Das Klinische Institut für Neurologie (KIN) in Wien spielt eine zentrale Rolle in der Diagnostik von Erkrankungen des Nervensystems. Durch die Verbindung von Neuropathologie und Neurochemie/Labormedizin in einem Laborinformationssystem (LIMS) setzt das KIN auf innovative Lösungen, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden. Das Team des KIN, bestehend aus Ärzten, Forschern und technischem Personal, arbeitet interdisziplinär zusammen, um eine optimale Patientenversorgung zu gewährleisten.
Die Rolle des KIN im AKH Wien und der MedUni Wien
Das Klinische Institut für Neurologie (KIN) ist eine eigenständige Organisationseinheit der Medizinischen Universität Wien (MedUni Wien) und seit 1993 im Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien - Universitätskliniken (AKH Wien) untergebracht. Das Institut beschäftigt rund 40 Mitarbeiter und untersucht sowohl neuropathologische als auch neurochemische Proben zur Krankheitsdiagnostik.
Die Zusammenlegung des AKH Wien und der Medizinischen Universität Wien führte zu einem erheblichen Anstieg des Proben- und Datenaufkommens. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, entschied sich das KIN für die Einführung eines Laborinformationssystems (LIMS).
Entwicklung eines personalisierten Laborinformationssystems (LIMS)
Das Klinische Institut für Neurologie (KIN) setzt seit dem Jahr 2000 auf eine personalisierte Filemaker-Datenbank, die beide Laborbereiche in einem Laborinformationssystem (LIMS) abbildet.
Die Besonderheit des KIN bestand darin, dass es kein LIMS gab, das sowohl die Anforderungen der Neuropathologie als auch die der Neurochemie/Labormedizin abdeckte. Eine doppelte Datenvorhaltung und -administration war keine Option, weshalb das Institut nach einer integrierten Lösung suchte.
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Laborleiterin Sylvia Zimmermann erkannte 1993 das Potenzial des Datenbanksystems Filemaker und entwickelte eine kleine Applikation zur Probenverwaltung, die sich schnell großer Beliebtheit erfreute. Diese Applikation war der Vorläufer des heutigen umfassenden LIMS Kinnet.
„Wir haben rasch erkannt, dass wir in Filemaker über ein Datenbank-Tool verfügen, mit dem wir sämtliche Prozesse des Labors exakt abbilden können. Angefangen von den Abläufen der Probenuntersuchungen, über die Befunderstellung bis hin zum Austausch der abrechnungsrelevanten Daten über entsprechende Schnittstellen mit dem Klinikinformationssystem“, so Zimmermann.
Vor etwa zehn Jahren holte sich das KIN Expertise in Sachen Filemaker-Datenbanken im Klinikumfeld ins Haus und begann eine Zusammenarbeit mit Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Harald Zenz, der an der Meduni Graz das Filemaker-basierte Klinik-Informationssystem Eyemed entwickelt hatte.
Das Team der Neurologie im AKH Wien
Das Universitätsklinikum AKH Wien beschäftigt DGKP (Diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger) für Bettenstationen mit Schwerpunkt Neurologie. Ihr Aufgabengebiet umfasst die Prozesssteuerung der Patientenversorgung, die Verantwortung für den Pflege- und Betreuungsprozess sowie die Einbringung ihrer pflegerischen Expertise in das multiprofessionelle Behandlungsteam.
Das AKH Wien legt Wert auf ein inklusives Arbeitsumfeld, das gleiche Chancen für alle bietet. Es ermutigt Menschen mit verschiedenen Hintergründen, sich zu bewerben.
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Das AKH Wien bietet seinen Mitarbeitenden flexible Arbeitszeiten, vielfältige Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, Angebote zur Gesundheitsförderung sowie eine hervorragende Anbindung an den öffentlichen Verkehr.
Schwerpunkte in Forschung und Lehre
Am 1. September trat DDr. Johannes Gojo die Professur für Pädiatrische Neuroonkologie an der MedUni Wien an. Sein Ziel ist es, die interdisziplinäre Forschung und die Zusammenarbeit mit klinischen Fächern wie Neurochirurgie, Neuroradiologie und Neuropathologie zu stärken. Ein besonderes Anliegen ist ihm, dass die Ergebnisse der Forschung möglichst zeitnah den Patient:innen zugutekommen können.
Gojo betont die Bedeutung der gegenseitigen Unterstützung im Team und die Notwendigkeit, den Menschen zu erlauben, ihre Kompetenzen zu entwickeln und zu erweitern. Er sieht die Schaffung der Professur für Pädiatrische Neuroonkologie als wichtigen Schritt, um diesen Fachbereich wertzuschätzen.
Neurologische Klinik am AKH Celle: Expertise und Innovation
Am AKH Celle hat Dr. Alexander Emmer die Position des Chefarztes der Klinik für Neurologie übernommen. Er ist Experte für Schlaganfälle und hat sich zum Ziel gesetzt, die Versorgung der Celler Bevölkerung zu optimieren.
Emmer studierte in Halle an der Saale und etablierte den neuroimmunologischen Schwerpunkt der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Halle. Er leitete die Fachaufsicht für die Liquordiagnostik und gründete eine neuroimmunologische Arbeitsgruppe.
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Die Klinik für Neurologie am AKH Celle bietet das gesamte Spektrum zur Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des Nervensystems und der Muskulatur an. Ein Schwerpunkt ist die Behandlung von Schlaganfällen auf der zertifizierten Stroke Unit. Emmer plant, diesen Bereich weiter zu optimieren und auszubauen.
Ein weiterer Schwerpunkt ist der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zur Verbesserung der Schlaganfallversorgung. Mobile Anwendungen können dabei helfen, einen Schlaganfall bereits am Einsatzort zu erkennen und den Schweregrad zu ermitteln.
Emmer betont die Bedeutung von Teamwork und interdisziplinärer Zusammenarbeit. Er plant, die Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kollegen weiter auszubauen.
Neurodegenerative Erkrankungen wie Demenzerkrankungen werden laut Emmer künftig an Bedeutung gewinnen. Die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Demenzerkrankungen wird aufgrund der demographischen Entwicklungen eine Herausforderung darstellen.
Die Klinik für Neurologie am AKH Celle engagiert sich im Wirbelsäulenzentrum, wo mehrere medizinische Fachrichtungen vereint sind, um die besten Behandlungsergebnisse für die Patientinnen und Patienten zu gewährleisten.
Als weiteren Schwerpunkt soll das Angebot für Infusionstherapien für neuroimmunologische und neuromuskuläre Erkrankungen etabliert werden.
Herausforderungen und Lösungsansätze in der neurologischen Versorgung
Die neurologische Versorgung steht vor verschiedenen Herausforderungen, darunter der zunehmende Mangel an Fachpersonal und die steigende Zahl von Patienten mit neurodegenerativen Erkrankungen.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, sind innovative Lösungsansätze erforderlich, wie der Einsatz von KI, die Förderung von Spezialisierungen und die Stärkung der interdisziplinären Zusammenarbeit.
Es ist wichtig, die Arbeitsbedingungen für das medizinische Personal zu verbessern und gezielte Fördermaßnahmen anzubieten, um mehr Menschen für eine Tätigkeit im Spital zu motivieren.
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