Die Auseinandersetzung mit Demenz ist eine Herausforderung, die viele Facetten hat. Neben medizinischen und therapeutischen Ansätzen rückt zunehmend die Bedeutung kreativer Methoden in den Fokus. Ein besonders interessanter Ansatz ist die Verwendung von Gedichten, um Menschen mit Demenz zu erreichen und ihnen Momente der Aktivierung und des Wohlbefindens zu schenken. Dieses Konzept, oft als "Alz-Poetry" oder "Weckworte" bezeichnet, nutzt die Kraft der Sprache und Rhythmus, um Erinnerungen zu wecken und eine Verbindung zur Gefühlswelt der Betroffenen herzustellen.
Das Projekt "Weckworte": Poesie als Brücke zur Erinnerung
Der Slam-Poet Lars Ruppel hat mit seinem Projekt "Weckworte" einen innovativen Weg gefunden, um Gedichte in die Betreuung von Menschen mit Demenz zu integrieren. Ruppels Ansatz zielt darauf ab, sowohl die Betroffenen als auch die Pflegekräfte "aufzuwecken". Für die Demenzkranken bedeutet dies, durch Gedichte aktiviert und emotional erreicht zu werden. Für die Pflegekräfte bietet das Projekt eine Fortbildungsmöglichkeit, um den Pflegealltag durch kulturelle Angebote aufzuwerten und neue Zugänge zu den Patienten zu finden.
Ruppel betont, dass jeder Mensch ein Anrecht auf die Vielfalt von Gedichten hat. In seinen Workshops ermutigt er Pflegekräfte, Gedichte vorzutragen, die sie selbst mögen, und ein breites Spektrum an Texten einzusetzen - von Dadaisten über moderne Lyrik bis hin zu Rap-Texten. Dabei geht es nicht nur um bekannte Klassiker, sondern auch um die Entdeckung neuer, ungewohnter Klänge und Rhythmen.
Alz-Poetry: Dichten gegen das Vergessen
Der Begriff "Alz-Poetry" mag noch nicht weit verbreitet sein, doch er beschreibt treffend die Idee, durch Dichten gegen das Vergessen anzukämpfen. Ruppel erklärt, dass "Weckworte" der neue Name des Projektes ist, da er besser beschreibt, was passiert: Menschen mit Demenz werden von Gedichten geweckt.
Das Projekt "Weckworte" beinhaltet Schulungen für Pflegefachkräfte, in denen Ruppel ihnen zeigt, wie sie Gedichte in die tägliche Pflege integrieren können. Er bietet Fortbildungen über Bühnenpräsenz, Performanz und Poetry Slam an. Dabei hat er festgestellt, dass viele Pflegekräfte wenig Bezug zur klassischen Poesie haben, da ihr Deutschunterricht in der Schule nicht darauf ausgerichtet war, eine Leidenschaft für Literatur zu entwickeln. Ruppel versucht, diese Begeisterung neu zu entfachen, indem er Sprache als ein "Spielzeug" und "Werkzeug" präsentiert, mit dem man Spaß haben und gleichzeitig die Pflege bereichern kann.
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Die Vielfalt der Gedichte: Ein Schlüssel zur individuellen Ansprache
Ein wichtiger Aspekt von "Weckworte" ist die individuelle Anpassung der Gedichtauswahl an die Bedürfnisse und Stimmungen der Zuhörer. Ruppel betont, dass es nicht ausreicht, einfach ein Gedicht für alle vorzutragen. Stattdessen sollte man auf die momentane Gefühlslage der Menschen eingehen und die Texte entsprechend auswählen.
Wenn jemand traurig ist, sollte man nicht unbedingt ein melancholisches Gedicht wie die "Mondnacht" vortragen. Ist jemand hingegen fröhlich, kann man dies aufgreifen und beispielsweise mit einem humorvollen Gedicht von Heinz Erhardt zum Tanzen animieren. Braucht jemand Nähe, kann man ein Gedicht wie "Kindersand" von Joachim Ringelnatz verwenden und dabei sanft die Hand streicheln. Sogar alltägliche Pflegesituationen, wie das Waschen, können durch Gedichte begleitet und aufgelockert werden.
Reaktionen und Auswirkungen: Ein Kaleidoskop der Emotionen
Die Reaktionen auf die Gedichtvorträge sind vielfältig und spiegeln die unterschiedlichen Bedürfnisse und Gefühlslagen der Zuhörer wider. Manche stehen auf und tanzen, andere rufen "aufhören!", wieder andere schlafen ein oder weinen vor Freude. Ruppel betont, dass gerade diese Vielfalt das Tolle an diesem Publikum ist.
Er selbst ist kein Mediziner und kann keine medizinischen Beweise für die positiven Auswirkungen von "Weckworte" liefern. Sein Anspruch ist es vielmehr, Menschen mit Demenz kurzzeitig zu erreichen und ihnen ein würdevolles Altern in einer Pflegeeinrichtung zu ermöglichen.
Gedichte als Schlüssel zur Welt der Demenzkranken
Die Arbeit mit Gedichten ermöglicht es, eine Brücke zur Welt der Demenzkranken zu bauen. Oftmals ist das Kurzzeitgedächtnis stark beeinträchtigt, während Erinnerungen aus der Vergangenheit noch präsent sind. Gedichte, die in der Kindheit oder Jugend gelernt wurden, können daher eine starke emotionale Resonanz auslösen und Erinnerungen wachrufen.
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Ruppel hat in einem Workshop des amerikanischen Poeten Gary Glazner gelernt, dass Gedichte eine Verbindung zu Demenz-Patienten aufbauen können. Diese Erfahrung hat ihn so berührt, dass er sein eigenes Projekt "Weckworte" ins Leben gerufen hat.
Die richtige Technik: Sensibilität und Gespür für Stimmungen
Um Gedichte richtig einzusetzen, braucht es jedoch nicht nur Zeit, sondern auch die richtige Technik. Vor allem der Umgang mit Demenzkranken erfordere viel Sensibilität und Gespür für Stimmungen, erklärt Ruppel. In seinen Workshops vermittelt er Pflegekräften und Angehörigen, wie sie die Macht der Worte nutzen können.
Dabei ist es wichtig, dass man selbst mag, was man vorträgt. Denn nur wenn man mit Begeisterung und Überzeugung dabei ist, kann man auch andere Menschen erreichen. Das Repertoire beschränkt sich dabei längst nicht auf altbekannte Klassiker. Moderne Lyrik, Raps, dadaistische Gedichte, aber auch Volkslieder - alles ist erlaubt. So können neue Impulse in einem oft sehr tristen Alltag gesetzt werden.
Überwindung und Erfolg: Ein lohnender Weg
Ganz so einfach, wie es klingt, ist das aber oft nicht. Viele Teilnehmer koste es anfangs einiges an Überwindung, mit Gedichten zu kommunizieren. Doch die positiven Erfahrungen und die berührenden Momente, die dadurch entstehen, sind der Lohn für die Mühe.
Ruppel nimmt aus seiner Arbeit mit, dass Sprache mehr kann als nur die alltägliche Kommunikation. Sie kann Menschen berühren, aktivieren und ihnen Momente der Freude und des Wohlbefindens schenken.
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Weitere Literaturempfehlungen rund um das Thema Demenz
Neben dem Projekt "Weckworte" gibt es zahlreiche weitere Ressourcen und Literaturempfehlungen, die sich mit dem Thema Demenz auseinandersetzen. Diese Bücher und Ratgeber bieten Informationen und Hilfestellungen für Betroffene, Angehörige und Pflegekräfte.
Ratgeber und Informationen:
- Bowlby Sifton, C.: Das Demenz-Buch. Ein «Wegbegleiter» für Angehörige und Pflegende und Aktivierungstherapeuten.
- Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V. (BAGSO) (Hrsg.): Zu Hause gut versorgt. lnformationen und Tipps für altere Menschen. Und: Entlastung fiir die Seele. Ein Ratgeber für pflegende Angehörige.
- Bundesministerium für Gesundheit: Ratgeber Demenz - lnformationen fdr die häusliche Pflege von Menschen mit Demenz (2019).
- Dobele, M.; Schmidt, S.: Demenzbegleiter für Betroffene und Angehörige. lnformationen und Hilfen für den Alltag.
- Frohn, B., Staack, S.: Demenz - Leben mit dem Vergessen. Diagnose, Betreuung, Pflege - Ein Ratgeber für Angehörige und Betroffene.
- Haughey, A.: Das Demenz-Buch. Praktische und personliche Ratschlage für pflegende Angehörige und professionelle Helfer.
- Maier, W., Jessen, F. und weitere: Alzheimer & Demenzen verstehen. Diagnose, Behandlung, Alltag, Betreuung.
- Muller, F.; Romero, B.; Wenz, M.: Alzheimer und andere Demenzformen. Ratgeber für Angehörige.
- Nachtigall, L.: 24-Stunden-Betreuung zu Hause oder Pflegeheim? (Ratgeber für Angehörige in Deutschland und Österreich)
- Schwarz, G.: Basiswissen: Umgang mit demenzkranken Menschen.
- Zentrum für Qualitat in der Pflege: Pflegeratgeber zu verschiedenen Themen wie Mundpflege, lnkontinenz, Scham oder Ernahrung.
Erfahrungsberichte und persönliche Geschichten:
- Bryden, C.: Mein Tanz mit der Demenz. Trotzdem positiv leben.
- Davide: Miss Demenzia und ihr demenzielles Herrchen. Ein Früh-Demenz-Betroffener berichtet.
- Demenz Support Stuttgart (Hrsg.): „Ich spreche für mich selbst“ Menschen mit Demenz melden sich zu Wort.
- Inauen, F.: Demenz - Eins nach dem anderen. Texte und Zeichnungen eines Menschen mit Demenz.
- Mitchell, W.: Der Mensch, der ich einst war. Mein Leben mit Alzheimer.
- Piechotta, G.: Das Vergessen erleben. Lebensgeschichten von Menschen mit einer demenziellen Erkrankung.
- Rohra, H.: Aus dem Schatten treten. Warum ich mich für unsere Rechte als Demenzbetroffene einsetze.
- Rohra, H.: Ja zum Leben trotz Demenz! Warum ich kämpfe.
- Snyder, L.: Wie sich Alzheimer anfühlt.
- Swaffer, K.: Was zum Teufel geschieht in meinem Hirn? Ein Leben jenseits der Demenz.
- Taylor, R.: Alzheimer und Ich. „Leben mit Dr. Alzheimer im Kopf“.
- Taylor, R.: Hallo Mister Alzheimer. Wie kann man weiterleben mit Demenz? Einsichten eines Betroffenen
- Weiler, T.: Das Ich in mir - oder wer ist Georg?
- Wißmann, P., Steinauer, B., Köhnemann, R.: Herausforderung angenommen! Unser neues Leben mit Demenz.
- Zimmermann, C. & Wißmann, P.: Auf dem Weg mit Alzheimer. Wie sich mit einer Demenz leben lässt.
- Ahlborn, H.: Tilla. Eiskönigin wider Willen. Eine wahre Geschichte über das Leben mit Demenz.
- Alzheimer-Gesellschaft Berlin, Christa Matter, Noel Matoff (Hg.): „ich habe Fulsheimer“ Angehörige und ihre Demenzkranken.
- Braam, S.: „Ich habe Alzheimer“. Wie die Krankheit sich anfühlt.
- Dahmen, U.; Röser, A.: Demenz- Angehörige erzählen. Mein Vater und die Gummi-Ente … Gespräche und Erzählungen von und mit Angehörigen.
- Eichmann, B.: Vatter baut ab. Eine Geschichte von Demenz und Liebe.
- Geiger, A.: Der alte König in seinem Exil.
- Hartewig, K.: Schön ist es hier!
- Herber, H.: Der lange Abschied. Als meine Frau mit 40 an Alzheimer erkrankte.
- Hummel, K.: Gute Nacht, Liebster. Demenz. Ein berührender Bericht über Liebe und Vergessen.
- Kühte, S.: Gnädige Frau, wo waren Sie gestern? Ich geh‘ in Omazeit!
- Nachtigall, L.: Anna, Alzheimer und ich. Bericht eines pflegenden Angehörigen über ein glückliches, erfülltes Leben.
- Scheib-Berten, A.: Bis dass der Tod uns scheidet? Alzheimer-Lieben.
- Seyfert, O.: Vom Privileg, einen kranken Vater zu haben.
- Sieveking, D.: Vergiss mein nicht. Wie meine Mutter ihr Gedächtnis verlor und ich meine Eltern neu entdeckte.
- Thimm, K.: Vatertage. Eine deutsche Geschichte.
- Tietjen, B.: Unter Tränen gelacht. Mein Vater, die Demenz und ich.
- Tönnies, I.: Abschied zu Lebzeiten. Wie Angehörige mit Demenzkranken leben.
- Wenderoth, A.: Ein halber Held. Mein Vater und das Vergessen.
Weitere spezielle Themen:
- Buell Withworth, H.; Whitworth, J.: Das Lewy-Body-Demenz-Buch. Wissen und Tipps zum Verstehen und Begleiten.
- Gusset-Bährer, S.: Demenz bei geistiger Behinderung.
- Boss, P.: Da und doch so fern. Vom liebevollen Umgang mit Demenzkranken.
- Camp, C.: Tatort Demenz - Menschen mit Demenz verstehen.
- de Klerk-Rubin, V.: Mit dementen Menschen richtig umgehen, Validation für Angehörige.
- Ellis, M., Astell, A.: Nonverbale Kommunikation mit demenzkranken Menschen. Wie man ohne Sprache kommunizieren kann.
- Flemming, D.: Praktische Validation erfolgreich anwenden. Ein Ratgeber bei der Pflege von Menschen mit Demenz.
- Theresia Albers Stiftung (Hrsg.): Alltag mit Demenz neu gestalten-Bedürfnisse verstehen, Ressourcen erkennen, neue Wege gehen. Handbuch aus dem Forschungsprojekt DemenzDinge der Folkwang Universität der Künste 2022.
- James, I. A., Jackman, L.: Herausforderndes Verhalten bei Menschen mit Demenz. Einschätzen, verstehen und behandeln.
- Leuthe, F.: Richtig sprechen mit dementen Menschen.
- McCarthy, B.: Nur nicht den Verstand verlieren. Gute Kommunikation trotz(t) Demenz.
- pro familia: Sexualität und Demenz. Für Angehörige und Pflegekräfte.
- Rühl, M.: Ich muss in die Schule! Geschichten aus der Welt der Demenz.
- Sachweh, S.: „Noch ein Löffelchen?“. Effektive Kommunikation in der Altenpflege.
- Schmieder, M.: Dement, aber nicht bescheuert. Für einen neuen Umgang mit Demenzkranken.
- Schützendorf, E., Datum, J.: Anderland - entdecken, erleben, begreifen. Ein Reiseführer in die Welt von Menschen mit Demenz.
- Tschainer-Zangl, S.: Demenz ohne Stress. Demenzerisch ® lernen für einen leichteren Umgang mit Demenzkranken.
- Urselmann, H.-W.: Schreien und Rufen. Herausforderndes Verhalten bei Menschen mit Demenz.
- Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen: Ratgeber für die richtige Ernährung bei Demenz. Appetit wecken, Essen und Trinken genießen.
- Kolb, Ch.: Nahrungsverweigerung bei Demenzkranken. PEG-Sonde - ja oder nein?
- Ebel, S.; Zens, N.: Fingerfood. Ein alternatives Ernährungskonzept zur Erhaltung der selbstständigen Nahrungsaufnahme bei PflegeempfängerInnen.
- Knels, C.: Sprache und Ernährung bei Demenz. Klinik, Diagnostik und Therapie.
- Schlee, K.: Schluckstörungen. Genussvoll essen und trinken! Informationen und kreative Rezepte.
Aktivierung und Beschäftigung:
- Arbeitshilfe Demenz und geistige Behinderung. Praktische Anregungen für die Begleitung und Unterstützung von Menschen mit geistiger Behinderung und Demenz.
- Becker, A.: Ach, ja, das kenne ich auch! Bilder aus einer schönen Zeit.
- Boest, N.: Gedächtnistraining für Männer. 12 Stundenkonzepte.
- Eiring, U.: Aktivieren mit Sprichwörtern, Liedern und Musik (mit CD).
- Friese, Andrea: Sommerfrische, 28 Kurzaktivierungen im Sommer für Menschen mit Demenz. (+ weitere jahreszeitliche Bücher)
- Gatz, S.; Schäfer L.: Themenorientierte Gruppenarbeit mit Demenzkranken - 24 aktivierende Stundenprogramme.
- Goldschmidt, B.; van Meines, N.: Handmassage bei Demenz und in der Palliativpflege.
- Gutensohn, S.: Sprichwort Box, 400 farbige Karten.
- Hegert, M., Dellermann, K.; Engermann, G.: Aktivierungskarten für die Seniorenarbeit: Ideen für das ganze Jahr. 365 Karten für den täglichen Einsatz.
- Heil, J.: Menschen mit Alzheimer & anderen Demenzen fördern und beschäftigen. Praktische Anleitungen aus dem person-zentrierten Ansatz.
- Hirsch, A. B., Thomas, U., Uhlich, V.: Märchen für Menschen mit Demenz. Sicher und kompetent in der Betreuung einsetzen.
- Kiefer, B.; Rudert, B.: Der therapeutische Tischbesuch, TTB - die wertschätzende Kurzzeitaktivierung.
- Kießling, H. u. B.; Osten, B.: Malen mit Demenz. 15 erprobte Beispiele für Angehörige, Pflegekräfte und Pädagogen.
- Lambert, H.: Aktiv leben mit Alzheimer und Demenz. Deutsche Alzheimer Gesellschaft (Hrgs.).
- Schmidt-Hackenberg, U.: Wahrnehmen und Motivieren - Die 10-Minuten-Aktivierung für die Begleitung Hochbetagter.
- SingLiesel Redaktion: Die große Sprichwort-Box - Bekannte Sprichwörter erkennen und ergänzen. 100 Karten mit Sprichwörtern.
- Quizbücher für die Praxis der Seniorenarbeit. Alte Rätsel und Spaßfragen, Jahrgangsquiz-Bände (raten und erinnern) und Quiz zur jahreszeitlichen Orientierung.
- Hermanns, K.: Samstags ist Badetag. Vorlesegeschichten für Menschen mit Demenz. (und weitere Titel)
- Krallmann, p.; Kottmann, U.: Ein Koffer voller Erinnerungen. 52 kurze Geschichten zum Vorlesen bei Demenz. (und weitere Titel, auch als Hörbuch)
- McConnell, A.: Wo sich Huhn und Eule gute Nacht sagen. Tiergeschichten zum Vorlesen bei Demenz. (und weitere Titel, auch als Hörbuch)
- Schön, Ch.: Hörzeit - Radio wie früher. Hörbuchreihe für Menschen mit Demenz. CDs und MP3-Downloads zu verschiedenen Themen wie Kindheit, Reisen, Jahreszeiten, Fußball, Hochzeit.
Musik und Texte: Eine Quelle der Erinnerung und Emotion
Neben Gedichten können auch Musik und Lieder eine positive Wirkung auf Menschen mit Demenz haben. Bekannte Melodien aus der Vergangenheit können Erinnerungen wecken und eine Verbindung zur Gefühlswelt herstellen.
Katharina Neumann aus Aachen hat mit ihrer Schulklasse ein Lied über ihren demenzerkrankten Opa Toni geschrieben. Der Song erzählt davon, was sie gerne noch mit ihrem Opa machen würde, was aber wegen der Demenz nicht möglich ist.
Der Rapper und Altenpfleger Mein Name ist Nase thematisiert in seinem Song "Wie beim ersten Mal" die Liebe eines Ehepaars, die auch trotz Demenzerkrankung nichts an ihrer Kraft und Stärke verloren hat. Seine Songtexte basieren auf den Erzählungen und Geschichten von Menschen mit Demenz.
Medienboxen und Projekte: Unterstützung für die Begleitung von Menschen mit Demenz
Die Büchereizentrale Schleswig-Holstein bietet mit dem Projekt „Picknick im Labyrinth - Medien für die Begleitung von Menschen mit Demenz“ spezielle Demenzboxen an. Diese Medienboxen enthalten Bücher, Spiele, Text-, Ton- und Bildsammlungen für die Begleitung und Aktivierung von Menschen mit Demenz. Auch thematische Bilderserien mit historischen Fotos für die Biografie- und Erinnerungsarbeit sind enthalten.