Massage bei Demenz: Wirkung und Anwendung der Basalen Stimulation

Die Betreuung von Angehörigen zu Hause ist eine verantwortungsvolle und oft herausfordernde Aufgabe. Neben der allgemeinen Versorgung gehört auch die Förderung des Wohlbefindens des Pflegebedürftigen dazu. Hier setzt die basale Stimulation an, ein Konzept, das darauf abzielt, die Wahrnehmung von Menschen mit schweren körperlichen oder geistigen Einschränkungen zu fördern.

Was ist Basale Stimulation?

Die basale Stimulation ist ein pflegerisches Konzept, das in den 1970er Jahren von Andreas Fröhlich für die Sonderpädagogik entwickelt und später von ihm und Christel Bienstein weiterentwickelt wurde. Seit den 1980er Jahren wird das Konzept auch in der Pflege erwachsener Menschen angewendet. Es handelt sich um eine körperorientierte, individuelle Pflege, die als nonverbale Kommunikationsform bei Menschen mit beeinträchtigter Eigenaktivität und Wahrnehmungsfähigkeit eingesetzt wird. Ziel ist es, durch gezielte Sinnesreize den Bezug zum eigenen Körper und zur Umwelt zu verbessern.

Ziele der Basalen Stimulation

Wie jedes pflegerische Konzept verfolgt auch die basale Stimulation Ziele. Je nach Person und Krankheitsbild sind die Schwerpunkte unterschiedlich zu setzen. Im Vordergrund steht die Steigerung des Wohlbefindens. Nach den Begründern Fröhlich und Bienstein geht es darum, zu erschließen, was die betroffene Person denkt und fühlt und welche Bedürfnisse sie hat - auch, wenn sie sich nicht verbal äußern kann. Mimik, Augenbewegung, Gesichtsausdruck und Unruhe können wichtige Hinweise liefern. Darüber hinaus kann man mit basaler Stimulation auch Menschen im Sterbeprozess begleiten und dabei helfen, die Würde des Sterbenden zu achten.

Anwendungsbereiche

Sinnvoll ist die basale Stimulation besonders für Menschen mit mittelschwerer und schwerer Demenz, die nicht mehr oder nur schwer in der Lage sind, verbal zu kommunizieren und sich zu verständigen. Dem liegt die Annahme zugrunde, dass mit Menschen über die Sinne kommuniziert werden kann, auch wenn eine Verständigung über die Sprache nicht mehr möglich ist.

Menschen mit schweren körperlichen oder geistigen Einschränkungen, wie Schlaganfallpatienten, Demenzkranke, Menschen im Koma oder in der Palliativpflege, profitieren von basaler Stimulation. Auch bei der Begleitung sterbender Menschen im Rahmen der Palliativpflege kann basale Stimulation durch Berührungen, vertraute Klänge oder auch Gerüche das Wohlbefinden steigern und eine Verbindung zur Außenwelt erhalten, Angst nehmen und Sicherheit geben.

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Formen der Basalen Stimulation

Die basale Stimulation nutzt unterschiedliche Zugangswege, um die Wahrnehmung anzuregen. Dazu gehören:

Somatische Stimulation

Bei der somatischen Stimulation (somatisch = körperlich) soll die Haut und der Körper durch Berührungen, Waschungen oder Massagen stimuliert werden. Indem Betroffene die eigenen Körperflächen, Körpergrenzen oder auch die Körperschwere wahrnehmen, fördert diese Form der Stimulation ihre Körperwahrnehmung. Es ist unverzichtbar, dass Sie vor der Anwendung das Einverständnis der betroffenen Person einholen. Fragen Sie freundlich, ob die Person mit der Berührung einverstanden ist, da dies nicht nur ein Zeichen von Respekt ist, sondern auch die Kommunikation und das Vertrauen stärkt.

Nutzen Sie einen Igelball, um die Hände und Arme des Betroffenen sanft zu massieren. Achten Sie darauf, wie der Betroffene reagiert, und passen Sie den Druck entsprechend an. Ihre Tochter streicht ihr sanft mit einem warmen Waschlappen über die Arme, um ihre Körperwahrnehmung zu fördern. Außerdem legt sie eine sanft vibrierende Matte unter die Beine ihrer Mutter, um sie Schwingungen spüren zu lassen.

Manuelle Massagen sind Techniken, die als Reiben, Streichen oder Drücken an verschiedenen Körperteilen wie Händen, Füßen oder Rücken angewendet werden. Die betroffenen Regionen werden dabei direkt mit der Hand massiert. Massagen sollen bei Menschen mit Demenz Entspannung herbeiführen oder auch Beschwerden lindern. Sie wirken auf die Haut und je nach Ort und Druck ebenso auf das Gefäß-, Muskel- und Nervensystem. Manuelle Massagen können nahezu für jede Person geeignet sein. Sie können die Muskulatur lockern, zur Schmerzlinderung und zum Stressabbau beitragen oder den Stoffwechsel sowie bestimmte Organe und das Nervensystem positiv beeinflussen. Die Ergebnisse der systematischen Übersichtsarbeit (englisch: Systematic Review) zeigen eine positive Wirkung manueller Massage auf verhaltensbezogene und depressive Symptome von Menschen mit Demenz.

Vestibuläre Stimulation

Die vestibuläre Stimulation soll den Gleichgewichtssinn aktivieren. Hierzu können Sie Positionierungen, wie die körperumgrenzende Positionierung, einsetzen. Besonders geeignet ist dafür ein Schaukelstuhl, der Gleichgewichtssinn kann aber auch beispielsweise durch das Wiegen des Körpers im Bett aktiviert werden.

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Vibratorische Stimulation

Schwingungen, die durch Vibrationen oder durch sanftes Klopfen erzeugt werden, stimulieren tiefer liegende Körperebenen, wie das Skelett. Für die vibratorische Stimulation können Sie vibrierende Matten oder Geräte einsetzen. Klangschalen sind eine weitere Möglichkeit, sanfte Vibrationen durch Klang zu erzeugen, die beruhigend und entspannend wirken können. Eine vibratorische Stimulation kann z.B. über eine elektrische Zahnbürste erfolgen, die der betroffenen Person in die Hand gegeben wird.

Orale und gustatorische Stimulation

Diese Stimulation konzentriert sich auf den Mundraum und den Geschmackssinn. Sie können Ihrem pflegebedürftigen Angehörigen zum Beispiel Lebensmittel mit unterschiedlichen Texturen, wie weiche oder knusprige Lebensmittel, anbieten. Auch vertraute Speisen aus der Kindheit oder Lieblingsgetränke können positive Assoziationen wecken. Trotz Schluckstörungen oder einer bestehenden Magensonde kann - in Rücksprache mit dem behandelnden Arzt - eine gustatorische Stimulation erfolgen.

Olfaktorische Stimulation

In der olfaktorischen Stimulation wird der Geruchssinn aktiviert, um Erinnerungen und emotionale Reaktionen zu wecken. Lassen Sie den Betroffenen nacheinander an den Schälchen riechen und beobachten Sie, welche Düfte positive Reaktionen hervorrufen. Der Geruchssinn wird gut über den Geruch von ätherischen Ölen in einer Duftlampe oder die Lieblingsblumen erreicht.

Auditive Stimulation

Auditive Stimulation nutzt Geräusche und Musik, um den Hörsinn anzuregen und Erinnerungen sowie Emotionen zu wecken. So können Sie vertraute Geräusche vorspielen, wie das Rauschen des Meeres, Vogelgezwitscher oder Alltagsgeräusche wie das Klappern von Geschirr, die der Betroffene früher häufig gehört hat. Begleiten Sie die Geräusche mit einer ruhigen Erklärung oder einer kleinen Geschichte, die an diese Geräusche anknüpft. Auch hier sollte man sich informieren oder wissen, welche Beschallung der oder dem Kranken gut tut. Es könnten bei falschen Klängen Ängste aufkommen. Wellnessmusik, eventuell mit Vogelstimmen, ist hier eine gute Möglichkeit.

Visuelle Stimulation

Ein weiterer Sinn, der mit der basalen Stimulation angesprochen werden kann, ist der Sehsinn. Das gelingt mit der sogenannten visuellen Stimulation. Ein konkretes Beispiel wäre, Familienfotos oder Bilder aus früheren Zeiten zu zeigen, die vertraut sind und Erinnerungen wecken können. Auch farbige Lampen, Mobiles oder sich bewegende Lichter können helfen, die visuelle Wahrnehmung zu stimulieren. Für Personen mit eingeschränktem Sehvermögen können starke Farben oder kontrastreiche Bilder hilfreich sein. Sie können auch wechselnde Dekorationen oder Bilder im Pflegeumfeld anbringen, um Abwechslung und visuelle Reize zu schaffen. Auf der visuellen Ebene helfen z.B.

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Taktile/Haptische Stimulation

Die Taktile/Haptische Stimulation spricht den Tastsinn an. Dafür können Sie Gegenstände mit verschiedenen Texturen nutzen, wie zum Beispiel Massagebälle oder weiche Decken und Kissen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die betroffene Person dabei zu unterstützen, das eigene Gesicht oder die eigenen Arme zu ertasten - so kann der Körper bewusst wahrgenommen werden. Den oder die Betreffende den eigenen Körper spüren lassen zum Beispiel durch Streicheln oder auch mit einer Feder. Das Anfassen eines Fells, von Dingen aus der Natur, das Berühren von Wasser oder einen Lufthauch spüren lassen.

Praktische Anwendung der Basalen Stimulation

Um die basale Stimulation bestmöglich an die individuellen Bedürfnisse der betroffenen Person anzupassen, sollten persönliche Vorlieben und Erfahrungen berücksichtigt werden. Überlegen Sie: Welche Gerüche oder Geräusche wurden früher besonders geschätzt? Welche Gewohnheiten haben Freude bereitet?

Vor der Anwendung der basalen Stimulation sollten Sie die Stimulationsform auf die jeweilige Biografie des beinträchtigten Menschen abstimmen. Er hat besonders gern Gulasch mit Klößen gegessen? Dann gehen Sie über die orale, gustatorische Stimulation. Sie war eine Liebhaberin von klassischer Musik? Dann ist die auditive Stimulation am besten geeignet. Die somatische Stimulation ist für die meisten Menschen geeignet.

Setzen Sie basale Stimulation in der Pflege eines an Demenz erkrankten Person ein, sollten Sie auch darauf achten, auf die individuellen Vorlieben und Reaktionen der betroffenen Person einzugehen, um Überforderung zu vermeiden. Vermitteln Sie dem an Demenz erkrankten Menschen ein Gefühl von Geborgenheit. Achten Sie auf Blickkontakt, auf die Körpersprache, auf eine freundliche Mimik und auf einen freundlichen, warmen Klang in der Stimme. Voraussetzung ist, dass Sie die individuelle Situation des Betroffenen berücksichtigen und auf seine Fähigkeiten sowie Bedürfnisse eingehen.

Herr Schmidt, 78 Jahre, lebt mit fortgeschrittener Demenz und zeigt häufig Unruhe, besonders in unbekannten Umgebungen. Seine Frau nutzt nun basale Stimulation, um ihn zu unterstützen. Dazu summt sie leise eine Melodie, die er aus seiner Jugend kennt. Beobachten Sie, was dem Betroffenen gefällt und welche Reaktionen angenehm sind.

Sie können auch Erinnerungen durch sanftes Streicheln wecken, indem Sie ein Lieblingskleidungsstück, das der Betroffene früher oft getragen hat, nehmen. Streichen Sie damit sanft über seine Hände oder Arme, während Sie in einem ruhigen Ton über eine vertraute Situation oder einen schönen Moment sprechen, der mit diesem Gegenstand in Verbindung steht.

Die basale Stimulation wird im Optimalfall über einfache Techniken in den Alltag integriert.

Schulung und Weiterbildung

Im besten Fall lassen Sie sich schulen, um die Methoden richtig anzuwenden. Es gibt für Basale Stimulation Kurse, in denen neben Grundlagen auch Ideen vermittelt werden, wie Sie basale Stimulation in der Praxis anwenden können. Solche Kurse kosten etwa zwischen 50 und 400 Euro. Wenn Sie an einem Kurs für professionelle Pflegekräfte teilnehmen wollten, beispielsweise in einem Kurs zur Basalen Stimulation nach Andreas Fröhlich, dem Begründer der basalen Stimulation, müssen Sie im Vorfeld fragen, ob der jeweilige Kurs auch für Angehörige geöffnet ist. Der Internationale Förderverein Basale Stimulation e.V. bietet hier Informationen. Unter Umständen können Sie auch im Rahmen eines Pflegekurses nach § 45 SGB XI in basaler Stimulation geschult werden, beispielsweise in einem speziellen Pflegekurs zum Thema Demenz. Eine ausgebildete Pflegekraft schaut sich dann Ihre Pflegesituation an und berät Sie vor Ort.

Weitere nicht-medikamentöse Behandlungsansätze bei Demenz

Die nicht-medikamentöse Behandlung von Demenz umfasst eine Vielzahl von Therapien, die das Wohlbefinden der Erkrankten stärken und ihre Selbstständigkeit so lange wie möglich erhalten sollen. Im Mittelpunkt steht, den Erkrankten die Teilhabe am Alltag und am sozialen Leben zu ermöglichen. Gleichzeitig können diese Ansätze dazu beitragen, herausfordernde Verhaltensweisen zu mildern und für mehr Ausgeglichenheit zu sorgen. Die Therapien lassen sich einzeln oder kombiniert anwenden.

  • Gedächtnistraining: Aktivitäten zur Förderung von Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Kommunikation, z.B. Rechenaufgaben, Wortspiele, Puzzles, Bilder erkennen, Zahlenreihen vervollständigen, auch als Gruppenaktivität. Ziele sind die Erhaltung von kognitiven Fähigkeiten, Kommunikation und Lebensqualität.
  • Bewegungstherapie: Bewegungsangebote zuhause oder in der Physiotherapie: Spaziergänge, Gehübungen, Gymnastik, Kräftigungs- und Konditionstraining. Angebote für Aktivitäten (auch mit anderen Erkrankten): Gespräche, Kochen, Singen, Musizieren und Tanzen. Ziele sind die Erhaltung Lebensqualität und Selbstständigkeit, Vermeidung von Apathie und Depression.
  • Biographiearbeit: Durch die Biographiearbeit werden bei den Betroffenen gezielt Erinnerungen und Erfahrungen geweckt, beispielsweise durch Fotos, Geschichten, Musik oder Gerüche. Wissen aus der Biographie der erkrankten Person hilft auch Angehörigen im Alltag auf das Verhalten der Person besser zu reagieren. Ziel ist die geistige Anregung und die Verbesserung der Stimmung der oder des Erkrankten.
  • Ergotherapie: In der Ergotherapie werden durch funktionelle, spielerische, handwerkliche und gestalterische Aktivitäten die Alltagskompetenzen gestärkt und möglichst lange erhalten. Dadurch wird die Stimmung der Betroffenen verbessert.
  • Kognitive Stimulation: Durch kognitive Stimulation können bei Erkrankten im frühen bis mittleren Stadium die Wahrnehmung, das Lernen und das Gedächtnis verbessert werden. Dies können zum Beispiel einfache Wort-, Zahlen- oder Ratespiele sein. Aber auch die gezielte Aktivierung des Langzeitgedächtnisses durch Gespräche über Themen von früher oder über persönliche Gegenstände fördert die Kognition. Gedächtnistrainings, bei denen Gelerntes nur wiederholt wird, sind nicht hilfreich.
  • Musiktherapie: Musiktherapie kann in allen Krankheitsstadien eine förderliche Wirkung haben. Musik zu machen oder zu hören weckt positive Erinnerungen und Gefühle. Das gilt besonders für das Musizieren oder Musik hören in der Gruppe.
  • Tanztherapie: Auch die Tanztherapie kann in allen Krankheitsstadien eine förderliche Wirkung haben. Tanzen ist Bewegung und wirkt befreiend. Dadurch werden positive Gefühle geweckt.
  • Mal- und Kunsttherapie: Die Mal- und Kunsttherapie kann auch Verbesserungen des Wohlbefindens liefern.
  • Snoezelen: Beim Snoezelen werden die Sinne der Erkrankten angesprochen. Bekannte Klänge, Düfte und Geschmäcke wirken anregend, wodurch auch das Wohlbefinden verbessert werden kann.
  • Lichttherapie: Es gibt erste Hinweise darauf, dass die Lichttherapie die Schlafqualität der Betroffenen verbessern kann.
  • Tiergestützte Therapie: Studien zeigen, dass die Anwesenheit von Tieren eine beruhigende Wirkung auf Menschen mit Demenz haben kann. Die non-verbale Kommunikation kann hilfreich sein, vorallem dann, wenn eine verbale Kommunikation nicht mehr möglich ist.
  • Realitätsorientierungstraining (ROT): Bei dieser Therapieform werden den Erkrankten aktiv Informationen zu Zeit und Ort angeboten, beispielsweise durch große Uhren und Kalender oder eine einfache Raumbeschilderung.
  • Verhaltenstherapie: Die Verhaltenstherapie ist ein psychotherapeutisches Verfahren für Menschen mit leichter kognitiver Störung (MCI) und Demenz im Frühstadium. Sie wird eingesetzt zur Bewältigung von Depressionen.
  • Gartentherapie: Gartentherapie als soziale Intervention: Durchführungsbedingungen und Wirkungsanalyse von gartentherapeutischen Maßnahmen bei demenziell erkrankten Bewohnerinnen in Altenpflegeheimen.

Seniorenmassage als Möglichkeit der Vitalitätsförderung

Massagen für Senioren sind eine beliebte Möglichkeit, sich auch im Alter seine Vitalität zu bewahren. Schließlich können sie dazu beitragen, den Bewegungsapparat mobil zu halten, zu kräftigen und vor Instabilität zu schützen. Außerdem wirken sich die einfühlsamen Behandlungen positiv auf den Gemütszustand des Patienten aus und bieten dadurch eine ganzheitliche Form der Entspannung, die gezielt auf ältere Menschen abgestimmt wurde.

Unser Körper muss tagtäglich wechselnden Belastungen standhalten. In dem Zusammenhang fördern jedoch nicht nur äußere Faktoren wie Stress, schlechte Ernährung oder Bewegungsmangel eine eingeschränkte Mobilität, auch Erbkrankheiten und das zunehmende Alter lassen den Organismus anfälliger werden. Hinzu kommt, dass die Betroffenen aufgrund dessen zu Fehlhaltungen neigen. Obendrein bewegen sich ältere Menschen nicht mehr so viel wie junge Leute, ihr Immunsystem wird schwächer und die Gefahr für ernste Erkrankungen wie Schlaganfall, Herzinfarkt, Rheuma, Diabetes oder Arthrose nimmt zu. Nicht zuletzt findet ebenfalls auf emotionaler Ebene eine Veränderung statt, die den gesamten Organismus betrifft.

So sind Senioren häufig empfindsamer, fühlen sich einsam oder unzufrieden mit ihrer Situation. Eine Massage, die genau auf die Bedürfnisse jener Klientel ausgerichtet ist, nutzt all diese Punkte, um den Patienten eine umfassende Verbesserung des allgemeinen Wohlgefühls zu verschaffen. Die Behandlungen sind dafür besonders vielschichtig und zielen sowohl auf das innere als auch auf das äußere Befinden ab. Der Fokus liegt demnach auf einer verbesserten Lebensqualität in jeglicher Hinsicht, weswegen die Techniken präventiv oder Therapie begleitend zum Einsatz kommen können. Daraufhin zeigen sie mehrere positive Eigenschaften.

Im Alter benötigt der Körper eine andere Behandlung, weil sich seine Zusammensetzung ändert. Aus diesem Grund therapieren Massagen für Senioren eine Vielzahl an Symptomen auf besonders zurückhaltende Weise. Was auf den ersten Blick wie eine gewöhnliche Praktik erscheint, verbindet folglich eine psychische und physische Optimierung der Vitalität. Die Massage im Alter dient zudem als Sturzprofilaxe, da der gesamte Bewegungsapparat gekräftigt wird. Darauffolgend verringert sich die Fragilität, die Knochen bleiben widerstandsfähig und die Muskulatur baut sich nicht so schnell ab.

Die Berührungen und der enge Kontakt mit dem Therapeuten bewirken eine Freisetzung neuer Glückshormone, steigern die Stimmung des Senioren und geben ihm ein Gefühl von Geborgenheit. Dies erklärt, warum die Praktiken unter den Wellnessmassagen fest etabliert sind und auf große Zustimmung treffen. Um allerdings ihr komplettes Potenzial entfalten zu können, müssen die Techniken hohen Anforderungen gerecht werden. Eine Massage für Senioren ist zwar in ihrem Aufbau ähnlich wie die klassischen Praktiken, betrachtet man sie allerdings genauer, stellt man fest, dass sie sich deutlich von jenen abgrenzt. Eines der entscheidendsten Merkmale liefert der angewandte Druck, denn während eine traditionelle Technik durchaus mit kraftvollen Bewegungen stattfinden kann, darf die Behandlung bei älteren Patienten nur sanft vollzogen werden. Schonende, einfühlsame Verfahren sind hier richtungsweisend. Erfolgt die Massage dementsprechend zu kraftvoll, bilden sich womöglich blaue Flecken, bedingt durch die dünnere Hautbeschaffenheit, und der Patient nimmt die ganze Therapie als unangenehm wahr. Zugleich sind Muskeln und Gelenke instabiler, was der ausführende Masseur berücksichtigen muss. Erst der respektvolle Umgang mit dem Patienten und dessen empfindsamen Körper verhilft der Massage zu ihrer Effizienz. In Verbindung damit werden die Techniken bei der Anwendung langsamer praktiziert als bei den gängigen Vorgehensweisen. Andernfalls könnte der Patient die Behandlung als zu hektisch betrachten. Ein älterer Mensch kann die Reize, die bei einer Massage auf ihn zukommen, weniger schnell verarbeiten als eine junge Person und braucht demzufolge eine gewisse Zeit, um sich auf die Anwendung einzustimmen, einzelne Praktiken in sich aufzunehmen sowie sich zu entspannen.

In Ergänzung dazu gibt es Unterschiede bezüglich der Dauer von Seniorenmassagen. Sie fallen in der Regel kürzer aus als die Standard-Verfahren, denn der Organismus hat eine geringere Belastungsgrenze. Nicht selten liegen bei einem Senioren auch schon Erkrankungen vor, die ebenso in die Behandlung integriert werden müssen. Würde ein Fachpraktiker diese Besonderheiten nicht bedenken, könnte es daher zu negativen Symptomen kommen oder die allgemeine körperliche sowie mentale Verfassung würde sich verschlechtern.

Um eine Massage auch im Alter als Wellnessmoment genießen zu können, sollte die Behandlung immer von einem Experten absolviert werden. Er kennt die wesentlichen Kriterien jener Methode, weiß, welche Alleinstellungsmerkmale die Massagen besitzen und kann jede Anwendung individuell auf den Patienten abstimmen. Bei der Behandlung von älteren Personen sind andere Stärken von einem Therapeuten gefragt, denn nicht alle Patienten jener Klientel erweisen sich als motiviert und leisten Mithilfe.

Handelt es sich beispielsweise um Senioren, die unter Demenz leiden, sind sie schwieriger zu therapieren. Sie verstehen oft nicht, was die Praktik bringen sollen, haben Berührungsängste oder fühlen sich überfordert mit der Situation. Dann wären Verständnis und Empathie gefragt. Nicht zuletzt muss sich der Profi mit den Krankheitsbildern auskennen und wissen, welche Symptome dazugehören oder womit er konfrontiert werden würde. Die lückenlose Ausbildung mit dazugehörigem Zertifikat muss deswegen vorhanden sein. Gleichermaßen wäre es sinnvoll, bereits Erfahrungen im Umgang mit älteren Menschen zu haben und ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein an den Tag zu legen.

Ferner ist ein angenehmes Ambiente ausschlaggebend. Ein kühl-wirkendes Umfeld mit Hektik, karger Einrichtung und schlechter Ausstattung erzeugt Abneigung, die einer intensiven Entspannung im Weg steht. Stattdessen sollte der Patient in einem gemütlichen Raum empfangen werden, in welchem leise Hintergrundmusik zu hören ist und der Betreffende die Massage mit allen Sinnen wahrnehmen darf. Daraus resultiert Ruhe, die positive Grundeinstellung wird unterstützt und der Patient hat eine ideale Basis für die kommende Behandlung. Speziell Senioren müssen sich in der Atmosphäre willkommen fühlen, um Vertrauen zu fassen und entspannt an die Massage heranzutreten.

Hier sollte ebenfalls hochwertiges Equipment vorhanden sein, darunter exzellente Massageöle für empfindliche Haut oder eine bequeme Massageliege. Gemeinsam mit einer optimalen Raumtemperatur entsteht so das richtige Fundament für die gewinnbringende Seniorenmassage. Eine Massage für Senioren kann entweder als Teilbehandlung oder Ganzkörper-Variante angewandt werden. Dies richtet sich nach dem Befinden und den Bedürfnissen des Patienten. Zunächst führt eine examinierte Fachkraft eine Anamnese durch, denn somit lassen sich potenzielle Erkrankungen feststellen, der Therapeut kann sich ein besseres Bild über den Gesundheitszustand der älteren Person machen und sämtliche Fakten in die Massage einfügen. Im Normalfall dauert die Anwendung dann zwischen 30 und 60 Minuten je nach Behandlungsumfang und Patient. Jener kann entweder auf einer Massageliege verweilen oder auf einem Massagestuhl Platz nehmen. Vorrangig werden bei Massagen für Senioren daraufhin behutsame Techniken mit geringem Druck eingesetzt. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Gleichmäßigkeit der absolvierten Praktik, weil sie für ältere Menschen wichtig ist. Einige der effektivsten Griffe sind Streichungen und Knetungen, die rhythmisch sowie vorsichtig zum Einsatz kommen. Körperregionen, in denen Blockaden lokalisiert werden, erfahren dabei eine ausdauerndere Behandlung als gesunde Partien. Selbstverständlich geschieht bei einer solchen Massage häufig ein Großteil der Kommunikation über die Gestik und Mimik, vor allem wenn ein Patient nicht mehr in der Lage ist, sich zu artikulieren. Der Fachpraktiker steht in ständigem Austausch mit dem Patienten, denn dadurch können Intensität und Technik unmittelbar angepasst werden. Am Ende folgt noch eine Ruhephase, in welcher sich die Person von der Massage erholen darf.

Die Zielgruppe ist natürlich breit gefächert, da „Senioren“ ein dehnbarer Begriff für Menschen im reiferen Alter ist. Grundsätzlich soll die Behandlung Personen ab 60 Jahre ansprechen, wobei dies agile, gesunde Klienten, ältere Leute mit leichten körperlichen Beschwerden oder pflegebedürftige Senioren sein können. Bedingt durch den Facettenreichtum der Praktik ließe sie sich beliebig abwandeln. Demnach käme die Anwendung als Prävention, Rehabilitation oder zur Stabilisierung des aktuellen Gesundheitszustands infrage. Für die maximale Effektivität wären regelmäßige Behandlungen vorteilhaft, jedoch könnte die Anzahl der Massagen bei Besserung verringert werden.

Meistens bietet es sich ebenfalls an, die Wirksamkeit des Verfahrens mittels ausgewogener Ernährung, einer abwechslungsreichen Tagesgestaltung und einem stabilen sozialen Umfeld abzurunden. Das hilft den Patienten, sich mental zu festigen, Lebensfreude zu bewahren und den Körper von innen heraus zu stärken. All jene Elemente erhöhen den Erfolg einer Massage und sorgen für einen lang anhaltenden Effekt. Übrigens ist das Alter oder die körperliche Belastbarkeit nicht bedeutend für die Anwendung. Solange keine Infektionen vorliegen, kann jeder Mensch in reiferem Alter von einer entsprechenden Behandlung profitieren.

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