Alice Weidel: Zwischen bürgerlichem Schein und gesundheitlichen Herausforderungen

Alice Weidel, die Parteichefin der AfD, präsentiert sich gerne als das bürgerliche Gesicht ihrer Partei. Doch hinter der Fassade der klassischen Bluse und Perlenkette verbirgt sich eine Politikerin, die immer wieder ihre Nähe zu rechtsextremen Kreisen demonstriert. Ihr Aufstieg in der AfD ist von Widersprüchen und einer zunehmend radikaleren Rhetorik geprägt. Dieser Artikel beleuchtet Weidels politischen Werdegang, ihren Umgang mit ihrer Gesundheit und die damit verbundenen Herausforderungen.

Politische Karriere und Radikalisierung

Weidels politische Karriere begann vergleichsweise spät, nachdem ihre Lebenspartnerin sie ermutigt hatte, sich politisch zu engagieren. Schnell erkannte sie, dass ihr Auftreten und ihre Reden bei der Parteibasis Anklang fanden und ihr den Weg für eine steile Karriere ebneten. Als Parteichefin setzt sie sich für ein professionelleres und glatteres Auftreten der AfD ein. Weniger radikal ist die Partei unter ihrer Führung allerdings nicht geworden - ganz im Gegenteil.

Ein Beispiel für ihre zunehmende Radikalisierung ist die Verwendung des Begriffs "Remigration", der zuvor vor allem in rechtsextremen Kreisen genutzt wurde. Auch ihre früheren Äußerungen über "Kopftuchmädchen" und "alimentierte Messermänner" lassen wenig von dem bürgerlichen Image erkennen, das sie zu pflegen versucht.

Nähe zu Rechtsextremen

Die Nähe Weidels zu Rechtsextremen zeigt sich auch in ihrer Zusammenarbeit mit Personen wie Götz Kubitschek und ihrer Annäherung an den Duktus von Björn Höcke. Einst wollte sie Höcke aus der Partei ausschließen, nun spricht sie beim Parteitag in Riesa von "Windmühlen der Schande", was stark an Höckes Rhetorik erinnert.Es ist eine Beziehung, die auch viel über die Wendigkeit der Parteichefin selbst aussagt.

Paradoxe Lebensumstände

Ein weiteres Paradoxon ist Weidels Lebensstil, der kaum etwas mit dem ihrer Partei und ihrer Anhänger gemein hat. Sie lebt mit ihrer Familie in der Schweiz, während die AfD vom Verfassungsschutz als in Teilen rechtsextrem eingestuft wird, auch wegen rassistischer Aussagen. Ihre Partnerin ist in Sri Lanka geboren, doch Weidel wiegelt ab, wenn sie darauf angesprochen wird. Sie steht zwar dazu, mit einer Frau verheiratet zu sein, betont aber, sie sei nicht queer.

Lesen Sie auch: Epilepsie und AIWS

Für die Partei ist Weidel das perfekte Feigenblatt. Aber was ist die Partei für Weidel? Für eine ehrgeizige Opportunistin wie sie mag die AfD ein geeigneter Ort sein, um Karriere zu machen.

Gesundheitliche Probleme und Sicherheitsbedenken

In den letzten Jahren gab es immer wieder Berichte über gesundheitliche Probleme und Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit Alice Weidel. Im März 2020 sagte sie ihre Teilnahme an einer Bundestagssitzung zur Verabschiedung des Corona-Hilfspakets aufgrund einer diagnostizierten Lungenentzündung ab.

Im Herbst 2023 sorgten dann gleich zwei mysteriöse Vorfälle für Beunruhigung: Ihr Co-Parteichef Tino Chrupalla musste ins Krankenhaus eingeliefert werden, und Weidel selbst brachte sich angeblich wegen einer Bedrohungslage auf Mallorca in Sicherheit.

Chrupallas Krankenhausaufenthalt

Am Rande einer Wahlkampfveranstaltung in Ingolstadt wurde Tino Chrupalla ins Krankenhaus eingeliefert. Laut seinem Sprecher wurde in der Klinik eine "Einstichstelle" am Körper des Politikers festgestellt, woraufhin Untersuchungen auf mögliche Substanzen im Körper eingeleitet wurden. Die Polizei äußerte sich zunächst nicht zu den Gründen für die Einlieferung, teilte aber später mit, dass Chrupalla Schmerzen im Oberarm verspürt habe und "wegen weiterer gesundheitlicher Beschwerden" ins Krankenhaus gebracht worden sei. Dort sei eine "oberflächliche Rötung bzw. Schwellung" festgestellt worden.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts auf Körperverletzung, jedoch gegen unbekannt. Es gibt bislang keine Hinweise auf einen Angriff.

Lesen Sie auch: Ursachen und Risikofaktoren für Schlaganfälle bei Katzen

Weidels angebliche Bedrohungslage

Eigentlich sollte Weidel am Tag der Deutschen Einheit in Mödlareuth auftreten. Doch die AfD-Fraktionsvorsitzende tauchte nicht auf. Stattdessen hieß es von ihrem Sprecher: "Frau Weidel und ihre Familie wurden von Sicherheitsbehörden aus ihrer privaten Wohnung an einen sicheren Ort verbracht, da sich Hinweise verdichtet hatten, die auf einen Anschlag auf ihre Familie hindeuteten."

Ein Polizei-Sprecher aus der Schweiz bestätigte einen Einsatz am 23. September. Eine eingespielte Videobotschaft suggerierte, Weidel halte sich akut in sicherer Umgebung auf. Doch dann wurde sie am selben Tag im Osten Mallorcas in einem öffentlichen Restaurant gesichtet, gemeinsam mit ihrer Lebensgefährtin.

Der "sicherheitsrelevante Vorfall", wie ihn die Schweizer Polizei nennt, habe tatsächlich gegeben, erklärte ein AfD-Sprecher. Die Familie sei daraufhin der Empfehlung gefolgt, "einige Zeit ihrer häuslichen Umgebung fernzubleiben, welche ein mutmaßliches Anschlagsziel war". Das Bundeskriminalamt (BKA), zuständig für den Schutz von Politikerinnen und Politikern, will keine Empfehlung für eine Absage des Auftritts ausgesprochen haben.

Die Hintergründe von Weidels angeblicher Bedrohungslage sind weiterhin unklar. Auch, warum die Sicherheitslage es offenbar zuließ, dass Weidel zwischenzeitlich im Bundestag auftrat.

Lesen Sie auch: Gesundheitliche Rückschläge und politische Leistungen von Lafontaine

tags: #Alice #Weidel #gesundheitlicher #Zustand