Aktiv leben mit Alzheimer und Demenz: Tipps für ein erfülltes Leben

Die Diagnose Alzheimer oder Demenz stellt Betroffene und Angehörige vor grosse Herausforderungen. Ein aktives Leben kann jedoch dazu beitragen, die Lebensqualität zu verbessern und den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Es geht darum, den Menschen mit Demenz weiterhin als erwachsenen Menschen wahrzunehmen und ihm Wertschätzung entgegenzubringen.

Grundhaltung und Kommunikation

Trotz der Krankheit ist es wichtig, den Menschen mit Demenz nicht zu verkindlichen oder zu bevormunden. In ihrer Welt haben ihre Taten und Gedanken einen Sinn, auch wenn sie für Aussenstehende nicht immer nachvollziehbar sind. Oft können Menschen mit Demenz die Gegenwart nicht mehr von der Vergangenheit unterscheiden. Versuchen Sie, sich in ihr Gegenüber hineinzuversetzen, um ihre Welt besser zu verstehen.

Die Kommunikation mit Menschen mit Demenz erfordert Geduld und Einfühlungsvermögen. Komplexe Sätze, Metaphern, Ironie und Sarkasmus werden nicht verstanden. Verwenden Sie unkomplizierte Sätze mit einer einzigen Botschaft und wiederholen Sie wichtige Informationen oft in der gleichen Formulierung. Vermeiden Sie W-Fragen, da diese eine Herausforderung darstellen können. Geben Sie dem Betroffenen Zeit, um zu antworten und nach den richtigen Worten zu suchen.

Kritik, Korrekturen, Diskussionen oder Vorwürfe sind kontraproduktiv. Loben Sie stattdessen und begegnen Sie Vorwürfen positiv. Nehmen Sie Ängste und Frustrationen ernst und gehen Sie auf sie ein. Neben der sprachlichen Kommunikation ist eine deutliche Körpersprache wichtig. Halten Sie Blickkontakt und unterstützen Sie Bewegungen, um Wertschätzung und Respekt auszudrücken.

Förderung der Aktivität und Selbstständigkeit

Wer aktiv ist, kann sich besser an Erlerntes erinnern und seine Selbstständigkeit beibehalten. Fördern Sie Menschen mit Demenz konstruktiv und angepasst an ihre körperlichen und geistigen Fähigkeiten. Fragen Sie sich: Was kann der- oder diejenige noch gut? Was bereitet Freude?

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Körperliche Aktivität

Ergotherapie und Physiotherapie sind gute Möglichkeiten, um die Mobilität zu erhalten. Regelmässige Spaziergänge, Spiele mit Bällen, Tanzen oder Sport- und Wandergruppen sind ebenfalls hilfreich.

Sinnesanregung

Durch das Anregen der fünf Sinne können Erinnerungen hervorgerufen und die Lebensqualität gefördert werden. Musikgeragogik ist ein Beispiel für eine professionelle Herangehensweise, bei der über Musik eine Brücke in die Vergangenheit der Menschen mit Demenz geschlagen wird.

Alltagsnahe Tätigkeiten

Regelmässige Wiederholung bekannter Tätigkeiten kann diese länger erhalten. Sogar das Erlernen von Neuem ist in begrenztem Umfang möglich, sofern es stetig wiederholt wird. Beziehen Sie Menschen mit Demenz in hauswirtschaftliche und handwerkliche Tätigkeiten ein, wie Kochen, Backen, Spülen, Putzen, Bügeln, Arbeiten mit Wolle, Schmirgeln von Holz, Sortieren von Werkzeug oder Gartenarbeit. Passen Sie die Aufgaben an die Interessen und Fähigkeiten an.

Soziale Kontakte und Routine

Regelmässige soziale Kontakte und Tätigkeiten wie kleine Ausflüge oder andere gemeinsame Freizeitgestaltung fördern ein soziales Umfeld, das den Menschen länger aktiv hält. Treffen Sie sich mit Freunden, die man schon vor der Demenz-Diagnose gekannt hat. Achten Sie auf einen strukturierten Alltag mit klarer Routine, da unvorhergesehene Ereignisse und Änderungen von Gewohnheiten Menschen mit Demenz schwerfallen.

Anpassung des Wohnumfelds

Neben einer prinzipiellen Barrierefreiheit gibt es einige Anpassungen, die das Leben von Menschen mit Demenz in den eigenen vier Wänden angenehmer und leichter gestalten. Achten Sie auf Übersichtlichkeit der Räumlichkeiten, da zu viele Eindrücke verwirren können. Lassen Sie Türen möglichst offen oder hängen Sie sie ganz aus, um die Orientierung zu erleichtern. Kennzeichnen Sie einzelne Räume durch kleine Bildchen. Neben der räumlichen ist auch die zeitliche Orientierung von grosser Bedeutung.

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Selbstfürsorge für Angehörige

Wie in jeder Lebenslage ist es auch im Umgang mit Menschen mit Demenz wichtig, dass man sich nicht selbst zu sehr übernimmt. Nehmen Sie sich Auszeiten von der Pflege, wenn das möglich ist. Lassen Sie sich von einem Pflegedienst unterstützen oder bitten Sie andere Angehörige und Partner darum, die Pflege zu übernehmen. Vernachlässigen Sie nicht die eigenen Interessen und Bedürfnisse.

Aktivitäten und Beschäftigungsideen

Viele Menschen mit Demenz können je nach Krankheitsphase immer weniger ihren gewohnten Aktivitäten nachgehen. Film und Fernsehen sind durch ihre schnellen Bildwechsel und die komplexen Handlungen zunehmend schwerer zu verfolgen. Auch Texte werden immer weniger verstanden. Die Bewegungsfähigkeit schränkt sich immer weiter ein, die Fähigkeit zu eigenem kreativen Tun lässt häufig immer mehr nach.

Eine demenzielle Erkrankung kann aber auch Türöffner sein zu Aktivitäten, die im bisherigen Leben keine Rolle gespielt haben. Manche Betroffene entdecken zum Beispiel ihre Begabung und Freude am Malen oder Theaterspielen. Es gibt nicht den Menschen mit Demenz - jeder Einzelne hat individuelle Vorlieben und Abneigungen, die zu berücksichtigen sind. Auch das Stadium der Demenz spielt eine große Rolle.

Wie kann die Zeit mit einem Menschen mit Demenz sinnvoll gestaltet werden? Helfen kann hier oft ein Blick in die Lebensgeschichte des betroffenen Menschen: Wie ist er aufgewachsen, welchen Beruf hatte er, was hat er ein Leben lang gerne gemacht, was kennt und mag er, was kann er heute noch?

Beispiele für Aktivitäten:

  • Bewegung: Regelmässige Spaziergänge, Spiele mit Bällen und anderen Materialien, Tanzen, Sport- und Wandergruppen.
  • Musik: Das gemeinsame Singen von vertrauten Liedern, das Hören vertrauter Musik.
  • Gedichte und Sprichwörter: Menschen mit Demenz können ihr Wissen bei Sprichwörtern und Gedichten oft noch gut unter Beweis stellen.
  • Alltagsnahe Tätigkeiten: Hauswirtschaftliche und handwerkliche Tätigkeiten wie Kochen, Backen, Spülen, Putzen, Bügeln, Arbeiten mit Wolle, Schmirgeln von Holz, Sortieren von Werkzeug, Arbeiten im Garten.
  • Erinnerungen wecken: Mit Hilfe von Fotoalben, alten Büchern, Bildbänden oder Gegenständen aus früherer Zeit können Erinnerungen wachgerufen werden.
  • Spiele spielen: Besonders geeignet sind Spiele, die von Kindheit an vertraut sind, wie Mensch-ärgere-dich-nicht, Mühle oder Würfelspiele.
  • Malen und gestalten: Auch künstlerisch-kreative Angebote wie Malen, Umgang mit Farben oder Gestalten von Materialien machen vielen Menschen mit Demenz Freude.
  • Spirituelles: Für viele Menschen spielt der Glauben eine wichtige Rolle. Die Rituale religiöser Handlungen, Texte und Lieder können ein Gefühl von Vertrautheit und Geborgenheit vermitteln.
  • Tagesrituale: Für viele Menschen mit Demenz ist die Tageszeitung wichtig, auch wenn der Inhalt oft nicht mehr verstanden wird.
  • Ausflüge: Der Besuch im Zoo, beim Friseur, in einer Eisdiele, im Tanzcafé oder auch in der Betreuungsgruppe.
  • Betreuungsgruppen: Eine Fachkraft und Ehrenamtliche betreuen und beschäftigen wöchentlich für mehrere Stunden eine Gruppe von Menschen mit Demenz und ermöglichen so auch das Erleben von Gemeinschaft.

Hilfsmittel und Unterstützung

Es gibt zahlreiche Bücher und Anleitungen, wie Aktivierung von Menschen mit Demenz gelingen kann. Eine persönliche Beratung durch Fachleute vor Ort ist besonders hilfreich, um individuelle Fragen zu klären und Unterstützungsangebote in der näheren Umgebung zu finden.

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Anlaufstellen für Beratung und Unterstützung:

  • Alzheimer-Gesellschaft in Ihrer Nähe
  • Pflegestützpunkt
  • Pflegeberatung Ihrer Krankenkasse
  • Fachstelle für pflegende Angehörige
  • Seniorenberatungsstelle

An manchen Orten werden Seminare für Menschen mit einer beginnenden Demenz und ihre Angehörigen angeboten. Der Austausch in einer Gruppe mit anderen Menschen, die mit einer Demenz-Diagnose leben, kann sehr hilfreich sein.

Selbst aktiv werden

Bisher lassen sich Demenzerkrankungen nicht stoppen. Neben Medikamenten können Sie jedoch selbst einiges tun, um das Fortschreiten der Symptome in einem gewissen Umfang zu beeinflussen:

  • Ausgewogene Ernährung: Mit vielen Vitaminen, wenig rotem Fleisch und ausreichend Omega-3-Fettsäuren. Achten Sie auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr.
  • Körperliche Aktivität: Ob Spaziergänge, Yoga oder Krafttraining - wichtig ist, dass Sie es gerne und regelmässig tun.
  • Soziale Kontakte: Gespräche und gemeinsame Unternehmungen halten den Geist wach und trainieren geistige Fähigkeiten.
  • Hirnleistungstraining: Ein gezieltes Gedächtnistraining kann sinnvoll sein.
  • Musik: Spielen Sie ein Instrument oder singen Sie in einem Chor.
  • Tanzen: Eine schöne Aktivität, die vieles in sich vereint: Kontakt haben, sich bewegen und gleichzeitig das Gehirn anregen.

Alltag vereinfachen

Durch die Demenz wird es zunehmend schwieriger, die Dinge des Alltags zu bewältigen. Versuchen Sie daher Ihren Alltag zu vereinfachen, um selbstständig zu bleiben:

  • Strukturieren Sie Ihren Alltag: Stellen Sie sich einen Wochenplan auf und tragen Sie alle Termine dort übersichtlich ein.
  • Trainieren Sie sich Gewohnheiten an: Schlüssel und Portemonnaie sollten einen festen Platz bekommen.
  • Vereinfachen Sie Alltagstätigkeiten: Greifen Sie auf vertraute oder einfachere Rezepte zurück.
  • Sortieren Sie aus, was Sie in Ihrem Haushalt nicht dringend brauchen.
  • Schaffen Sie Übersicht im Kleiderschrank.
  • Entfernen Sie überflüssige Möbel und Dekorationsgegenstände.
  • Passen Sie Ihr Handy an: Es gibt spezielle Apps, die die Bedienung vereinfachen.
  • Nutzen Sie technische Hilfsmittel wie automatische Abschaltfunktionen am Herd oder Sensorsteuerungen für die Beleuchtung.

Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin / Ihrem Arzt über eine Ergotherapie, um Sie bei den Anpassungen im Alltag zu unterstützen. Geben Sie einer Person Ihres Vertrauens einen Zweitschlüssel zu Ihrer Wohnung.

Unterstützung im Alltag

Wenn Sie allein leben, halten Sie regelmässigen Kontakt mit anderen. Vereinbaren Sie regelmässige Telefonate mit einer vertrauten Person. Oder machen Sie mit den Nachbarinnen und Nachbarn ein Zeichen aus, damit sie wissen, ob bei Ihnen alles in Ordnung ist.

Ein Hausnotrufsystem kann ebenfalls die Sicherheit erhöhen. Sie tragen dabei einen Sender mit einem Knopf am Körper, mit dem Sie Hilfe rufen können.

Beginnen Sie frühzeitig, sich ein Unterstützungsnetzwerk aufzubauen. Wenden Sie sich an einen Pflegestützpunkt oder die Pflegeberatung Ihrer Kranken- und Pflegekasse.

Für die Inanspruchnahme von Unterstützungsangeboten oder die Anpassung Ihres Wohnumfeldes können Sie Leistungen der Pflegeversicherung bei Ihrer Pflegekasse beantragen.

Bitten Sie auch Familienangehörige, Freundinnen und Freunde oder Nachbarinnen und Nachbarn um Unterstützung.

Mobilität und Verkehr

Zu Beginn können Menschen mit einer Demenz manchmal durchaus noch sicher Auto fahren. Diese Fähigkeit wird aber über kurz oder lang verloren gehen. Verzichten Sie lieber auf das Autofahren, bevor Unfälle passieren oder Ihre Ärztin bzw. Ihr Arzt Sie dazu auffordert. Nutzen Sie stattdessen öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad.

Rehabilitation und Urlaub

Es gibt einzelne Rehabilitations-Angebote und Kuren, die sich an Menschen mit einer beginnenden Demenz sowie ihre Angehörigen richten. Sie sollen die weiter vorhandenen Fähigkeiten stärken und alle Beteiligten dabei unterstützen, sich auf das Leben mit der Demenz einzustellen. Es gibt auch betreute Urlaubsangebote, meist handelt es sich dabei um Gruppenreisen.

Vorsorge und rechtliche Aspekte

Mit einer Vorsorgevollmacht bestimmen Sie, wer Sie rechtlich vertreten, Verträge für Sie abschliessen und sich um Ihre gesundheitlichen und finanziellen Angelegenheiten kümmern soll, wenn Sie das allein nicht mehr können.

Mit einer Betreuungsverfügung bestimmen Sie, wer (oder wer nicht) vom Gericht zu Ihrem rechtlichen Vertreter bestimmt werden soll.

Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen

Zu den Symptomen der Demenz gehören verschiedene typische Verhaltensweisen und Handlungsmuster der Betroffenen, mit denen sich die meisten Angehörigen auseinandersetzen müssen.

  • Wiederholtes Fragen oder Handeln: Menschen mit Demenz stellen immer wieder dieselbe Frage oder wiederholen die gleichen Sätze oder Handlungen. Dies ist oft ein Zeichen von Angst oder Unsicherheit.
  • Bewegungsdrang und Unruhe: Im mittleren Stadium der Demenz zeigen viele betroffene Menschen einen ausgeprägten Bewegungsdrang, gepaart mit starker Unruhe.
  • Falsche Beschuldigungen: Die eingeschränkte Fähigkeit der Betroffenen, Situationen und Wahrnehmungen richtig zu deuten, führt häufig zu Erklärungsversuchen, die nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmen. So beschuldigen sie beispielsweise ihre Angehörigen, Geld gestohlen zu haben, oder halten Verwandte für verkleidete Fremde.
  • Leben in der Vergangenheit: Mit dem Fortschreiten der Demenz wird die Lebenswelt der Betroffenen weitgehend von den noch vorhandenen Erinnerungen geprägt. Sie leben mit den Vorstellungsbildern einer bestimmten Lebensphase und verhalten sich dementsprechend.
  • Aggressives Verhalten: Menschen mit Demenz verhalten sich manchmal verbal oder körperlich aggressiv. Auslöser sind weniger krankheitsbedingte Veränderungen im Gehirn als vielmehr die erschwerten Lebensbedingungen und die daraus resultierende Angst der Betroffenen.

Tipps für den Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen:

  • Bleiben Sie gelassen und versuchen Sie, die betroffene Person zu beruhigen.
  • Finden Sie heraus, was das Verhalten auslöst, und beseitigen Sie die Ursache, wenn möglich.
  • Lenken Sie die betroffene Person ab.
  • Begegnen Sie der betroffenen Person auf der Gefühlsebene, statt den Wahrheitsgehalt ihrer Äusserungen anzuzweifeln.

Beschäftigung und Aktivierung

Zur Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz gehört unbedingt auch die gezielte Beschäftigung mit Spielen oder anderen Tätigkeiten. Schlagen Sie von sich aus Dinge vor und motivieren Sie den Demenzerkrankten mitzumachen. Das Stadium der Demenz ist ausschlaggebend dafür, welche Aufgaben und Spiele Sie der betroffenen Person zumuten können.

Beachten Sie das Stadium der Demenz: Überforderung bewirkt negative Reaktionen. Gehen Sie auf persönliche Vorlieben und Abneigungen ein: Die Beschäftigung sollte Spaß machen. Respektieren Sie die Entscheidung des Demenzerkrankten und tolerieren Sie Fehler.

Beispiele für Beschäftigungen:

  • Kunst betrachten und gestalten: Schafft Raum für Kommunikation und stärkt das Selbstbewusstsein.
  • Arbeiten in Haus oder Garten: Leichte, vertraute Aufgaben, die keine zu grossen Arbeitsziele setzen.
  • Kreative Tätigkeiten: Umgang mit unterschiedlichen Materialien aus der Natur oder dem Bastelladen.
  • Musikhören und Singen: Bekannte Schlager aus der Jugendzeit stimulieren fröhliche Erinnerungen und können die Stimmung aufhellen.
  • Erinnerungsalben: Sammeln Sie Fotos und andere Erinnerungsstücke aus dem Leben der demenzerkrankten Person.
  • Vorlesen: Fördert die Durchblutung im Gehirn und kann genauso aktivierend sein wie Kopfrechnen für einen gesunden Menschen.
  • Spaziergänge und Ausflüge: Regen den Kreislauf an, fördern Sinneserfahrungen und bringen Freude.
  • Berührung: Aktiviert Menschen mit Demenz, die Sie über Worte und Gesten nur noch schwer erreichen können.
  • Spiele: Geeignet sind Spiele, die von Kindheit an vertraut sind, wie Würfelspiele oder Mensch ärgere Dich nicht.
  • Demenz-Tablets: Spezielle Tablets, die auf die Beschäftigung und Aktivierung von Demenzerkrankten ausgerichtet sind.

Spiele selber basteln

Sie können auch selbst Spiele für Demenzerkrankte basteln. Lassen Sie sich dabei am besten von dem inspirieren, was der Demenzerkrankte gerne macht. Im Prinzip sind alle Spiele sinnvoll, die Sinneseindrücke fördern, Freude bereiten und dabei keinen Leistungsdruck erzeugen.

Musik und Literatur

Menschen mit Demenz entwickeln keinen neuen Musikgeschmack, sondern mögen oft besonders gerne die Musik, die sie in ihrer Jugend am liebsten gehört haben. Das weckt oft lebendige Erinnerungen. Es gibt etliche Bücher, die speziell für Demenzerkrankte geschrieben werden.

Eigene Aktivitäten entwickeln

In der frühen Phase einer Demenz geht es vor allem darum, Aktivitäten zu finden, die Spaß machen und durch die Krankheit nicht oder wenig eingeschränkt sind. Dabei kann man an frühere Lieblingsbeschäftigungen anknüpfen, es können aber auch neue Hobbys ausprobiert werden.

Gemeinsam etwas tun

Wenn die Krankheit weiter fortschreitet, geht die Fähigkeit, sich selbst zu beschäftigen, zunehmend verloren, ebenso wie die Möglichkeit komplexe Aufgaben zu bewältigen. In dieser Phase suchen Pflegende meist sehr dringend nach geeigneten Beschäftigungsangeboten, die einerseits die schwierigen Verhaltensweisen der Kranken positiv beeinflussen und andererseits ihre Stimmung verbessern und Lebensfreude wecken.

Auch Menschen mit Demenz wollen das Gefühl haben, etwas Sinnvolles zu tun und sich nützlich zu machen. Stattdessen kommen einfache Tätigkeiten im Haushalt oder im Garten in Frage. Dabei kommt es auf das Tun an, nicht so sehr auf das Ergebnis. Auch mit Lob und Anerkennung sollte nicht gespart werden.

Angebote machen

In der letzten Phase der Demenz, wenn die Kranken auch körperlich nur noch wenig mobil sind, muss Aktivierung immer stärker von außen erfolgen. Dabei geht es in erster Linie um eine Anregung der Sinne und Sinneswahrnehmungen, wie sie zum Beispiel durch die Basale Stimulation erfolgt.

Beschäftigungsideen von A-Z

  • Aromen und Düfte erschnuppern und raten
  • Auto waschen, über Autos „fachsimpeln“
  • Ballspiele
  • Basteln
  • Bügeln - vertraute, nützliche Tätigkeit
  • „Büroarbeit“ (Blätter abheften, lochen …)
  • Computer - z. B. die biografisch orientierten Spiele auf der CD-Rom „Demenz interaktiv“ der Deutschen Alzheimer Gesellschaft
  • Flohmarkt besuchen (alte Kaffeemühle, Waschbrett, … finden)
  • Fotoalbum gemeinsam anschauen und über die Bilder und ihre Geschichten sprechen
  • Gartenarbeit (ggf. am Hochbeet)
  • Gedichte (die früher in der Schule gelernt wurden)
  • Gesellschaftsspiele (ggf. vereinfacht)
  • Gespräche, Erinnerungen an früher
  • Handarbeit (stricken, Wolle aufwickeln)
  • Handpuppen (sie werden oft leichter angesprochen als „echte“ Menschen)
  • Jahreszeiten thematisieren (mit Blumen, Getreidehalmen, Kastanien …)
  • Kirchen, Gottesdienst besuchen
  • Konzert besuchen
  • Kochen und Backen
  • Lachen, Humor
  • Malen
  • Massieren
  • Musik: hören, singen, musizieren
  • Nachrichten aus der Zeitung vorlesen und diskutieren (lokale Ereignisse, besondere Interessensgebiete)
  • Obstsalat zubereiten
  • Puzzeln
  • Rad fahren, Tandem fahren
  • Reisen, Ausflüge (z. B. mit dem Wohnmobil als „rollendes Zuhause“)
  • Restaurant oder Café besuchen
  • Rosenkranz beten, Religiöses
  • Sinne anregen (Basale Stimulation)
  • Spazieren gehen
  • Sprichwörter raten/ergänzen
  • Sport
  • Tanzen
  • Tiere ansehen, streicheln
  • Urlaubssouvenirs betrachten
  • Vorlesen (Zeitung, Märchen, …)
  • Wandern
  • Werkzeugkasten (aufräumen, sortieren)
  • Zoo besuchen

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