Blutungen und Krämpfe in der 7. Schwangerschaftswoche: Ursachen und Behandlung

Blutungen während der Schwangerschaft können für werdende Mütter sehr beunruhigend sein. Insbesondere in der 7. Schwangerschaftswoche (SSW), einer kritischen Phase der frühen Entwicklung des Babys, können Blutungen und Krämpfe Ängste auslösen. Es ist wichtig zu wissen, dass nicht jede Blutung in der Schwangerschaft ein Zeichen für eine ernsthafte Komplikation ist. Viele Ursachen sind harmlos und stellen keine Gefahr für Mutter und Kind dar. Dennoch sollten alle Blutungen während der Schwangerschaft ärztlich abgeklärt werden.

Ursachen von Blutungen in der Frühschwangerschaft

In der Frühschwangerschaft, insbesondere in den ersten 20 Wochen, sind Blutungen relativ häufig. Der Körper der Frau stellt sich auf die neue Situation ein, und es kommt zu hormonellen Veränderungen. Die meisten Blutungen in dieser Phase stammen nicht von der Plazenta, sondern von der Gebärmutterschleimhaut. Hier sind einige der häufigsten Ursachen für Blutungen in der Frühschwangerschaft:

  • Einnistungsblutung: Diese Blutung tritt etwa 7 bis 12 Tage nach der Befruchtung auf, wenn sich die Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut einnistet. Dabei können kleine Blutgefäße verletzt werden, was zu einer leichten, meist hellroten Blutung führt.
  • Hormonelle Umstellung: Die hormonelle Umstellung in der Schwangerschaft kann ebenfalls zu Blutungen führen.
  • Zervixpolyp: Polypen am Gebärmutterhals können Blutungen verursachen. Diese Blutungen können leicht mit einer Fehlgeburt verwechselt werden. Polypen können auch das Risiko von Infektionen erhöhen.
  • Infektionen der Vagina oder des Gebärmutterhalses: Infektionen können ebenfalls Blutungen verursachen. Obwohl sie in der Regel nicht gefährlich für das Kind sind, sollten sie behandelt werden, um vorzeitige Wehen oder eine Frühgeburt zu vermeiden.
  • Ektopie: Eine Ektopie ist eine Ausstülpung der Gebärmutterschleimhaut auf den Muttermund. Dies ist in der Regel schmerzfrei.
  • Kontaktblutung: Sex oder vaginale Untersuchungen können zu Verletzungen kleiner Blutgefäße führen, insbesondere bei Infektionen oder Ektopie. Dies äußert sich meist als Schmierblutung.

In den meisten dieser Fälle sind die Schwangerschaft und die Entwicklung des Kindes nicht gefährdet. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Blutungen in der Frühschwangerschaft auch ein Anzeichen für schwerwiegende Komplikationen sein können.

Ernsthafte Ursachen für Blutungen in der Frühschwangerschaft

Obwohl viele Blutungen in der Frühschwangerschaft harmlos sind, gibt es auch schwerwiegende Ursachen, die eine sofortige medizinische Behandlung erfordern:

  • Eileiterschwangerschaft: Bei einer Eileiterschwangerschaft nistet sich die befruchtete Eizelle im Eileiter ein. Dies kann zu Unterbauchschmerzen und Schmierblutungen führen. Bei einem Blutverlust in den Bauchraum besteht Lebensgefahr.
  • Blasenmole: Eine Blasenmole ist eine sehr seltene Fehlentwicklung der Plazenta, bei der kein lebensfähiges Baby entsteht.
  • Eierstockzysten: Beim Platzen von Eierstockzysten können Blutgefäße beschädigt werden, was zu Schmerzen und in schweren Fällen zu lebensgefährlichen inneren Blutungen führen kann.
  • Fehlgeburt (Abort): Eine Fehlgeburt kann in der Frühschwangerschaft (bis zur 12. SSW) oder in der Spätschwangerschaft (13. bis 24. SSW) auftreten.
  • Gebärmutterhalskrebs: Im Frühstadium kann Gebärmutterhalskrebs vor allem Kontaktblutungen verursachen. Fortgeschrittene Karzinome äußern sich durch Schmier- oder Zwischenblutungen.

Blutungen in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft

Blutungen in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft (ab der 21. SSW) sind seltener, aber oft ernster. Hier sind einige der möglichen Ursachen:

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  • Placenta praevia (Vorderwandplazenta): Die Plazenta liegt nahe oder vor dem Muttermund. Dies kann zu plötzlichen, meist schmerzlosen Blutungen führen.
  • Vorzeitige Plazentaablösung: Die Plazenta löst sich vorzeitig von der Gebärmutterwand, beispielsweise durch einen Unfall. Dies verursacht schmerzhafte, unterschiedlich starke Blutungen.
  • Uterusruptur: Die Uteruswand reißt komplett oder teilweise. Dies ist sehr schmerzhaft und lebensgefährlich für Mutter und Kind.
  • Bersten von Krampfadern: Krampfadern im Bereich von Scham oder Vagina können nach vaginaler Untersuchung oder bei der Geburt bersten, was zu lebensbedrohlichem Blutverlust führen kann.
  • Zeichnungsblutung: Eine leichte vaginale Blutung vor der 35. SSW, eventuell mit Abgang eines blutigen Schleimpfropfs, kann eine drohende Frühgeburt anzeigen.
  • Spätabort, Früh- oder Totgeburt: Dies geht meist mit wehenartigen Schmerzen im Unterbauch, Kreuzschmerzen und Abgang von Fruchtwasser einher.

Auch in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft können Blutungen harmloser Natur sein, wie z.B. Kontaktblutungen nach vaginaler Untersuchung oder Geschlechtsverkehr oder Plazentarandblutungen.

Was tun bei Blutungen in der Schwangerschaft?

Jede Blutung während der Schwangerschaft sollte ernst genommen und von einem Arzt abgeklärt werden. Dies gilt insbesondere, wenn die Blutung von Schmerzen, Krämpfen oder Fieber begleitet wird. Bei starken Blutungen, hellrotem Blut oder Blutpfropfen sollte sofort ein Arzt oder ein Krankenhaus aufgesucht werden.

Der Arzt wird eine sorgfältige Untersuchung durchführen, um die Ursache der Blutung zu ermitteln. Dies kann eine Tastuntersuchung, eine Ultraschalluntersuchung und die Überwachung der Wehentätigkeit (CTG) umfassen. Auch das Schwangerschaftshormon hCG wird im Blut untersucht.

Je nach Ursache der Blutung wird der Arzt entsprechende Maßnahmen empfehlen. Bei harmlosen Blutungen kann Ruhe, Stressvermeidung und Verzicht auf Geschlechtsverkehr ausreichend sein. Bei ernsten Blutungen kann ein Krankenhausaufenthalt, wehenhemmende Mittel oder in schweren Fällen ein Notkaiserschnitt erforderlich sein.

Krämpfe in der Schwangerschaft

Krämpfe im Unterleib können ebenfalls ein Grund zur Sorge sein, insbesondere in Verbindung mit Blutungen. Es ist wichtig zu wissen, dass leichte Krämpfe in der Frühschwangerschaft normal sein können, da sich die Gebärmutter dehnt und die Mutterbänder sich anpassen. Diese Krämpfe sind oft mit einem Ziehen im Unterleib oder in der Leistengegend verbunden.

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Starke oder krampfartige Schmerzen, die mit Blutungen einhergehen, können jedoch ein Zeichen für eine Fehlgeburt oder eine Eileiterschwangerschaft sein. In der Spätschwangerschaft können Krämpfe auf vorzeitige Wehen oder eine Plazentaablösung hindeuten.

Was tun bei Krämpfen in der Schwangerschaft?

Bei leichten Krämpfen können Ruhe, ein warmes Bad oder eine Wärmflasche helfen. Magnesium kann ebenfalls krampflösend wirken. Bei starken oder anhaltenden Krämpfen, insbesondere in Verbindung mit Blutungen, sollte jedoch umgehend ein Arzt aufgesucht werden.

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