Gute Nerven: Was sie sind und wie man sie stärkt

In unserer schnelllebigen und oft stressigen Welt ist es wichtiger denn je, starke Nerven zu haben. Eine aktuelle Studie zeigt, dass sich ein großer Teil der Bevölkerung regelmäßig gestresst fühlt. Doch was bedeutet es eigentlich, "gute Nerven" zu haben, und wie können wir unsere Nerven im Alltag stärken? Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Aspekte von Nervenstärke und gibt praktische Tipps, wie man Stress abbauen und die Nerven stärken kann.

Was bedeutet "gute Nerven" haben?

Jemand, der starke Nerven hat, zeichnet sich dadurch aus, dass er sich nicht so leicht aus der Fassung bringen lässt. Auch in stressigen oder unvorhergesehenen Situationen reagiert er ruhig und besonnen. Diese Eigenschaft ist nicht angeboren, sondern entwickelt sich im Laufe des Lebens und kann aktiv gefördert werden. Starke Nerven sind also das Ergebnis von Lebenserfahrungen und können durch gezielte Maßnahmen unterstützt werden.

Die wachsende Herausforderung: Stress im Alltag

Immer mehr Menschen fühlen sich dauerhaft gestresst. Die Corona-Pandemie hat das durchschnittliche Stresslevel der Bevölkerung zusätzlich erhöht. Es ist daher von großer Bedeutung, Strategien zu entwickeln, um mit Stress umzugehen und die Nerven zu stärken.

Tipps zur Stärkung der Nerven im Alltag

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die Nerven im Alltag zu stärken. Hier sind einige bewährte Methoden:

  1. Regelmäßige Bewegung: Körperliche Aktivität wirkt sich positiv auf das Nervensystem und das allgemeine Wohlbefinden aus. Besonders empfehlenswert sind Sportarten wie Yoga oder Pilates, die eine entspannende Wirkung haben. Bewegung an der frischen Luft verstärkt diesen Effekt zusätzlich. Sport fördert die Bildung eines Hormons, das Panik lindert, und hilft, Ängste abzubauen.
  2. Meditation: Regelmäßiges Meditieren kann helfen, schwachen Nerven vorzubeugen. Auch kurze Atemübungen sind ein bewährtes Mittel gegen Stress und lassen sich leicht in den Alltag integrieren. Eine einfache Übung ist die "Zwerchfellatmung", bei der man tief in den Bauch hinein atmet.
  3. Ausreichend Schlaf: Schlaf ist essentiell für die Regeneration des Körpers und die Stressresistenz. Schlafmangel führt zu Reizbarkeit und Konzentrationsproblemen. Die moderne Schlafforschung empfiehlt etwa 7,5 Stunden Schlaf pro Nacht.
  4. Atemübungen: In angespannten Situationen wird die Atmung oft flacher. Tiefe, bewusste Atemzüge können helfen, das Gehirn mit mehr Sauerstoff zu versorgen und Stress abzubauen.
  5. Bewusstmachung der eigenen Stärken: Unsicherheit, Ängste und kreisende Gedanken belasten die Nerven. Es ist daher wichtig, sich der eigenen Stärken und Ressourcen bewusst zu werden. Was kann ich gut? Was tut mir gut? Was habe ich alles schon geschafft?
  6. Effiziente Energienutzung: Wer seine Nerven stark beansprucht, sollte seine Energie möglichst effizient nutzen. Statt weniger großer Mahlzeiten sind mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt empfehlenswert, um den Blutzuckerspiegel stabil zu halten.
  7. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Flüssigkeitsmangel kann zu Konzentrationsproblemen und Energiemangel führen. In stressigen Phasen ist es daher besonders wichtig, ausreichend zu trinken (mindestens 1,5 Liter am Tag).
  8. Digitale Entgiftung: Die ständige Erreichbarkeit und die Angst, etwas zu verpassen, sorgen für ein hohes Stresslevel. Es ist wichtig, sich bewusst Auszeiten von digitalen Medien zu nehmen.
  9. Lachen: Lachen ist ein bewährtes Mittel gegen schwache Nerven, da es Endorphine (Glückshormone) ausschüttet.
  10. Schnelle Hilfe bei Bedarf: Lauwarmes Wasser über die Handgelenke laufen lassen kann helfen, die Nerven zu beruhigen.

Nervennahrung: Die richtige Ernährung für starke Nerven

Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit unseres Nervensystems. Bestimmte Lebensmittel können uns helfen, Stress abzubauen und die Nerven zu stärken. Hier sind einige Beispiele für Nervennahrung:

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  1. Haferflocken: Sie enthalten komplexe Kohlenhydrate, die uns langfristig mit Energie versorgen und lange satt machen. Haferflocken sind reich an Magnesium, das die Funktion der Nerven unterstützt und der Freisetzung von Stresshormonen entgegenwirkt.
  2. Nüsse und Kerne: Sie sind reich an Vitamin B und Magnesium, welche wichtig für unsere Gehirnfunktion und unser Nervensystem sind. Walnüsse enthalten zudem wertvolle Omega-3-Fettsäuren. Mandeln und Cashews sind gute Tryptophan-Lieferanten, einer Aminosäure, die die Produktion des Glückshormons Serotonin unterstützt.
  3. Dunkle Schokolade: Sie enthält Tryptophan, eine Aminosäure, die unseren Körper bei der Produktion von Serotonin unterstützt.
  4. Paprika: Sie ist besonders reich an Vitamin C, das für unser mentales Gleichgewicht wichtig ist.
  5. Spinat: Er ist reich an Magnesium, Vitamin B6 und Kalium.
  6. Hülsenfrüchte: Sie enthalten die Aminosäure Tryptophan, die der Körper in Serotonin umwandelt.
  7. Fisch: Fettreiche Kaltwasserfische wie Lachs, Makrele oder Hering sind reich an Omega-3-Fettsäuren, die positive Effekte auf unsere Psyche und Gehirnfunktionen haben.
  8. Bananen: Sie enthalten Tryptophan, Vitamin B6, Magnesium, Kalium und Phosphor.

Nahrungsergänzungsmittel zur Unterstützung der Nerven

Zusätzlich zur Ernährung können Nahrungsergänzungsmittel aus der Apotheke die Nerven stärken. Besonders B-Vitamine, Magnesium und Vitamin C sind wichtig für die Nervenfunktion.

  • B-Vitamine: Sie haben Einfluss auf unsere Stimmung, Nerven und Psyche und sind wichtig für zahlreiche Stoffwechselvorgänge.
  • Magnesium: Es hat eine entspannende Wirkung, da es die Produktion von Stresshormonen reduziert.
  • Vitamin C: Es ist wichtig für unser mentales Gleichgewicht und unterstützt die Bildung neuer Blutgefäße und die Verzweigung von Nervenzellen.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Wenn man sich dauerhaft unruhig und gereizt fühlt, sollte man einen Arzt aufsuchen. Hinter diesen Symptomen können sich auch behandlungsbedürftige, körperliche Ursachen verbergen. Auch bestimmte psychische Erkrankungen wie Angststörungen oder Depressionen können mit Nervosität und innerer Unruhe einhergehen. In diesen Fällen sind psychotherapeutische Maßnahmen ratsam.

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