Frühe Demenz Anzeichen: Ein umfassender Überblick

Demenz ist ein Thema, das viele Menschen betrifft und oft mit Unsicherheit und Angst verbunden ist. Umso wichtiger ist es, sich frühzeitig mit den Anzeichen und Symptomen auseinanderzusetzen, um Betroffenen die bestmögliche Unterstützung zukommen zu lassen. Dieser Artikel soll einen umfassenden Überblick über frühe Demenz Anzeichen geben, verschiedene Demenzformen beleuchten und aufzeigen, welche Unterstützungsmöglichkeiten es gibt.

Was ist Demenz?

Der Begriff „Demenz“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet wörtlich übersetzt „weg vom Geist“ oder „ohne Geist“. Damit ist das wesentliche Merkmal von Demenzerkrankungen beschrieben: die Verschlechterung der geistigen Fähigkeiten bis hin zum völligen Verlust. Demenz ist keine eigenständige Krankheit, sondern ein Oberbegriff für verschiedene Erkrankungen, die mit einem fortschreitenden Verlust der geistigen Leistungsfähigkeit einhergehen. Die Leistungsfähigkeit des Gehirns verschlechtert sich.

Häufigkeit von Demenz

In Deutschland leben aktuell rund 1,6 Millionen Menschen mit Demenz. Die Wahrscheinlichkeit, an einer Demenz zu erkranken, steigt mit dem Alter. Dennoch können auch jüngere Menschen betroffen sein. Von einer Demenz im jüngeren Lebensalter spricht man, wenn die ersten Symptome vor dem 65. Lebensjahr auftreten.

Ursachen und Formen von Demenz

Es gibt viele verschiedene Erscheinungsformen von Demenz. Alle Demenzformen haben eins gemeinsam: Die Leistungsfähigkeit des Gehirns verschlechtert sich. Die häufigste Form der Demenz ist die Alzheimer-Demenz, die etwa 60 Prozent aller Fälle ausmacht. Hierbei bilden sich Eiweißablagerungen im Gehirn, wodurch Nervenzellen absterben.

Andere Demenzformen

Neben der Alzheimer-Demenz gibt es weitere Demenzformen, bei denen andere Symptome im Vordergrund stehen können:

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  • Vaskuläre Demenz: Sie ist die zweithäufigste Demenzform und wird durch länger andauernde Durchblutungsstörungen im Gehirn hervorgerufen. Bei der vaskulären Demenz steht meistens die Verlangsamung im Vordergrund.
  • Frontotemporale Demenz: Bei dieser Form stehen Verhaltensstörungen oder Verhaltensveränderungen im Vordergrund. Es kommt primär zu einer Vernachlässigung. Die Patienten kleiden sich nicht mehr so akkurat, waschen sich nicht mehr oder nicht mehr so wie früher, sind nicht mehr so ordentlich, werden etwas flapsig, etwas enthemmt. Menschen unter 65 Jahren sind häufiger von Demenzformen betroffen, die sich auf das Verhalten und die Persönlichkeit auswirken, wie zum Beispiel Frontotemporale Demenz.
  • Lewy-Körperchen-Demenz: Diese Form ist weniger häufig und geht oft mit Parkinson-ähnlichen Symptomen einher.

Sekundäre Demenzen

Primäre Demenzen haben ihre Ursache im Gehirn selbst. Neben der Alzheimer-Krankheit mit einem Anteil von circa 60 Prozent aller Fälle gibt es weitere primäre Demenzen. Die häufigsten sind vaskuläre (gefäßbedingte) Demenzen, die Lewy-Körperchen-Demenzen und die frontotemporalen Demenzen.

Sekundäre Demenzen sind die Folge einer anderen Grunderkrankung, zum Beispiel von Tumor- und Stoffwechselerkrankungen oder Alkoholmissbrauch. Diese Demenzformen machen bis zu 10 Prozent aller Krankheitsfälle aus. Kann die Grunderkrankung behandelt werden, bessern sich oft auch die Demenz-Symptome.

Risikofaktoren

Weitere Risikofaktoren für alle Demenzformen sind zum Beispiel Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen oder Diabetes mellitus, da dabei jeweils auch die Durchblutung der Hirngefäße beeinträchtigt sein kann. Alkoholmissbrauch, Schlaganfall, genetische Risikofaktoren, Diabetes, Herzerkrankung, Vitamin-D-Mangel, Schwerhörigkeit und soziale Isolation können ebenfalls das Risiko erhöhen.

Deutlich wird: Nicht nur die körperliche, sondern auch die psychische Gesundheit spielt eine wichtige Rolle bei der Prävention von Demenzerkrankungen.

Frühe Anzeichen und Symptome

Eine Demenz im Alter entwickelt sich meistens langsam. Am Anfang fallen die Betreffenden z.B. auf, weil sie immer öfter unaufmerksam sind. Es ist wichtig, die frühen Anzeichen einer Demenz zu erkennen, um Betroffenen frühzeitig helfen zu können. Die Symptome können je nach Form der Demenz variieren, aber es gibt einige typische Anzeichen, die auf eine beginnende Demenz hindeuten können.

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  • Gedächtnisprobleme / Vergesslichkeit: Eines der Hauptsymptome einer beginnenden Alzheimer-Erkrankung ist eine Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses, die sich auf das tägliche Leben auswirkt. Betroffene vergessen wichtige Termine, schalten den Herd nicht aus oder sind auf Merkzettel angewiesen. Sie stellen häufig die gleichen Fragen oder finden im Gespräch nicht sofort die richtigen Worte. Sie verlegen Gegenstände oder können zu bekannten Gesichtern nicht die Namen zuordnen. Am Anfang der Demenz sind häufig Kurzzeitgedächtnis und Merkfähigkeit gestört, im weiteren Verlauf verschwinden auch bereits eingeprägte Inhalte des Langzeitgedächtnisses.
  • Schwierigkeiten beim Planen und Problemlösen: Den Betroffenen fällt es schwer, sich über einen längeren Zeitraum zu konzentrieren oder etwas vorausschauend zu planen und umzusetzen. Sie brauchen für vieles mehr Zeit als zuvor. Probleme tauchen beispielsweise beim Kochen oder Backen nach bekannten Rezepten, beim Umgang mit Zahlen oder beim Bezahlen von Rechnungen auf. Komplexere Aufgaben, wie das Berechnen des Wechselgeldes oder das Ausfüllen von Formularen, fallen ihnen schwer.
  • Probleme mit gewohnten Tätigkeiten: Alltägliche Handlungen werden plötzlich als große Herausforderung empfunden.
  • Orientierungsprobleme: Das zweite Symptom, wo es dann schon steil Richtung Demenz geht, ist, dass die Orientierung schlechter wird. Betroffenen fällt es bei allen Demenzformen zunehmend schwer, Neues zu behalten oder sich in ungewohnter Umgebung zu orientieren. Menschen mit Demenz fällt es zunehmend schwer, sich in ihrem alltäglichen Umfeld zu orientieren. Das Risiko wächst, dass sie sich und andere in Gefahr bringen. Deshalb ist es wichtig, die Lebensumstände - soweit möglich - an ihre Bedürfnisse anzupassen.
  • Sprachprobleme: Vielen Erkrankten fällt es schwer, einem Gespräch zu folgen und sich aktiv daran zu beteiligen. Sie verlieren den Faden, verwenden unpassende Füllwörter oder haben Wortfindungsprobleme. Ein weiteres Zeichen einer beginnenden Demenzerkrankung sind Wortfindungsstörungen. Betroffenen fällt oft nicht das richtige Wort ein, obwohl es sich um Alltagsgegenstände handelt, oder sie benutzen falsche Begriffe (z. B. Schienenbus statt Bahn).
  • Veränderungen im Verhalten und der Persönlichkeit: Verhaltensauffälligkeiten können ebenfalls eine beginnende Demenz ankündigen: Bisher sanftmütige Menschen entwickeln sich z.B. zu streitsüchtigen, aggressiven Personen. Auch eine ungewohnte Unruhe am Tage und in der Nacht sowie Feindseligkeit, selbst gegenüber vertrauten Personen, zählen zu den ersten Anzeichen einer Alzheimer-Demenz. Weiter ziehen sich die Patienten vielfach aus ihrem Freundes- und Bekanntenkreis zurück, verlieren die Lust und das Interesse an gemeinsamen Aktivitäten und Hobbys. An Demenz Erkrankte werden launisch und ziehen sich zurück. Demenzkranke verlieren nach und nach ihre Erinnerungen. Das löst bei ihnen Verwirrung und Angst aus. Auch andere Demenz Symptome wie den Verlust der Selbstständigkeit verkraften sie schwer. Sie fühlen sich häufig missverstanden und ausgeliefert. Starke Stimmungsschwankungen ohne erkennbaren Grund können eine Folge einer Alzheimer-Erkrankung sein.
  • Fehlendes Urteilsvermögen: Ihr Urteilsvermögen ist eingeschränkt, so ziehen sie im kalten Winter z.B. leichte Sommersachen an.

Symptome im mittleren und schweren Stadium

  • Mittlere Demenz: In diesem Stadium sind Sprache und Sprachverständnis spürbar beeinträchtigt. Die Erinnerungen verblassen. Der Tag-Nacht-Rhythmus gerät aus den Fugen. Die frühere Teilnahmslosigkeit schlägt oft in quälende Unruhe und Rastlosigkeit um. Viele Patienten mit diesen Demenz-Symptomen wandern umher und verirren sich leicht. Alltägliche Verrichtungen fallen immer schwerer und eine selbstständige Lebensführung ist in diesem Stadium oft nur noch mit Unterstützung möglich.
  • Schwere Demenz: In diesem Demenzstadium sind die Erkrankten rund um die Uhr auf Pflege und Betreuung angewiesen. Sie verlieren die Kontrolle über alle körperlichen Funktionen. Selbst die engsten Angehörigen werden von den an Demenz Erkrankten oft nicht mehr erkannt. Schließlich werden die Betroffenen bettlägerig und so sehr anfällig für Lungenentzündungen oder Wundgeschwüre.

Abklärung der Symptome

Wichtig: Wenn eines oder mehrere dieser Anzeichen bei Ihnen oder einem Familienmitglied wiederholt auftreten, sollten Sie ärztlichen Rat einholen. So können Sie frühzeitig Hilfe bekommen, wenn es sich um eine beginnende Alzheimer-Krankheit oder eine andere Form der Demenz handelt. Der Verdacht einer Demenz wird häufig von den Angehörigen gestellt, denen Veränderungen im Wesen oder Verhalten des Patienten auffallen.

Diagnose und Behandlung

Je früher eine Demenzerkrankung erkannt wird, desto größer sind die Chancen, den Krankheitsverlauf zu verzögern, Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Erste Anlaufstelle für die Diagnosestellung ist die hausärztliche Praxis.

Diagnoseverfahren

Befürchten Sie, dass Ihr Gedächtnis nachgelassen hat? Haben Sie oft das Gefühl Dinge zu vergessen oder Gegenstände zu verlegen? In der zweiten Lebenshälfte kann Vergesslichkeit normal sein. Doch stärker ausgeprägt kann sie auf ein ernsthaftes Problem wie Demenz oder Alzheimer hinweisen.

Zur Diagnose einer Demenz werden verschiedene Untersuchungen durchgeführt:

  • Kognitive Tests: Diese Tests überprüfen Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Sprache und andere geistige Fähigkeiten. Besteht ein Verdacht auf eine kognitive Störung oder eine Demenz, stehen kognitive Kurztests zur Verfügung, um eine gute Ersteinschätzung vornehmen zu können.
  • Körperliche Untersuchung: Eine körperliche Untersuchung kann helfen, andere Ursachen für die Symptome auszuschließen.
  • Neurologische Untersuchung: Eine neurologische Untersuchung kann helfen, die Funktion des Gehirns und des Nervensystems zu beurteilen.
  • Bildgebende Verfahren: Mittels Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT) können Veränderungen im Gehirn sichtbar gemacht werden.

Behandlungsmöglichkeiten

Für die meisten Demenzerkrankungen wie Alzheimer gibt es keine Heilung. Bei der Behandlung von Demenzen wird zwischen primärer und sekundärer Demenz unterschieden. Medikamente können jedoch den Verlauf dieser Demenzformen hinauszögern. Beginnt man früh mit einer medikamentösen Therapie, kann der Krankheitsverlauf hinausgezögert werden. Neben der Gedächtnisstörung können auch typische Symptome wie Orientierungslosigkeit, Konzentrationsschwäche oder Depression damit gemildert werden. Um die geistige Leistung zu stärken, werden vor allem sogenannte Antidementiva eingesetzt.

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Nicht-medikamentöse Therapien

Auch nicht medikamentöse Therapien können die geistigen Fähigkeiten fördern, Alltagsfertigkeiten stabilisieren und das seelische Wohlbefinden erhöhen. Welche Behandlung sinnvoll ist, hängt von der Form der Demenz, dem Stadium der Erkrankung und den Symptomen ab.

  • Verhaltenstherapie: Hilft vor allem Patienten in einem frühen Stadium, mit der Krankheit besser umzugehen.
  • Logopädie: Für Menschen mit einer beginnenden Demenz, stärkt kommunikative Fähigkeiten und Wortfindung, verbessert Aussprache sowie Sprachverständnis.
  • Kognitives Training: Für Demenzkranke in einem frühen Stadium zum Training der geistigen Fähigkeiten.
  • Ergotherapie: Körperliche Aktivierung hilft Patienten in einem frühen und mittleren Stadium, Alltagstätigkeiten möglichst lange durchführen zu können.
  • Musiktherapie: Unterstützt Betroffene in allen Krankheitsstadien dabei, positive Erinnerungen und Gefühle zu wecken.
  • Realitätsorientierungstraining: Übt mit Demenzkranken aller Krankheitsstadien die zeitliche und räumliche Orientierung.
  • Erinnerungstherapie: Mithilfe von Fotos, Geschichten und Alltagsgegenständen werden Erinnerungen geweckt und die geistigen Fähigkeiten angeregt, wirkt stimmungsaufhellend in allen Krankheitsstadien.

Als Angehöriger können Sie dem Erkrankten helfen, indem Sie die Therapieinhalte auch im Alltag aufgreifen oder üben.

Leistungen der AOK bei Demenz

Die AOK übernimmt die Kosten für die medizinischen Untersuchungen und die umfangreiche Diagnostik. Sie trägt auch die Kosten der medikamentösen Behandlung bei allen Demenzformen sowie die Kosten für anerkannte nichtmedikamentöse Therapien, wenn sie von einem Arzt bei einer Demenz verordnet werden und den Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses entsprechen.

Die Pflege organisieren

Erkrankt ein Familienmitglied an Demenz oder wird plötzlich pflegebedürftig, muss die Pflege zügig organisiert werden. Die AOK unterstützt Sie dabei von Anfang an und zeigt Ihnen, welche umfangreichen Leistungen der Pflegeversicherung Ihnen für die Pflege zu Hause oder in einem Pflegeheim bei einer Demenz zur Verfügung stehen.

AOK-Pflegeberatung und Pflegekurse

Wer einen demenzkranken Angehörigen pflegt, weiß oft nicht, was auf ihn zukommt. Die AOK hat deshalb ein breites Angebot an Pflegekursen, in denen nicht nur Basiswissen vermittelt wird, sondern auch intensiv auf die Pflege zu Hause eingegangen wird. In einigen Fällen besteht die Möglichkeit, einen speziellen Aufbaukurs für die Pflege von Demenzkranken zu absolvieren. Die Pflegekurse finden sowohl vor Ort als auch online statt.

Umgang mit Verhaltensänderungen

Demenzkranke verlieren nach und nach ihre Erinnerungen. Das löst bei ihnen Verwirrung und Angst aus. Auch andere Demenz Symptome wie den Verlust der Selbstständigkeit verkraften sie schwer. Sie fühlen sich häufig missverstanden und ausgeliefert.

Typische Verhaltensänderungen

  • Unruhe, zum Beispiel Umherwandern oder Hinterherlaufen
  • Rückzug und depressive Symptome, aber auch Reizbarkeit
  • Stimmungsschwankungen
  • Ständiges Fragen
  • Wiederkehrende Handlungen wie Klatschen, Klopfen oder Schreien
  • Vorwürfe und Verdächtigungen
  • Aggressivität

Tipps für den richtigen Umgang

Die Verhaltensänderung bei allen Demenzformen müssen alle Beteiligten erst einmal verstehen. Dennoch ist es nicht immer leicht, Ruhe zu bewahren. Sprechen Sie mit einem an Demenz erkrankten Menschen in kurzen, klaren Sätzen, damit er sich nicht überfordert fühlt. Geben Sie ihm immer das Gefühl, dass Sie ihn verstehen und ernst nehmen. Drängen oder hetzen Sie ihn nie. Demenzkranke können mit Stress nicht umgehen. Meiden Sie Diskussionen und nehmen Sie Konfrontationen nicht persönlich. Versuchen Sie, in schwierigen Situationen mit verständnisvollen Worten zu beruhigen. Bleiben Sie in Konfliktsituationen ruhig. Wenn Sie für ein weiteres Gespräch zu wütend sind, dann verlassen Sie für einen Moment den Raum. Versuchen Sie in einer angespannten Situation, den Erkrankten nicht festzuhalten. Das kann den empfundenen Ärger nur noch verstärken. Demente reagieren sehr stark auf Stimmungen - je mehr Ruhe Sie ausstrahlen, umso besser kann der an Demenz Erkrankte damit umgehen. Fördern Sie die Bewegung des an Demenz Erkrankten, das verbessert nachweislich die Durchblutung, das Koordinationsvermögen und den Gleichgewichtssinn. Achten Sie auf eine ausreichende und gesunde Ernährung - an Demenz Erkrankte vergessen auch schon mal das Essen und Trinken, und gerade eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme kann Verwirrung noch verschlimmern. Auch wenn es schwerfällt - seien Sie geduldig.

Demenz im jüngeren Alter

Demenzerkrankungen können auch im jüngeren Alter entstehen. Grundsätzlich können alle Demenzformen auch vor dem 65. Lebensjahr auftreten. Obwohl sich die Symptome nicht wesentlich von denen einer Demenz im höheren Lebensalter unterscheiden, bleiben frühe Demenzen oft zunächst unerkannt. So kommt es vor, dass jüngere Menschen mit Demenz erst Jahre nach Auftreten der ersten Symptome richtig diagnostiziert und behandelt werden.

Herausforderungen für jüngere Betroffene

Die Diagnose Demenz ist für jeden Betroffenen ein Schock. Für Jüngere, die mitten im Leben stehen, ist die Diagnose jedoch oft noch belastender als für ältere Erkrankte. Sie müssen sich nicht nur mit der einer unheilbaren, fortschreitenden Krankheit, sondern auch mit den damit verbundenen Veränderungen auseinandersetzen.

  • Akzeptanz der Diagnose: Demenzerkrankungen sind für Jüngere schwerer zu akzeptieren. Sie schämen sich, wollen es nicht wahrhaben und glauben, es müsse eine Heilung geben.
  • Verlust des „alten Lebens“: Die eigenen Finanzen regeln, Kinder oder Eltern zu betreuen, Verantwortung im Beruf übernehmen - das bisherige Leben aufgeben zu müssen, ist im jüngeren Lebensalter nur sehr schwierig zu bewältigen.
  • Auswirkungen auf die Familie: Familien von jungen Erkrankten müssen akzeptieren, dass sich mit der Diagnose die gesamte Lebenssituation verändert. Besonders hart für Partnerinnen und Partner ist der schleichende Verlust von Gemeinsamkeiten, von Erinnerungen, von der Möglichkeit, gemeinsame Sorgen zu teilen. Zwar ist der Mensch noch da, doch das alte Gegenüber geht verloren.
  • Stigmatisierung im Alltag: Menschen mit Demenz erkennt man nicht auf den ersten Blick. Problematisch ist auch, dass die meisten Pflege- und Betreuungsangebote nicht auf die Bedürfnisse von jüngeren Menschen mit Demenz ausgerichtet sind. Gerade wenn das Zusammenleben im gewohnten Zuhause nicht mehr möglich ist, sind sie oft gezwungen in Pflegeheime umzuziehen, in denen alles auf ältere Seniorinnen und Senioren ausgerichtet ist. Das beginnt bei der Gestaltung und Ausstattung der Räume über den Tagesablauf bis hin zum Angebot an sozialen und sportlichen Aktivitäten.

Hinzu kommt, dass den Jüngeren in den herkömmlichen Einrichtungen der wichtige Kontakt zu Gleichaltrigen fehlt.

Prävention

Obwohl es keine Garantie dafür gibt, einer Demenz vorzubeugen, gibt es einige Maßnahmen, die das Risiko möglicherweise verringern können:

  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten kann die Gesundheit des Gehirns fördern.
  • Regelmäßige Bewegung: Körperliche Aktivität kann die Durchblutung des Gehirns verbessern und das Risiko von Herzerkrankungen und Diabetes senken, die beides Risikofaktoren für Demenz sind.
  • Geistige Aktivität: Fordern Sie Ihr Gehirn heraus, indem Sie lesen, Rätsel lösen, ein Instrument spielen oder neue Fähigkeiten erlernen.
  • Soziale Kontakte: Pflegen Sie soziale Kontakte und bleiben Sie aktiv in Ihrer Gemeinde.
  • Vermeidung von Risikofaktoren: Achten Sie auf einen gesunden Blutdruck, Cholesterinspiegel und Blutzuckerspiegel. Vermeiden Sie Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum.

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