Beste Rehaklinik nach Schlaganfall in Hessen: Ein Vergleich

Ein Schlaganfall ist ein einschneidendes Ereignis, das durch eine Minderdurchblutung des Gehirns verursacht wird. Diese Minderdurchblutung entsteht meist durch Verschlüsse in den hirnversorgenden Arterien, was zu einer unzureichenden Sauerstoffversorgung des Gehirns führt. Bereits nach etwa 10 Minuten ohne ausreichende Sauerstoffzufuhr beginnen Gehirnzellen abzusterben. In selteneren Fällen kann eine Blutung im Gehirn die Ursache für die Durchblutungsstörung sein. Eine sofortige Behandlung ist in jedem Fall entscheidend, um Folgeschäden zu minimieren.

Patienten, die einen Schlaganfall erlitten haben, leiden oft an neurologischen Problemen wie Lähmungen, Sprach- und Schluckstörungen. Um diesen Problemen entgegenzuwirken und die Selbstständigkeit der Betroffenen wiederherzustellen, ist eine umfassende Rehabilitation unerlässlich. In Hessen gibt es verschiedene Rehakliniken, die sich auf die Behandlung von Schlaganfallpatienten spezialisiert haben. Dieser Artikel soll einen Überblick über einige dieser Kliniken geben und Kriterien für die Auswahl der passenden Einrichtung aufzeigen.

Bedeutung der Rehabilitation nach Schlaganfall

Die Rehabilitation nach einem Schlaganfall spielt eine zentrale Rolle bei der Wiederherstellung von verloren gegangenen Fähigkeiten und der Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen. Da fast zwei Drittel der Patienten auch ein Jahr nach dem Schlaganfall noch auf Hilfe oder Therapie angewiesen sind, ist eine frühzeitige und rechtzeitige Rehabilitation von großer Bedeutung. Ziel ist es, den Patienten eine größtmögliche Selbstständigkeit im Alltag zurückzugeben.

Die neurologische Rehabilitation unterstützt Menschen mit neurologischen Erkrankungen oder nach neurochirurgischen Eingriffen. Eine neurologische Erkrankung wie ein Schlaganfall oder eine Hirnblutung führt oft zum Verlust alltäglicher Kompetenzen wie der Fähigkeit, sich fortzubewegen oder zu sprechen. Die neurologische Rehabilitation hilft den Patienten mit gezielten Maßnahmen, diese Probleme zu beheben und in den Alltag zurückzukehren.

Auswahlkriterien für eine Rehaklinik

Bei der Auswahl einer Rehaklinik sollten verschiedene Faktoren berücksichtigt werden. Neben der Bewertung der Klinik und der Anzahl der Behandlungsfälle spielen auch die angebotenen Therapieformen, die Qualifikation des Personals und die individuellen Bedürfnisse des Patienten eine wichtige Rolle.

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Die Deutsche Rentenversicherung Bund misst die Qualität fast aller deutschen Rehabilitationseinrichtungen. Dabei werden die Patienten nach ihrer Rehabilitation befragt, ob es ihnen nach dem Klinikaufenthalt besser geht und wie zufrieden sie mit dem Behandlungsprogramm sind. Außerdem wird geprüft, ob die jeweilige Reha-Einrichtung Therapiestandards für Krankheitsbilder einhält und welches Behandlungsprogramm die Patienten erhalten haben. Dazu werten Mitarbeiter der Rentenversicherung die Entlassungsbriefe der jeweiligen Reha-Einrichtung aus. Zusätzlich lesen externe Ärztinnen und Ärzte anonymisierte Entlassungsberichte der Klinik und geben Rückmeldung, ob die Patientinnen und Patienten aus ihrer Sicht optimal behandelt wurden.

Zertifizierungen und Qualitätsstandards

Eine wichtige Orientierungshilfe bei der Auswahl einer Rehaklinik sind Zertifizierungen und Qualitätsstandards. Das Reha-Zentrum Bad Nauheim ist beispielsweise nach dem Qualitätsmanagementsystem QMS-REHA der Deutschen Rentenversicherung Bund zertifiziert und wird regelmäßig auditiert, um die Qualität zu dokumentieren, beizubehalten und weiter zu steigern. Zudem haben die Reha-Zentren der Deutschen Rentenversicherung Bund die ENSH Standards umgesetzt und sind auf dem "Silber"-Level zertifiziert.

Therapieangebote und Konzepte

Moderne Rehakliniken bieten eine Vielzahl von Therapieangeboten und Konzepten an, die auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten zugeschnitten sind. Dazu gehören beispielsweise:

  • Bobath-Konzept: Dieses Konzept wird häufig bei Schlaganfall-Patienten angewendet. Im Vordergrund steht hier die Fähigkeit der gesunden Hirnareale, die Funktionen der beschädigten Hirnregionen zu übernehmen. Das Nervensystem kann bei richtiger Stimulation und entsprechendem Training neue Nerven-Netzwerke bilden, die die alten ersetzen.
  • Transkutane elektrische Neurostimulation (TENS): Bei dieser Therapieform werden Hautelektroden auf Körperstellen geklebt, die chronische Schmerzen verursachen. Die verschiedenen Stromstärken und Frequenzen erzielen eine entspannende Wirkung.
  • Constraint-induced movement therapy (CIMT): Diese Therapie wird auch als Taub’sches Training bezeichnet. Dabei tragen die Betroffenen zwei Wochen lang an der gesunden Hand einen Handschuh, um die schwächere Hand für Alltagsaufgaben zu fördern. Zusätzlich erhalten sie mehrmals pro Woche ein mehrstündiges physiotherapeutisches Training.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Eine erfolgreiche Rehabilitation erfordert eine enge Zusammenarbeit verschiedener Fachrichtungen. In einer guten Rehaklinik arbeiten Ärzte, Therapeuten, Gesundheits- und Krankenpfleger sowie Sozialarbeiter interdisziplinär zusammen, um die Rehabilitationsziele gemeinsam mit dem Patienten festzulegen und im Verlauf bei Bedarf neu zu formulieren.

Rehakliniken in Hessen im Überblick

Im Folgenden werden einige Rehakliniken in Hessen vorgestellt, die sich auf die Behandlung von Schlaganfallpatienten spezialisiert haben:

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  • Wicker Klinik / Wirbelsäulenklinik Werner Wicker Bad Homburg v. d. Höhe
  • ZAR Reha- u. Rhön-Klinikum Campus Bad Neustadt a. d. Saale
  • MediClin Bosenberg Kliniken St. Wendel

Diese Liste ist nicht vollständig und soll lediglich einen ersten Überblick geben. Es empfiehlt sich, weitere Recherchen anzustellen und die Kliniken gegebenenfalls persönlich zu kontaktieren, um die beste Option für die individuellen Bedürfnisse zu finden.

Reha-Zentrum Bad Nauheim

Das Reha-Zentrum Bad Nauheim bietet umfassende Rehabilitationsmaßnahmen für Patienten mit verschiedenen neurologischen Erkrankungen, darunter auch Schlaganfall. Das Personal wird als durchweg freundlich und hilfsbereit beschrieben. Es werden informative Vorträge mit viel Platz für eigene Fragen angeboten. Das Pflegepersonal wird als kompetent beschrieben, das seine Arbeit mit viel Freude verrichtet. Die Anwendungen reichen von Massagen bis zu verschiedenen Trainings. Für die Freizeit gibt es Federball, Tischtennis, Kegeln, Billard oder einfach nur ein Kaffee in der Stadt. Begleitpersonen können nach Absprache und Verfügbarkeit für die komplette Dauer der Reha in einem Doppelzimmer aufgenommen werden.

Neurologische Reha-Klinik in Wiesbaden

Die neurologische Reha-Klinik in Wiesbaden behandelt Patienten nach einem Schlaganfall (Hirninfarkt oder Hirnblutung) und abgeschlossener Behandlung im Akutkrankenhaus. Abhängig vom Schweregrad der Beeinträchtigungen werden die Patienten stationär in den neurologischen Reha-Phasen B, C und D sowie teilstationär ambulant in der Tagesklinik behandelt. Auch Patienten nach Schlaganfall im Intervall (Spätrehabilitation) werden behandelt. Die Klinik nimmt an der externen Qualitätssicherung in der Schlaganfallbehandlung in Hessen der Geschäftsstelle Qualitätssicherung Hessen (GQH) teil. Die Schlaganfall-Reha erfolgt interdisziplinär durch das Behandlungsteam, bestehend aus erfahrenen Ärzten, Therapeuten, Gesundheits- und Krankenpflegern sowie Sozialarbeitern. Die Rehabilitationsziele werden abhängig von den Fähigkeiten des Patienten mit diesem gemeinsam von dem Behandlungsteam individuell festgelegt und im Verlauf bei Bedarf neu formuliert. Das umfassende Therapieangebot beinhaltet sowohl Einzel- als auch Gruppentherapien. Die Einbindung, Beratung und Schulung von Angehörigen der Betroffenen ist eine Selbstverständlichkeit. Des Weiteren wird jedem Schlaganfallpatienten die weitere Diagnostik und Therapie möglicher Risikofaktoren für Schlaganfälle zur Sekundärprävention (Vorbeugung erneuter Schlaganfälle) angeboten.

Klinik Königstein der KVB

Die Klinik Königstein der KVB bietet sowohl in der Inneren Medizin als auch in der Orthopädie Rehabilitationsleistungen an. In der Inneren Medizin liegt der Schwerpunkt auf Rehabilitationsverfahren bei Patienten mit Krankheiten des Herzens, des Kreislauf- und Gefäßsystems und Bluthochdruck. Weiterhin ist die Klinik auf die Behandlung von Diabetikern und adipösen Patienten spezialisiert. Die Orthopädie führt allgemeine Rehabilitationsleistungen (Heilverfahren) sowie Anschlussrehabilitationen (AR) und Anschlussheilbehandlungen (AHB) nach Krankenhausaufenthalten durch. Die Klinik legt großen Wert auf Qualitätssicherung und ist nach höchsten ISO-Qualitätsstufen zertifiziert. Ein breites Ärzte- und Therapeutenteam sowie Pflegekräfte sorgen für eine fachübergreifende Teamarbeit und eine gezielte Abstimmung auf das persönliche Profil des Patienten. Zur Ausstattung gehören ein großes Schwimmbecken (22-m-Bahnen) und ein großer Fitnessbereich. Mit informativen Schulungen werden die Patienten zu Experten ihrer eigenen Erkrankung gemacht.

Der Weg zur passenden Rehaklinik

Die Wahl der passenden Rehaklinik ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zurück zu mehr Selbstständigkeit und Lebensqualität nach einem Schlaganfall. Es ist ratsam, sich umfassend zu informieren, verschiedene Optionen zu vergleichen und die individuellen Bedürfnisse und Präferenzen zu berücksichtigen.

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Wunsch- und Wahlrecht

Im Sozialgesetzbuch IX (§8) ist das Recht auf Wunsch- und Wahlrecht festgeschrieben. Grundsätzlich muss die Klinik der Wahl für die Reha geeignet sein. Dies bedeutet, es dürfen keine medizinischen Gründe dagegensprechen, d.h. die Diagnose muss zu dem angebotenen Leistungsspektrum passen. Weiterhin muss die Klinik zertifiziert worden sein. Die Zertifizierung sichert zu, jederzeit qualitativ hochwertig therapiert und versorgt zu werden.

Persönliche Präferenzen

Neben den medizinischen Aspekten spielen auch persönliche Präferenzen eine Rolle bei der Wahl der Rehaklinik. Faktoren wie die Lage der Klinik, die Ausstattung der Zimmer, die Verpflegung und die angebotenen Freizeitaktivitäten können das Wohlbefinden während der Rehabilitation beeinflussen.

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