Demenz ist eine Gehirnerkrankung, die die geistigen Fähigkeiten und das Verhalten der Betroffenen verändert. Im Endstadium der Krankheit können Betroffene ihr Leben nicht mehr selbstständig organisieren und sind auf umfassende Hilfe angewiesen. Alzheimer ist mit 60 bis 70 Prozent die häufigste Demenzform. Neben Alzheimer gibt es gefäßbedingte (vaskuläre) Demenzen und Mischformen, die Lewy-Körperchen-Demenz, die Demenz bei Morbus Parkinson sowie die Frontotemporale Demenz.
Die Diagnose Demenz ist für Betroffene und Angehörige oft ein Schock und stellt sie vor große Herausforderungen. In Düsseldorf und Nordrhein-Westfalen (NRW) gibt es jedoch zahlreiche Beratungs- und Unterstützungsangebote, die helfen können, den Alltag mit Demenz zu gestalten.
Anzeichen und Diagnose von Demenz
Der Verdacht auf Demenz bei einem nahestehenden Menschen ist oft schwierig. Die Diagnose stellt eine weitere Herausforderung dar. Erste Anzeichen einer Demenz können Gedächtnis- und Orientierungsstörungen sein. Bei Beobachtung solcher Anzeichen sollte man sich an die Hausärztin oder den Hausarzt wenden, um eine Erstdiagnose zu erhalten. Für eine umfangreiche Diagnostik ist es ratsam, einen Spezialisten aufzusuchen.
Neben der Alzheimer-Krankheit gibt es auch seltene Demenzformen wie die Frontotemporale Demenz. Diese beginnen schleichend und äußern sich oft zunächst durch starke Persönlichkeitsveränderungen, Verhaltensauffälligkeiten oder Sprachstörungen. Viele Betroffene sind niedergeschlagen und ziehen sich zurück, während andere plötzlich triebhaft und aktiv wirken.
Beratungsangebote für Betroffene und Angehörige
In Düsseldorf und NRW gibt es verschiedene Anlaufstellen für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen. Diese bieten Information, Beratung und Begleitung in allen Phasen der Erkrankung.
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- Das Rote Kreuz: Bietet spezielle Freizeitgestaltung, Begleitung und Betreuung für Menschen mit Demenz in Gruppen- oder Einzelbetreuung. Ziel ist es, die Selbstständigkeit und den Selbstwert zu fördern, Teilhabe zu sichern und Angehörige zu entlasten. Die Dienste werden in den einzelnen Kreisverbänden unterschiedlich organisiert.
- Multiprofessionelle Teams: Begleiten bei der Beantragung des Pflegegrads, beraten zum Umgang und zur Kommunikation und bieten individuelle Entlastungs- sowie Hilfsmöglichkeiten, um den Alltag zu gestalten.
- Alzheimer Gesellschaften: Setzen sich für eine bessere Versorgung von Menschen mit Demenz ein, informieren über die Erkrankung, beraten zu Hilfsangeboten, bieten Gesprächskreise für Angehörige und Betroffene und organisieren Hilfe zur Selbsthilfe.
- Fach- und Koordinierungsstellen und Regionalbüros Alter, Pflege und Demenz: Werden von der Landesregierung NRW und den Pflegekassen getragen und verbessern die Versorgungsstrukturen durch Information, Beratung, Begleitung, Qualifikation und Vernetzung von Akteuren.
- Kontaktbüros Pflegeselbsthilfe: Vermitteln an Pflegeselbsthilfegruppen und Gesprächskreise, in denen sich Betroffene oder Angehörige austauschen können.
- Wohnberatungsstellen: Informieren zu verschiedenen Wohnangeboten im Alter und beraten dazu, wie die eigene Wohnung barrierefrei umgebaut oder an die Bedürfnisse von Demenzkranken angepasst werden kann.
- compass private pflegeberatung: Bietet eine hohe Qualität der Beratung und macht die wichtigen Strukturen vor Ort bekannt. Die Beratungen beinhalten oft eine starke emotionale Komponente und berücksichtigen die dynamische Entwicklung des Pflegebedarfs.
Unterstützung im Alltag
Neben den Beratungsangeboten gibt es auch verschiedene Möglichkeiten der Unterstützung im Alltag für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen:
- Häuslicher Besuchsdienst: Unterstützt Menschen mit Demenz durch Gesellschaft und Begleitung und entlastet Angehörige.
- Betreuungscafés: Bieten Menschen mit Demenz ein paar gesellige Stunden in Begleitung von Fachpersonal.
- Ambulanter Pflegedienst: Kommt nach Hause und sorgt dafür, dass es der zu pflegenden Person in ihrer vertrauten Umgebung gut geht.
- Tagespflege: Holt die Angehörigen morgens ab und betreut sie den Tag über mit Gesellschaft und anregender Beschäftigung.
- Verhinderungspflege: Bietet eine Ersatzpflege, wenn die Pflegeperson verhindert ist.
- Pflegeheime: Bieten qualifizierte und einfühlsame Pflege rund um die Uhr.
- Seniorengerechte Wohngemeinschaften: Ermöglichen ein selbstbestimmtes Leben mit Demenz.
Entlastungsangebote für pflegende Angehörige
Die Betreuung und Pflege von Menschen mit Demenz ist oft sehr belastend für die Angehörigen. Daher ist es wichtig, dass sie sich frühzeitig nach Möglichkeiten der Beratung und Entlastung umsehen.
- Betreuungsgruppen: Bieten eine stundenweise Betreuung der Betroffenen in Gruppen, um pflegende Angehörige zu entlasten.
- Angehörigen- bzw. Selbsthilfegruppen: Bieten die Möglichkeit, sich mit anderen Menschen in ähnlichen Pflegesituationen auszutauschen und gegenseitig Unterstützung zu geben.
- Helferinnenkreise: Ehrenamtliche Helfer betreuen Demenzerkrankte stundenweise zu Hause und entlasten so die Angehörigen.
- Tagespflegeeinrichtungen: Bieten Aktivierung, Rehabilitation und soziale Einbindung für Menschen mit Demenz und entlasten gleichzeitig die pflegenden Angehörigen.
- Kurzzeitpflege: Ermöglicht eine vorübergehende stationäre Versorgung des erkrankten Angehörigen, um der Pflegeperson eine Auszeit zu ermöglichen.
- Verhinderungspflege: Ermöglicht eine Versorgung des erkrankten Angehörigen zu Hause, wenn die Hauptpflegeperson verhindert ist.
- Begleitete Reisen: Richten sich an Paare, die trotz einer Demenz miteinander verreisen möchten.
- Oasentage: Bieten viermal im Jahr einen Tag mit abwechslungsreichen Zielen.
Finanzielle Unterstützung
Viele der genannten Angebote können zumindest teilweise aus Leistungen der Pflegeversicherung finanziert werden. Es ist ratsam, sich frühzeitig über die verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten zu informieren.
Informationen und Materialien
Die Alzheimer Gesellschaft bietet ein Alzheimer-Telefon an, das montags bis donnerstags von 9.00 bis 18.00 Uhr und freitags von 9.00 bis 15.00 Uhr erreichbar ist. Dort erhalten Angehörige, Betroffene und alle Ratsuchenden Unterstützung.
Der Online-Ratgeber pflegeberatung.de bietet Informationsmaterial zu Pflegethemen zum Download oder zur kostenfreien Bestellung an.
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