Alzheimer ist eine der größten gesundheitlichen Herausforderungen unserer Zeit. Die Suche nach Wegen, dieser Krankheit vorzubeugen oder sie zu behandeln, ist daher von enormer Bedeutung. Bücher, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen, bieten Betroffenen, Angehörigen und Fachleuten wichtige Informationen und Perspektiven. Dieser Artikel beleuchtet den Inhalt verschiedener Bücher zum Thema Alzheimer, um einen umfassenden Überblick über aktuelle Erkenntnisse und Ansätze zu geben.
Die Problematik Demenz
Die Demenzerkrankung, von der in Deutschland etwa 1,5 Millionen Menschen betroffen sind, stellt eine enorme Herausforderung für Politik, Gesellschaft und Wissenschaft dar. Trotz intensiver Forschungsbemühungen ist eine ursächliche Therapie bisher nicht in Sicht. Daher kommt der Vorbeugung, Behandlung und Versorgung von Demenzerkrankten eine große Bedeutung zu.
Neueste Erkenntnisse belegen, dass geistige Defizite bis hin zu Alzheimer normale Entwicklungen des alternden Gehirns darstellen. Da die Menschen immer älter werden, steigt auch die Zahl der Demenzkranken. Diese Veränderungen im Gehirn beginnen jedoch nicht erst im hohen Alter, sondern schon früher im Leben.
Bücher als Informationsquelle
Eine Vielzahl von Büchern bietet Informationen und Orientierungshilfen für Betroffene und Angehörige. Sie präsentieren das aktuelle Standardwissen journalistisch aufbereitet und gehen auf verschiedene Aspekte der Erkrankung ein.
„Kopfküche - Rezepte für Sinn und Verstand“ von Michael Nehls
Michael Nehls, Arzt, Molekulargenetiker und Ausdauer-Leistungssportler, forscht seit vielen Jahren zu diesem Thema. Er vertritt die Auffassung, dass Alzheimer eine heilbare Mangelkrankheit ist und unser Lebensstil maßgeblich beeinflusst, ob wir im Alter an Demenz erkranken oder geistig fit bleiben. Mit seinem Familienrezeptbuch „Kopfküche“ bringt er aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse auf den Tisch und gibt Menschen die Möglichkeit, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen.
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Nehls entlarvt das Lügengebäude, dass Alzheimer eine unvermeidliche Alterserscheinung sei und die Pharmaindustrie die einzige Retterin sei. Er erklärt, dass nicht Medikamente, sondern gezielte Vorbeugung und gesunde Lebensführung vor dieser Zivilisationskrankheit schützen können. Das Buch enthält konkrete Tipps und Ratschläge für eine gesunde Lebensweise.
„Alzheimer geht uns alle an“ von Hans Förstl
Professor Hans Förstl, einer der führenden Alzheimer-Experten, zeigt in seinem Buch, wie man sein persönliches Alzheimer-Risiko senken und was sich gesellschaftlich ändern muss, damit die Menschen weise altern können. Er beantwortet Fragen wie: Wie hält man sein Gehirn fit und gesund? Was ist das Geheimnis der Zufriedenheit im Alter? Kann man Alzheimer vorbeugen?
„Weißbuch Demenz“ von Hallauer und Kurz
Das „Weißbuch Demenz“ beantwortet Fragen wie: Was wissen wir über Demenzerkrankungen? Welche medizinischen und ökonomischen Auswirkungen sind mit demenziellen Erkrankungen verbunden? Welche therapeutischen Möglichkeiten existieren? Wo können Patienten und Angehörige Unterstützung erhalten? Die Autoren betrachten die Versorgung Demenzkranker aus der Sicht unterschiedlicher Disziplinen.
„Demenztests in der Praxis“
Dieses Buch enthält Informationen darüber, wann, warum und wie ein Demenztest angewendet werden soll. Es beschreibt die Auswahl und Auswertung der Tests, deren Dauer, Bezugsquelle und Preis.
„Der unabhängige Ratgeber zur Demenz“ von Cornelia Stolze
Cornelia Stolze gibt Orientierung ab den ersten Anzeichen von Vergesslichkeit und Verwirrtheit. Sie erklärt, wie verbreitete Erkrankungen, Medikamente oder Operationen geistige Störungen hervorrufen und so eine Demenz vortäuschen können. Sie zeigt, warum Patienten und ihre Angehörigen gut daran tun, ihre Ärzte aktiv bei der Suche nach den wahren Gründen zu unterstützen.
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„Demenz verändert“
Dieser Band zeigt, dass Menschen mit Demenz selbstverantwortlich handelnde Persönlichkeiten sind und eine Stimme haben, die gehört werden sollte. Die Autoren plädieren für eine kulturwissenschaftliche Demenzforschung und erkunden Dimensionen von Demenz mit der Absicht, Lebenslagen von Betroffenen, ihren Angehörigen und ihrer Umgebung zu verbessern.
„Mythos Alzheimer“ von Peter J. Whitehouse
Dr. Peter J. Whitehouse bietet in seinem Buch zahlreiche Informationen und konkrete Hinweise, die wegführen vom stigmatisierenden Effekt der Diagnose "Alzheimer". Er zeigt, wie man am besten mit Gedächtnisverlusten umgeht, in Weisheit altert und seine Lebensqualität erhält oder gar verbessert.
Prävention und Therapie
Die Bücher betonen die Bedeutung von Prävention und einer ganzheitlichen Betrachtung der Erkrankung. Neben medikamentösen Therapien werden auch nicht-pharmakologische Interventionen, wie z.B. die „Liebscher & Bracht-Behandlung und Übungen sowie die Ernährungsumstellung“ in Johann Lafers Buch, berücksichtigt.
Prävention
- Gesunde Lebensweise: Ausreichend Schlaf, Bewegung, gesunde Ernährung und soziale Kontakte sind wichtige Faktoren zur Vorbeugung von Alzheimer.
- Geistige Aktivität: Das Gehirn sollte durch lebenslanges Lernen und geistige Herausforderungen gefordert werden.
- Risikofaktoren reduzieren: Bluthochdruck, Diabetes und Übergewicht sollten vermieden oder behandelt werden.
Therapie
- Medikamentöse Therapie: Antidementiva können die Symptome der Alzheimer-Krankheit lindern, aber die Krankheit nicht heilen.
- Nicht-pharmakologische Interventionen: Ergotherapie, Physiotherapie, Logopädie und psychologische Betreuung können die Lebensqualität der Betroffenen verbessern.
- Unterstützung für Angehörige: Angehörige von Demenzkranken benötigen Unterstützung und Entlastung.
Herausforderungen und Perspektiven
Die Demenzforschung steht vor großen Herausforderungen. Trotz erheblicher Fortschritte sind die Ursachen der Alzheimer-Krankheit noch nicht vollständig geklärt und eine ursächliche Therapie ist nicht in Sicht. Es ist wichtig, die Forschung weiter voranzutreiben und neue Therapieansätze zu entwickeln.
Gleichzeitig ist es wichtig, die Lebensqualität von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen zu verbessern. Dazu gehört eine würdevolle und respektvolle Versorgung, die auf die individuellen Bedürfnisse der Betroffenen eingeht. Es ist auch wichtig, die Öffentlichkeit für das Thema Demenz zu sensibilisieren und Vorurteile abzubauen.
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Die Bücher zum Thema Alzheimer bieten wertvolle Informationen und Perspektiven für Betroffene, Angehörige und Fachleute. Sie tragen dazu bei, das Verständnis für die Erkrankung zu verbessern und Wege zu finden, mit ihr umzugehen. Sie zeigen auch, dass es trotz der Herausforderungen möglich ist, ein gutes Leben mit Demenz zu führen.
Die Rolle der Gesellschaft
Die Versorgung von Menschen mit Demenz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Es ist wichtig, dass sich alle Generationen und Gruppen der Gesellschaft an der Bewältigung dieser Herausforderung beteiligen. Dazu gehört die Unterstützung von Angehörigen, die Schaffung von demenzfreundlichen Kommunen und die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements.
Reimer Gronemeyer plädiert für neue Wege des Sorgens und eine Kultur des gegenseitigen Helfens, die auf bürgerschaftlichem Engagement aufbaut. Ziel ist eine Gesellschaft, die die dementen alten Menschen nicht ins Pflege-Ghetto abschiebt, sondern ihnen ein Leben in Würde ermöglicht.