Demenz: CT oder MRT – Ein Vergleich der bildgebenden Verfahren

Die Demenz ist ein Syndrom, das durch den Verlust kognitiver Funktionen gekennzeichnet ist und verschiedene Ursachen haben kann. Die Alzheimer-Krankheit und die vaskuläre Demenz sind bekannte Beispiele. Eine frühzeitige und genaue Diagnose ist entscheidend, um Betroffenen die bestmögliche Versorgung zukommen zu lassen. Bildgebende Verfahren spielen eine wichtige Rolle bei der Diagnose von Demenz, da sie helfen, die Lokalisation und das Ausmaß der Erkrankung zu beurteilen. Zu den gängigen bildgebenden Verfahren gehören die Computertomographie (CT) und die Magnetresonanztomographie (MRT). Dieser Artikel beleuchtet die Unterschiede zwischen CT und MRT bei der Demenzdiagnostik.

Demenz: Eine Übersicht

Demenz ist ein Überbegriff für verschiedene Erkrankungen, die mit einem Verlust kognitiver Funktionen einhergehen. Es gibt mehr als 50 verschiedene Krankheitsformen, die unter dem Begriff Demenz zusammengefasst werden. Alle diese Formen haben gemeinsam, dass Gedächtnis, Denken und andere Hirnleistungen beeinträchtigt sind. In vielen Fällen treten auch Veränderungen im zwischenmenschlichen Verhalten auf.

Mediziner unterscheiden zwischen primären und sekundären Demenzformen. Primäre Demenzen haben hirnorganische Ursachen und sind in der Regel irreversibel. Zu den primären Demenzformen gehören neurodegenerative Demenzen (wie die Alzheimer-Krankheit), vaskuläre Demenzen und Mischformen. Sekundäre Demenzen haben ihre Ursache nicht im Gehirn, sondern können durch andere Faktoren wie Stoffwechselstörungen, Medikamente oder Alkoholkonsum verursacht werden.

Diagnostischer Prozess bei Demenz

Bei Verdacht auf Demenz führt der Arzt zunächst eine Anamnese durch, um Informationen über die Krankengeschichte und aktuelle Beschwerden des Patienten zu sammeln. Anschließend werden kognitive Tests durchgeführt, um die Gedächtnisleistung, Aufmerksamkeit, Sprache und andere Hirnfunktionen zu überprüfen.

Ein einfacher Kurztest kann beispielsweise darin bestehen, dem Patienten drei Wörter vorzugeben (z. B. "Auto, Blume, Kerze") und ihn anschließend eine Rechenaufgabe lösen zu lassen (z. B. von 100 sieben abziehen). Nach der Rechenaufgabe wird der Patient gebeten, die drei Wörter zu wiederholen. Ein ausführlicherer Gedächtnistest kann darin bestehen, dass der Patient 15 Wörter mehrmals hintereinander lernen muss und anschließend eine zweite Wortliste lernt. Nach einer gewissen Zeit wird der Patient erneut nach der ersten Wortliste gefragt.

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Neben den kognitiven Tests sind bildgebende Verfahren wie CT und MRT wichtige Instrumente zur Diagnose von Demenz.

Magnetresonanztomographie (MRT) bei Demenz

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist heute das Standardverfahren der Bildgebung bei Demenz. Sie liefert sehr genaue Schnittbilder des Gehirns ohne Strahlenbelastung. Die MRT ist besonders aufschlussreich bei der Untersuchung des Hippocampus, einer Hirnregion, die bei Alzheimer-Patienten schon in einem frühen Stadium schrumpft.

Während der MRT-Untersuchung liegt der Patient auf dem Rücken in einer Röhre, während das Gerät laute Klopfgeräusche erzeugt. Um den Komfort zu erhöhen, erhält der Patient einen Gehörschutz oder Kopfhörer. Eine MRT-Untersuchung dauert in der Regel 20 bis 30 Minuten. Während dieser Zeit ist es wichtig, möglichst still zu liegen, damit die Bilder nicht verwackeln. Über eine Gegensprechanlage ist der Patient die ganze Zeit mit dem Fachpersonal verbunden.

Die MRT spielt eine wichtige Rolle bei der Demenzdiagnostik, da sie strukturelle Veränderungen im Gehirn sichtbar machen kann. Mit der MRT können Abweichungen in bestimmten Gehirnregionen sehr früh erkannt werden, die mit dem Fortschreiten der Demenzerkrankung in Verbindung stehen, wie z. B. eine Schrumpfung des Gehirnvolumens, Veränderungen im Hippocampus oder Anzeichen von Gefäßschäden im Gehirn.

Computertomographie (CT) bei Demenz

Die Computertomographie (CT) ist ein weiteres bildgebendes Verfahren, das bei der Diagnostik von Demenz eingesetzt werden kann. Ähnlich wie die MRT liefert auch die CT detaillierte Bilder des Gehirns, um strukturelle Veränderungen zu erkennen. Die CT nutzt Röntgenstrahlen, um Schnittbilder des Gehirns aus verschiedenen Blickwinkeln zu erstellen. Die Untersuchung dauert nur wenige Minuten und ist völlig geräuschlos. Für Menschen mit Platzangst oder Unruhe ist sie daher oft angenehmer. Die CT ist besonders nützlich, um strukturelle Veränderungen im Schädel, insbesondere Blutungen, zu erkennen.

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MRT vs. CT: Wann wird welches Verfahren bevorzugt?

Die Entscheidung, welches Verfahren zum Einsatz kommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die CT liefert die Ergebnisse deutlich schneller als die MRT. Daher eignet sich die Computertomographie vor allem dann, wenn Zeit ein kritischer Faktor ist, beispielsweise bei der Bewertung traumatischer Verletzungen nach Unfällen oder bei Verdacht auf einen Schlaganfall. Die CT eignet sich auch zur Untersuchung der knöchernen Strukturen, beispielsweise zur Feststellung von Frakturen oder im Rahmen der Osteo-CT zur Bewertung der Knochendichte.

Die Magnetresonanztomographie bietet Vorteile bei der Untersuchung von Weichgewebe, also beispielsweise den Muskeln, dem Gehirn oder dem Herzen. Hierbei liefert die MRT-Untersuchung Informationen zur Anatomie der untersuchten Körperschaft und gibt Einblicke in die Funktionstüchtigkeit innerer Organe.

Gemeinsamkeiten und Ergänzungen von CT und MRT

Trotz der Unterschiede zwischen Computertomographie und Magnetresonanztomographie ergänzen sich beide Methoden regelmäßig. So wird beispielsweise nach einem Unfall mit traumatischen Verletzungen die CT zur Planung der Notfallbehandlung eingesetzt, während im Anschluss die Magnetresonanztomographie für die Verlaufskontrolle und Bewertung der Verletzung von Sehnen und Bändern verwendet wird.

Fazit

Computertomographie und Magnetresonanztomographie sind zwei bildgebende Verfahren, die in der Medizin eine sehr große Rolle spielen. Beide ermöglichen den Blick auf Organe, Gefäße und Knochen, unterscheiden sich aber hinsichtlich der Auflösung und dem Strahlungsrisiko. Die CT-Scans setzen Patienten zwar ionisierender Strahlung aus, liefern aber schnelle Ergebnisse. Die Magnetresonanztomographie kommt ohne Strahlungsbelastung aus, dauert dafür länger und wird schon von kleinen Bewegungen beeinflusst.

Bei der Demenzdiagnostik ist die MRT das Standardverfahren, da sie detailliertere Bilder des Gehirns liefert und Veränderungen im Hippocampus frühzeitig erkennen kann. Die CT kann jedoch in bestimmten Fällen, wie z. B. bei akuten Notfällen oder zur Beurteilung knöcherner Strukturen, eine sinnvolle Ergänzung sein.

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