangerschaft sind wohltuend und entspannen die Muskulatur. Dies hilft nicht nur unmittelbar nach dem Wadenkrampf, sondern sie können auch vorbeugend durchgeführt werden. Arnika ist hier ein Inhaltsstoff in Massageölen, der die Durchblutung anregt.
  • Wärme: Auch ein warmes Bad bzw. ein Fußbad kann lindernd wirken.
  • Magnesium: Deponiere Dir daher einige Sonnenblumenkerne oder Kakaobohnen auf dem Nachtisch, dann bist Du für die nächste Attacke gewappnet. Oder brühe Dir eine Tasse heißen Kaffee oder Tee auf, das liefert Deinem Körper Magnesium und lässt den Wadenkrampf hoffentlich schnell vorbeiziehen.

Vorbeugung von Wadenkrämpfen

Um Wadenkrämpfen vorzubeugen, können folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  • Ausgewogene Ernährung: Bevor man sofort zur Mineralstofftablette greift, sollte man zuerst in der Ernährung den Fokus auf Magnesium- und kalziumreiche Lebensmittel legen. Reich an Magnesium sind zum Bespiel Mandeln, Weizenkeime, Samen, Nüsse, Vollkornprodukte, ungeschälter Reis, Hülsenfrüchte oder Bananen. Auch beim Mineralwasser kann man darauf achten, eine magnesiumreichere Sorte zu trinken. Eventuell müssen auch die Kalium- oder Vitamin-B12-Speicher wieder etwas aufgefüllt werden.
  • Flüssigkeitszufuhr: Trinken Sie ausreichend reines Quellwasser, um den Wasser- und auch den Elektrolythaushalt im Gleichgewicht zu halten.
  • Regelmäßige Bewegung: Um Beinkrämpfen in der Schwangerschaft vorbeugen zu können ist es wichtig, dass ihr Euch viel bewegt. Treppensteigen kann man sogar noch intensivieren, indem Sie sich bei jedem Tritt noch zusätzlich auf die Zehen stellen. Das setzt die Venenpumpe in Bewegung.
  • Dehnübungen: Prophylaktisch helfen einfache Übungen wie die Füße mehrmals täglich von den Zehenspitzen auf die Ferse wippen zu lassen. Das geht sowohl im Stehen als auch im Sitzen. Und es lässt prima am Schreibtisch durchführen. Auch das Kreisen mit den Fußgelenken kann unkompliziert im Alltag eingebaut werden.
  • Gutes Schuhwerk: Achten Sie auf bequemes und keinesfalls zu enges Schuhwerk. Ungeeignete Schuhe versetzen die Fuß- und Wadenmuskulatur in einen dauerhaft angespannten Zustand, was die Entwicklung von Wadenkrämpfen begünstigen kann.
  • Entsäuerungskur: Führen Sie eine gründliche Entsäuerungskur durch: Ein Mineralstoffmangel ist in den meisten Fällen auch die Folge einer chronischen Übersäuerung des Gewebes.

Wann zum Arzt?

Wenn ein dauerhafter Schmerz in einem Bein auftritt, sollte zum Ausschluss einer Venenentzündung oder einer Thrombose immer ein Arzt aufgesucht werden. Vor allem dann, wenn die Krämpfe häufig auftreten - möglicherweise auch in anderen Körperbereichen als in den Füßen oder in der Wade -, wenn ein Taubheitsgefühl oder Schwellungen hinzukommen, dann sollte dies von einem Mediziner abgeklärt werden.

Lesen Sie auch: Wadenkrämpfe und die Schmerzen danach

tags: #Wadenkrampf #Datteln #Ursachen