Die neurologische Klinik des SHG Klinikums Merzig steht im Fokus unterschiedlicher Patientenerfahrungen. Diese reichen von großer Zufriedenheit und Lob für die Kompetenz und Freundlichkeit des Personals bis hin zu Kritik an der Behandlung und Diagnosestellung. Ziel dieses Artikels ist es, ein umfassendes Bild der Neurologie in Merzig zu zeichnen, basierend auf den Erfahrungen von Patienten und Angehörigen.
Positive Erfahrungen und Lob
Viele Patienten berichten von durchweg positiven Erfahrungen in der Neurologie Merzig. Besonders hervorgehoben werden die Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Kompetenz des gesamten Personals, einschließlich Ärzte, Ärztinnen und Pflegekräfte. Patienten fühlen sich gut aufgehoben, alle Fragen werden beantwortet und Vorgehensweisen verständlich erläutert. Auch in der Stroke Unit fühlen sich Patienten sehr gut aufgehoben.
Die Ärzte nehmen sich viel Zeit für die Patienten und erklären auch für Laien verständlich alle Vorgehensweisen. Durch ihre Fachkompetenz und ruhige Ausstrahlung werden dem Patienten viele Ängste genommen. Ein dickes Lob geht auch an die Krankenschwestern und Helfer, die immer freundlich und mehr als zuvorkommend, auch in dieser recht schweren Coronazeit waren.
Ein Patient schildert, dass er zügig alle Untersuchungen durchlaufen konnte und im Vorfeld immer sehr gut von Dr. J. und seinem Assistenten Herr H. aufgeklärt wurde. Das gesamte Klinikpersonal zeigte stets "angemessenes" Mitgefühl.
Auch die Betreuung von Angehörigen wird positiv hervorgehoben. Ein Patient berichtet, dass seine Familie umfassende Hilfe bei der Entlassungsberatung des SHG erfahren hat, die eine nahtlose neurologische Betreuung im Anschluss an den Krankenhausaufenthalt organisieren konnte.
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Kritische Stimmen und Verbesserungspotenzial
Trotz vieler positiver Rückmeldungen gibt es auch kritische Stimmen, die Verbesserungspotenzial aufzeigen. Einige Patienten bemängeln unfreundliches Personal am Empfang und in der Notaufnahme. Es wird von Fällen berichtet, in denen Patienten der Zutritt zur Notaufnahme verwehrt wurde, selbst in dringenden Situationen.
Einige Patienten berichten von demütigenden Erfahrungen und mangelnder Empathie seitens der Ärzte. Ängste vor Operationen wurden ins Lächerliche gezogen und Patienten wie unmündige Kinder behandelt. Im OP mussten Patienten beleidigende Bemerkungen über sich ergehen lassen.
In einigen Fällen wurden Patienten nach der Einlieferung postwendend zurückgeschickt, ohne behandelt zu werden. Ein Patient berichtet, dass seine demenzkranke Mutter bereits zum zweiten Mal so behandelt wurde.
Ein Patient schildert eine Fehldiagnose, die schwerwiegende Folgen hatte. Trotz starker Kopfschmerzen wurde er mit der Diagnose "starke Migräne" entlassen. Später wurde in einem anderen Krankenhaus eine Sinusvenenthrombose diagnostiziert, die zu einem Pseudotumor Cerebri führte.
Ein Patient bemängelt, dass er als Schmerzpatient nicht ernst genommen wurde. Neurologische Ausfälle in der Hand und in den Beinen wurden als Rentenbegehren und psychische Erkrankung abgetan. Nach neun Tagen wurde er als Simulant entlassen und im Arztbrief als Psycho abgestempelt.
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Aspekte der Behandlung und Therapie
Die neurologische Klinik in Merzig bietet ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Leistungen an. Dazu gehören unter anderem:
- Akutbehandlung und frühe Rehabilitation des Schlaganfalls auf einer Schlaganfallspezialstation (Stroke Unit)
- Moderne Behandlungsstrategien bei sämtlichen neurologischen Krankheitsbildern, insbesondere Multiple Sklerose, Morbus Parkinson, Morbus Alzheimer, Anfallsleiden u.v.a.
- Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie
- Multimodale Schmerztherapie
- Botulinumtoxinbehandlung von Bewegungsstörungen
Die Klinik legt Wert auf eine patientenzentrierte Arbeitsweise und Haltung. Die Behandlung orientiert sich an der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnislage.
Diagnostische Möglichkeiten
In der Diagnostik spielt die Computertomographie und Kernspintomographie des Kopfes sowie Ultraschall-Untersuchungen der hirnversorgenden Gefäße am Hals und an der Schädelbasis die größte Rolle. Manchmal ist auch eine radiologische Darstellung der Hirngefäße mittels Angiographie erforderlich.
Bei einem Schlaganfall müssen auch das Herz und der Kreislauf genau untersucht werden, um beispielsweise einen Herzinfarkt oder eine Herzschwäche auszuschließen. Embolie-Quellen im Herzen können mittels Herzultraschall gesucht werden.
Neurologische Frührehabilitation
Die neurologische Frührehabilitation der Phase B folgt einem ganzheitlichen, interdisziplinären biopsychosozialen Konzept, das den Patienten und seine Nächsten als Partner begreift. Der gemeinsam mit dem Patienten erstellte individuelle Rehabilitationsplan zielt auf die Beseitigung oder Verbesserung der Krankheitsfolgen im beruflichen und privaten Alltag und hilft zugleich bei der seelischen Bewältigung der Erkrankung.
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In allen Phasen der Rehabilitation erfolgt die Behandlung nach einem ganzheitlichen Therapiekonzept, das von Mitarbeitern der verschiedenen Berufsgruppen getragen wird. Der Schwerpunkt der Physiotherapie liegt in der aktiven Behandlung von unterschiedlichen Bewegungsstörungen. In der Ergotherapie werden das motorisch funktionelle Training für Arme und Beine und ein umfassendes Alltagstraining durchgeführt. In der Logopädie werden Störungen der sprachlichen und nicht-sprachlichen Kommunikation behandelt. Neuropsychologen behandeln Störungen höherer Hirnleistungsfunktionen wie z.B. Beeinträchtigungen des Gedächtnisses, der Konzentration, des planvollen Handelns und der Orientierung.
Schmerztherapie
Die Klinik bietet eine spezielle Versorgung für Menschen mit chronischen Schmerzen an. Die Versorgung wird durch einen ärztlichen Schmerztherapeuten geleitet und umfasst die medikamentöse Therapie, welche bei speziellen Fragestellungen durch interventionelle Verfahren, wie Facettengelenksinfiltrationen im Bereich der Wirbelsäule oder regionalanästhesiologische Verfahren ergänzt wird sowie ggf. die Einleitung und Durchführung ergänzender diagnostischer Verfahren zur Ursachenabklärung der Schmerzsymptomatik.
Die ganzheitliche Betreuung, Begleitung und therapeutische Mitorganisation gewährleistet ein engagiertes und speziell geschultes Pflegepersonal. Die Aromatherapie ist Teil des therapeutischen Spektrums der pflegerischen Anwendungen. Die physiotherapeutische Abteilung übernimmt die Organisation und Durchführung physikalischer Maßnahmen sowie die gezielte körperliche Beübung. Die psychosomatischen Aspekte der Erkrankung werden durch den psychologischen Dienst in regelmäßigen Sitzungen besprochen.
Parkinson-Komplexbehandlung
Das Klinikum Merzig bietet eine Parkinson-Komplexbehandlung an. Dabei handelt es sich um ein stationäres Therapieangebot von zwei bis drei Wochen Dauer, bei dem eine intensive therapeutische Beübung parallel zu einer medikamentösen Einstellung und ggf. weiteren Untersuchungen erfolgt. Die wöchentliche Beübungszeit umfasst mindestens siebeneinhalb Stunden, in denen der Patient von einem Team aus Ergo-, Physio- und Sporttherapeuten, Logopäden, Pflegekräften und Ärzten in Einzel- und Gruppentherapien betreut wird.
Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) Merzig
Das Medizinische Versorgungszentrum Merzig (MVZ) bietet ein breites Spektrum ambulanter Leistungen auf neurologischem und auch auf dem psychiatrisch-psychotherapeutischen Fachgebiet an. Die Betreuung erfolgt durch drei Ärzte mit langjähriger klinischer Erfahrung. Apparative Diagnostik und Therapie erfolgen nach gründlicher Anamnese und klinisch - neurologischer Untersuchung zeitnah nach individuellem Bedarf unter Einbeziehung der modernen apparativen Ausstattung mittels EEG, Elektrophysiologie, Ultraschall sowie Labor inklusive ggf. ambulanter Liquoruntersuchung.
Das MVZ diagnostiziert und behandelt alle Erkrankungen des neurologischen Fachgebietes, einschließlich Epilepsie, Parkinsonsyndrome, Demenz, periphere Nervenerkrankungen, Kopfschmerzen, Schwindel und chronische neuropathische Schmerzen.
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