Die Magnetresonanztomographie (MRT) des Kopfes spielt eine zentrale Rolle bei der Diagnose von Durchblutungsstörungen im Gehirn. Sie ermöglicht hochauflösende Bilder und präzise Diagnosen von akuten und chronischen Erkrankungen ohne Strahlenbelastung. Die Untersuchung kann helfen, krankhafte Veränderungen oder Verletzungen im Kopf- und Halsbereich festzustellen. Hierzu zählen beispielsweise Hirntumoren, Hirnblutungen und krankhafte Veränderungen der Hirngefäße.
Entwicklung der MRT-Technologie
Bereits früh in der Entwicklung der MRT-Technologie gelang es, das Gehirn in bisher nie gekannter Genauigkeit darzustellen, wodurch die zuvor etablierte Computertomographie (CT) nochmals entscheidend übertroffen wurde. Die MRT hat die Bildgebung des Gehirns perfektioniert und ermöglicht detaillierte Einblicke in den Kopf des Menschen.
Vorteile der Kopf-MRT
Eine Kopf-MRT ist zurzeit das allgemein beste Verfahren, um das menschliche Gehirn darzustellen und pathologische Befunde zu erkennen. Durch die detailreiche Bildgebung können Durchblutungsstörungen (Ischämie, Infarkt, Schlaganfall) oder Blutungen schon im Frühstadium erkannt werden. Mit den verschiedenen Sequenzen einer MRT ist es auch möglich, Entzündungen, Fehlbildungen oder Tumore sowie viele weitere krankhafte Veränderungen des Gehirns zu diagnostizieren. Die verschiedenen Sequenzen einer MRT des Kopfes ermöglichen in der Zusammenschau die exakte Beurteilung des Gehirns (Neurocranium) hinsichtlich fast aller Pathologien.
Erkennung von Durchblutungsstörungen
Durchblutungsstörungen des Gehirns können mit der MRT bereits wenige Minuten nach dem Ereignis in diffusionsgewichteten Sequenzen sichtbar gemacht werden. Insbesondere bei der Schlaganfalldiagnostik kommen spezielle MRT-Untersuchungsmethoden zum Einsatz: die Diffusions-MRT und die Perfusions-MRT. Während bei der Perfusions-MRT direkt die Blutversorgung der einzelnen Hirnareale dargestellt wird, ermittelt der Arzt bei der Diffusions-MRT die Einwanderung (Diffusion) von Wasserstoffmolekülen. In Bereichen, die von einem Schlaganfall betroffen sind, gelangen die Wasserstoffmoleküle nur schlecht und erscheinen in der Bildgebung deshalb heller als gesundes Hirngewebe.
Weitere Anwendungsbereiche
Die MRT-Technik ist besonders wertvoll, um detaillierte Bilder von Hirnstrukturen und Gefäßen im Kopfbereich zu erhalten. Sie wird häufig eingesetzt, um Hirnblutungen und Anomalien in den Blutgefäßen zu diagnostizieren. Diese hochauflösenden Bilder ermöglichen es Medizinern, selbst kleinste Veränderungen in den Gefäßen zu erkennen, die auf kritische Zustände wie Aneurysmen oder Gefäßverengungen hinweisen können.
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Ein weiterer wichtiger Aspekt der Schädel-MRT ist die Abklärung und Beurteilung der Nasennebenhöhlen und Hirnkammern. Diese Untersuchung ist besonders relevant, wenn die Fragestellung auf Entzündungen, Infektionen oder andere Anomalien in diesen Bereichen abzielt. Die MRT ermöglicht eine klare und präzise Darstellung der Nasennebenhöhlen und kann somit entscheidend zur Diagnose von Sinusitis oder anderen nasalen Problemen beitragen.
Wann ist eine MRT sinnvoll?
Schwindel, Kopfschmerzen und Druckgefühle im Kopf sind weit verbreitete Beschwerden. Eine ernsthafte Erkrankung ist jedoch selten der Grund dafür. Viel öfter sind es Stress und muskulöse Verspannungen, welche diese Symptome auslösen. Bei ungewöhnlich starken oder anhaltenden Beschwerden ist es aber wichtig, eine MRT durchzuführen, da auch Tumore oder Entzündungen die Ursache sein können. Diese früh zu entdecken, ist entscheidend.
Auch wenn der Verdacht auf eine Entzündung des Gehirns (Multiple Sklerose, Encephalitis) besteht, hilft die Kopf-MRT bei der exakten Diagnose und der Auswahl der folgenden Therapie. Bei Verdacht auf Entzündungen der Gehirns (Encephalitis, Multiple Sklerose) ist die MRT zur genauen Einordnung und anschließenden Therapie notwendig.
Im Falle einer Schwindelsymptomatik kann die MRT kleinste Tumore oder Entzündungen am Gleichgewichts- und Hörnerv erkennen. Auch bei einem Hörverlust (Hörsturz) ist die MRT zum Ausschluss von krankhaften Prozessen am Gehörnerv oder im Gehirn notwendig.
Spezielle Untersuchungen der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) oder der Orbitae (Augenhöhlen) erfolgen ebenfalls mittels der Kopf-MRT. Die Abbildung der Gefäße im Kopf- und Halsbereich kann ebenfalls durch die MRT-Technologie erfolgen.
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Die MRT des Kopfes ist damit sowohl in der Neurologie, der HNO als auch der Kieferorthopädie und Notfallmedizin ein wichtiges Instrument für die Diagnostik. Bei bestimmten Fragestellungen bieten wir eine spezialisierte MRT-Untersuchung an. Das ermöglicht einen noch genaueren Blick auf den jeweiligen Bereich und potenziell krankhafte Veränderungen. Dazu zählen etwa eine MRT des Innenohrs, des Kiefers oder der Nasennebenhöhlen.
Indikationen für eine Kopf-MRT
Eine MRT-Untersuchung des Kopfes kann beispielsweise erforderlich werden, um nach Ursachen bei Kopfschmerz oder bei Schwindel zu suchen oder auch um bestimmte Verdachtsdiagnosen auszuschließen. Auch zur Diagnostik von tumorösen, zystischen oder entzündlichen Zahn-, Mund- und Kiefererkrankungen kommt eine MRT des Kopfes häufig zum Einsatz.
Eine MRT des Schädels ist unter anderem bei Verdacht auf eine der folgenden Erkrankungen angezeigt:
- Schlaganfall
- Hirntumore
- Hirn- oder Hirnhautentzündung (Meningitis)
- Hirnblutungen
- Gefäßveränderungen (Verengungen, Aussackungen)
- Demenzerkrankungen
- Parkinsonerkrankung
Ablauf einer Kopf-MRT-Untersuchung
Bei der MRT-Untersuchung im Kopfbereich werden Schnittbilder vom knöchernen Schädel, den Gefäßen und dem Gehirn erstellt. In der Regel dauert eine Kopf-MRT ca. 15 bis 30 Minuten.
Vorbereitung
Vor der Untersuchung legen Sie bitte metallische Gegensätze wie Schmuck, Uhren, Haarnadeln, Piercings etc. ab. Diese könnten das Magnetfeld beeinflussen und die Bildqualität beeinträchtigen. Falls ein Kontrastmittel notwendig ist, besprechen wir dies vorab mit Ihnen und prüfen mögliche Unverträglichkeiten. Bei einer MRT-Untersuchung des Kopfes müssen Sie nicht nüchtern sein und dürfen davor normal essen. Falls Sie an Platzangst leiden, teilen Sie dies dem Arzt mit. Da bei der Magnetresonanztomographie Bilder von Geweben und Organen mithilfe starker Magnetfelder erstellt werden, ist es wichtig, kein Metall während der Untersuchung zu tragen. Die Bildqualität könnte dadurch negativ beeinflusst werden. Das bedeutet, dass Sie jeglichen Schmuck, Uhren, Piercings, Haarspangen etc. vor der Untersuchung in der Umkleidekabine ablegen müssen. Außerdem sollten Sie kein Make-up tragen, da dies oft metallische Bestandteile enthält. Bei Ihrer Kleidung sollten Sie darauf achten, dass keine Reißverschlüsse, Nieten oder andere Metallteile angebracht sind. Wir empfehlen bequeme und warme Kleidung, wie beispielsweise Jogginghose und Pullover.
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Durchführung
Sie legen sich bequem auf die Untersuchungsliege, die wir langsam in die Röhre des MRT-Geräts fahren. Um Bewegungen zu vermeiden, fixieren wir Ihren Kopf mit einem speziellen Polster. Dies ist wichtig, da schon kleinste Bewegungen die Bildqualität und so die Untersuchungsergebnisse beeinträchtigen können. Der Tomograph scannt nun Ihren Kopf und erstellt die hochauflösenden Bilder. Die Untersuchung dauert in der Regel 20 bis 30 Minuten. Manche Patienten sind im MRT anfällig für Platzangst, denn der Kopf muss mit Kissen in einem speziellen Gestell fixiert werden. Dies stellt sicher, dass der Patient wirklich absolut still liegt und die Aufnahmen gelingen. In unserer Praxis sind wir auf Angstpatienten jedoch sehr gut vorbereitet. So hat unser MRT-Gerät einen besonders großen Röhrendurchmesser von 71 cm. Kopfhörer mit Musik lenken außerdem von den lauten Klopfgeräuschen während der Untersuchung ab, und schließlich verfügt unser MRT über ein einzigartiges „MR-Kino“ mit Kurzfilmen, die das Gesichtsfeld des Patienten ausfüllen und für Ablenkung und Entspannung sorgen. Auf Wunsch können Patienten vor der Untersuchung auch ein Beruhigungsmittel erhalten.
Nach der Untersuchung
Ist die MRT abgeschlossen, können Sie sofort Ihren gewohnten Alltag wieder aufnehmen. Sollte ein Kontrastmittel verwendet worden sein, wird dies in der Regel schnell vom Körper ausgeschieden. Die Bilder werten wir nun sorgfältig aus.
Kontrastmittel
Für bestimmte Fragestellungen ist bei einer Kopf-MRT (insbesondere in Verbindung mit einer Darstellung der Halsgefäße) die Gabe eines Kontrastmittels erforderlich. Bei einer Kopf-MRT mit Gefäßdarstellung (MR-Angiographie) lassen sich die hirnversorgenden Arterien abbilden und beurteilen - sowohl die Gefäße im Kopf als auch die Halsgefäße. Mit einem Kontrastmittel können manche Gefäße und Gewebe noch besser sichtbar gemacht werden. Ist bei einer MRT am Kopf ein Kontrastmittel erforderlich? Das hängt von der Art der Untersuchung ab. Ist eine Kontrastmittelgabe erforderlich, wird dieses während der Untersuchung über die Armvene injiziert. Das Kontrastmittel wird vom Körper selbst über die Nieren ausgeschieden.
MR-Angiographie
Bei einer Kopf-MRT mit Gefäßdarstellung (MR-Angiographie) lassen sich die hirnversorgenden Arterien abbilden und beurteilen - sowohl die Gefäße im Kopf als auch die Halsgefäße. Neben der Beurteilung der Hirnstrukturen, der knöchernen Anteile und Weichteile untersuchen wir bei der MR-Angiographie die Gefäße auf Einengungen (Stenosen) durch Plaques bzw. Verkalkungen und Aneurysmen (Aussackung der Gefäßwand, insbesondere der Schädelbasisarterien).
MR-Angiographie der intrakraniellen Arterien: Hierbei handelt es sich um eine ca. 6 Minuten kurze, strahlungsfreie Untersuchung ohne Kontrastmittelgabe. Stenosen, Aneurysmen und Gefäßmissbildungen werden dabei gut erkannt und dargestellt.
MRT versus CT
Die Magnetresonanztomographie (MRT) und die Computertomographie (CT) sind beides bildgebende Verfahren, die zur Diagnose von Erkrankungen eingesetzt werden. Während die CT Röntgenstrahlen verwendet, arbeitet die MRT mit Magnetfeldern und Radiowellen. Die MRT bietet eine höhere Detailgenauigkeit bei der Darstellung von Weichteilgeweben wie dem Gehirn, während die CT schneller ist und sich besonders für die Darstellung von Knochen eignet.
Auch heute wird bei Verdacht auf einen Schlaganfall noch häufig eine Computertomographie (CT) des Gehirns durchgeführt - um eine Blutung auszuschließen. Aber den eigentlichen Infarkt des Gehirns zeigt die CT im Frühstadium nicht.
Die diffusionsgewichtete MRT hingegen kann einen Schlaganfall schon Minuten nach dem Eintritt der Durchblutungsstörung sicher nachweisen - früh genug, um eine gezielte Behandlung einzuleiten.
Bei der Computertomographie (CT) kommen Röntgenstrahlen zum Einsatz. Die CT wird meist nach schweren Verletzungen durchgeführt. Die Untersuchung ist wesentlich kürzer als bei der MRT und dauert nur etwa 1 bis 5 Minuten. Außerdem entstehen während der CT keine lauten Klopfgeräusche wie bei der MRT. Die MRT bildet genauere Bilder ab, bei denen Tumore beispielsweise besser sichtbar sind als bei der CT. Für viele Untersuchungen des Kopfes eignet sich daher einzig und allein die Magnetresonanztomographie.
Vorteile der MRT
Eine MRT-Untersuchung ist nicht schädlich, da keine Strahlen verwendet werden. Studien belegen, dass die magnetischen Wellen des MRT-Geräts gesundheitlich unbedenklich und ungefährlich sind. Durch das im Kontrastmittel enthaltene Gadolinium können Ablagerungen im Gehirn entstehen. Die MRT des Kopfes bildet genaue Schnittbilder des Gehirns, der Gewebe und der Gefäße ab. Bei einer Kopf MRT können somit Tumore, Durchblutungsstörungen, Krankheiten wie Parkinson, Demenz, Multiple Sklerose, Epilepsie und viele weitere Erkrankungen diagnostiziert werden.
Da bei einer MRT keine schädlichen Strahlen zum Einsatz kommen, gilt sie als ungefährlich. Die magnetischen Wellen sind Studien zufolge unbedenklich und nicht schädlich. Das Kontrastmittel, das Gadolinium enthält, verursacht jedoch Ablagerungen im Gehirn. MRT-Untersuchungen mit Kontrastmittel sollten also nur erfolgen, wenn notwendig. Eine MRT kann so oft wie nötig durchgeführt werden, da im Gegensatz zu anderen Untersuchungsmethoden keine Strahlenbelastung besteht. Kontrastmittel sollte jedoch so selten wie möglich gespritzt werden, da es Ablagerungen im Gehirn verursachen kann.
Schlaganfallvorsorge
Dank der strahlungsfreien MRT-Untersuchung der Blutgefäße, einer MR-Angiographie, ist heute eine gute Schlaganfallvorsorge möglich. Bei der MR-Angiographie handelt es sich um ein Standartverfahren zur Darstellung der Schädel-, Hirn- und Halsarterien. Ziel der Schlaganfallvorsorge ist es, Engstellen der Gefäße, sogenannte Stenosen, zu erkennen. Neben Stenosen können durch eine MR-Angiographie auch Aneurysmen erkannt werden. Aneurysmen sind verantwortlich für Hirnblutungen. Für eine verlässliche Schlaganfallvorsorge empfehlen wir, alle drei Untersuchungen in Kombination durchführen zu lassen. Die MR-Angiographie kann als Privat- bzw. als Selbstzahler-Leistungen in Anspruch genommen werden. Dabei gilt die Gebührenordnung der Ärzte (GOÄ). Die privaten Kassen übernehmen in der Regel die Kosten vollständig.
Auch Blutgefäße des Halses und des Kopfes bildet die Kopf-MRT ab und kann so früh verschiedene Anomalien aufzeigen, aus denen ernsthafte Probleme entstehen können. Dazu gehören Gefäßaussackungen (Aneurysmata), bei denen das Risiko einer Ruptur mit einer darauffolgenden Blutung innerhalb des Hirns besteht. Ebenso verhält es sich mit Verengungen der Gefäße (Stenosen), welche die Wahrscheinlichkeit eines ischämischen Schlaganfalls erhöhen.
Bestimmung des Schlaganfallrisikos
Die meisten Schlaganfälle wären vermeidbar. Sie entstehen durch Ablagerungen im Herz, in der Hauptschlagader (Aorta) und den hirnversorgenden Arterien. Sie kündigen sich meist durch kleinere Schlaganfälle oder sogenannte transitorische ischämische Attacken (TIAs) an, denen dann ein massiver Schlaganfall folgt, der zu Lähmungen, Sprachverlust oder zum Tode führt. Die Untersuchung des Gehirns mit MRT kann die Vorläufer eines Schlaganfalls sichtbar machen - kleine Veränderungen in der Gehirnsubstanz, die unbemerkt erfolgen können.
Die Untersuchung des Herzens mit Kardio - CT/MRT und MR - Angiographie und der Aorta und der das Gehirn versorgenden Aa. carotides und vertebrales kann eine Schlaganfallgefährdung frühzeitig erkennen. Ultraschalluntersuchungen werden zwar häufig zu diesem Zweck eingesetzt, sind aber im Bereich des linken Vorhofohres, wo sich die meisten Thromben bilden, die Schlaganfälle auslösen.
Lassen Sie sich beraten. Denn ein Schlaganfall ist vermeidbar. Durch frühzeitige Erkennung der Warnzeichen und eine medikamentöse Therapie können Schlaganfälle vermieden werden.
Wichtig zu wissen: Schlaganfälle kündigen sich oft an. Bei jedem dritten Patienten gehen dem „großen“ Schlaganfall kleinere, sogenannte „transitorische ischämische Attacken“ - TIAs - voraus, mit ähnlichen Symptomen wie Taubheit oder Lähmung in einer Körperhälfte oder jähe Sprach- und Sehstörungen. Diese verschwinden jedoch innerhalb von 24 Stunden von alleine.
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