Herpes Simplex Neuralgie: Ursachen, Symptome und Behandlung

Herpes-simplex-Neuralgie ist ein Schmerzsyndrom, das durch das Herpes-simplex-Virus verursacht wird. Das Herpes-simplex-Virus ist ein weit verbreitetes Virus, das verschiedene Krankheiten verursachen kann, darunter Lippenherpes, Genitalherpes und Gürtelrose. Herpesviren begleiten den Menschen seit Millionen von Jahren und haben sich dem Menschen sehr gut angepasst. Ist man einmal infiziert, verbleibt das Herpesvirus ein Leben lang im Körper. So kommt es, dass jeder erwachsene Mensch eines oder mehrere der neun Herpesviren in sich trägt.

Ursachen der Herpes Simplex Neuralgie

Die Ursache für Herpes-simplex-Neuralgie ist eine Schädigung der Nerven durch das Herpes-simplex-Virus. Das Virus kann die Nerven direkt schädigen oder eine Entzündung verursachen, die die Nerven schädigt. In einigen Fällen kann die Nervenschädigung auch durch eine Operation oder eine Verletzung verursacht werden.

Neben einer Diabetes-Erkrankung, Nervenverletzungen, Alkoholmissbrauch, Autoimmunerkrankungen und einem Mangel an B-Vitaminen gibt es noch zahlreiche andere Faktoren, die die Ursache für Nervenschädigungen sein können. Neben Nervenverletzungen, bei denen Nerven durchtrennt werden können, kann eine Nervenschädigung auch ganz simpel aufgrund von Platzmangel hervorgerufen werden. Dies tritt vor allem an natürlichen Engstellen des Körpers, beispielsweise an Gelenken, auf. Vor allem Polyneuropathien können aus Durchblutungsstörungen entstehen, wenn die Nerven dadurch nicht ausreichend mit Blut und somit mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Ein bekanntes Beispiel ist die periphere arterielle Verschlusskrankheit, bei der die Blutgefäße aufgrund von Ablagerungen verengt sind. Umgangssprachlich wird diese Krankheit häufig auch als Schaufensterkrankheit bezeichnet. Dieser Name kommt daher, dass die Patienten aufgrund von verengten Blutgefäßen in den Beinen Schmerzen beim Gehen haben und daher häufig stehen bleiben. Blutgefäße können sich auch entzünden. Darüber hinaus können auch Parasiten Schädigungen in unserem Nervensystem hervorrufen. Die Schilddrüse ist ein wichtiges Regulationsinstrument des menschlichen Stoffwechsels. Nicht nur Diabetes, auch andere Stoffwechselkrankheiten können negativen Einfluss auf die Gesundheit und Funktionalität unserer Nerven haben. Leiden Patienten beispielsweise unter einem Funktionsverlust der Nieren, kann die eingeschränkte Filterfunktion zu einer Erhöhung des Blutkreatininspiegels führen.

Die Psyche an sich kann zwar keine Nervenschädigung auslösen, aber sie hat großen Einfluss darauf, wie stark wir die Schmerzen wahrnehmen, die durch die Nervenschädigungen ausgelöst werden. Experten sprechen vom Schmerzgedächtnis.

Herpesviren und ihre Rolle

Infektionen durch das humane Herpes simplex Virus (HSV) sind häufig anzutreffen. Die humanen Herpesviren gehören zu den DNA-Viren, die die Fähigkeit haben, nach der Erstinfektion lebenslang im Organismus des Wirts zu verweilen. Die Herpes simplex-Viren befallen insbesondere die Schleimhäute. So verursacht das humane Herpes simplex Virus-1 (HSV-1) u.a. die bekannten Krankheitsbilder des Herpes labialis und die Stomatitis aphthosa, während das Herpes simplex Virus-2 (HSV-2) den Genitalherpes bedingt. Die Genome von HSV-1 und HSV-2 haben zu 50% homologe Nukleotidsequenzen.

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Herpes Zoster und Post-Zoster-Neuralgie

Gürtelrose (Herpes zoster) ist eine Erkrankung, die durch das Varizella-Zoster-Virus ausgelöst wird. Dabei handelt es sich nicht um eine klassische Virusinfektion, die nach einer kurzen Inkubationszeit als Krankheit ausbricht. Vielmehr liegt die zugrundeliegende Infektion für die meisten Patienten bereits Jahrzehnte zurück: Es ist die Ansteckung an der typischen Kinderkrankheit Windpocken (Varizellen). Die Windpocken scheinen zwar bei der Erstinfektion nach einigen Tagen abzuheilen, aber die körpereigene Immunabwehr schafft es nicht, alle Varizella-Zoster-Viren endgültig auszuschalten. Es gelingt einem Teil der Viren, sich in Nervenknoten links und rechts des Rückenmarks (Spinalganglien) zurückzuziehen und dort, unerreichbar für die Immunabwehr, in einer Art Schlafzustand zu überdauern. Oft ein ganzes Leben lang, ohne jemals wieder in Erscheinung zu treten.

Unter Umständen verliert das Immunsystem durch bestimmte Krankheiten oder Lebensumstände einen Teil seiner Leistungsfähigkeit. Auch ältere Menschen sind häufig vom Nachlassen der Abwehrkräfte betroffen. Das Varizella-Zoster-Virus kann dadurch nicht mehr erfolgreich in Schach gehalten werden und wird erneut aktiv (Reaktivierung). Es erzeugt Entzündungen der umgebenden Nervenstränge, die sich streifenförmig um den Körper ziehen und in ihren Ausläufern bis in die Oberhaut reichen. Auf der Haut zeigen sich rote Bläschen, die sich, je nach Lage der betroffenen Spinalganglien, horizontal um den Körper ziehen (typischerweise nur halbseitig). Weil sich der Hautausschlag häufig wie ein roter Gürtel um den Leib legt, spricht man von einer Gürtelrose.

Zu dieser Bläschenbildung kann noch ein starkes Schmerzempfinden kommen, das von den entzündeten Nervenbahnen ausgeht. Eine große Gefahr liegt darin, dass diese zum Teil sehr starken Schmerzen chronisch werden können. Deshalb sollte bei einem Verdacht auf Gürtelrose (Herpes Zoster) der Arzt aufgesucht werden. Zwar heilt die Gürtelrose oft nach wenigen Wochen auch ohne Behandlung wieder ab. Der Arzt kann aber wirksame Medikamente gegen das Varizella-Zoster-Virus verschreiben, die den Heilungsprozess beschleunigen und die Folgerisiken des Zosters senken.

Symptome der Herpes Simplex Neuralgie

Die Symptome der Herpes-simplex-Neuralgie können je nach betroffenem Nerv variieren. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Starke Schmerzen, die als brennend, stechend oder bohrend beschrieben werden können
  • Berührungsempfindlichkeit
  • Juckreiz
  • Taubheit
  • Kribbeln

Die Schmerzen können konstant sein oder in Schüben auftreten. Sie können durch Berührung, Bewegung oder Temperaturänderungen ausgelöst werden.

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Symptome im Detail

Die für die Gürtelrose typischen brennenden und bohrenden bis schneidenden Schmerzen, die auch Schwankungen in ihrer Stärke aufweisen, können sich bereits Tage vor der Bläschen-Bildung bemerkbar machen. Sie treten normalerweise nur auf einer Körperhälfte auf und betreffen ein bandförmiges, zwei bis drei Finger breites Hautareal, meist im Bereich von Bauch/Taille, Brust oder Rücken. Jucken und Berührungsüberempfindlichkeit sind häufig auch vorhanden. Im Bereich der schmerzenden Hautpartie entwickeln sich zeitgleich mit den ersten Schmerzen oder wenige (bis zu sieben) Tage später rötliche Hautausschläge (Flecken, Papeln), die sich alsbald in flüssigkeitsgefüllte Bläschen (Pusteln) umwandeln. Grundsätzlich kann die Herpes-zoster-Erkrankung jede Nervenwurzel befallen. Neben dem häufigsten Vorkommen am Rumpf sind Arme, Beine, Hals und Gesicht betroffen. Beim Befall des so genannten Nervus trigeminus (Trigeminusneuralgie) sind Auge, Nase, Stirn und die behaarte Kopfhaut einer Gesichtshälfte angegriffen. Es kann dann zu einer Entzündung der Bindehaut (Conjunctiva) und der Hornhaut (Cornea) des Auges oder, selten auch des Sehnervs mit Sehstörungen kommen. Ist der Gehörgang betroffen, spricht man von Zoster oticus, wobei eine Gesichtslähmung, Schwindel und Hörprobleme auftreten können.

Ansonsten heilt die Gürtelrose wie die Windpocken bei einem normalen Verlauf nach zwei bis vier Wochen ab. Eine frühzeitige Behandlung ist allerdings in den meisten Fällen - vor allem bei Schmerzen - ratsam. In ganz seltenen Fällen kommt es zu einer Entzündung der Hirnhäute und des Gehirns. Einige Menschen verspüren noch Monate in dem bereits abgeheilten Hautbereich Schmerzen. Die Beschwerden rühren von einem Nervenschaden her. Es sind wenige oder auch nur ein einzelner so genannter peripherer Nerv angegriffen. Genauer gesagt ist dies der sensible Nerv in dem Hautsegment, das vorher von der Gürtelrose betroffen war. Der Schmerz entwickelt häufig erst nach dem Abheilen der Bläschen größere Intensität und kann mit der Zeit schlimmer werden. Den Schmerz (griech.: „algos“) nach (griech.: „post”) Abklingen des Zosters bezeichnen Ärzte als Post-Zoster-Neuralgie (PZN), also als „Nervenschmerz nach dem Abklingen einer Gürtelrose“. 3. heftigste Berührungsschmerzen. Die Schmerzen breiten sich häufig in benachbarte Hautregionen aus, die nicht von der Gürtelrose befallen waren. Fast alle PZN-Patienten haben einen hohen Leidensdruck und sind verzweifelt.

Herpes Genitalis Symptome

Der Herpes genitalis wird vor allem durch den Herpes-simplex-Virus Typ 2, aber zunehmend auch durch den oralen Typ 1 verursacht. Charakteristisch für die sexuell übertragene Ersterkrankung ist die Streuung der Bläschen und Erosionen über weite Teile des Genitales und die Schmerzhaftigkeit auch der vergrößerten Leistenlymphknoten. Bei frühzeitiger Diagnose kann der Verlauf durch eine orale antivirale Therapie erheblich abgekürzt werden. Bei rezidivierenden Schmerzen im Genitalbereich sollte immer an die Möglichkeit eines rezidivierenden Herpes genitalis gedacht werden, der gewöhnlich milder verläuft, da er nur an einer Stelle auftritt, die aber wechseln kann. Bei frühzeitiger Diagnose kann eine orale Therapie den Verlauf auch verkürzen.

Diagnose der Herpes Simplex Neuralgie

Die Diagnose der Herpes-simplex-Neuralgie wird in der Regel anhand der Anamnese, der körperlichen Untersuchung und der Ergebnisse von Laboruntersuchungen gestellt. Die Anamnese umfasst Fragen zu den Symptomen, der Krankengeschichte und den Medikamenten des Patienten. Die körperliche Untersuchung umfasst eine Untersuchung der Nervenfunktion. Laboruntersuchungen können durchgeführt werden, um andere Ursachen für die Schmerzen auszuschließen.

Zeigen sich ein verdächtiger Hautausschlag und örtlicher Nervenschmerz, sind der Hausarzt oder die hautärztliche Praxis die richtigen Anlaufstellen. Wenn aber das Auge oder der Bereich um das Ohr von Gürtelrose betroffen ist, sollte ein Augenarzt beziehungsweise ein Hals-Nasen-Ohrenarzt aufgesucht werden. Der Arzt wird zunächst nach den aktuellen Beschwerden und nach einer zurückliegenden Windpocken-Erkrankung fragen. Anhand der charakteristischen Symptome kann der Mediziner meist schon eine sichere Diagnose stellen. In Zweifelsfällen wird er zusätzlich etwas Flüssigkeit aus den Zoster-Bläschen oder eine Blutprobe nehmen, für einen Labortest auf aktive Varizella-Zoster-Viren.

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Laboruntersuchungen im Detail

Das Labor kann auch kleinste Mengen von Virus-Erbgut erkennen. Hierfür wird die gewonnene DNA in der Probe künstlich vervielfältigt (Polymerase-Ketten-Reaktion / PCR-Verfahren), um das Erbgut des Varizella-Zoster-Virus direkt nachzuweisen. Über die Untersuchung des Blutserums kann man das Virus auch indirekt nachweisen. Bei einer Erkrankung an Gürtelrose zeigt sich ein Anstieg der IgA Antikörper. Die IgM-Antikörper werden ebenfalls untersucht, um eine mögliche Erstinfektion mit Windpocken auszuschließen. Eine zurückliegende Windpocken-Erkrankung zeigt der Wert für Anti-VZV-IgG an.

Differentialdiagnose des Herpes genitalis

Beim rezidivierenden Herpes genitalis spielt neben d… Wenn wir an Herpes denken, verbinden wir damit häufig zunächst die kleinen Lippenbläschen, die das Herpes simplex-Virus Typ 1 verursacht Dabei hat die Familie der Herpesviren über 200 bekannte Mitglieder, neun von ihnen sind für den Menschen spezifisch. Zu diesen Humanen Herpesviren (HHV) gehören neben den Herpes simplex-Viren des Typ 1 und 2 das Varizella-Zoster-Virus, das Epstein-Barr-Virus, das Cytomegalievirus, das Humane Herpesvirus 6A, 6B und 7 sowie das Kaposi Sarkom-assoziierte Herpesvirus. Zu den durch Herpesviren ausgelösten Krankheiten zählen neben Lippen- oder Genitalherpes auch Windpocken, Gürtelrose, das Pfeiffersche Drüsenfieber und verschiedene Krebserkrankungen Mittlerweile lassen sich zwar die Symptome vieler dieser Krankheiten effektiv behandeln, die Herpesviren kann man allerdings nicht außer Gefecht setzen.

Behandlung der Herpes Simplex Neuralgie

Die Behandlung der Herpes-simplex-Neuralgie zielt darauf ab, die Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, darunter:

  • Medikamente: Schmerzmittel, Antidepressiva und Antikonvulsiva können zur Linderung von Schmerzen eingesetzt werden.
  • Physiotherapie: Physiotherapie kann helfen, die Muskeln zu stärken und die Beweglichkeit zu verbessern.
  • Nervenblockaden: Nervenblockaden können eingesetzt werden, um die Schmerzen zu lindern, indem sie die Nerven blockieren, die die Schmerzen verursachen.
  • Operation: In seltenen Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um die Nerven zu entlasten oder zu reparieren.

Im Gegensatz zu vielen anderen Viren gibt es gegen das Varizella-Zoster-Virus wirksame Medikamente (Virostatika). Präparate wie Aciclovir, Valaciclovir, Foscarnet oder Brivudin unterbinden die Vermehrung der Viren und drängen so den Zoster zurück. Die Mittel können als Tablette und bei Bedarf auch als Infusion gegeben werden. Die medikamentöse Behandlung mit Virostatika erstreckt sich in der Regel über sieben bis zehn Tage. Je früher die medikamentöse Behandlung im Verlauf der Herpes zoster Erkrankung einsetzt, um so besser sind die Erfolgsaussichten der Therapie. Daher ist es wichtig, schon beim Auftreten der ersten Symptome einen Arzt aufzusuchen. Auch lassen sich spätere Komplikationen so eher vermeiden.

Gegen die Nervenschmerzen verschreibt der Arzt gegebenenfalls stärkere Medikamente. Oft helfen auch rezeptfreie Schmerzmittel, um die auftretenden Beschwerden zu lindern. Bei leichteren Ausprägungen der Gürtelrose kann oftmals ganz auf die Gabe von Schmerzmitteln verzichtet werden.

Medikamentöse Therapie im Detail

Ggf. In Abhängigkeit von der Schwere der Infektion stehen verschiedene lokale und systemische Virostatika zur Verfügung. Sie hemmen als Nukleosidanaloga die virale DNA-Polymerase und verhindern so die wirtsvermittelte Replikation. Daher ist ein frühzeitiger Therapiebeginn wichtig, da die Viren nur in der Replikationsphase gehemmt werden.

  • Aciclovir: Aciclovir stellt das Standardtherapeutikum bei HSV-Infektionen dar. Die orale Bioverfügbarkeit beträgt 15-30%. Haut- und Schleimhautinfektionen können bei immunkompetenten Betroffenen mittels oraler Verabreichung von Aciclovir behandelt werden. Schwere Infektionen, vor allem bei Immundefizienten müssen intravenös behandelt werden. Bei dem Herpes labialis et facialis und der Keratokonjunktivitis herpetica steht Aciclovir topisch in Form von Salben bzw. Cremes zur Verfügung.
  • Penciclovir: Penciclovir ist ein neueres azyklisches Nukleosid-Analogon und ein Prodrug, das durch die virale Thymidinkinase zum aktiven Triphosphat phosphoryliert wird und dann die Replikation der viralen DNA hemmt. Der Wirkstoff ist ist in Form von Cremes erhältlich.
  • Valaciclovir: Valaciclovir ist ein Prodrug von Aciclovir. Die orale Verfügbarkeit ist mit 54% höher als bei Aciclovir. Es wird vor allem zur Therapie des Herpes genitalis eingesetzt.
  • Famciclovir: Die Bioverfügbarkeit von Famciclovir beträgt 77%. Es wird vor allem zur Therapie des Herpes genitalis verwendet.
  • Foscarnet: Bei Aciclovir-Resistenz kann der Wirkstoff bei schwer verlaufenden HSV-Erkrankungen eingesetzt werden.

Spezifische Behandlungen

  • Herpes labialis: Der Herpes labialis kann mit topisch wirksamem Aciclovir therapiert werden. Bei schwerer Ausprägung besteht auch die Möglichkeit der systemischen Aciclovir-Einnahme oral. Insbesondere bei immunsupprimierten Patienten muss Aciclovir systematisch entweder p.o. oder i.v. verabreicht werden. Bei Resistenzen gegen Aciclovir besteht die Möglichkeit zum Ausweichen auf Forcarnet intravenös.
  • Gingivostomatitis herpetica: Die Therapie der Gingivostomatitis herpetica ist symptomatisch mittels Schleimhautpflege und Analgetika (z.B. mit Ibuprofen oder Paracetamol). Für die Schleimhautpflege kann beispielsweise eine Dexpanthenol-Lösung eingesetzt werden. Ferner wird eine antivirale Therapie mit Aciclovir durchgeführt.
  • Herpes genitalis: Die Betroffenen sollten über Übertragungswege (sexueller Kontakt) sowie geeignete Hygienemaßnahmen aufgeklärt werden. Es sollte ferner bis zum Ausheilen auf sexuelle Kontakte verzichtet werden. Medikamentös sollte bei Bedarf eine Analgesie (beispielsweise mit Licocaingel topisch oder systematisch mittels Ibuprofen oder Paracetamol) erfolgen. Zudem sollte Aciclovir p.o. oder i.v. verordnet werden.
  • Eczema herpeticatum: Neben einer adäquaten Schmerztherapie sollte eine antivirale Therapie mit Aciclovir i.v. erfolgen. Das Krankheitsbild stellt eine schwere potentiell lebensbedrohliche Erkrankung dar, die frühzeitig diagnostiziert und therapiert werden sollte.
  • Herpes digitalis: Neben der Analgesie reicht in der Regel eine topische Aciclovir-Applikation. Bei schwerer Ausprägung sollte Aciclovir p.o.

Vorbeugung gegen Herpes genitalis

Zur Prävention eines Herpes genitalis wird die Verwendung von Kondomen empfohlen.

Post-Zoster-Neuralgie Behandlung

Als Folge der Gürtelrose-Erkrankung kann es zu einer Post-Zoster-Neuralgie kommen. Bei dieser häufigen Herpes-zoster-Komplikation führen Nervenschäden zu länger anhaltenden oder chronischen Schmerzen, die sehr stark sein können. Der behandelnde Arzt überweist seine Patienten bei schweren Verläufen an einen spezialisierten Schmerztherapeuten.

Vorbeugung der Herpes Simplex Neuralgie

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Herpes-simplex-Neuralgie zu verhindern. Dazu gehören:

  • Impfung gegen Windpocken: Eine Impfung gegen Windpocken kann das Risiko einer Gürtelrose und damit auch das Risiko einer Herpes-simplex-Neuralgie verringern.
  • Vermeidung von Stress: Stress kann das Immunsystem schwächen und das Risiko einer Reaktivierung des Herpes-simplex-Virus erhöhen.
  • Gesunde Ernährung: Eine gesunde Ernährung kann das Immunsystem stärken und das Risiko einer Reaktivierung des Herpes-simplex-Virus verringern.
  • Ausreichend Schlaf: Ausreichend Schlaf kann das Immunsystem stärken und das Risiko einer Reaktivierung des Herpes-simplex-Virus verringern.

Das Robert Koch-Institut empfiehlt Menschen im Alter über 60 Jahren die Impfung gegen Gürtelrose (Herpes-zoster-Impfung). Die Empfehlung bezieht sich auf einen neuen Impfstoff (2018), der aus abgetöteten Erregern und einem Wirkverstärker besteht. Zwei Dosen werden hierfür im Abstand von zwei bis sechs Monaten intramuskulär gespritzt. Die Ständige Impfkommission rät auch Menschen ab 50 Jahren, die an einer Immunschwäche leiden, zur Herpes-zoster-Impfung. Zudem Diabetikern und HIV-Infizierten. In Einzelfällen kann es nach der Impfung zu leichten Symptomen einer Herpes-Zoster-Erkrankung kommen (Rote-Hand-Brief 04/2020). Ein älterer Lebendimpfstoff von 2013 wird aktuell nicht mehr als Standardimpfung befürwortet. Eine Impfung gegen Windpocken, die viele Kinder und Jugendliche zur Prophylaxe erhalten, verhindert nicht immer die spätere Erkrankung

Ansteckungsrisiko minimieren

Anders als Windpocken, die über die Luft übertragen werden und extrem ansteckend sind, besteht bei Herpes zoster nur eine Ansteckungsmöglichkeit über den Kontakt mit dem Sekret aus den geplatzten Bläschen des Hautausschlages. Das gilt über einen Zeitraum von fünf bis sieben Tage hinweg. Eine Infektion ist möglich durch Berührung der Bläschen oder durch den Kontakt mit Dingen, die mit dem virushaltigen Sekret kontaminiert wurden. Für Personen, die bereits Windpocken hatten oder die gegen Windpocken geimpft sind (circa 94 Prozent der Bevölkerung), besteht jedoch keinerlei Ansteckungsgefahr. Für alle übrigen besteht ein Risiko, an Windpocken (nicht an Gürtelrose) zu erkranken.

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