Christoph Matthias Jung, ein 47-jähriger Neurologe, hat sich in Meschede niedergelassen und die Praxis von Dr. Irene Bonitz zum 1. April übernommen. Sein Umzug vom Oberbergischen Kreis ins Sauerländische Schüren markiert einen bedeutenden Schritt in seiner Karriere.
Ankunft in Meschede und Übernahme der Praxis
Jung stand vor der Wahl, entweder eine Praxis zu übernehmen oder eine Chefarztstelle anzunehmen. Letztendlich entschied er sich für die Praxisübernahme, da er in privaten Kliniken wenig Einfluss auf Organisation und Personal hatte, aber dennoch die Verantwortung tragen musste. Trotz des finanziellen Risikos empfindet er diesen Schritt als „ein gutes Gefühl“.
Die Entscheidung für das Landleben
Bewusst wählte Jung eine Wohnung in Schüren, auf einem alten Bauernhof. Die Ruhe und Abgeschiedenheit, fernab vom Lärm der Großstadt, waren ihm wichtig. Nach langen Arbeitstagen in der Praxis schätzt er die Stille und Entspannung auf dem Land. Obwohl er 17 Jahre in Köln gelebt hat, zog es ihn nun in eine ruhigere Umgebung. Die Nähe zur Autobahn ermöglicht es ihm jedoch, bei Bedarf schnell in eine Großstadt zu gelangen.
Vermittlung durch die Kassenärztliche Vereinigung
Es war reiner Zufall, dass es Jung nach Meschede verschlug. Er stand auf der Vermittlungsliste der Kassenärztlichen Vereinigung und erhielt am Freitagnachmittag einen Anruf von Frau Dr.
Herausforderungen und Engagement in Meschede
Der Praxisstart gestaltete sich herausfordernd, da zeitgleich der einzige weitere Mescheder Kollege, Dr. Egbert Knepper, verstarb. Jung musste schnell reagieren, um die Patientenversorgung sicherzustellen. In seiner ersten Woche behandelte er 170 Patienten, obwohl der Durchschnitt in Westfalen-Lippe bei 350 pro Monat liegt.
Lesen Sie auch: Interdisziplinäre Medizin: Horst Wullsteins Beitrag
Lange Wartezeiten und veralteter Facharzt-Patienten-Schlüssel
Jung ist sich der langen Wartezeiten bewusst, die in neurologischen und psychiatrischen Praxen, insbesondere auf dem Land, üblich sind. Er kritisiert den veralteten Facharzt-Patienten-Schlüssel und betont, dass sich der neurologische Anspruch in den letzten Jahren stark verändert hat. Die steigende Lebenserwartung führt zu einer Zunahme von Demenz-, Parkinson- und Schlaganfallerkrankungen. Gleichzeitig haben sich Diagnostik und Therapien in allen Bereichen weiterentwickelt, was zu einem höheren Zeitaufwand pro Patient führt.
Engagement für verbesserte Terminvergabe und Notfallversorgung
Trotz der Herausforderungen verspricht Jung, die Terminvergabe zu optimieren. Er weist jedoch darauf hin, dass Notfälle, wie akute Bandscheibenvorfälle oder Schlaganfälle, immer dazwischenkommen können. Auch Patienten in psychischen Notlagen benötigen Zeit und Aufmerksamkeit. Jung betont, dass er niemanden nach Hause schicken kann, der Suizidgedanken äußert, bevor er einigermaßen stabil ist. Dies kann jedoch die gesamte Terminplanung durcheinanderbringen. Erfreulicherweise zeigen die meisten seiner Patienten Verständnis für die Wartezeiten.
Positive Erfahrungen mit den Sauerländern
Bisher ist Jung sehr zufrieden mit den Sauerländern. Er schätzt ihre direkte Art, Probleme anzusprechen.
Suche nach einem Nachfolger für Dr. Knepper
Ein großes Anliegen ist Jung die Suche nach einem Nachfolger für Dr. Knepper. Derzeit teilen sich zwei Kollegen die Vertretung. Jung hat bereits im Kollegenkreis herumtelefoniert, aber viele scheuen sich vor dem Landleben. Er kann nicht nachvollziehen, was sie davon abhält, da er auch das Gerücht widerlegt, dass eine vergleichbare Praxis in der Großstadt wirtschaftlich besser läuft. Seiner Meinung nach zahlt man dort horrende Praxismieten und hat eine ganz andere Konkurrenz.
Das Neurologische Versorgungszentrum Meschede: Ein Überblick
Das Neurologische Versorgungszentrum Meschede bietet eine ruhige Atmosphäre für die Abklärung neurologischer Symptome. Das Team steht als Ansprechpartner für neurologische Fragestellungen und Erkrankungen des Nervensystems zur Verfügung, einschließlich Schädigungen der peripheren Nerven.
Lesen Sie auch: Junger Mensch, Parkinson, was nun?
Enge Zusammenarbeit mit der Neurologischen Klinik Sorpesee
Durch die enge Zusammenarbeit mit der Neurologischen Klinik Sorpesee können über die Angebote in Meschede hinaus zusätzliche diagnostische und therapeutische Maßnahmen angeboten werden.
Kontakt und Terminvereinbarung
Für Fragen, Informationen oder Terminvereinbarungen steht das Team des Neurologischen Versorgungszentrums Meschede jederzeit gerne zur Verfügung.
Das Team
Zum Team gehört auch Dr. med. Fachärztin für Psychiatrie u.
Jungs Engagement für moderne Diagnostik
Jung, der sich in seiner Freizeit für Computer begeistert, hat als erstes ein neues EMG-Gerät zur neurologischen Diagnostik angeschafft. Dies unterstreicht sein Engagement für eine moderne und umfassende Patientenversorgung.
Lesen Sie auch: Parkinson-Krankheit bei jungen Erwachsenen
tags: #jung #neurologe #meschede #bewertungen