Dinosaurier faszinieren seit jeher die Menschen. Obwohl viele Dinge über diese Urzeitriesen noch unbekannt sind, haben Forschungen der letzten Jahre interessante Fakten über ihr Aussehen, ihr Verhalten und ihre Intelligenz ans Licht gebracht. Dieser Artikel beleuchtet einige dieser Fakten und räumt mit einigen Mythen auf, die sich um Dinosaurier ranken.
Intelligenz der Dinosaurier: Waren sie so schlau wie Affen?
Lange Zeit galt Tyrannosaurus rex als ein eher dummes Tier. Doch neue Erkenntnisse haben dieses Bild etwas relativiert. Eine Studie der Neurowissenschaftlerin Suzana Herculano-Houzel spekuliert, dass T. rex und einige seiner Artgenossen möglicherweise so intelligent waren wie Affen. Andere Forscher zweifeln jedoch an dieser These. Ein Forschungsteam um Kai Caspar von der Universität Düsseldorf hat die Intelligenz-Rekonstruktionen der früheren Studie noch einmal geprüft und ist zu völlig anderen Ergebnissen gekommen. Demnach war der T. rex in puncto Intelligenz doch eher auf einer Stufe mit modernen Krokodilen.
Die Rolle der Gehirngröße bei der Intelligenz
Die Gehirngröße allein ist kein ausschlaggebender Faktor für die Intelligenz. Wale haben beispielsweise ein sehr großes Gehirn, sind aber nicht unbedingt intelligenter als Menschen. Auch das Verhältnis von Gehirn- zu Körpermasse ist nicht allein entscheidend. Das Nördliche Spitzhörnchen hat in Relation zur Körpermasse das größte Gehirn aller Tiere, ist aber nicht intelligenter als Menschen. Vielmehr kommt es darauf an, wie effizient ein Gehirn arbeitet.
Viele Dinosaurier hatten im Verhältnis zu ihrer Körpergröße winzige Gehirne. Der Stegosaurus war ein Koloss von acht bis neun Metern Länge und rund vier Tonnen Gewicht, aber sein Gehirn war kaum größer als eine Walnuss.
Der Geruchssinn des Thescelosaurus neglectus
Der Thescelosaurus neglectus, ein kleinerer, behäbigerer Saurier, der vor etwa 66 Millionen Jahren lebte, hatte zwar ein vergleichsweise kleines Gehirn und somit wahrscheinlich eingeschränkte kognitive Fähigkeiten, dafür aber einen hervorragenden Geruchssinn. Er konnte erstaunlich gut riechen und seinen besonders ausgeprägten Geruchssinn genutzt haben, um in der Erde vergrabene Nahrung wie Wurzeln und Knollen zu finden.
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Verhalten der Dinosaurier: Kannibalismus, Todespose und mehr
Dinosaurier waren nicht immer die gnadenlosen Jäger, als die sie in Filmen oft dargestellt werden. Viele Arten waren Vegetarier, aber es gab auch einige, die einen Hang zum Kannibalismus hatten. Beim Tyrannosaurus Rex wurden Bissspuren an Schädeln gefunden, die auf Kannibalismus hindeuten.
Ein weiteres interessantes Phänomen ist die sogenannte "Todespose", in der viele Dinosaurierfossilien gefunden werden: Der Nacken ist unnatürlich stark nach hinten verdreht, der Schwanz ausgestreckt und das Maul aufgerissen. Früher dachte man, dass die Tiere tatsächlich in der Lage waren, derartige Verrenkungen durchzuführen oder dass es sich dabei um Krämpfe handelte, die das noch lebende Tier im Todeskampf erlitt. Inzwischen gibt es aber neuere Studien, die darauf hindeuten, dass die Todespose ein Resultat von biologischen Prozessen ist, die sich erst nach dem Tod abspielen.
Aussehen der Dinosaurier: Lippen, Federn und Schuppen
Das Aussehen des Tyrannosaurus rex war vermutlich weniger "monsterhaft" als in Filmen dargestellt. Eine Studie hat ergeben, dass Tyrannosaurier wahrscheinlich Lippen hatten, die die Zähne weitgehend verdeckten.
Lange glaubten Wissenschaftler, dass Tyrannosaurier einen Schuppenpanzer trugen. Inzwischen herrscht die Meinung vor, dass erwachsene Tiere am Kopf, Hals und Hinterleib Federn trugen, der Rest aber von Schuppen bedeckt war. Tyrannosaurier-Babys waren möglicherweise komplett von Flaum umhüllt, wie Küken heute.
Klimaanlage oder Imponiergehabe?
Seine markanten, doppelreihigen Rückenplatten machen den Stegosaurus unverwechselbar. Es könnte sein, dass sie dem Pflanzenfresser als Klimaanlage an heißen Tagen gedient haben. Andere Theorien gehen davon aus, dass die Platten paarungsbereite Weibchen beeindrucken sollten.
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Geräusche der Dinosaurier: Gurren oder Schreien?
Selbst die Töne, die ein T-Rex ausstieß, klangen vermutlich anders als das markerschütternde Brüllen, das man aus Hollywoodfilmen kennt. Untersuchungen der Stimmorgane und Atemwege der Dinosaurier ergaben, dass die Tiere vermutlich eher wie Tauben gegurrt oder wie große Vögel geschrien haben.
Die Bedeutung von Fossilien für die Forschung
Fossilien sind die Grundlage für unser Wissen über Dinosaurier. Durch die Ausgrabung, Bearbeitung und Untersuchung versteinerter Knochen können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Schlüsse über das Aussehen, das Verhalten und die Lebensweise der Urzeitriesen ziehen. Auch wenn es keine hundertprozentigen Beweise gibt, ermöglichen die Funde immer wieder neue Erkenntnisse und faszinierende Einblicke in die Welt der Dinosaurier.
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