Kopfschmerzen und Hirntumore: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Hirntumore sind Geschwülste, die im Gehirngewebe oder den Hirnhäuten entstehen können. Sie können gutartig oder bösartig sein. Insgesamt sind sie jedoch selten: Etwa einer von 10.000 Menschen ist betroffen. Im Jahr 2020 erkrankten rund 7.330 Menschen an einem bösartigen Hirntumor, so Krebsregisterdaten, die das RKI 2023 veröffentlichte. Zum Vergleich: Knapp 60.000 Menschen erhielten im selben Jahr die Diagnose Darmkrebs. Im Schnitt erleiden Frauen im Alter von etwa 65 Jahren einen bösartigen Hirntumor, Männer rund zwei Jahre früher.

Ursachen und Risikofaktoren

Bis heute wissen Experten nicht genau, wie Hirntumore entstehen. Wahrscheinlich ist aber, dass die Zellen rein zufällig entarten. Der bösartige Krebs kann in verschiedenen Strukturen des zentralen Nervensystems entstehen.

Über Risikofaktoren ist bei Gehirntumoren bisher nicht viel bekannt. Auch die durch Studien belegten Risikofaktoren sind nur vereinzelt bei Erkrankten in der Vorgeschichte zu finden:

  • Das Risiko für einen Hirntumor ist erhöht bei bestimmten erblichen Krankheitsbildern: das betrifft Tumor-Syndrome wie das Lynch- oder Li-Fraumeni-Syndrom sowie eine Neurofibromatose oder Tuberöse Sklerose.
  • Nach einer Strahlentherapie: Hirntumoren können bei Erwachsenen und insbesondere bei Kindern und Jugendlichen viele Jahre nach einer Bestrahlung im Kopf-Hals-Bereich oder des Schädels auftreten.
  • Bei familiärer Vorbelastung: Erkranken Patienten jung an einem Hirntumor, ist das Risiko für Verwandte ersten Grades zu erkranken ebenfalls leicht erhöht. Da Hirntumoren aber sehr selten sind, ist das Risiko für Eltern und Geschwister von Hirntumorpatienten insgesamt gesehen immer noch sehr gering.
  • Bei einer Computertomografie (CT) im Kindesalter: Bei einer solchen diagnostischen Untersuchung der Kopf-Hals-Region kann sich das Risiko für Hirntumoren geringfügig erhöhen.

Risiken und Lebensgewohnheiten, wie z.B. Rauchen oder übermäßiger Alkoholkonsum, spielen offensichtlich keine Rolle. Auch Umwelteinflüsse, Stress oder außergewöhnliche seelische Belastungen scheinen die Entwicklung eines Hirntumors nicht zu begünstigen. Der immer wieder vermutete Zusammenhang zwischen einer Schädel-Hirn-Verletzung und der Entstehung eines Hirntumors konnte bisher nicht überzeugend belegt werden.

Symptome und Anzeichen

Die Beschwerden bei Betroffenen sind vielfältig und hängen von der Größe und Lage des Tumors ab. Zu Beginn verursacht ein Hirntumor nämlich keine oder nur sehr unspezifische Beschwerden, die je nach Größe und Lage des Tumors zudem stark variieren können.

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Häufige Symptome sind:

  • Kopfschmerzen: Kopfschmerzen sind oft eines der ersten Symptome. Sie treten typischerweise nachts oder in den frühen Morgenstunden auf und bessern sich im Laufe des Tages. Sie können in relativ kurzer Zeit an Stärke zunehmen und sind nicht selten mit Übelkeit und Erbrechen verbunden. Für die meisten Patienten sind diese Beschwerden neu und anders als die bisher erlebten Kopfschmerzen. Kopfschmerzen wegen eines Hirntumors äußern sich dadurch, dass sie nachts und in den frühen Morgenstunden auftreten. Sie bessern sich tagsüber häufig spontan. Schmerzintensität oder Schmerzcharakter beschreiben Betroffene oft als ganz anders im Vergleich zu vorher erlebten Kopfschmerzen. Meistens lassen sich tumorbedingte Kopfschmerzen durch herkömmliche Schmerzmittel nur wenig oder gar nicht lindern, da der Druckanstieg im Schädel durch den wachsenden Tumor die Beschwerden auslöst.
  • Übelkeit und Erbrechen: Eine weitere Folge des erhöhten Hirndrucks sind Übelkeit und schwallartiges Erbrechen, die häufig zeitgleich mit den Kopfschmerzen auftreten und ebenfalls innerhalb kurzer Zeit stärker werden. Typisch ist vor allem Übelkeit auf nüchternem Magen. Viele Menschen entwickeln bei einem Hirntumor Symptome wie Übelkeit und Erbrechen. Auch diese Beschwerden sind meist die Folge des erhöhten Hirndrucks. Oft ist den Betroffenen in den Morgenstunden übel, obwohl sie nichts gegessen haben.
  • Sehstörungen: Sehstörungen können Anzeichen für einen erhöhten Hirndruck sein oder durch die Lokalisation des Tumors selbst ausgelöst werden. Als Symptome treten Flimmern vor den Augen, Gesichtsfeldausfälle oder die Wahrnehmung von Doppelbildern auf. An praktisch jeder Stelle dieses Weges ist es möglich, dass ein Hirntumor Symptome im Sinne von Sehstörungen auslöst. Meistens fällt ein bestimmtes Areal im Gesichtsfeld aus - Betroffene nehmen es einfach als schwarzen Fleck wahr. Mediziner nennen das Gesichtsfeldausfälle. Am Anfang bemerken Erkrankte solche Symptome oft gar nicht, weil das menschliche Gehirn die fehlenden Bildinformationen berechnet und das Bild weitestgehend vervollständigt. Erst bei größeren Arealen gelingt dies nicht mehr und ein schwarzer Fleck entsteht. Sehstörungen zeigen sich mitunter auch dadurch, dass Betroffene Bilder doppelt sehen.
  • Epileptische Anfälle: Bei einigen Patienten treten als erste Symptome eines Tumors epileptische Anfälle auf. Der Anfall kann aus völligem Wohlbefinden heraus auftreten. Manchmal geht eine so genannte „Aura“ voraus, bei der der Betroffene ungewohnte, besondere Wahrnehmungen hat. Es kann auch zu Empfindungsstörungen oder Zuckungen einer Extremität oder Körperseite kommen („fokale Anfälle“). Kurze Episoden geistiger Abwesenheit können auftreten, in denen die Patienten immer wieder die gleichen Bewegungen durchführen („komplex-fokale Anfälle“). Ein neu auftretender epileptischer Krampfanfall ist vor allem bei Kindern oft eines der allerersten Hirntumor-Symptome, das vorrangig bei primären Hirntumoren auftritt. Die Erkrankten erleiden dabei entweder einen fokalen oder einen generalisierten Krampfanfall. Ein fokaler Anfall schlägt sich in einem bestimmten Organbereich nieder. Beispielsweise zuckt ein Arm oder ein Bein. Dieser Anfallstyp geht mitunter in einen generalisierten Anfall über, bei dem der gesamte Körper betroffen ist. Meistens verlieren Betroffene während eines Krampfanfalls das Bewusstsein.
  • Neurologische Ausfälle: Störungen der Bewegungsfähigkeit oder der Empfindungsfähigkeit allein sind bei Hirntumoren, insbesondere im Frühstadium, eher selten, können aber vorkommen und je nach Lokalisation eine Extremität oder eine Körperseite betreffen. Bei Tumoren im Bereich des Rückenmarks kann es zu einer Querschnittssymptomatik kommen, bei der in Abhängigkeit von der Höhe des Prozesses eine Atemstörung, eine Lähmung aller Extremitäten oder eine Lähmung der Beine ggf.
  • Psychische Veränderungen: Psychische Veränderungen und Wesensveränderungen können direkte Folge des Tumorleidens sein. Ein Hirntumor kann nicht nur zu einer Wesensveränderung führen, sondern auch die psychische Gesundheit der Betroffenen beeinträchtigen. So entwickeln einige Erkrankte etwa Depressionen.
  • Hormonelle Störungen: Ein Hypophysenadenom kann zusätzlich mit hormonellen Störungen einhergehen. Denn diese Form des Hirntumors zeichnet sich durch eine Überproduktion von Hormonen aus. Das führt bei Männern zum Beispiel zu Funktionsstörungen der Hoden, bei Frauen kommt es zu Zyklusstörungen und einem krankhaften Milchfluss aus den Brüsten (Galaktorrhoe). Hirntumor-Symptome treten auch in Form verschiedenster hormoneller Störungen auf. Das ist beispielsweise bei einem Hypophysenadenom der Fall: Die Hypophyse ist eine wichtige Drüse im Gehirn, die Hormone produziert, welche die Funktion anderer Hormondrüsen im Körper regulieren. Ein Tumor der Hypophyse greift hier störend ein. Mögliche Folgen sind Symptome, die etwa den Schlaf-Wach-Rhythmus, das Körperwachstum oder die Sexualität betreffen.
  • Weitere Symptome: Schwerhörigkeit, oft begleitet von Ohrgeräuschen (Tinnitus), kann auf einen Hirntumor hindeuten - insbesondere, wenn sich die Hörleistung einseitig verschlechtert. Sprach- und Schluckstörungen können Symptom bei Hirntumor sein Ein weiteres neurologisches Symptom, das Folge eines Hirntumors sein kann, sind Sprachstörungen (Aphasie). Je nach Lage und Art des Tumors kann es außerdem zu Schluckbeschwerden (Dysphagie) kommen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die meisten dieser Symptome auch bei anderen Erkrankungen auftreten können. Wenn sie aber mit der Zeit stärker werden und in Kombination auftreten, ist dies ein möglicher Hinweis auf einen Hirntumor.

Diagnose

Wenn Menschen den Verdacht haben, dass sie vielleicht einen Hirntumor haben könnten, sollten sie sich unbedingt an ihren Arzt oder ihre Ärztin wenden. Je früher die Hirngeschwulst erkannt wird, desto besser sind die Chancen auf Heilung. Umso wichtiger ist es, mögliche Warnzeichen zu erkennen.

Nach der fundierten Anamnese und körperlichen Untersuchung sind neben einer Gewebebiopsie vor allem bildgebende Maßnahmen zur Diagnose wichtig.

Diagnostische Verfahren:

  • Neurologische Untersuchung: Während einer körperlichen Untersuchung kann der Facharzt etwaige neurologische Ausfälle feststellen, die den Verdacht auf einen Hirntumor stützen.
  • Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT): Diese bildgebenden Untersuchungen zeigen selbst kleinste Gewebsneubildungen und ermöglichen eine Diagnose. Bei diesem Verfahren wird das Gehirn mit Hilfe von Röntgenstrahlen durchleuchtet und in Schnittbildern dargestellt. Damit ist es möglich, Tumoren, Verkalkungen und Blutungen zu erkennen. Untersuchungsverfahren der Wahl zum Nachweis und zur Darstellung eines Hirntumors ist allerdings die Kernspintomographie (MRT). Diese hat im letzten Jahrzehnt die Computertomographie in der Diagnostik von Hirntumoren verdrängt, da sie Unregelmäßigkeiten im Gehirn noch detaillierter sichtbar macht als die Computertomographie. Sie wird selbst dann durchgeführt wenn die Computertomographie trotz entsprechenden Verdachts keinen auffälligen Befund erbracht hat.
  • Biopsie: Besteht auch nach der MRT ein Tumorverdacht, bekommt die Patientin oder der Patient in der Regel während einer Operation aus dem verdächtigen Bereich im Gehirn Gewebe entnommen (Biopsie). Das ist notwendig, um die Diagnose abzusichern. Nach der Biopsie untersucht eine Fachärztin oder ein Facharzt die Gewebeproben unter einem Mikroskop. Dadurch lässt sich der Tumortyp und ebenfalls mögliche Erbgutveränderungen mit molekularbiologischen Tests feststellen. Nach einer Diagnose gibt eine Gewebeprobe Aufschluss darüber, ob der Tumor gut- oder bösartig ist. In der Regel wird diese im Rahmen einer Operation gewonnen, deren Ziel es ist, den Tumor vollständig zu entfernen. Je nach Lage und Ausprägung kann ein Neurochirurg die Gewebeprobe alternativ mit einer Nadel durch ein kleines Loch im Schädel entnehmen.Gut- oder bösartiger Tumor: eine Frage des WachstumsGutartige Tumoren wachsen sehr langsam, dringen nicht in umliegende Gewebe ein und bilden keine Tochtergeschwülste. Bösartige Tumoren vergrößern sich sehr schnell, verwachsen häufig mit angrenzenden Strukturen oder bilden Metastasen.
  • Liquoruntersuchung: Manche Hirntumoren können Krebszellen in das Hirnwasser - den sogenannten Liquor - schwemmen. Indem eine Probe dieser Flüssigkeit entnommen und untersucht wird, kann eine solche Streuung festgestellt und in Ihrer Therapie berücksichtigt werden. Bei einigen Hirntumoren (etwa dem Medulloblastom) können sich Tumorzellen ablösen und über den Liquorraum im Rückenmarkkanal verteilen. Bei der Liquorpunktion oder Lumbalpunktion wird im Bereich der Lendenwirbelsäule der Rückenmarkkanal mit einer feinen Nadel zwischen zwei Lendenwirbelkörpern punktiert. Der Neuropathologe untersucht dann das entnommene Nervenwasser unter dem Mikroskop auf Tumorzellen.

Hirntumorarten

Mediziner unterscheiden grundsätzlich primäre und sekundäre Hirntumoren. Während die Gn ersterem Fall direkt aus Hirngewebe entsteht, ist ein sekundärer Tumor eine Absiedelung einer Krebserkrankung anderswo im Körper - eine Metastase.

Primäre Hirntumoren:

Primäre Hirntumoren sind Tumoren, die direkt im Gehirn entstehen: Sie können sich aus verschiedenen Zellen im Gehirn entwickeln, am häufigsten aus den Stützzellen, den sogenannten Gliazellen. Mediziner bezeichnen solche Tumoren als "Gliome".Gliome: Es gibt verschiedene Arten von Gliomen, je nachdem aus welchem Zelltyp der Gliazellen sie sich entwickelt haben. Zu den Gliazellen gehören die sogenannten Astrozyten, Oligodendrozyten und die Ependym-Zellen. Daraus können sich das Astrozytom, das Oligodendrogliom und das Ependymom entwickeln. Das Glioblastom ist ein besonders aggressiv wachsendes Astrozytom.

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Andere Hirntumoren, die häufiger auftreten, sind:

  • Meningeome, aus Zellen der Hirnhaut
  • Neurinome/Schwannome, aus den Zellen, die die Hirnnerven umhüllen
  • Medulloblastome, aus unreifen (embryonalen) Zellen im Kleinhirn

Sekundäre Hirntumoren (Hirnmetastasen):

Es gibt auch sogenannte sekundäre Hirntumoren: Mediziner bezeichnen sie auch als Hirnmetastasen. Diese Tumoren bilden sich aus Krebszellen, die von einem Tumor außerhalb des Gehirns stammen und sich im Gehirn angesiedelt haben. Betroffene mit Hirnmetastasen erhalten eine Behandlung, die sich auch an der ursprünglichen Krebsart orientiert, von der die Metastasen stammen.

Behandlung

So unterschiedlich die Hirntumore sind, so verschieden ist auch die Hirntumor-Behandlung. Es gibt mehrere Strategien. Die Therapiemethoden sind vom Gewebetyp des Tumors, vom Alter und Allgemeinzustand des Patienten und von der Größe und Lage des Tumors im Gehirn abhängig. Grundsätzlich gilt auch hier, je früher ein Gehirntumor erkannt wird, umso günstiger ist die Prognose für den Patienten. In Abhängigkeit von der WHO-Klassifikation des Tumors ist meist jedoch keine Heilung, sondern eine Symptomkontrolle ggf. mit Verlängerung des Überlebens und Stabilisierung bzw. Reduktion der Tumorgröße möglich.

Behandlungsmöglichkeiten:

  • Operation: Die Tumoroperation ist - sofern möglich - die erste Maßnahme, um den Krebs größtmöglich zu entfernen und danach zu untersuchen. Im Idealfall, der sehr selten auftritt, kann der Gehirntumor vollständig operativ entfernt werden, ohne Tumorzellen zurückzulassen. Häufig gelingt es jedoch nur, einen Grossteil des Tumors zu entfernen. In manchen Fällen, z.B. bei schlechtem Allgemeinzustand des Patienten oder ungünstiger Tumorlage, kann auch nur die Entnahme einer kleinen Gewebeprobe (Biopsie) zur Diagnosesicherung möglich sein.Einen oberflächlichen, klar abgegrenzten Hirntumor kann Ihr Neurochirurg im Optimalfall vollständig entfernen und somit heilen. Durch modernste Behandlungstechniken wie Neuronavigation und intraoperative Ultraschall- und MRT-Aufnahmen erzielt er dabei äußerst präzise Behandlungsergebnisse. Gesundes Hirngewebe wird dabei bestmöglich geschont.
  • Strahlentherapie: Bei der Bestrahlung "beschießen" Radiologen den Tumor lokal mit hochenergetischen Strahlen. Anders als gesunde Zellen können Tumorzellen die entstandenen Schäden nicht reparieren: Die Krebszellen sterben ab. Die Strahlen sind mit Röntgenstrahlen vergleichbar. Radiologen verabreichen die Strahlen nicht auf einmal, sondern teilen sie in kleine "Portionen" auf. Eine Strahlentherapie als Ersttherapie wird insbesondere dann eingesetzt, wenn der Tumor an einer besonders kritischen Stelle im Gehirn liegt und deswegen nur eine Biopsieentnahme und keine Operation möglich ist. Die Anzahl der Bestrahlungssitzungen und die Bestrahlungsintensität sind abhängig vom Gewebetyp. Während der Strahlentherapie können Nebenwirkungen wie Kopfdruck, Kopfschmerzen, Übelkeit, Haarausfall und ggf. Müdigkeit auftreten. Die meisten Nebenwirkungen können jedoch häufig durch den Einsatz von verschiedenen Medikamenten gemildert werden.
  • Chemotherapie: Bei einer Chemotherapie werden Medikamente eingesetzt, die die Zellteilung verhindern. Da gerade Krebszellen sich besonders rasch teilen, ist die Chemotherapie hier besonders wirksam. Die Arzneien wirken aber auch auf gesunde Zellen. Es gibt daher typische Nebenwirkungen wie Haarausfall, Veränderungen des Blutbildes, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Eine Chemotherapie verläuft in mehreren Zyklen, meist im Abstand von zwei Wochen. Meist werden mehrere Wirkstoffe kombiniert. Es gibt unterschiedliche Chemotherapeutika, die Ärzte bei Hirntumoren anwenden. Eine Chemotherapie alleine, ohne Operation und Strahlentherapie, zeigt bei den meisten Gehirntumoren eine nur geringe Wirkung. Jedoch kann eine Chemotherapie bei kombiniertem Einsatz mit der Strahlentherapie die Wirkung der Strahlentherapie verbessern.
  • Zielgerichtete Therapie: Unter zielgerichteter Therapie versteht man die Vergabe von speziellen Medikamenten, die auf ein bestimmtes Ziel ausgerichtet sind. Wirkstoffe der zielgerichteten Therapie unterbinden verschiedene Prozesse, die für das Wachstum des Tumors wichtig sind: Neben der Zellteilung blockieren sie also zum Beispiel auch die Signalübertragung zwischen Krebszellen. Sie stören die Blutversorgung des Tumors.

Drei verschiedene Therapiemöglichkeiten können alleine oder auch in Kombination zum Einsatz kommen

  • Operation mit anschließender Strahlentherapie mit/ohne Chemotherapie
  • Strahlentherapie als Ersttherapie
  • Chemotherapie

Nachsorge

Für eine Patientin oder einen Patienten mit Hirntumor stehen auch nach Abschluss der Krebstherapie und der medizinischen Rehabilitation weiterhin regelmäßige Untersuchungstermine an. Diese fortlaufende Betreuung wird als Nachsorge oder Verlaufskontrolle bezeichnet. Treten zwischen den Terminen Beschwerden auf, sollte man auf jeden Fall schon früher zum Arzt gehen.

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Ziele der Nachsorgeuntersuchungen und Verlaufskontrollen:

  • Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen helfen dabei, einen Rückfall der Krebserkrankung (Rezidiv) frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
  • Die Untersuchungen dienen auch zur Tumorkontrolle - sowohl bei Betroffenen ohne als auch mit vorhandenem Resttumor: Wächst der Tumor wieder, müssen Betroffene und die behandelnden Ärzte über eine erneute Krebstherapie entscheiden. Das hängt unter anderem davon ab, wie schnell ein Tumor wächst, wie groß er ist und welche Symptome er macht.
  • Beschwerden durch den Hirntumor oder aufgrund der Therapie können frühzeitig erkannt und behandelt werden. Das kann die Lebensqualität einer Patientin oder eines Patienten verbessern und sie bestmöglich erhalten.
  • Betroffene können bei einem Nachsorgetermin auch seelische und soziale Probleme ansprechen. Die behandelnden Ärzte vermitteln bei Bedarf Fachleute für eine psychosoziale und psychoonkologische Unterstützung.

Zunächst fragt die behandelnde Ärztin oder der Arzt nach vorhandenen Beschwerden. Im Anschluss folgt eine körperliche Untersuchung. Dabei prüfen Ärzte unter anderem die Muskelreflexe, die Muskelkraft und die Koordination. Patienten müssen dabei zum Beispiel die Stirn runzeln oder bekommen Licht in ihre Augen geleuchtet. Zur Nachsorge gehören für eine Patientin oder einen Patienten auch regelmäßige Untersuchungen mit der Magnetresonanztomographie (MRT).

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