Heilkräuter für die Nerven: Eine umfassende Liste und ihre Anwendung

Wenn draußen der kalte Wind pfeift, gibt es kaum etwas Schöneres als eine heiße Tasse Tee. Tee wärmt nicht nur, sondern wird auch als Medizin und Seelentröster geschätzt. Viele Kräuter können Leiden lindern. Seit Jahrhunderten werden Kräuter- und Heiltees als Medizin, Seelentröster, Erfrischungsgetränk oder auch Wärmespender geschätzt.

Was sind Heilkräuter?

Der Begriff "Heilkraut" umfasst eine Vielzahl von Pflanzen, die aufgrund ihrer Inhaltsstoffe traditionell zur Linderung von Beschwerden und zur Förderung der Gesundheit eingesetzt werden. Diese Kräuter können auf verschiedene Weisen verwendet werden, beispielsweise als Tee, Badezusatz oder in Form von Extrakten.

Worauf sollte man bei der Verwendung von Heilkräutern achten?

Beim Umgang mit Heilkräutern gibt es einige wichtige Punkte zu beachten:

  • Qualität: Es ist ratsam, auf 100 Prozent Bio-Qualität und natürliche Zutaten zu achten. Der umweltschonende Kräuteranbau und die zertifizierte Wildsammlung stellen die bestmögliche Basis für die heilende Teewirkung dar. Aromen und sonstige Zusatzstoffe sollten vermieden werden.
  • Zubereitung: Kräutertees sollten mit kochendem Wasser zubereitet und mindestens fünf bis zehn Minuten ziehen gelassen werden. Von Heißwasserspendern wird abgeraten, da deren Wasser oft nicht heiß genug ist. Wurzeln, Stängel oder Rinde müssen meist eine Weile abgekocht werden, um die gewünschten Wirkstoffe freizugeben.
  • Dosierung: Heilkräutertees sollten in der Regel nicht in großen Mengen über mehrere Monate getrunken werden, da unerwünschte Nebenwirkungen auftreten können. Es ist ratsam, sich an die Empfehlungen auf der Packung oder des Arztes zu halten.
  • Abwechslung: Wie für manches andere gilt: Abwechslung tut gut.
  • Arzneimittelbuch: Heilkräutertees können gemäß Arzneimittelbuch hergestellt sein. Das heißt, sowohl die Zusammensetzung als auch der Gehalt an Wirkstoffen ist - anders als bei eigenen Mischungen - fest definiert.

Inhaltsstoffe von Heilkräutern und ihre Wirkung

Pflanzliche Wirkstoffe können vielfältige positive Effekte auf den Körper haben. Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen zählen:

  • Alkaloide: Beeinflussen das Nervensystem (z.B. Koffein, Nikotin, Morphin).
  • Ätherische Öle: Wirken antibiotisch, desinfizierend, schleimlösend oder beruhigend.
  • Bitterstoffe: Werden bei Magen- und Darmbeschwerden eingesetzt (z.B. Enzianwurzel, Schafgarbe, Ingwer).
  • Gerbstoffe: Wirken adstringierend (zusammenziehend) und werden bei Wundheilung oder Durchfall eingesetzt. Überdosierung kann Schleimhäute reizen.
  • Glykoside: Vielseitiger Einsatz, unter anderem schleimlösend, abführend, herzstärkend, schweißtreibend, entzündungshemmend.
  • Kieselsäure: Stärkt Immunabwehr, Bindegewebe, Haut (z.B. Ackerschachtelhalm).
  • Schleimstoffe: Werden bei Entzündungen eingesetzt (z.B. Eibischwurzel).
  • Vitamine: B-Vitamine sind wichtig für Stoffwechsel, Nervensystem, Haut und Haare. Vitamin C ist in vielen Pflanzen enthalten, zerfällt aber bei Licht und Hitze.

Heilkräuter für die Nerven: Eine Liste

Es gibt eine Vielzahl von Heilkräutern, die traditionell zur Beruhigung der Nerven und zur Linderung von Stress eingesetzt werden. Hier eine Liste einiger der bekanntesten und wirksamsten Kräuter:

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  • Baldrian: Baldrian ist bekannt dafür, die Pflanze Nummer eins bei Nervosität und Schlafproblemen zu sein. Baldrian kann auch bei Ängsten ein wichtiger Helfer sein. Insbesondere die Badrianwurzel enthält wichtige Wirkstoffe, die positiv auf das zentrale Nervensystem wirken können.
  • Johanniskraut: Sein Inhaltsstoff Hypericin vertreibt leichtere Depressionen und wirkt außerdem schlaffördernd. Hoch dosierte Johanniskrautpräparate sind anerkannte Antidepressiva.
  • Lavendel: Lavendel ist vielen als Schlaf- und Beruhigungskraut bekannt und wird schon seit vielen Jahrhunderten bei Angst und Stress eingesetzt. Auch bei Depressionen wird Lavendel genutzt, um die Stimmung zu verbessern und für einen guten Schlaf zu sorgen.
  • Melisse: Melisse vertreibt nervöse Unruhe.
  • Hopfen: Hopfen beruhigen.
  • Passionsblume: Passionsblume beruhigen.
  • Minze: Minze ist ein Allrounder in der Verwendung. Gerade der Tee aus Marokkanischer Minze wirkt sehr hilfreich, wie in Studien und Untersuchungen belegt wurde.
  • Fenchelkraut: Fenchelkraut kann hilfreich eingesetzt werden.
  • Jiaogulan: Hier kann Jiaogulan, auch unter Frauenkraut oder Kraut des Lebens bekannt, Abhilfe schaffen.
  • Schlüsselkraut: Um diese zu lindern, kann ein Tee aus Schlüsselkraut wahre Wunder wirken.
  • Thymian: Thymian ist auch ein wichtiges Heilkraut und kann nicht nur die Nerven beruhigen, sondern auch gegen trübe Gedanken vorgehen. Ein Tee aus Thymian kann so die schlechte Stimmung schnell vertreiben.
  • Schnittlauch: Schnittlauch hat eine blutdrucksenkende Wirkung und kann eingesetzt werden, um Ängste zu bekämpfen und zu entspannen.
  • Kümmel: Sollten Sie also auf den gefürchteten Wolpertinger treffen und die Begegnung schlägt Ihnen auf den Magen, kann Kümmeltee eine wohltuende Wirkung entfalten.
  • Korianderblätter: Dieser kann die Symptome einer Bindehautentzündung lindern und gleichzeitig auch Ihr Immunsystem stärken.
  • Rosmarin: Denn das Kraut wird schon seit dem Mittelalter eingesetzt, um die Psyche aufzuhellen.
  • Salbei: Wer aufgrund des Tages Hitzewallungen an den Tag legt, hat mit einem Salbeitee einen wichtigen Helfer für sich.
  • Basilikum: Das Heilkraut hat aber auch heilende Eigenschaften und kann beispielsweise gegen Stress vorgehen. Zudem ist Basilikum ein Kraut, welches auch bei Schlafstörungen zum Einsatz kommt.
  • Braunelle: Dieser kleine Lippenblütler beseitigt Kraftlosigkeit, weckt neuen Lebensmut und erneuert das Vertrauen in die Selbstheilungskräfte.
  • Odermennig: Bei regelmäßigem Teegenuss kann die Pflanze auch Gehirn und Nerven vor Alterungserscheinungen schützen.
  • Tausendgüldenkraut: Der Tee daraus stärkt auch bei nervösen Erschöpfungszuständen und nach seelischen und körperlichen Belastungen.
  • Rosenwurz: Rosenwurz (Rhodiola rosea) senkt die Ausschüttung von Stresshormonen.

Weitere Kräuter und ihre Eigenschaften

Neben den bereits genannten Kräutern gibt es noch viele weitere, die eine positive Wirkung auf Körper und Geist haben können:

  • Bärlauch: Wirkt appetitanregend und verdauungsfördernd. Erkältungen können bekämpft und dabei Fieber und Husten gelindert werden.
  • Basilikum: Basilikum ist der beste Magenfreund.
  • Borretsch: Wirkt harntreibend, leicht abführend und beruhigend.
  • Dill: Regt den Appetit an, verringert Blähungen, ist leicht harntreibend und hat eine beruhigende Wirkung.
  • Kamille: Wirkt beruhigend und entzündungshemmend.
  • Kresse: Schmeckt nach Anis und Fenchel.
  • Majoran: Er regt die Magensaftabsonderung an, hilft gegen Blähungen, Darmkrämpfe und stärkt das Immunsystem.
  • Petersilie: Beseitigt Mundgeruch.
  • Rosmarin: Wirkt blähungshemmend und entkrampfend und wird bei Erkrankungen der Atemwege eingesetzt.
  • Salbei: Wirkt appetitanregend und verdauungsfördernd.
  • Thymian: Fördern die Verdauung und machen deftige Speisen bekömmlicher.
  • Ysop: Die Blätter riechen kampferartig und haben einen leicht bitteren Geschmack.

Heilpflanzen für Gehirn und Nerven

Einige Heilpflanzen können speziell bei Problemen mit Gehirn, Gedächtnis und Nervensystem helfen:

  • Ginkgo: Ginkgo biloba ist eine alte Heilpflanze, die zur Verbesserung der Durchblutung etwa bei Demenz verwendet wird.
  • Ginseng: Ginseng-Wurzel wird bei Schwäche, Müdigkeit und nachlassender Konzentration angewendet.
  • Fichte: Das ätherische Öl der Fichte wird bei Erkältungen, rheumatischen Beschwerden und Nervenschmerzen angewendet.
  • Cayennepfeffer: Cayennepfeffer wird zur Behandlung von Muskel-, Gelenk- und Nervenschmerzen sowie Juckreiz angewendet.
  • Latschenkiefer: Die Latschenkiefer wirkt lindernd bei Entzündungen der Atemwege, rheumatischen Beschwerden und Nervenschmerzen.
  • Mutterkraut: Mutterkraut wird seit langem zur Vorbeugung von Migräne angewendet. Zudem soll es auch bei Fieber und Rheuma helfen.
  • Kiefer: Das ätherische Öl der Kiefer setzt man gegen entzündete Atemwege, Muskel- und Nervenschmerzen ein.
  • Japanische Minze: Die Japanische Minze liefert das Minzöl, das etwa bei Blähungen, Atemwegsentzündungen, Muskel- und Nervenschmerzen hilft.
  • Pfefferminze: Die Pfefferminze hilft etwa gegen Magen-Darm-Krämpfe, Kopf-, Nerven- und Muskelschmerzen.
  • Mate-Tee: Mate-Tee wirkt anregend und harntreibend. Er wird daher gegen Ermüdungszustände und leichte Harnwegsbeschwerden eingesetzt.
  • Weidenrinde: Weidenrinde wird etwa bei fieberhaften Erkrankungen, Rheuma, Arthrose und Kopfschmerzen angewendet.

Heilkräuter gegen Stress

In hektischen Zeiten können Heilpflanzen helfen, die Nerven zu behalten. Sie bringen Körper und Seele mit sanfter Pflanzenkraft wieder ins Gleichgewicht.

  • Damiana: Damiana stammt aus Mittelamerika und ist dort eine traditionelle Medizin gegen Stress. Neue Forschungen zeigen, dass die enthaltenen Flavonoide und Glykoside tatsächlich angstlösend und entspannend wirken.
  • Weißdorn: Damit Stress das Herz nicht belastet, kann man zum Weißdorn greifen, er kräftigt das Organ.
  • Taigawurzel: Belastbarer machen Taigawurzel.

Die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung

Neben der Verwendung von Heilkräutern spielt auch eine ausgewogene Ernährung eine wichtige Rolle für die Nervengesundheit. Statt Weißmehlhaltiges wie Nudeln sollte man in stressigen Zeiten bevorzugt Vollkornprodukte verzehren. Ebenfalls sehr zu empfehlen sind Lebensmittel, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind. Wichtig in Stress-Situationen ist zudem der Stoff Tryptophan.

Freitag der 13. und Kräuter zur Entspannung

Freitag der 13. ist für viele ein Tag des Aberglaubens und der Angst. Um gut durch diesen Tag zu kommen, können verschiedene Kräuter zur Entspannung beitragen. Einige der bereits genannten Kräuter wie Baldrian, Lavendel, Melisse und Minze sind hier besonders hilfreich.

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