Ginkgo biloba, auch bekannt als Japanischer Nussbaum oder Fächerblattbaum, ist nicht nur die älteste lebende Baumart der Erde, sondern auch ein vielseitiges Mittel in der traditionellen und modernen Medizin. Seit Tausenden von Jahren werden die heilenden Eigenschaften des Ginkgo biloba in der traditionellen chinesischen Medizin zur Behandlung einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt. In der westlichen Welt wird Ginkgo vor allem zur Verbesserung der Blutzirkulation und der Gehirnfunktionen (Gedächtnis, Konzentration und Lernfähigkeit) genutzt. Dieser Artikel beleuchtet die vielfältigen Wirkungen von Ginkgo biloba, insbesondere auf die Durchblutung des Gehirns, und gibt Hinweise zur richtigen Anwendung und Dosierung.
Was ist Ginkgo Biloba?
Der Ginkgo biloba oder Japanische Nussbaum ist die älteste lebende Baumart auf der Erde und wird auch als lebendes Fossil bezeichnet. Den Baum gibt es seit etwa 300 Millionen Jahren, und ein einzelner Baum kann über 1.000 Jahre alt werden. Ginkgo biloba ist ein Baum, der seit Jahrhunderten in der traditionellen chinesischen Medizin eingesetzt wird. In China und Japan wird der Baum schon seit Jahrtausenden als lebensverlängernd und kraftspendend verehrt. Ginkgo biloba stammt ursprünglich aus China und hat eine beeindruckende Geschichte, die bis zu 270 Millionen Jahre zurückreicht. Der Baum überlebte zahlreiche klimatische Veränderungen und ist bekannt für seine Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit.
Inhaltsstoffe und ihre Wirkung
Das Ginkgo-Blatt enthält zahlreiche Wirkstoffe, darunter Ginkgo-Flavonglykoside, Terpenlactone, Catechine, Sterole und Carotinoide. Die Wirkstoffe haben eine vielseitige und synergistische Wirkung. Die wirksamen Substanzen des Ginkgo biloba befinden sich in den Blättern. Sie enthalten spezielle Verbindungen wie Diterpene, die vorwiegend aus den Ginkgoliden A, B und C bestehen. Daneben kommen Sesquiterpene vor, besonders die Substanz Bilobalid. Für die positiven Effekte auf Gedächtnis und Konzentration ist das Zusammenspiel der verschiedenen Inhaltsstoffe verantwortlich. Die Flavonoide, Ginkgolide und Terpene wirken gemeinsam, um die Gehirnfunktion zu verbessern. Sie unterstützen die Signalübertragung zwischen den Nervenzellen und fördern die Bildung neuer Verbindungen im Gehirn.
Ginkgo-Extrakt ist nicht nur reich an Antioxidantien, er hat auch entzündungshemmende und neuroprotektive Eigenschaften und regt die Durchblutung an.
Ginkgo Biloba und die Durchblutung des Gehirns
Mit zunehmendem Alter verschlechtert sich die Blutzirkulation. Für das Gehirn bedeutet dies eine schlechtere Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen. Ginkgo-Extrakt ist dafür bekannt, dass er sich positiv auf die Blutzirkulation auswirkt, insbesondere in den kleinsten Blutgefäßen des Körpers. Eine verminderte Durchblutung des Gehirns kann Symptome wie Konzentrationsschwierigkeiten, Gedächtnisverlust, Müdigkeit, Depressionen, Ohrensausen und Kopfschmerzen verursachen.
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Ginkgo-Extrakt verringert die Viskosität (Zähflüssigkeit) des Blutes, hemmt die Verklumpung von Blutkörperchen und Blutplättchen und verbessert die Verformbarkeit der roten Blutkörperchen. Dadurch fließt das Blut leichter durch die kleinsten Kapillaren des Gefäßbetts. Der Trockenextrakt aus Ginkgo-biloba-Blättern fördert die Durchblutung im Gehirn, indem er die Fließeigenschaften des Blutes verbessert, insbesondere die Mikrozirkulation in den kleinsten Blutgefäßen.
Schutz vor freien Radikalen und oxidativem Stress
Im Gehirn ist der Energie- und Sauerstoffverbrauch besonders hoch, so dass sich in diesem Gewebe viele freie Radikale bilden. Freie Radikale schädigen die Mitochondrien, die so genannten “Kraftwerke der Zelle“. Nervenzellen, von denen es im Gehirn Millionen gibt, haben wegen ihres hohen Energiebedarfs eine relativ hohe Anzahl an Mitochondrien. Geschädigte Mitochondrien arbeiten weniger effizient, und die Energieproduktion in der Nervenzelle ist gestört.
Darüber hinaus schädigen freie Radikale die Fettsäuren in der Zellmembran und die als Dendriten bezeichneten Ausläufer der Nervenzellen. Durch die Schädigung der Fettsäuren in der Zellmembran wird der Glukosetransport durch die Zellmembran verringert, wodurch der Nervenzelle weniger Brennstoff zur Deckung ihres Energiebedarfs zur Verfügung steht. Eine Schädigung der Dendriten führt zu weniger Kontakten (Synapsen) zwischen den Nervenzellen und zu einer verminderten Aktivität von Neurotransmittern (Stoffe, die bei der Übertragung von Nervenimpulsen eine Rolle spielen). Infolgedessen verläuft die Kommunikation zwischen den Nervenzellen weniger effizient.
Ginkgo-Extrakt ist ein leistungsfähiger Radikalfänger bzw. wirksames Antioxidans und erhöht die Aktivität der körpereigenen Antioxidantien. Ginkgo-Extrakt schützt dadurch das Hirngewebe vor Schäden durch freie Radikale. Auf diese Weise schützt Ginkgo-Extrakt natürlich auch andere Gewebe und Organe vor dem Angriff freier Radikale, zum Beispiel das Herz und die Blutgefäße. Pflanzlich wirksame Bestandteile wie Flavonoide im Ginkgo-Spezialextrakt wirken als Radikalfänger. Das heißt, sie schützen die Zellen vor sogenannten freien Radikalen. Letztere verursachen oxidativen Stress und können so unsere körpereigenen Zellen schädigen. Mit zunehmendem Alter sind vor allem die Nervenzellen im Gehirn anfällig für Schäden durch oxidativen Stress.
Weitere positive Effekte auf die Gehirnfunktion
Ginkgo wirkt sich auch positiv auf die Gehirnfunktion aus, indem er den Energiestoffwechsel in den Nervenzellen durch Verbesserung der Glukoseaufnahme und Hemmung der mitochondrialen Alterung fördert. Ginkgo biloba-Extrakt kann die Sauerstoffversorgung des Gehirns verbessern und dazu beitragen, das Gleichgewicht zwischen Sauerstoffversorgung und -verbrauch im Gehirn aufrechtzuerhalten. Gingium® stärkt die Nervenzellen im Gehirn. Pflanzliche Wirkstoffe des Ginkgo sind Radikalfänger: Sie schützen die Nervenzellen vor sogenannten freien Radikalen, die oxidativen Stress verursachen und so die Zellen schädigen. Darüber hinaus kann Gingium® die Fähigkeit der Nervenzellen fördern, sich neu zu vernetzen. Das verbessert die Informationsweiterleitung.
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Anwendungsgebiete von Ginkgo Biloba
Die antioxidativen, neuroprotektiven und durchblutungsfördernden Eigenschaften von Ginkgo biloba machen den Ginkgo-Extrakt zu einer wertvollen Ergänzung für Menschen mit altersbedingtem kognitiven Abbau und Demenz. Ginkgo-Extrakt wird aber auch bei gesunden Jugendlichen und Erwachsenen eingesetzt, die ihr Gedächtnis, ihr Konzentrations- und Lernvermögen verbessern wollen. Ginkgo biloba zeigt bei altersbedingten Gedächtnisproblemen in der richtigen Dosierung messbare Erfolge. Bei Demenz und altersbedingten Gedächtnisstörungen zeigt Ginkgo biloba in der richtigen Dosierung messbare Erfolge.
Ginkgo-Extrakt hat auch eine positive Wirkung auf die Stimmungslage. Bei Alzheimer-Patienten verbessert er die mit der Demenz verbundenen Symptome wie Gedächtnisprobleme, Verwirrung, Depressionen, Müdigkeit und Angstzustände und fördert so die Kompetenz dieser Patienten für die Aktivitäten des täglichen Lebens.
Ginkgo-Extrakt hat stressabbauende und adaptogene (das Gleichgewicht wiederherstellende) Eigenschaften. Als Reaktion auf (anhaltenden) Stress wird die Stressachse des Körpers (Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse) aktiviert, wodurch die Nebennierenrinde das Stresshormon Cortisol produziert. Bei chronischem Stress gerät dieses System aus der Bahn. Die angsthemmende Wirkung von Ginkgo-Extrakt beruht weitgehend auf der gesteigerten Freisetzung von GABA (Gamma-Aminobuttersäure), einer Aminosäure, die als Neurotransmitter im Gehirn wirkt. Die Hauptfunktion von GABA besteht darin, die Aktivität des Nervensystems zu bremsen und so für Ruhe und Ausgeglichenheit zu sorgen. GABA ist auch wichtig für einen guten und tiefen Schlaf.
Menschen mit Depressionen leiden häufig unter Konzentrationsschwierigkeiten, Stress und Schlafstörungen. ADHS, die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung, tritt häufig bei Kindern und Jugendlichen auf. Ein Defizit der Neurotransmitter Dopamin und Noradrenalin verursacht Symptome wie hyperaktives Verhalten, Impulsivität, Schlaf- und Lernstörungen. Ginkgo-Extrakt kann eine wertvolle Alternative zu ADHS-Medikamenten sein, die oft viele Nebenwirkungen haben.
Ohrensausen (Tinnitus) ist ein Zustand, bei dem Menschen ständig Geräusche wahrnehmen, ohne dass in der Umgebung eine erkennbare Schallquelle vorhanden ist. Dieser sehr lästige Zustand kann viele Ursachen haben; eine Heilung ist leider (noch) nicht möglich. Ginkgo-Extrakt kann eine günstige Wirkung auf Tinnitus haben, indem er die wahrgenommene Lautstärke des Tinnitus verringert, insbesondere wenn dieser durch eine verminderte Hirndurchblutung verursacht wird. Auch bei verschiedenen Augenproblemen kann Ginkgo-Extrakt eingesetzt werden.
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Viele Frauen leiden in der zweiten Hälfte des Menstruationszyklus unter körperlichen und psychischen Beschwerden wie Müdigkeit, Völlegefühl, schmerzenden Brüsten, Kopfschmerzen, Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen, die mit dem Einsetzen der Menstruation verschwinden. Die genaue Ursache des prämenstruellen Syndroms (PMS) ist nicht bekannt, aber hormonelle Veränderungen, falsche Ernährung und Stress tragen wahrscheinlich dazu bei.
Die richtige Dosierung und Anwendung
Die übliche Dosis Ginkgo-Extrakt beträgt 120-240 mg pro Tag, aufgeteilt in 2 Portionen. Bei chronischen Beschwerden ist es sinnvoll, den Ginkgo-Extrakt mindestens 6-8 Wochen in Folge einzunehmen. Studien zeigen, dass eine höhere Dosierung von 240 mg Ginkgo-Extrakt pro Tag die Gedächtnisleistung messbar verbessert. Niedrigere Dosierungen von 120 mg zeigen hingegen kaum Wirkung bei Alzheimer-Symptomen. Empfehlenswert ist eine Dosierung des Ginkgo-Extrakts von 2-mal täglich 120 mg über mindestens acht Wochen. So kann Ginkgo biloba seine Eigenschaften am besten entfalten.
Geduld erweist sich als wichtiger Faktor bei der Anwendung von Ginkgo biloba. Die Substanzen aus dem Ginkgobaum entfalten ihre Wirkung nicht sofort, sondern erst nach mehrwöchiger regelmäßiger Einnahme. Fachleute empfehlen, das Medikament für mindestens acht Wochen einzunehmen, um positive Effekte zu erzielen. Nach acht bis zwölf Wochen ist der richtige Zeitpunkt, gemeinsam mit Angehörigen und gern auch mit medizinischem Fachpersonal zu prüfen, ob im Alltag ein Unterschied bemerkt wird. Ohne spürbaren Nutzen sollte man die Einnahme beenden.
Phytosomaler Ginkgo-Extrakt ist ein Nahrungsergänzungsmittel, bei dem Ginkgo-Extrakt mit Phosphatidylserin aus Sonnenblumenlecithin gemischt wird, um eine homogene Mischung aus kleinen, leicht zu resorbierenden Partikeln zu bilden. Diese Form wird deutlich besser resorbiert als ein normaler Ginkgo-biloba-Extrakt. Die Supplementierung mit Ginkgo-biloba-Extrakt und Phosphatidylserin führt zu besseren Ergebnissen für die Hirnfunktion als Ginkgo-Extrakt allein.
Mögliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen
Ginkgo-biloba-Extrakt kann die Blutgerinnung beeinflussen. Es wird empfohlen, die Einnahme von Ginkgo-Extrakt eine Woche vor einer Operation auszusetzen. Es gibt Hinweise darauf, dass Ginkgo-Extrakt die Wirkung von gerinnungshemmenden Medikamenten beeinflussen kann. Außerdem kann Ginkgo-Extrakt die Wirkung verschiedener Antidepressiva und Antipsychotika (wie MAO-Hemmern und Haloperidol) verstärken. Ginkgo-Extrakt kann die Wirksamkeit von Antiepileptika verringern.
Ginkgo biloba gilt als vergleichsweise gut verträglich. Dennoch können Magenprobleme, Verdauungsbeschwerden, Kopfschmerzen und in seltenen Fällen allergische Reaktionen auftreten.
Besondere Vorsicht gilt bei der Kombination mit anderen Medikamenten. Arzneimittel mit Ginkgo können die Blutungsneigung erhöhen und Wechselwirkungen mit gerinnungshemmenden Medikamenten erzeugen. Dies betrifft beispielsweise ASS (Acetylsalicylsäure) und Warfarin. Die Substanzen aus den Ginkgo-Blättern verstärken möglicherweise die Wirkung dieser Medikamente, was zu einem erhöhten Blutungsrisiko führen kann.
Schwangere Frauen dürfen Ginkgo-Präparate nicht verwenden. Auch Menschen mit Allergien gegen Bestandteile von Ginkgo biloba sollten darauf verzichten. Vorsicht gilt zudem für Personen, die blutverdünnende Medikamente einnehmen, unter erhöhter Blutungsneigung leiden oder vor einer Operation stehen.
Wer Ginkgo biloba einnehmen möchte und gleichzeitig andere Medikamente verwendet, sollte dies unbedingt mit medizinischem Fachpersonal besprechen.
Worauf sollte man beim Kauf von Ginkgo-Produkten achten?
Nicht alle Ginkgo-Produkte bieten die gleiche Wirksamkeit. Ginkgoblätter-Tees lösen die wirksamen Stoffe nur unzureichend heraus. Für eine therapeutische Wirkung braucht man standardisierte Extrakte, in denen die aktiven Substanzen aufkonzentriert sind. Achten Sie beim Kauf vor allem auf hochwertige Qualität und einen Mindestgehalt von 100 mg pro Dosierung.
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