Einleitung
Die Alzheimer-Krankheit und andere Formen der Demenz stellen eine wachsende Herausforderung für Betroffene und ihre Familien dar. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft engagiert sich für ein besseres Leben mit Demenz, indem sie Menschen mit Demenz und ihre Familien unterstützt und berät. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über das Thema Demenz, die Arbeit der Alzheimer Gesellschaft Krefeld und die vielfältigen Unterstützungsmöglichkeiten für Betroffene und Angehörige.
Was ist Demenz?
Definition und Ursachen
Der Begriff Demenz stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "ohne Geist sein". Er bezeichnet eine krankheitsbedingte, umfassende Störung der höheren Hirnfunktionen. Es gibt nicht die eine Demenz, sondern etwa 200 verschiedene Formen. Die häufigste Ursache ist die Alzheimer-Krankheit. Die Ursachen für Demenz können genetisch bedingt sein, aber auch Ernährung, Bewegung, soziale Interaktion und die Förderung des Gehirns spielen eine wichtige Rolle.
Symptome und Verlauf
Demenz äußert sich durch eine Vielzahl von Symptomen, die je nach betroffenem Hirnbereich unterschiedlich sein können. Zu den häufigsten Symptomen gehören:
- Störungen des Kurzzeitgedächtnisses
- Unfähigkeit, Neues zu erlernen
- Probleme mit Sprache und Wortfindung
- Unfähigkeit, Informationen im Langzeitgedächtnis abzurufen
- Abbau intellektueller Leistungen, wie z.B. abstraktes Denken
- Veränderung der Persönlichkeit
Die Krankheit wird in die Stadien leicht, mittelschwer und schwer unterteilt, wobei sich die Symptome im Verlauf der Krankheit verstärken.
Wie erlebt ein Mensch seine Demenz?
Menschen mit Demenz erleben die Folgen ihrer Erkrankung, können sie aber oft nicht erklären. Es fällt ihnen schwer, sich einzugestehen, dass ihr Geist erkrankt ist. Dies führt zu Verzweiflung, Angst und Unsicherheit. Im Verlauf der Krankheit verlieren sie zunehmend den Bezug zur Realität und leben in ihrer eigenen Welt, die aus unserer Sicht "verrückt" erscheint.
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Die Arbeit der Alzheimer Gesellschaft Krefeld
Die Alzheimer Gesellschaft Krefeld-Niederrhein e.V. engagiert sich auf vielfältige Weise für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen. Sie bietet:
- Beratung und Unterstützung: Die Gesellschaft unterstützt und berät Betroffene und ihre Familien in allen Fragen rund um das Thema Demenz.
- Veranstaltungen und Vorträge: Regelmäßig werden Fachvorträge und Veranstaltungen angeboten, um über aktuelle Behandlungsmöglichkeiten und Unterstützungsangebote zu informieren.
- Projekt "FrühLInk": Dieses Projekt, gefördert durch die Techniker Krankenkasse, zielt darauf ab, die Inklusion und quartiersnahe Unterstützung von Menschen mit früh beginnender Demenz zu fördern.
Möglichkeiten der Vorbeugung und Verlangsamung des Krankheitsverlaufs
Obwohl Demenz nicht heilbar ist, gibt es Möglichkeiten, dem Krankheitsverlauf vorzubeugen bzw. ihn zu verlangsamen. Dazu gehören:
- Geistige Aktivität: Bleiben Sie neugierig, probieren Sie neue Sachen aus und beschäftigen Sie sich mit Themen, mit denen Sie bisher nichts zu tun hatten. Alles, was das Gehirn neu beschäftigt, schafft neue Synapsen. Kreuzworträtsel sind dabei nicht sehr hilfreich.
- Körperliche Aktivität: Regelmäßige Bewegung fördert die Durchblutung des Gehirns und kann das Risiko einer Demenzerkrankung senken.
- Soziale Interaktion: Pflegen Sie soziale Kontakte und nehmen Sie aktiv am gesellschaftlichen Leben teil.
- Gesunde Ernährung: Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und gesunden Fetten.
- Ausreichend Schlaf: Im Schlaf wird das Gehirn entschlackt und Informationen werden verarbeitet.
- Vermeidung von Risikofaktoren: Vermeiden Sie Rauchen, übermäßigen Alkoholkonsum und Übergewicht.
- Hörgeräte und Sehhilfen nutzen: Jeder, der ein Hörgerät oder eine Sehhilfe braucht, sollte diese benutzen.
- Depressionen behandeln: Auch eine Depression kann eine Demenz hervorrufen. Die Symptome sind ähnlich.
Leben mit Demenz gestalten
Wohnen und Versorgung
Viele Menschen mit Demenz möchten so lange wie möglich in ihren eigenen vier Wänden leben. Dies sollte unterstützt werden, da eine vertraute Umgebung Orientierung und Sicherheit vermittelt. Die Versorgung kann durch hauswirtschaftliche Hilfen, ambulante Sozial- bzw. Pflegedienste oder Tagespflegeeinrichtungen sichergestellt werden. Einige Pflegeeinrichtungen haben sich auf die Betreuung und Pflege von Menschen mit Demenz spezialisiert und bieten speziell ausgebildete Fachkräfte.
Milieugestaltung
Eine freundliche und vertraute Umgebung kann durch die Verwendung von Möbeln, Bildern und Dekorationsgegenständen aus der Jugend- oder Erwachsenenzeit der Bewohner geschaffen werden. Vertrautheit schafft Geborgenheit und kann dazu beitragen, dass sich Menschen mit Demenz wohler fühlen.
Umgang mit Menschen mit Demenz
Angehörige und professionelle Helfer können auf unterschiedliche Weise dazu beitragen, dass sich Menschen mit Demenz wohlfühlen. Wichtig ist eine wertschätzende Grundhaltung und die Bereitschaft, die Welt des Demenzkranken zu verstehen. Vermeiden Sie es, den Betroffenen in Ihre Realität zu zwängen, sondern lassen Sie ihn in seiner "verrückten Welt" in Ruhe "verrückt werden".
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Kommunikation
Die Kommunikation mit Menschen mit Demenz erfordert Geduld und Einfühlungsvermögen. Achten Sie auf eine einfache und klare Sprache, vermeiden Sie lange Sätze und stellen Sie konkrete Fragen. Nonverbale Kommunikation, wie z.B. Berührungen, Blickkontakt und Mimik, spielt eine wichtige Rolle.
Beschäftigung
Eine sinnvolle Beschäftigung kann dazu beitragen, die Lebensqualität von Menschen mit Demenz zu verbessern. Geeignete Aktivitäten sind z.B. Spaziergänge, Musik hören, Singen, Malen, Handarbeiten oder die Mithilfe im Haushalt.
Behandlungsmöglichkeiten bei Demenz
Neurologische Behandlung
Beim Neurologen können verschiedene Tests zur Erkennung der geistigen Leistungsfähigkeit durchgeführt werden. Eine Computer-Tomographie kann helfen, die Ursache der Beschwerden zu erkennen. Obwohl Demenzerkrankungen noch nicht heilbar sind, kann der Verlauf der Krankheit durch Medikamente (Antidementiva) verzögert werden. Bei Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen können Beruhigungsmittel, Antidepressiva und Neuroleptika eingesetzt werden.
Weitere Unterstützungsmöglichkeiten
- Logopädie: Behandlung von Sprachstörungen, Störungen in der Wortfindung und Schluckstörungen.
- Kunst- und Musiktherapie: Förderung der seelischen Gesundheit.
- Gedächtniskliniken: Spezielle Förderung von Demenzkranken.
Der Krefelder Demenzwegweiser
Der Krefelder Demenzwegweiser bietet einen umfassenden Überblick über die Beratungs- und Unterstützungsangebote für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen in Krefeld. Er ist in den Bürgerbüros der Stadt Krefeld erhältlich oder kann in der Demenz-Kontaktstelle angefordert werden.
Weiterführende Informationen und Anlaufstellen
- Pflegeberatung und Altenhilfe der Stadt Krefeld: Beratung und Information über Pflegedienste und Möglichkeiten der Gestaltung des Wohnbereichs.
- Wohnberatung der Stadt Krefeld: Beratung zur Anpassung des Wohnraums an die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz.
- Kommunaler Pflegestützpunkt Krefeld: Beratung und Unterstützung in allen Fragen rund um die Pflege.
- Deutsche Alzheimer Gesellschaft: Informationen und Unterstützung für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen.
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