Die Betreuung und Pflege von Menschen mit Demenz stellt Angehörige vor große Herausforderungen. Da die meisten Betroffenen in ihrem eigenen Zuhause leben und von ihren Familien versorgt werden, ist es wichtig, dass Angehörige Unterstützung und Beratung erhalten, um diese Aufgabe langfristig bewältigen zu können. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Beratungs- und Entlastungsangebote für Angehörige von Menschen mit Alzheimer und Demenz.
Die Belastung der Angehörigen
Nahe Angehörige, insbesondere Ehepartner, Töchter oder Schwiegertöchter, übernehmen oft die Hauptlast der Betreuung von Menschen mit Demenz. Dies erfordert viel Engagement, Verzicht auf Freizeit und die Bereitschaft, rund um die Uhr Unterstützung zu leisten. Viele Angehörige berichten von einer Verschlechterung ihrer eigenen körperlichen Gesundheit, einem erhöhten Medikamentenbedarf, sozialer Isolation und der Aufgabe von Beruf und Hobbys. Besonders belastend sind problematische Verhaltensweisen wie Aggressivität, Schreien oder Wahnvorstellungen. Es ist wichtig zu erkennen, dass niemand diese Aufgaben auf Dauer alleine bewältigen kann und sollte. Im Interesse der Erkrankten und der eigenen Gesundheit ist es ratsam, frühzeitig nach Beratung und Entlastungsmöglichkeiten zu suchen.
Um die eigene Belastung einzuschätzen, kann der Selbsttest mit der Angehörigenampel des Projekts digiDEM Bayern durchgeführt werden.
Frühzeitige Information und Beratung
Information und Beratung spielen eine wichtige Rolle als Hilfestellung bei Demenzerkrankungen. Es ist ratsam, sich umfassend über Demenz zu informieren und eine individuelle Beratung in Anspruch zu nehmen. Spezialisierte Demenz-Beratungsstellen wie Wegweiser Demenz (eine Initiative des Familienministeriums) bieten hierfür eine gute Anlaufstelle. Darüber hinaus sollten sich Angehörige über kostenfreie Pflegekurse informieren, die speziell auf die Bedürfnisse von pflegenden Angehörigen von Demenzpatienten zugeschnitten sind. Diese Kurse werden von der Pflegekasse bezahlt und vermitteln wertvolles Wissen und praktische Fähigkeiten, um den Pflegealltag besser zu bewältigen. Der Austausch mit erfahrenen Fachleuten und anderen Angehörigen kann ebenfalls sehr hilfreich sein. Gerade zu Beginn ist das Wissen über die Erkrankung mit allen Begleiterscheinungen die wichtigste Demenz-Hilfe für Angehörige. Wenn sie verstehen, warum Demenzerkrankte bestimmte Dinge tun und wie Angehörige darauf reagieren können, ist vieles leichter zu bewältigen.
Finanzielle Hilfen und Pflegegrade
Um finanzielle Hilfen in Anspruch nehmen zu können, ist es entscheidend, dass der Demenzerkrankte einen Pflegegrad erhält. Hierfür muss ein Antrag bei der Pflegekasse gestellt werden. Die Zuordnung zu einem Pflegegrad erfolgt durch den Medizinischen Dienst (MD) oder eine vergleichbare Institution, die die individuelle Pflegebedürftigkeit bewertet. Wird ein Pflegegrad entsprechend dem aktuellen Gesundheitszustand festgestellt, haben Pflegebedürftige Anspruch auf eine Vielzahl von Pflegeleistungen. Neben der Finanzierung eines ambulanten Pflegedienstes können auch weitere Leistungen wie Tagespflege oder Nachtpflege in Anspruch genommen werden. Maßnahmen zur Verbesserung des Wohnumfelds wie der barrierefreie Umbau des Wohnraums sind ebenfalls förderfähig. Kombinationsleistungen, bei denen sowohl Pflegegeld als auch Pflegesachleistungen kombiniert werden, ermöglichen eine flexible Nutzung verschiedener Unterstützungsangebote.
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Versicherte mit Pflegegrad 1 haben Anspruch auf den monatlichen Entlastungsbetrag in Höhe von 131 Euro sowie Leistungen zur Verbesserung des Wohnumfelds und Beratungsbesuche und Schulungen durch qualifizierte Pflegeberater in der eigenen Häuslichkeit.
Entlastungsangebote für pflegende Angehörige
Es gibt eine Vielzahl von Entlastungsangeboten, die Angehörigen helfen können, ihre Aufgaben besser zu bewältigen und ihre eigene Gesundheit zu erhalten. Adressen von Anbietern sind bei einer Alzheimer-Gesellschaft in der Nähe, bei einem Pflegestützpunkt oder bei der Kranken- bzw. Pflegekasse erhältlich. Viele Angebote können zumindest teilweise aus Leistungen der Pflegeversicherung finanziert werden.
Ambulante Pflegedienste
Die sozial- und gesundheitspflegerischen Dienste der ambulanten Pflegestationen leisten einen oft unverzichtbaren Beitrag dazu, dass die Erkrankten weiterhin zu Hause leben können. Die "Hauspflege" umfasst Hilfen im Haushalt sowie die Grundpflege (Körperpflege, Hilfe beim Essen). Kostenträger hierfür ist in erster Linie die Pflegekasse, je nach Umfang des Pflegebedarfs ist eine Zuzahlung notwendig. Die "häusliche Krankenpflege" (Behandlungspflege) wird von examinierten Pflegefachkräften durchgeführt. Grundlage hierfür ist eine ärztliche Verordnung; die Kosten trägt die Krankenkasse (gegebenenfalls ist eine Zuzahlung erforderlich). Die häusliche Krankenpflege umfasst Tätigkeiten wie das Verabreichen von Medikamenten und Injektionen oder die Versorgung von Wunden. Alle Pflegedienste betreuen auch demenzerkrankte Patienten. Für die häusliche Krankenpflege ist eine ärztliche Verordnung erforderlich, die in der Regel der Hausarzt ausstellt. Die Krankenpflege beinhaltet Grundpflege, Behandlungspflege und hauswirtschaftliche Versorgung und ist befristet auf bis zu vier Wochen.
Betreuungsgruppen
Alzheimer-Gesellschaften in den verschiedenen Regionen sowie unterschiedliche Wohlfahrtsverbände bieten Betreuungsgruppen zur Entlastung pflegender Angehöriger als niedrigschwelliges ambulantes Angebot an. Für einige Stunden am Tag werden die Betroffenen an ein bis zwei Tagen pro Woche in Gruppen beschäftigt und betreut. Aktivierungsangebote, die auf die Bedürfnisse der Kranken ausgerichtet sind, sowie die Betreuung durch geschulte Helfer sind Bestandteile des Programms. Die Betreuung wird durch ehrenamtliche Mitarbeitende geleistet und durch eine Fachkraft begleitet. Die pflegenden Angehörigen sollen durch die Betreuungsgruppen Entlastung erfahren, sodass sie einen zeitlichen Freiraum zur eigenen Verfügung haben.
Angehörigen- und Selbsthilfegruppen
Angehörigen- bzw. Selbsthilfegruppen bieten die Möglichkeit, mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen, die sich in einer ähnlichen Pflegesituation befinden. Viele Angehörige nutzen das Angebot, um über ihre Sorgen, Ängste und Verzweiflung zu sprechen, aber auch, um sich gegenseitig Unterstützung, Anregungen und Tipps zu geben und die Energiespeicher wieder aufzufüllen. Häufig werden die Gruppen von einer Fachkraft geleitet und begleitet. Es können je nach Bedarf Gruppensitzungen mit Schwerpunktthemen, zum Beispiel zu Pflegeversicherung, Betreuungsrecht, Vorsorgevollmachten usw., stattfinden. Demenz-Selbsthilfegruppen können für Angehörige von Demenzerkrankten sehr sinnvoll sein. In solchen Gruppen treffen sich Menschen, die ähnliche Erfahrungen teilen und sich in einer ähnlichen Situation befinden. Der Austausch mit anderen Menschen in ähnlicher Lage kann unterstützend, entlastend und ermutigend sein. In einer Demenz-Selbsthilfegruppe erhalten Angehörige nicht nur emotionale Unterstützung, sondern auch wertvolle Informationen, Tipps und Ratschläge im Umgang mit der Demenzerkrankung. Gemeinsam können Sie Strategien entwickeln, sich gegenseitig stärken und neue Wege finden, um den Alltag besser zu bewältigen. In der Regel leitet und begleitet eine speziell ausgebildete Fachkraft eine solche Selbsthilfegruppe. Das Alzheimer-Telefon der Deutschen Alzheimer Gesellschaft erteilt Ihnen Auskunft, wo sich eine Selbsthilfegruppe in Ihrer Nähe befindet. Wer in einer eher ländlichen Region wohnt und die nächste Beratungsstelle weiter entfernt ist, kann sich auch im Internet Tipps einholen: In Selbsthilfe-Foren oder in den sozialen Netzwerken können sich Pflegende und pflegebedürftige Menschen austauschen.
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Austausch in virtuellen Selbsthilfegruppen
Für Information, Erfahrungsaustausch, Vernetzung und gegenseitige Hilfe kann auch die App „in.kontakt“ von wir pflegen e.V. genutzt werden. Hier finden Sie Kontakt zu pflegenden Angehörigen in ähnlichen Situationen. Die App ist ein Schritt zum Ausbau virtueller Selbsthilfe und ermöglicht pflegenden Angehörigen und Selbsthilfegruppen einen Autausch in einem geschützten Netzwerk.
Helferinnenkreise
Helferinnenkreise gibt es seit mehr als 15 Jahren. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer betreuen für einige Stunden in der Woche vor allem Demenzerkrankte, die mit ihren Angehörigen oder alleine zu Hause leben. Dadurch entstehen für den Angehörigen ebenfalls Freiräume. Die freiwilligen Helfer übernehmen stundenweise die soziale Betreuung der Kranken, nicht aber pflegerische oder hauswirtschaftliche Aufgaben. Helferinnenkreise (auch „Betreuungsbörsen“) bieten ein leicht zugängliches, qualitätsgesichertes und kostengünstiges Angebot zur stundenweisen Betreuung der Kranken und zur gleichzeitigen Entlastung der Angehörigen. Die Helferinnen und Helfer werden regelmäßig geschult und fachlich begleitet.
Tagespflege
Tagespflegeeinrichtungen zählen zu den teilstationären Pflege- und Betreuungsangeboten. Die Tagespflege dient der Aktivierung und Rehabilitation durch therapeutische und pflegerische Angebote sowie durch soziale Einbindung und einen strukturierten Tagesablauf. Der Besuch einer Tagesstätte wirkt sich meist positiv auf das Wohlbefinden der Kranken aus und entlastet gleichzeitig die pflegenden Angehörigen. Konzeptionell arbeiten die meisten Einrichtungen nach milieutherapeutischen Bedingungen. In der Regel verfügen die Einrichtungen über einen Fahrdienst, sodass der Hin- und Rücktransport der Gäste problemlos erfolgen kann. Die Anzahl der Tage, an denen der Pflegebedürftige die Tagespflege besucht, bestimmen er und seine Familie. Empfehlenswert sind mindestens zwei Tage wöchentlich, ansonsten können sich die Gäste kaum eingewöhnen. Vor der Aufnahme wird in der Regel ein „Schnuppertag“ vereinbart. Die Tagespflegen berechnen Tagessätze, die zwischen 45,00 und 90,00 € liegen können. Die Kosten für den Aufenthalt können durch Leistungen der Pflegeversicherung, des Sozialamtes oder durch Eigenbeteiligung getragen werden.
Kurzzeitpflege
Die Kurzzeitpflege, als Leistung der Pflegeversicherung, findet in der Regel in einer stationären Pflegeeinrichtung statt, die mit den Pflegekassen einen Versorgungsvertrag abgeschlossen hat. Für maximal 28 Tage im Jahr kann der erkrankte Angehörige dort in Obhut gegeben werden, sodass die Pflegeperson in diesem Zeitraum zum Beispiel einen Erholungsurlaub in Anspruch nehmen kann. Kurzzeitpflegeeinrichtungen übernehmen während der Aufnahme die komplette Versorgung der erkrankten Person. Viele Einrichtungen haben sich auf die Versorgung demenziell erkrankter Menschen eingestellt und bieten ein entsprechendes Versorgungs- und Beschäftigungsangebot. Die Pflegekasse gewährt dafür auf Antrag einen Geldbetrag in Höhe von 1.612,00 €. Durch die Kombination mit den Leistungen der Urlaubs- bzw. Verhinderungspflege kann der Zeitraum der Kurzzeitpflege auf bis zu 56 Tage und die Gesamtsumme auf bis zu 3.224,00 € verdoppelt werden.
Urlaubs- und Verhinderungspflege
Die Urlaubs- bzw. Verhinderungspflege ist ebenfalls eine Leistung, die über die Pflegekasse beansprucht werden kann. Ebenfalls für maximal 28 Tage pro Jahr ist es möglich, die erkrankte Person zum Beispiel durch einen Pflegedienst oder eine nahestehende Person zu Hause versorgen zu lassen, wenn die Hauptpflegeperson (zum Beispiel durch Krankheit oder Erholungsurlaub) verhindert ist. Die Pflegekasse übernimmt für die Versorgung durch einen Pflegedienst bis zu 1.612,00 €, für die Versorgung durch Angehörige in der Regel nur das Pflegegeld zuzüglich eventueller Aufwendungen wie Fahrgeld oder Verdienstausfall (maximal 1.612,00 €). Die Verhinderungspflege kann auch in einer Kurzzeitpflegeeinrichtung durchgeführt werden. Pflegende Angehörige können unter anderem eine Demenz-Selbsthilfegruppe besuchen und sollten sich Pflege-Auszeiten erlauben. Dies ist zum Beispiel mit der Verhinderungspflege möglich.
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Demenz-freundliche Urlaubsangebote
Urlaubsangebote, die speziell auf die Bedürfnisse von Demenzkranken und ihren Angehörigen zugeschnitten sind, haben sich in den vergangenen Jahren zunehmend etabliert. Der größte Teil dieser Angebote wird durch regionale und örtliche Alzheimer-Gesellschaften organisiert, es gibt aber auch andere Anbieter.
Weitere Unterstützungsangebote
Neben den genannten Entlastungsangeboten gibt es weitere Möglichkeiten der Unterstützung, die Angehörigen helfen können, den Alltag mit Demenz besser zu bewältigen.
Hilfsmittel und Wohnraumanpassung
Verschiedene Hilfsmittel bei Demenz können dabei unterstützen, die Sicherheit, Orientierung und Selbstständigkeit zu fördern. Von technischen Lösungen wie GPS-Trackern bis hin zu Alltagshilfen wie ergonomischem Besteck oder Medikamentenspendern - diese Maßnahmen erleichtern den Alltag erheblich. Informationen zur Anpassung der Wohnung an die veränderten Anforderungen und Bedürfnisse älterer und behinderter Menschen, die zu Hause wohnen bleiben möchten, sind ebenfalls erhältlich.
Haushaltshilfe
Als pflegender Angehöriger tragen Sie die Verantwortung für die Pflege und Haushaltsführung eines Demenzerkrankten. Doch müssen Sie nicht alles alleine bewältigen. Eine Möglichkeit zur Entlastung ist die Organisation einer Haushaltshilfe bei Demenz. Nehmen Sie Kontakt zu einem Pflegedienst in Ihrer Nähe oder zu Ihrer Krankenkasse auf und lassen Sie sich über Ihre Möglichkeiten zur Entlastung beraten. Sofern ein Pflegegrad vorliegt, können Sie zur Finanzierung der Haushaltshilfe den Entlastungsbetrag von 131 Euro monatlich verwenden, den es ab Pflegegrad 1 gibt. Sind die Kosten pro Monat höher, tragen Sie den Rest der Kosten selbst.
Psychische und körperliche Entlastung
Für Pflegende von Demenzerkrankten ist es umso wichtiger, sich selbst besser kennenzulernen und geeignete Möglichkeiten zu finden, die der Entspannung dienen. Pflegende Angehörige sollten sich bewusst machen, dass es normal ist, auch eigene Emotionen und Bedürfnisse zu haben. Es ist wichtig, sich regelmäßig Zeit für sich selbst zu nehmen, um Kraft zu tanken und sich zu erholen. Dies kann beispielsweise durch regelmäßige Pausen, das Ausüben von Hobbys oder den Austausch mit anderen Angehörigen in Selbsthilfe- oder oder Angehörigengruppen geschehen. Die körperliche Belastung bei der Pflege eines Demenzerkrankten sollte nicht unterschätzt werden. Es ist wichtig, auf die eigene Gesundheit zu achten und sich vor Überlastung zu schützen. Dies kann durch die Inanspruchnahme von Unterstützungsleistungen wie Verhinderungspflege, Tagespflege oder ambulanten Pflegediensten erreicht werden. Zusätzlich sollten Sie sich Informationen über vorhandene Unterstützungsangebote vor Ort einholen, die auf Ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sind. Viele Krankenkassen bieten kostenlose Online-Kurse für Entspannungstechniken an.
Kuren für Angehörige und Betroffene
Die Pflege von Angehörigen mit Demenz ist oftmals kräftezehrend und kann im fortgeschrittenen Stadium eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung bedeuten. Kuren können dabei sowohl für Demenzerkrankte als auch für ihre pflegenden Angehörigen eine wichtige Unterstützung sein. In manchen Fällen kann es notwendig sein, eine Kur in Anspruch zu nehmen, um eine dringend benötigte Auszeit zu erhalten, sich zu erholen und neue Kraft zu schöpfen. Dabei besteht die Möglichkeit, sowohl eine gemeinsame Kur mit dem Demenzerkrankten als auch eine Kur alleine zu machen. Bei einer gemeinsamen Kur können sowohl die pflegebedürftige Person als auch die Angehörigen gemeinsam eine Auszeit nehmen und sich erholen. Oftmals brauchen Pflegende aber auch mal Zeit für sich. Dann können Angehörige auch eine Kur alleine in Anspruch nehmen, während die Betreuung und Pflege anderweitig organisiert wird, beispielsweise durch Kurzzeitpflege oder die Unterstützung von anderen Pflegepersonen.
Beratungsstellen und Anlaufstellen
Es gibt zahlreiche Beratungsstellen und Anlaufstellen, die Angehörigen von Menschen mit Demenz Unterstützung und Informationen bieten. Demenz-Beratungsstellen sind spezialisierte Einrichtungen, die Unterstützung und Beratung für Menschen mit Demenz, ihre Angehörigen und andere Betroffene anbieten. Diese Beratungsstellen haben in der Regel geschulte Fachkräfte, die über umfangreiches Wissen im Umgang mit Demenzerkrankungen verfügen. Sie bieten persönliche Beratungsgespräche an, in denen sie auf die spezifischen Bedürfnisse und Fragen der Ratsuchenden eingehen, und unterstützen bei der Vermittlung von Hilfsangeboten wie ambulanten Pflegediensten, Tagespflegeeinrichtungen und Betreuungsangeboten. Demenz-Beratungsstellen bieten häufig auch Schulungen und Fortbildungen für Angehörige, Pflegekräfte und andere Interessierte an.
Demenz-Hotlines für Angehörige sind telefonische Beratungsstellen, die speziell auf die Bedürfnisse von Menschen ausgerichtet sind, die einen Demenzkranken betreuen oder unterstützen. Die Demenz-Hotlines werden von geschultem Fachpersonal betrieben, das über umfangreiches Wissen im Umgang mit Demenzerkrankungen verfügt. Das Alzheimer-Telefon der Deutschen Alzheimer Gesellschaft ist ein kostenloses Demenz-Hilfe-Telefon. Lokale Allianzen: Beratungsstellen für Demenz fasst das Bundesfamilienministerium in seiner Projekt-Landkarte „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz“ zusammen.
Weitere wichtige Anlaufstellen sind:
- Fachstellen für pflegende Angehörige: Bieten psychosoziale Beratung, individuelle und langfristige Begleitung und weitere Entlastungsangebote.
- Pflegestützpunkte: Bieten individuelle und kostenfreie Beratung zu Themen wie Pflegebedürftigkeit, Wohnformen und Unterstützung zu Hause.
- Pflegeservice Bayern des Medizinischen Dienstes Bayern: Bietet unabhängige Beratung zu allen Fragen rund um die Pflege unter der Rufnummer 0800 / 772 11 11 (Montag bis Freitag von 08:00 - 18:00 Uhr).
- Servicetelefon Pflegebegutachtung des Medizinischen Dienstes Bayern: Beantwortet Fragen rund um die Pflegebegutachtung unter der Rufnummer 089 / 159 060 5555 (Montag bis Freitag 08:00 - 16:00 Uhr).
- compass private Pflegeberatung: Erreichbar über die kostenfreie Rufnummer 0800 - 101 88 00.
- Info-Telefon Depression: Bietet Informationen zum Thema Krankheits- und Behandlungsmöglichkeiten und verweist zu Anlaufstellen im bestehenden Versorgungssystem.
- Fachstelle für Demenz und Pflege Bayern: Zentrale Anlaufstelle für alle Fragen rund um das Thema „Demenz“ in Bayern.
- Krisendienste Bayern: Psychosoziales Beratungs- und Hilfeangebot für Bürger:innen Bayerns unter der kostenlosen Rufnummer 0800 / 655 3000 (täglich rund um die Uhr).
- Telefonseelsorge: Erreichbar unter den kostenfreien Nummern 0800 / 111 0 111 oder 0800 / 111 0 222 oder 116 123 (rund um die Uhr).
- Retla (München): Vermittelt älteren, einsamen Menschen Telefon-Partner:innen (Anmeldetelefon 089/18910026, Montag bis Freitag von 10 Uhr bis 18 Uhr).
Demenz-Kurse für Angehörige
Demenz-Kurse für Angehörige sind speziell entwickelte Schulungsprogramme, die darauf abzielen, Familienmitglieder und nahestehende Personen, die einen Demenzerkrankten betreuen, zu unterstützen und zu schulen. Demenz-Kurse für Angehörige werden von verschiedenen Organisationen, wie zum Beispiel Pflegekassen, Gesellschaften oder Wohlfahrtsverbänden, angeboten. Sie können in Form von Workshops, Seminaren, Vorträgen oder auch Online-Kursen durchgeführt werden. Informieren Sie sich über regionale Angebote und spezifische Demenz-Kurse in Ihrer Nähe und holen Sie sich genaue Informationen über Inhalte, Termine und Anmeldung ein.
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