Klinik für Neurologie Gera: Umfassende Versorgung bei Erkrankungen des Nervensystems und der Muskulatur

Die Klinik für Neurologie in Gera bietet eine umfassende und fürsorgliche Behandlung von Erkrankungen des Nervensystems und der Muskulatur. Das Leistungsspektrum umfasst sämtliche Erkrankungen des Nervensystems sowie Erkrankungen der Muskulatur. Ein besonderer Fokus liegt auf der Akutbehandlung von Schlaganfallpatienten in der Schlaganfalleinheit (Stroke Unit).

Leistungsspektrum der Neurologischen Klinik

Die Klinik behandelt ein breites Spektrum neurologischer Erkrankungen, darunter:

  • Schlaganfall
  • Entzündungen von Gehirn und Hirnhaut (Meningitis, Enzephalitis, Neuroborreliose)
  • Multiple Sklerose
  • Epilepsien und epileptische Anfälle
  • Bewegungsstörungen (z.B. Parkinson-Syndrom, Dystonien)
  • Schwindel und Gangstörungen
  • Polyneuropathien
  • Kopfschmerzen (z. B. Migräne, Spannungskopfschmerzen)
  • Degenerative Erkrankungen (z.B. Demenzen und Amyotrophe Lateralsklerose)
  • Muskelschwäche (Myasthenie) und Muskelentzündungen
  • Nervenwurzelschädigungen

Schlaganfallversorgung in der Stroke Unit

Die Akutbehandlung von Schlaganfallpatienten hat in der Klinik für Neurologie höchste Priorität. In der Stroke Unit wird unmittelbar geprüft, ob eine Auflösungstherapie (Lyse) durchgeführt werden kann, die bis viereinhalb Stunden nach Beginn der Symptome möglich ist. Zudem erfolgt eine rasche Diagnostik zur Erkennung der Schlaganfallursache und der Risikofaktoren für weitere Schlaganfälle.

Zeit ist Hirn: Schnelles Handeln bei Schlaganfall

Bei einem Schlaganfall zählt jede Minute, da "Zeit ist Hirn". Es ist wichtig, die Symptome eines Schlaganfalls schnell zu erkennen und sofort zu handeln. Ein einfacher Test, der sogenannte FAST-Test, kann helfen, einen Schlaganfall zu erkennen:

  • Face (Gesicht): Bitten Sie die Person zu lächeln. Hängt ein Mundwinkel herab?
  • Arms (Arme): Bitten Sie die Person, die Arme nach vorne zu heben, Handflächen nach oben. Kann die Person die Arme gleichmäßig heben?
  • Speech (Sprache): Bitten Sie die Person, einen einfachen Satz nachzusprechen. Ist die Sprache verwaschen oder undeutlich?
  • Time (Zeit): Wenn der Betroffene mit einer dieser Aufgaben Probleme hat, besteht der Verdacht auf einen Schlaganfall. Wählen Sie sofort den Notruf 112!

Moderne Therapieverfahren bei Schlaganfall

Neben der Thrombolyse setzen die Ärzte der Klinik auch die mechanische Gerinnselentfernung (Thrombektomie) ein. Dieses Verfahren wird vor allem bei großen Blutpfropfen angewendet, die sich in einer größeren Arterie befinden. Dabei wird über die Leiste ein Katheter in das betroffene Hirnareal geführt und das Gerinnsel entweder abgesaugt oder mit einem feinmaschigen Netz (Stent-Retriever) eingefangen und entfernt.

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Weiterbehandlung und Rehabilitation nach Schlaganfall

Nach der Akutbehandlung in der Stroke Unit erfolgt die Weiterbehandlung der Schlaganfallpatienten durch dasselbe Team auf derselben Station, um eine kontinuierliche Betreuung ohne Informationsverlust zu gewährleisten. Die speziell geschulten Pflegenden in der Stroke Unit orientieren sich an dem Behandlungskonzept nach Bobath, das bei allen pflegerischen Maßnahmen angewendet wird.

Die neuropsychologische Diagnostik spielt eine wichtige Rolle, um nicht so offensichtliche Schäden nach dem Schlaganfall frühzeitig zu erfassen. Untersucht werden Bereiche wie Aufmerksamkeit, Konzentration, Gedächtnis, Sprache, Wahrnehmung, räumlich-konstruktive Fähigkeiten, exekutive Funktionen sowie allgemeine intellektuelle Fähigkeiten. Auch die psychische Verfassung des Patienten wird berücksichtigt. Ziel ist es, die notwendige Rehabilitation individuell zu gestalten.

Die Ergotherapie zielt darauf ab, die Wiedererlangung bzw. Erhaltung größtmöglicher Selbstständigkeit im Alltag und die Verbesserung der Lebensqualität zu fördern.

Bei Sprach- und Schluckstörungen erfolgt nach umgehender Diagnostik durch erfahrene Sprechwissenschaftler und Logopäden, bei Bedarf ergänzt durch Endoskopie und Röntgenuntersuchung, die individuelle Therapie. Ziele sind die Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit zur Teilhabe am sozialen und gesellschaftlichen Leben sowie problemloses und selbständiges Essen und Trinken.

Multiple Sklerose Zentrum

Die Klinik verfügt über eine langjährige Erfahrung im Umgang mit dem Krankheitsbild Multiple Sklerose und betreut in ihrem überregional zertifizierten Zentrum jährlich ca. 350 Patienten. Für das Erstellen einer Diagnose wird neben der Bildgebung des zentralen Nervensystems eine umfassende Differentialdiagnostik durchgeführt. Dazu gehört unter anderem auch die Entnahme von Nervenwasser bei einem stationären Aufenthalt. Die Betreuung nachgestellter Diagnose führen vorwiegend ambulant durch.

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Medizinische Zentrum für Erwachsene mit Behinderung (MZEB)

Im Medizinischen Zentrum für Erwachsene mit Behinderung (MZEB) bietet die Klinik eine spezielle ambulante Versorgung für Menschen mit schweren, komplexen Mehrfachbehinderungen an.

Weitere Angebote und Besonderheiten

  • Tägliche interdisziplinäre Gefäßrunde: Zusammenarbeit mit den Kollegen des durch drei Fachgesellschaften zertifizierten Gefäßzentrums (Deutsche Gesellschaften für Gefäßchirurgie, Radiologie, Angiologie).
  • Neurochirurgen im Haus: Bei Notwendigkeit zur Kraniektomie bei raumfordernden Hirninfarkten.
  • Ambulante Weiterbetreuung: Schlaganfallsprechstunde (Ermächtigungssprechstunde) für Schlaganfallpatienten.
  • Ambulante Botox-Sprechstunde: Angebot für Patienten mit schwerer Spastik (Ermächtigungssprechstunde).
  • Aromapflege: Anwendung z. B. zur Dekubitus-, Pneumonie-Prophylaxe, Fiebersenkung, Körperpflege (beruhigend, aktivierend) durch zwei staatlich geprüfte Aromapraktiker auf Station.

Diagnostik und Therapie

Die Klinik behandelt Erwachsene mit Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems sowie mit psychischen Erkrankungen. Die Ärzte erheben die Krankheitsvorgeschichte, den ausführlichen neurologischen und psychiatrischen Untersuchungsbefund, veranlassen die notwendige Diagnostik, stellen eine Diagnose und leiten dann die Therapie ein. Dabei orientieren sie sich immer an den aktuellen Leitlinien der entsprechenden Fachgesellschaften und bilden sich regelmäßig weiter, um stets auf dem neuesten medizinischen Stand zu sein.

Fachübergreifende Zusammenarbeit

Die Klinik für Neurologie profitiert von der fachübergreifenden Zusammenarbeit innerhalb des Großkrankenhauses mit seinen 41 Fachbereichen, Zentren und Instituten. Dies ist besonders wichtig, da Symptome von Krankheiten oft nicht eindeutig sind und auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein können. So können beispielsweise Schwindelgefühle auf Erkrankungen im Innenohr, der Augen, des Kreislaufsystems oder des Muskelapparates hinweisen, oder auch Vorboten eines Schlaganfalls oder seelisch bedingt sein. Durch die enge Zusammenarbeit mit HNO-Ärzten, Augenärzten, Kardiologen und anderen Fachärzten kann eine umfassende Diagnostik und Therapie gewährleistet werden.

Barrierefreiheit

Die Klinik legt Wert darauf, dass Patienten mit Behinderungen die medizinischen Leistungen problemlos in Anspruch nehmen können. Bei Bedarf können besondere barrierefreie Vorkehrungen für den Arztbesuch getroffen werden.

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