Millionen Deutsche leiden unter Fersenschmerzen beim Auftreten, die sich als stechender Schmerz in der Ferse äußern können, insbesondere morgens nach dem Aufstehen oder nach längerem Stehen. Die Ursachen dafür sind vielfältig, ebenso wie die Behandlungsmethoden.
Ursachen von Fersenschmerzen
Die Auslöser für Fersenschmerzen können sehr unterschiedlich sein. Bei Wanderern, Joggern oder Marathonläufern sind die Schmerzen oft auf Überlastung zurückzuführen. Auch der berufliche Alltag kann die Füße stark belasten. Kellner, Verkäufer oder Pfleger, die einen Großteil des Tages auf den Beinen sind, leiden häufig unter Stichen in den Fußsohlen beim Auftreten.
Mögliche Ursachen für Fersenschmerzen sind:
- Knöcherner Auswuchs (Fersensporn): Ein Fersensporn ist ein knöcherner Auswuchs am Fersenbein, der durch Überlastung entstehen kann. Es gibt zwei Arten:
- Plantarer Fersensporn: Bildet sich unterhalb der Ferse und geht oft mit einer Entzündung der Sehnenplatte an der Fußsohle (Plantarfasziitis) einher.
- Oberer Fersensporn (Haglund-Ferse): Bildet sich am Ansatz der Achillessehne und kann zu Entzündungen und Schmerzen führen.
- Entzündung der Sehnenplatte an der Fußunterseite (Plantarfasziitis): Die Plantarfaszie ist eine Sehnenplatte, die sich entlang des Fußlängsgewölbes zieht und das Körpergewicht beim Laufen abfedert. Eine Überlastung kann zu Entzündungen und Schmerzen führen.
- Rheumatische Erkrankungen: Gicht und Rheuma sind Erkrankungen, die sich durch Schmerzen in verschiedenen Gelenken bemerkbar machen und auch Fersenschmerzen verursachen können. Bei Gicht lagern sich Harnsäurekristalle in den Gelenken ab, während Rheuma eine Autoimmunerkrankung ist, bei der das Immunsystem eigenes Gewebe angreift.
- Durchblutungsstörungen: Durchblutungsstörungen der Beine können ebenfalls Fersenschmerzen verursachen.
- Achillessehnenprobleme: Überlastung der Achillessehne durch intensiven Laufsport oder Sportarten mit vielen Sprüngen kann zu Schmerzen, Schwellungen und Druckschmerz an der Rückseite der Ferse führen. Eine vorgeschädigte Achillessehne kann sogar reißen.
- Schleimbeutelentzündung: Schleimbeutel wirken wie Stoßdämpfer und können sich durch Überlastung entzünden, was zu Schmerzen und Schwellungen, oft im Bereich der Achillessehne, führt.
- Fußfehlstellungen: Knick-Senkfuß oder Plattfuß können Schmerzen im Fersenbereich begünstigen.
- Ermüdungsbruch: Wiederholte, lang dauernde oder ungewohnte Belastungen des Fußes können zu einem Ermüdungsbruch führen, der Fersen- oder Fußschmerzen verursacht.
- Schwund des Fersenfettpolsters: Das Fettpolster an der Ferse wirkt als Stoßdämpfer und kann mit zunehmendem Alter schrumpfen, was zu Reizungen und Schmerzen am Fersenbein führt.
- Nervenprobleme: Eingeengte Nerven oder die Nervenkrankheit Polyneuropathie können Fersenschmerzen verursachen.
- Belastungsreaktion bei Kindern: Bei Kindern und Jugendlichen im Wachstum können Fersenschmerzen durch Überlastung der Apophyse, einem Vorsprung am Fersenbein, entstehen (Apophysitis calcanei oder Morbus Sever-Haglund).
Zu den Risikofaktoren für Fersenschmerzen gehören neben einer dauerhaften Überbeanspruchung des Fußes auch Übergewicht und ein hohes Lebensalter. Auch Fußdeformitäten wie Plattfuß, Senkfuß und Hohlfuß, unterschiedlich lange Beine oder eine verkürzte Achillessehne können die Entstehung von Fersenschmerzen begünstigen.
Diagnose von Fersenschmerzen
Gelegentliche Beschwerden müssen nicht unbedingt von einem Orthopäden abgeklärt werden. Wenn die Schmerzen jedoch regelmäßig und über einen längeren Zeitraum anhalten, ist ein Arztbesuch sinnvoll. Nehmen die Beschwerden bei Belastung weiter zu oder treten weitere Symptome wie eine Gelenkschwellung auf, ist der Gang zum Facharzt notwendig.
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Der Arzt wird zunächst die Krankengeschichte (Anamnese) erheben und Fragen zu den Fersenschmerzen stellen, z. B. wie lange die Ferse schon schmerzt, wo genau es weh tut und ob weitere Beschwerden vorliegen.
In Verbindung mit der Anamnese können verschiedene Untersuchungen helfen, die Ursache der Fersenschmerzen zu erkennen:
- Körperliche Untersuchung: Der Arzt testet, ob im Fersenbereich Druckschmerzen oder knöcherne Schwellungen vorliegen, was auf einen Fersensporn hindeuten könnte. Außerdem prüft er die Beweglichkeit der Gelenke, die Kraft der Muskulatur und das Gangbild.
- Röntgenuntersuchung: Röntgenbilder können Knochenbrüche, Fersensporn und eine Verschmelzung von Fersen- und Kahnbein sichtbar machen. Auch bei Verdacht auf Morbus Bechterew kann eine Röntgenuntersuchung Gewissheit bringen.
- Kernspintomografie (Magnetresonanztomografie, MRT): Bei Verdacht auf krankhafte Veränderungen der Achillessehne kann eine Kernspintomografie durchgeführt werden. Auch Morbus Bechterew lässt sich damit erkennen.
- Elektromyografie (EMG) und Elektroneurografie (ENG): Bei Verdacht auf ein Tarsaltunnelsyndrom kann die elektrische Aktivität von Muskeln und Nerven gemessen werden.
- Blutuntersuchungen: Um Entzündungen im umliegenden Gewebe der Ferse zu erkennen, werden Blutuntersuchungen im Labor durchgeführt.
Therapie von Fersenschmerzen
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache der Fersenschmerzen. In den meisten Fällen helfen konservative Maßnahmen, die Schmerzen zu lindern:
- Krankengymnastische Dehnübungen: Regelmäßige Dehnübungen der Achillessehne, Wadenmuskulatur und Plantarsehne sind wichtig, um die funktionelle Kette aller Bein- und Wadenmuskeln intakt zu halten und Muskelkontraktionen und Verkürzungen vorzubeugen.
- Abpolsterung des hinteren Fußes mit orthopädischen Einlagen oder Gelkissen: Spezielle orthopädische Einlagen können die Ferse entlasten und den Auftrittsdruck verteilen. Sie sollen den Fuß unterstützen und das Gangbild korrigieren, was die Schmerzen verringern kann. Auch Fersenpolster können hilfreich sein. ViscoSpot bietet z. B. eine optimale Polsterung und wirkt wie ein Stoßdämpfer.
- Schonung: Die Füße sollten so gut wie möglich geschont werden. Enge Schuhe, die die Zehen in eine Fehlhaltung zwingen, und hochhackige Schuhe sollten vermieden werden.
- Schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente: Bei starken Schmerzen können schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen oder Naproxen eingenommen werden. In schwereren Fällen verschreiben Ärzte auch stärkere Schmerzmittel oder Kortikosteroide, die direkt in den betroffenen Bereich gespritzt werden.
- Kortisonspritzen: Kortisonspritzen in die Fußsohle können Entzündungsprozesse hemmen und Schmerzen lindern. Die Behandlung durch Injektionen ist jedoch nicht sehr angenehm und daher für eine dauerhafte Anwendung nicht unbedingt geeignet.
- Kälteanwendungen: Kälte wirkt schmerzhemmend. Fußbäder in verdünntem Apfelessig oder kühlende Wickel können der Entzündung entgegenwirken.
- Gewichtsreduktion: Bei Übergewicht ist eine Gewichtsreduktion empfehlenswert, um die Füße zu schonen und einem Rückfall vorzubeugen.
- Homöopathische Mittel: Ein homöopathisches Mittel, das bei Fersenschmerzen und insbesondere beim Fersensporn Anwendung findet, ist Hekla Lava.
Die therapeutischen Maßnahmen bei Fersenschmerzen können durch spezielle Schuheinlagen sinnvoll ergänzt werden. ViscoSpot bietet z. B. eine optimale Polsterung und wirkt wie ein Stoßdämpfer. Es lindert schnell die Schmerzen und schützt die Gelenke vor Überbelastung. Das Fersenkissen entlastet dabei durch unterschiedlich feste Materialien. Eine besonders weiche Zone in der Mitte nimmt den Druck effektiv von einem Fersensporn und dem umliegenden Gewebe. Um diesen weißen Bereich liegt ringförmig ein blaues Material, welches etwas fester ist und den Sehnenansatz an der Fußsohle entlastet. Entzündungsprozesse und Schmerzen klingen dadurch schneller ab. Am Außenrand ist die Schuheinlage aus einem festen, grauen Werkstoff gearbeitet, welcher den Fuß beim Auftreten leicht führt und ihn sanft beim Abrollen unterstützt. So werden Fehlbelastungen beim Gehen oder beim Laufen vermieden.
ViscoSpot ist anatomisch geformt, hautfreundlich und so gefertigt, dass die verschiedenen Zonen bei alltäglichen Bewegungen und beim Sport nicht spürbar sind.
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Wann ist ein operativer Eingriff notwendig?
Nur selten ist ein operativer Eingriff zur Erleichterung der Symptome notwendig. Da die Belastung der Füße im beruflichen Alltag meist nicht verringert werden kann und eine Gewichtsabnahme eine gewisse Zeit benötigt, kommt es relativ häufig zu wiederkehrenden Fersenschmerzen (Rezidiv).
Wenn das Stechen in der Ferse nicht auszuhalten ist und eine Schonung nicht möglich ist, kann ein operativer Eingriff in Betracht gezogen werden. Dabei wird die Knochenwucherung mit einer Fräse abgetragen. Wie bei jeder Operation können dabei Komplikationen auftreten, beispielsweise Infektionen, Wundheilungsstörungen und schmerzhafte Narben. Daher sollten die Vor- und Nachteile des Eingriffs mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.
Vorbeugung von Fersenschmerzen
Nach einer erfolgreichen Therapie ist es sehr wichtig, einige Dinge zu beachten, damit die Beschwerden nicht wiederkehren. Risikogruppen für ein sogenanntes Rezidiv sind Sportler und Menschen, die im Beruf über einen längeren Zeitraum stehen oder gehen.
Für diese Personengruppen ist es besonders wichtig, die Dehnübungen regelmäßig weiter durchzuführen und auf optimales Schuhwerk zu achten. Guter Sitz, weiches Material und dämpfende Sohlen sind bei körperlicher Belastung zu empfehlen. Auf das Tragen von Schuhen mit hohen Absätzen sollte zudem möglichst verzichtet werden. Vor dem Sporttraining sorgt ein sorgfältiges Aufwärmen der Bänder, Muskeln, Sehnen sowie der Gelenke für einen effizienten Schutz. Sportler profitieren von einem moderaten Training mit ausreichend langen Erholungsphasen zwischen den Übungseinheiten.
Zudem ist Übergewicht oftmals der Grund für eine enorme Beanspruchung der Füße im Alltag. Zeigt die Waage dauerhaft mehr als nur ein paar Kilo zu viel an, dann ist eine Gewichtsreduktion empfehlenswert, um die Füße zu schonen und einem Rückfall vorzubeugen. Fehlstellungen wie zum Beispiel Senk- oder Knickfüße können ebenso die Entwicklung eines Fersensporns oder weiterer Beschwerden begünstigen und sollten unbedingt orthopädisch behandelt werden.
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