Angebote der Alzheimer Gesellschaft Mittelhessen: Unterstützung und Beratung für Menschen mit Demenz und ihre Familien

Die Alzheimer-Krankheit stellt Betroffene und ihre Angehörigen vor enorme Herausforderungen. Umso wichtiger ist es, dass es Anlaufstellen und Unterstützungsangebote gibt, die Betroffenen zur Seite stehen. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft engagiert sich für ein besseres Leben mit Demenz und unterstützt und berät Menschen mit Demenz und ihre Familien. Auch die Alzheimer Gesellschaft Mittelhessen bietet vielfältige Angebote, um Betroffene und Angehörige in dieser schwierigen Situation zu unterstützen.

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft: Ein starker Partner

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft ist ein wichtiger Akteur im Bereich Demenz. Sie setzt sich für die Belange von Menschen mit Demenz und ihren Familien ein und bietet eine Vielzahl von Informationen und Beratungsangeboten. Die Gesellschaft ist ein Netzwerk von regionalen Alzheimer Gesellschaften, die vor Ort aktiv sind und spezifische Angebote für die jeweilige Region anbieten.

Die Alzheimer Gesellschaft Main Kinzig e.V.: Ein lokaler Zusammenschluss

Die Alzheimer Gesellschaft Main Kinzig e.V. ist ein Zusammenschluss von Menschen, die als Familienangehörige von der Alzheimer-Krankheit oder einem vergleichbaren Leiden betroffen sind, und von Menschen, die sich privat oder beruflich mit der Situation der Demenz-Erkrankten beschäftigen. Der Verein will sowohl als Basis für den Austausch von Wissen und Erfahrungen dienen, vor allem auch Hilfestellung geben. Auch strebt der Verein ein besseres Verständnis für Demenzerkrankungen in der Bevölkerung und eine Verbesserung der Lebenssituation von Erkrankten und Angehörigen an. Diese Webseite soll die Begegnung mit dem Verein erleichtern. Der Verein lebt vor allem vom Engagement seiner Mitglieder. Durch die Mitgliedschaft der Alzheimer Gesellschaft Main Kinzig e.V.

DemenzNetz Lahn-Dill-Kreis: Vernetzung und proaktive Beratung

Viele Angehörige von an Demenz erkrankten Menschen fühlen sich in ihrer Situation alleine gelassen und isoliert, und das über viele Jahre hinweg. Die Belastung ist hoch. Hier setzt das DemenzNetz an. Ziel ist es, vorhandene Unterstützungsleistungen im Lahn-Dill-Kreis besser miteinander zu vernetzen und den Angehörigen von Demenzkranken eine gute Übersicht zu bieten. Dazu setzt das Projekt auf einen proaktiven Ansatz.

Beratungsgutscheine und Demenzcoaches

Über lokale Kooperationspartner wie Hausärzte, Pflegedienste, Krankenhäuser und Tagespflegen wird ein Beratungsgutschein an Betroffene ausgegeben. Der Gutschein kann direkt vor Ort ausgefüllt werden. Er enthält neben einem Feld mit den Kontaktdaten eine Datenschutzerklärung. Einmal ausgefüllt, wird der Gutschein von der entsprechenden Stelle direkt an das Demenznetz weitergeleitet. Der Gutschein ist jedoch keine Voraussetzung für eine Beratung.

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Dann kommen die Demenzcoaches ins Spiel. Elke Schmidt (Caritasverband Wetzlar/Lahn-DillEder) und Mischa Spelkus (Diakonie Lahn-Dill) von der Beratungsstelle für ältere Menschen und Angehörige nehmen telefonisch Kontakt auf. In einem kostenfreien und persönlichen Beratungsgespräch besprechen sie die individuelle Situation der Betroffenen, beantworten Fragen und zeigen Hilfen auf. Nach und nach sollen weitere Demenzcoaches ausgebildet werden, die dann im gesamten Lahn-Dill-Kreis beratend tätig sind.

Schulungen und Workshops für Angehörige

Angehörige und Zugehörige von Menschen mit Demenz werden bei ihren alltäglichen Herausforderungen nicht allein gelassen. In der kostenlosen Schulung „Hilfe beim Helfen“ werden allgemeine Informationen über die Erkrankung vermittelt und praktische Tipps für die Kommunikation und den Umgang mit Menschen mit Demenz gegeben. Auch Fragen zu Entlastungsmöglichkeiten für Angehörige werden beantwortet. Die Schulung wird mehrmals im Jahr angeboten und besteht aus einzelnen Modulen à 90 Minuten. Die Teilnahme ist kostenlos.

Für Angehörige, die sich noch tiefer mit dem Thema Kommunikation beschäftigen möchten, wird außerdem ein Intensiv-Workshop angeboten.

Erfahrungen aus der Praxis: Entlastung durch Wohngemeinschaften

Ein Zitat aus dem Buch "Abschied zu Lebzeiten" von Inga Tönnies verdeutlicht, wie entlastend eine Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen sein kann: "Als der Arzt meinen Mann sah, nachdem er sechs Wochen in der WG war, sagte er als Erstes zu mir: »Also, das muss ich ja sagen, Ihr Mann hat ganz klare Augen, er hat einen entspannten Gesichtsausdruck und seine Bewegungen sind wesentlich gelöster, soweit man davon sprechen kann.« Den ersten Monat war ich fast jeden Tag in der WG. Ich habe gesagt: »Um es allen zu erleichtern und um das Personal zu informieren, wie mein Mann am besten zu behandeln ist, komme ich anfangs jeden Tag.« Ich habe das aber langsam heruntergeschraubt. Sonst lief er ja hinter mir her. (…) Wenn ich jetzt weggehe, habe ich ein gutes Gefühl, weil ich weiß, dass er da gut aufgehoben ist. Es geht ihm gut, er hat eine gute Versorgung und es wird nach ihm geguckt. Nun ist es auch möglich, nur mal eben hinzufahren. Ich brauche lediglich einen kleinen Schlenker zu machen. Dann kann ich, wie gesagt, in aller Seelenruhe wegfahren und meine Besorgungen machen. Sonst hätte ich auf Kohlen gesessen und gedacht: »Jetzt gehst du weg.«"

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