Was tun, wenn Sie versehentlich eine doppelte Dosis Epilepsie-Tabletten eingenommen haben?

Es kommt vor, dass man versehentlich eine doppelte Dosis seiner Medikamente einnimmt. Was aber, wenn dies mit Antiepileptika geschieht? Hier finden Sie Informationen und Ratschläge, was in einem solchen Fall zu tun ist, insbesondere wenn es sich um Lamotrigin (Lamictal) handelt.

Versehentliche Doppelte Einnahme von Lamotrigin

Wenn Sie versehentlich eine doppelte Dosis Lamotrigin eingenommen haben, ist das zwar nicht ideal, aber in den meisten Fällen nicht lebensgefährlich. Viele Patienten berichten, dass sie in solchen Fällen keine oder nur geringfügige Auswirkungen verspüren.

Was Sie tun können:

  • Beobachten Sie sich selbst: Achten Sie auf mögliche Symptome einer Überdosierung. Diese können je nach Person unterschiedlich sein, aber einige häufige Symptome sind:

    • Bewusstseinsstörungen
    • Schwindel
    • Schwammiges Gefühl
  • Nächste Dosis: Fahren Sie mit der nächsten Dosis zum gewohnten Zeitpunkt fort.

  • Arzt konsultieren: Besprechen Sie den Vorfall beim nächsten Arzttermin mit Ihrem behandelnden Arzt.

    Lesen Sie auch: Kann ein Anfall tödlich sein?

Wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten:

  • Wenn Sie sich schlechter fühlen.
  • Wenn Sie einen Krampfanfall erleiden.
  • Wenn Sie deutliche Symptome einer Überdosierung bemerken.

Erfahrungen anderer Patienten

Viele Patienten, die Lamotrigin einnehmen, haben ähnliche Erfahrungen gemacht und berichten, dass eine einmalige doppelte Dosis in der Regel keine schwerwiegenden Folgen hat. Ein Patient berichtete von einer versehentlichen Einnahme von 2g Lamotrigin anstelle der üblichen 100mg Dosis. Obwohl dies zu Bewusstseinsstörungen und vorübergehender Pflegebedürftigkeit führte, bildeten sich die Symptome rasch zurück.

Allgemeine Hinweise zur Medikamenteneinnahme bei Epilepsie

Die regelmäßige Einnahme von Antiepileptika ist entscheidend, um Anfälle zu verhindern. Hier sind einige Tipps, um die Sicherheit der Medikamenteneinnahme zu verbessern:

  • Feste Einnahmezeiten: Nehmen Sie Ihre Medikamente immer zu festen Uhrzeiten ein.
  • Verknüpfung mit Gewohnheiten: Verbinden Sie die Einnahme mit bestimmten Tätigkeiten oder Gewohnheiten, z. B. Frühstück oder Abendessen.
  • Tablettenboxen: Verwenden Sie Tablettenboxen, um den Überblick über Ihre Einnahme zu behalten.
  • Notizblock: Notieren Sie auf einem Notizblock neben der Medikamentenschachtel das Datum und ob die Dosis eingenommen wurde.

Was tun, wenn Sie eine Dosis vergessen haben?

Es ist wichtig zu wissen, wie man reagiert, wenn man eine Dosis vergessen hat. Hier sind einige allgemeine Richtlinien:

  • Nachnehmen: In den meisten Fällen ist es besser, die vergessene Dosis unverzüglich nachzunehmen, sobald Sie es bemerken.
  • Nicht nachnehmen: Wenn es bereits Zeit für die nächste Dosis ist, lassen Sie die vergessene Dosis aus und nehmen Sie nur die nächste planmäßige Dosis.
  • Drittel-Regel: Bei einigen Medikamenten, wie z.B. Blutdrucktabletten, kann die sogenannte Drittel-Regel angewendet werden.
  • Beipackzettel beachten: Lesen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments, um spezifische Anweisungen zu erhalten.
  • Arzt konsultieren: Wenn Sie unsicher sind, wie Sie vorgehen sollen, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Hindernisse für eine regelmäßige Einnahme

Es gibt verschiedene Faktoren, die eine regelmäßige Medikamenteneinnahme erschweren können:

  • Viele verschiedene Tabletten: Die Einnahme vieler verschiedener Tabletten kann verwirrend sein.
  • Unangenehme Einnahme: Schwierigkeiten beim Schlucken oder ein unangenehmer Geschmack können die Einnahme erschweren.
  • Teilen der Tabletten: Das Teilen von Tabletten kann ungenau sein und zu Dosierungsfehlern führen.
  • Angst vor Nebenwirkungen: Die Angst vor Nebenwirkungen kann dazu führen, dass Patienten ihre Medikamente unregelmäßig einnehmen.
  • Einnahme einer Mittagsdosis: Insbesondere bei Epilepsie-Patienten, die mehrere Antiepileptika einnehmen, wird die Einnahme einer Mittagsdosis häufig als Hindernis genannt.

Strategien zur Verbesserung der Einnahmesicherheit

Es gibt verschiedene Strategien, die Ihnen helfen können, Ihre Medikamente regelmäßig einzunehmen:

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  • Tablettenboxen: Diese helfen, den Überblick zu behalten und sicherzustellen, dass Sie Ihre Dosen nicht vergessen.
  • Elektronische Wecker: Stellen Sie einen Wecker oder verwenden Sie eine Handy-App, um sich an die Einnahme zu erinnern.
  • Feste Orte: Bewahren Sie Ihre Tabletten an einem festen Ort auf, damit Sie immer wissen, wo sie sind.
  • Regelmäßige Routine: Integrieren Sie die Einnahme in Ihre tägliche Routine.

Bedeutung der Regelmäßigen Einnahme bei Epilepsie

Bei Epilepsie ist die regelmäßige Einnahme von Medikamenten besonders wichtig, da eine unregelmäßige Einnahme zu Anfällen führen kann. Eine Studie aus Norwegen zeigte, dass bei fast 40 % der Epilepsie-Patienten, die wegen Anfällen notfallmäßig in ein Krankenhaus aufgenommen wurden, eine unregelmäßige Einnahme ihrer Medikamente nachweisbar war.

Medikamentöse Behandlung von Epilepsie

Die medikamentöse Behandlung von Epilepsie basiert auf Antikonvulsiva, die die Nervenzellen im Gehirn stabilisieren und so unkontrollierte Entladungen verhindern. Es ist wichtig, dass die Medikamente regelmäßig eingenommen werden, um einen konstanten Schutz vor Anfällen zu gewährleisten.

Ziele der Behandlung

Das Hauptziel der Behandlung von Epilepsie ist die Anfallsfreiheit. Dies kann in der Regel mit dem ersten oder zweiten Antiepileptikum erreicht werden. Wenn dies nicht gelingt, spricht man von Therapierefraktärität, was bedeutet, dass die Behandlung schwieriger wird.

Auswahl des richtigen Medikaments

Die Auswahl des richtigen Medikaments hängt von der Art der Epilepsie (fokal oder generalisiert) und der Art der Anfälle ab. Ihr Neurologe wird das richtige Medikament für Sie auswählen und dabei auch andere Faktoren wie Alter, Geschlecht, andere Medikamente und Begleiterkrankungen berücksichtigen.

Nebenwirkungen

Antiepileptika können Nebenwirkungen haben, wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit, verlangsamtes Denken, Zittern oder Schwindel. In den meisten Fällen werden die Medikamente jedoch gut vertragen. Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, sprechen Sie mit Ihrem Neurologen.

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Zusätzliche Hilfsmittel und Informationen

  • Notfallausweis: Tragen Sie einen Notfallausweis bei sich, der Informationen über Ihre Erkrankung und Ihre Medikamente enthält.
  • Anfallskalender: Führen Sie einen Anfallskalender, um Anfälle zu dokumentieren und den Effekt von Medikamentenumstellungen zu überwachen.
  • Beratung: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie Fragen zur Einnahmesicherheit haben.

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