Epileptische Anfälle können eine belastende Folge einer Hirntumoroperation sein. Dieser Artikel beleuchtet die Zusammenhänge zwischen Hirntumoren und Epilepsie, die Ursachen für Anfälle nach einer Tumorentfernung, Diagnosemethoden und Behandlungsansätze. Dabei werden sowohl die Perspektiven von Betroffenen als auch die der behandelnden Ärzte berücksichtigt.
Hirntumoren und Epilepsie: Ein komplexer Zusammenhang
Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Hirntumoren und Epilepsie? Diese Frage beschäftigt Neurologen schon lange. Das Auftreten vereinzelter epileptischer Anfälle ist bei Gehirntumoren keine Seltenheit. Sie können sogar das erste Symptom sein, mit dem sich ein Tumor im Gehirn zeigt. Bekannt ist, dass Patienten mit einem Hirntumor an epileptischen Anfällen leiden können, insbesondere, wenn der Tumor in einem anfälligen Bereich hierfür sitzt (z.B. innerer Anteil des Schläfenlappens). In vielen Fällen sind diese unterschiedlich stark ausgeprägten „Kurzschlüsse“ im Gehirn das erste und einzige Anzeichen für das Vorliegen eines Tumors. Auf der anderen Seite ist zu beobachten, dass bei langjährigen Epilepsie Patienten deutlich häufiger die Diagnose „Hirntumor“ gestellt wird als bei Personen ohne Anfallsleiden.
Die sogenannte Oxford Record Linkage Study analysierte die Daten von mehr als 11.000 Epilepsie-Patienten aus einem Zeitraum von 35 Jahren (1963-1998). Bei beiden Studien stellte sich - relativ übereinstimmend - heraus, dass das Risiko von Epilepsie-Patienten, an einem Hirntumor zu erkranken, rund 20 Mal so hoch war wie bei Nicht- Epilepsie Patienten. Das höchste Risiko trugen dabei Patienten, die zum Zeitpunkt der Diagnose der Epilepsie zwischen 15 und 44 Jahre alt waren. Dieses höhere Risiko bleibt den Forschern zufolge über mehrere Jahre bestehen. Für Epilepsie Patienten ist daher eine MRT Untersuchung zu empfehlen - um den Verdacht auf einen Tumor im Gehirn auschließen zu können.
Gehirntumoren und Epilepsie - zwei scheinbar unterschiedliche Erkrankungen, jedoch können beide gemeinsam auftreten. Diese Kombination ist nicht häufig, sie stellt aber für Betroffene und Ärzte eine Herausforderung dar. Privatdozent Dr. Pitt Niehusmann vom Oslo University Hospital erforscht diese Erkrankung mit einem Focused Fellowship der Stiftung Michael am Interdisziplinären Epilepsie-Zentrum des Universitätsklinikums Bonn.
Wiederholte epileptische Anfälle über einen längeren Zeitraum sind jedoch eher ungewöhnlich und weisen auf eine besondere Gruppe von Tumoren hin. Diese machen selbst in großen neurochirurgischen Zentren zwar nur einen Bruchteil der operativen Fälle aus, sind für die betroffenen Patienten aufgrund gehäufter Anfälle und des Tumorleidens individuell jedoch höchst belastend. Den Langzeitepilepsie-assoziierten Tumoren (LEA-Tumoren) ist nur schwer beizukommen. „LEA-Tumoren stellen eine besondere Herausforderung dar, die in den Therapieplanungs- und Behandlungsphasen die gebündelten Kenntnisse eines interdisziplinären Epilepsie-Zentrums wie am Bonner Universitätsklinikum erfordert“, sagt Prof. Dr. Rainer Surges, Direktor der Klinik für Epileptologie. „Die Patienten benötigen eine besonders intensive klinische Betreuung.“
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Ursachen für Epilepsie nach Tumorentfernung
Epileptische Anfälle treten oft bei Patienten mit Hirnschädigungen auf, zum Beispiel nach Schädel-Hirn-Trauma, nach Operationen oder nach Bestrahlungen am Kopf. Sie können auch bei Hirntumoren, Hirnmetastasen oder bei erhöhtem Hirndruck entstehen. Andere Gründe können eine Entzündung oder Stoffwechselerkrankung sein, die sich auf die Funktion der Gehirnzellen auswirken. Hallo Sabine83, mir hat die Neurologin gesagt, dass die Narbe am Gehirn nach einer Tumorentfernung epileptische Anfälle auslösen kann. Frag doch am besten deinen Arzt oder Ärztin. Ich denke, es ist auch von Bedeutung, was man für einen Tumor hatte, wo er saß und was operativ gemacht wurde.
Falls vor der OP keine Anfälle aufgetreten sind, kann es vielleicht möglich sein, dass durch die OP innerhalb von 2 bis 3 Wochen ein Anfall auftritt. Dieser entsteht dadurch, dass während der OP bestimmte Stellen im Gehirn "gereizt" wurden. Diese Stellen nennt man "epileptogene Zonen". Sie befinden sich nicht überall im Gehirn und so ist es nicht unbedingt sehr häufig, dass diese postoperativen (nach der OP) Anfälle überhaupt auftreten. Wenn allerdings durch die inneren OP-Narben, die sich im Laufe von Wochen, Monaten verändern können, Anfälle entstehen …
Arten von Anfällen bei Hirntumorpatienten
Epileptische Anfälle bei Hirntumorpatienten sind generell fokale Anfälle, da sie von einem umschriebenen Herd (latinisch „focus“) ausgehen, dem Hirngewebe um den Tumor. Ein Anfall selbst dauert meist nicht länger als 30 bis 90 Sekunden. Da jedoch oft im Anschluss an einen Anfall eine Funktionsstörung des Gehirns bestehen kann, die z.B. eine Phase der Reorientierung oder einen „Terminalschlaf“ nach einem großen Anfall bedingt, empfinden Beobachter die Zeitdauer des Anfalls oftmals als länger.
Bei den operativ behandelbaren Epilepsien können einfach fokale Anfälle und komplex fokale Anfälle auftreten. Bei einem einfach fokalen Anfall bleibt das Bewusstsein stets erhalten, d. h. der Patient bemerkt z. B. Ein komplex fokaler Anfall geht immer mit einer Bewusstseinsstörung einher, d. h. der Patient reagiert nicht auf Ansprache, hat einen starren, leeren Blick. Es kann zum Schmatzen und zu unverständlichen Lautentäußerungen sowie zu Fehlhandlungen kommen. Bei einem fokal eingeleiteten generalisierten Krampfanfall kommt es meist ausgehend von einem einfach oder komplex fokalen Anfall zu einer plötzlichen Bewusstlosigkeit mit einer etwa 30 Sekunden andauernden Versteifung der Arme und Beine, gefolgt von 30 ? 40 Sekunden dauernden Zuckungen aller Extremitäten. Es kann zum Zungenbiss und Einnässen kommen.
Größere Anfälle, durch die ein Teil der Meningeome überhaupt erst erkannt wird, gehen von der Stelle aus, wo sich der Tumor befindet bzw. wohin er "wirkt". Man nennt diese Anfälle "fokale" Anfälle. Das kommt von dem Wort "Fokus", es bedeutet auch "Brennpunkt. Je nachdem, wo der Tumor ist, können diese Anfälle einen Finger zucken lassen, einen ungewohnten Geschmack erzeugen, zu Sprachausfällen führen und vieles mehr. Extreme Anfälle führen zu einer sich kaum ankündigenden, also recht plötzlichen Ohnmacht mit Sturz und Zittern des gesamten Körpers. Danach benötigt der Patient oft sehr lange Ruhe und Schlaf.
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Diagnose von Epilepsie nach Tumorentfernung
Für Epilepsie Patienten ist daher eine MRT Untersuchung zu empfehlen - um den Verdacht auf einen Tumor im Gehirn auschließen zu können.
Im Rahmen der prächirurgischen Epilepsiediagnostik werden zahlreiche Untersuchungen durchgeführt, um den Anfallsursprung der Epilepsie zu bestimmen. Dazu gehören das Video-EEG-Monitoring mit Oberflächen- und Sphenoidalelektroden, die Kernspintomographie, eine Durchblutungsmessung im und nach einem Anfall (SPECT iktal und interiktal), neuropsychologische Untersuchungen und der Wada-Test.
Behandlung von Epilepsie nach Tumorentfernung
Neben der medikamentösen Kontrolle der Anfälle gilt es zu entscheiden, wann und in welchem Ausmaß die operative Entfernung des Tumors erfolgen soll. Dies geschieht in enger Abstimmung mit Prof. Dr. Harmut Vatter, Direktor der Klinik für Neurochirurgie: „Die Operation hat die Entfernung der Tumormasse und gleichzeitig die Freiheit von Anfällen zum Ziel. Die nachfolgende Gewebeuntersuchung des Tumors ist dann ein wesentlicher Baustein für die Planung der postoperativen Therapiephase.“
Durch die Gabe von Antiepileptika wird das Wiederholungsrisiko für weitere Anfälle verringert. Häufig ist es jedoch ein langer Weg, bis der Betroffene das für ihn richtige Medikament in der optimalen Dosierung gefunden hat. Dieser Weg sollte gemeinsam mit einem erfahrenen Neurologen oder Epileptologen gegangen werden.
Immer wenn eine umschriebene Anfallsursprungszone lokalisiert werden kann und dieser nicht in funktionell wichtigen Hirnarealen liegt, ist eine Operation möglich. Die Operationen werden meist mit computer-gestützter Neuronavigation durchgeführt, um den operativen Zugang und das Resektionsausmaß genau planen zu können. Während der Operation wird die Resektion des erkrankten Gewebes mit Hilfe der Navigation kontrolliert. Nachdem das erkrankte Hirngewebe entfernt worden ist, werden von den Rändern der angrenzenden Hirnrinde die Potentiale (Elektrocortikographie) abgeleitet, um eventuell verbliebenes epileptogenes Gewebe zu erkennen und dann zu resezieren. Da häufig die inneren Schläfenlappenareale Ursprung der Epilepsie sind, werden der Mandelkern und der Hippocampus mit oder ohne die angrenzenden Schläfenlappenanteile entfernt (Amygdalohippocampektomie oder Corticoamygdalohippocampektomie). Ist ein Tumor Ursache der Epilepsie, wird initial meist nur der Tumor entfernt.
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Bei einigen Patienten beginnen die Anfälle an verschiedenen Orten, so dass die Anfallsursprungszone nicht entfernt werden kann. Bei diesen Patienten kann die Implantation eines Vagusstimulators vorgenommen werden. Dabei wird eine Elektrode um den linken Nervus vagus gewickelt und dieser dann über einen Impulsgeber stimuliert (Abb. 5). Durch diese Technik lässt sich bei ca. 40 % der Patienten die Anfallshäufigkeit dauerhaft um 50 % senken und 1 ?
Medikamentöse Behandlung: Levetiracetam und andere Antikonvulsiva
Ich nehme wegen der fokalen Anfälle Levetirazepam ein. Zuerst 2 x 250 mg, jeweils morgens und abends. Inzwischen 500 mg morgens und 500 mg abends. Besprich das am besten mit dem Neurologen und beschreibe ihm genau was du für Missempfindungen hast, dann kann er am ehesten die richtige Medikation für dich finden. Möglicherweise wird das Levetiracetam höher dosiert oder es wird mit anderen Antikonvulsiva kombiniert oder ersetzt. Levetiracetam in der Klinik recht schnell auf 2 x 2000 mg. Weitere Anfälle….bis zu 5 Minuten, von mehrfach tgl. bis 3 Wochen oder 3 Monaten Abstand. Zusätzlich Zonegran - keine Änderung. Versuch mit Zebenix. Kurz (30 Minuten - 2 Stunden) nach Einnahme der 1. halben Tbl. "Ausschlag an der Hand. Der letzte Anfall war mit 600 mg tgl.. Auf 650 mg gesteigert zu den 4000 mg Levetiracetam tgl..
zweimal je 500 mg Levetiracetam ist nicht allzu viel. Ich hatte auch 21500. Später kam auch 250mg Lacosamid dazu. 2 * 100 raufgesetzt, später auf 2*150 mg erhöht. Ich möchte mich Willi anschließen, 2 × 500 mg Levetiracetam ist noch recht wenig. Der Spiegel im Blut kann passend sein, trotzdem muss die Wirksamkeit dadurch nicht gewährleistet sein. Unter 2 × 1500 mg Levetiracetam und 2 × 400 mg Oxcarbarzepin hatte ich fast täglich kleinere fokale Anfälle sowie permanente Übelkeit und Schwindel.
also, meine Neurologin hat das Leve auf 750 mg morgens und abends erhöht. Mal schauen, wie es sich jetzt mit 750 mg einpendelt bei mir. Übrigens… ab und an ein Glas Wein darf man sich gönnen, nur keinen Vollrausch (das habe ich mir auch selbst gedacht, dass ein Vollrausch ungünstig ist), das ist ja eh nicht mein Thema. Ich habe übrigens vorhin einen Anruf meiner Neurologin bekommen bezüglich des Leve-Spiegels, dieser liege im therapeutischen Bereich.
Interdisziplinäre Strategie als Schlüssel zum Behandlungserfolg
Prof. Surges und sein Team stehen bei der Behandlung betroffener Patienten gleich vor mehreren Aufgaben. Neben der medikamentösen Kontrolle der Anfälle gilt es zu entscheiden, wann und in welchem Ausmaß die operative Entfernung des Tumors erfolgen soll. Dies geschieht in enger Abstimmung mit Prof. Dr. Harmut Vatter, Direktor der Klinik für Neurochirurgie: „Die Operation hat die Entfernung der Tumormasse und gleichzeitig die Freiheit von Anfällen zum Ziel. Die nachfolgende Gewebeuntersuchung des Tumors ist dann ein wesentlicher Baustein für die Planung der postoperativen Therapiephase.“
Erfahrungen von Betroffenen
Ein 24-jähriger Patient berichtet, dass er seit mehr als 2 Jahren mit zunehmender Häufigkeit Déjà vu-Ereignisse erlebt. In den letzten Wochen traten diese täglich auf. Begleitet sind die Déjà vus von Geruchswahrnehmungen. Die Partnerin berichtet auf Nachfrage hin, dass den Déjà vus eine Episode mit starrem Blick, Abwesenheit und leichten Lippenbewegungen folgen würde. Der Patient erinnert diese Abwesenheiten nicht. Nun war es zu einem ersten tonisch-klonisch generalisierten Anfall gekommen, der den Patienten ins Krankenhaus und somit erstmals zu klinischer und apparativer Diagnostik führte. Die Episoden mit Déjà vu wurden als epileptische Auren erkannt, aus denen sich automotorische (= komplex-fokale) Anfälle entwickelten. Wir begannen eine antiepileptische Therapie mit Levetiracetam, aber auch unter hohen Dosen besserte sich die Anfallsfrequenz nur geringfügig. Ein Déjà vu (französisch für „schon mal gesehen“) ist das - oft irritierende - Gefühl, eine neue Situation schon einmal erlebt oder gesehen, nicht aber geträumt zu haben. Déjà vus treten bei gesunden Menschen vereinzelt spontan auf, die genauen neurobiologischen Mechanismen sind unklar. Häufig auftretende Déjà vues - erst recht wie im vorliegenden Fall - sind dagegen Ausdruck eines Krankheitsprozesses im Temporallappen. Da bei unserem Patienten den Episoden mit Déjà vu eindeutige automotorische Anfälle folgen, sind auch die Déjà vus als Teil des epileptischen Anfalls einzuschätzen. Der gutartige Tumor im linken Hippocampus als Ursache der Epilepsie muss aus neurochirurgischer Sicht zurzeit nicht operativ entfernt werden. Wenn der Patient allerdings auch mit einem zweiten Antiepileptikum nicht anfallsfrei und somit pharmakoresistent wird, müssen Tumor und weitere Strukturen des Temporallappens aus epileptologischer Sicht entfernt werden.
ich bin am 23.12.2020 operiert worden, Entfernung eines pilozytischen Astrozytoms Grad I. Ich nehme wegen der fokalen Anfälle Levetirazepam ein. Heute hielt ein fokaler Anfall 11 Minuten an. Das hatte ich zum 1. Mal so lange. Bei meinem Mann hat es ca. 12 Monate gedauert bis die richtige Einstellung der Antikonvulsivas gefunden war. Angefangen hatte er auch mit Levetiracetam, das musste wegen fokaler Anfälle immer weiter aufdosiert werden. Inzwischen nimmt er 2x 1500mg davon. Aber die fokalen Anfälle blieben. Es kamen noch Vimpat und Lamotrigin in den Monaten hinzu. Nun hat er keine oder kaum noch fokale Anfälle.
Ich hatte jahrelang nach meiner 2. Drei Wochen nach meiner 5. OP hatte ich - wieder in der Klinik - einen ernsteren fokalen Anfall (Sprech- und Schreibausfall für etwa eine halbe Stunde). Nach einer CT wurde ich sofort auf 2 x 1000mg Levetiracetam eingestellt. Der Neurochirurg (auch sehr erfahren in Epilepsie-Chirurgie) sagte, weniger würde zu wenig sein. Tatsächlich hatte ich 2 Monate später nachts einen Anfall, der sich durch Übelkeit ankündigte. Ich stand auf, verlor das Bewusstsein und stürzte. Dieser 2. Das, was Du erlebst und was auch Ajam beschrieb, gibt es also und ich stimme Ajam zu, dass Du genau beschreiben solltest, wie diese Anfälle ablaufen.
meiner Frau wurde 2014 ein Meningeom rechts frontal entfernt. Größe eines großen gekochtes Hühnereis. Vor, während und nach der OP keine Anfälle. Vorsorglich wurde 1 Tag vor der OP für 3 Monate 2 x 500 mg Levetiracetam gegeben. Nach ca. 4 Monaten (es musste erst ein Neurologe gefunden werden) wurde mit dem langsamen absetzen begonnen. Nach ca. weiteren 7 Wochen der Knall. Ein Staus / Serie fokaler Anfälle über 80 Minuten!!!
Viele aus dem Umfeld sagen: "Da hast du Glück gehabt, alles konnte entfernt werden, jetzt musst du nach vorne schauen." Irgendwie stimmt das, es gibt viele Patienten, die leider ein Astrozytom höheren Grades haben oder bei denen nicht alles entfernt werden konnte und das eben auch negative Konsequenzen hat. Es geht mir nicht schlecht - aber eben auch nicht 100%ig gut. Die fokalen Anfälle betreffen immer den linken Zeigefinger. Ich habe immer noch ein heftiges Stechen an der eingesetzten Schädelplatte oder es juckt fürchterlich, es gibt Tage, an denen mir der Stecker gezogen wurde - also keine Energie, Kopfschmerzen frontal, eben auch die Stelle, an der operiert wurde. Kognitive Defizite habe ich auch. Die geteilte Aufmerksamkeit und die Fokussierung sind nicht in Ordnung, deswegen beginne ich die Therpapie bei der Neuropsychologin. Ich möchte mich nicht beklagen, ich will damit nur sagen - es ist eben alles nicht mehr wie vor der OP, aber das Umfeld sieht nur: Es ist nichts bösartiges gewesen, wobei die Astrozytome auch zu den niedriggradigen Gliomen zählen… Versteht du oder ihr alle, was ich meine? Es war eben kein Schnupfen - kurz und knapp gesagt.
Auch wenn Du gar keine körperlichen Folgen hättest, die seelischen / psychischen Folgen bleiben. Wieviele mir aus meinem Umfeld mir nach Krankheit Ernährungs- oder Sporttipps gegeben habe. Dabei haben sie völlig ausgeblendet, dass ich meinen Leben lang schon "gesund" gegessen und gesportelt habe. Wir alle wissen, dass wir nicht unsterblich sind. Aber wir hier bekommen starke Gewissheit über diese Verletzlichkeit. Bei mir sitzen die fokalen Anfällen in der linken Gesichtshälfte und bis zum linken weichen Gaumen, für eine Stimm- und Kommunikationstrainerin fast schon zynisch.
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