Brennende Nerven durch Stress: Ursachen, Symptome und Behandlung

Brennende Nerven können eine äußerst unangenehme und beeinträchtigende Erfahrung sein. Obwohl viele verschiedene Faktoren zu diesem Gefühl beitragen können, spielt Stress oft eine wichtige Rolle. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen von brennenden Nerven im Zusammenhang mit Stress, die vielfältigen Symptome und die verschiedenen Behandlungsansätze.

Nervenzusammenbruch oder Belastungsreaktion - das ist gemeint

Der Begriff Nervenzusammenbruch ist ein Begriff aus der Alltagssprache. Der Zusammenbruch, den man darunter versteht, wird in der Fachsprache allerdings als akute Belastungsreaktion bezeichnet. Gemeint ist damit eine vorübergehende, aber extreme Reaktion auf ein ebenso extremes Ereignis. Diese Reaktion tritt meist wenige Minuten nach dem Auslöser ein. Andere Bezeichnungen für diese Reaktion sind zum Beispiel auch psychischer oder seelischer Schock.

Die Belastungsreaktion ist ein natürlicher Bestandteil des Bewältigungsprozesses unseres Körpers, der uns dabei hilft, in dem Moment mit dem schockierenden Erlebnis umzugehen. Damit der Bewältigungsprozess von Anfang an möglichst gut funktioniert, ist es zugleich auch wichtig, dass anwesende Personen angemessen reagieren.

Allgemein unterscheidet man zwischen einer akuten und einer längerfristigen Reaktion. Je nach zeitlicher Dauer der Symptome wird der Nervenzusammenbruch unterschiedlich definiert:

  • Treten die Symptome kurz nach dem traumatischen Ereignis bis 48 Stunden danach auf, spricht man von einer akuten Belastungsreaktion.
  • Dauern die Symptome ab 48 Stunden nach dem Erlebnis bis zu vier Wochen, spricht man von einer akuten Belastungsstörung.
  • Überschreiten die Symptome die vier Wochen und treten bis zu drei Monate nach dem schockierenden Erlebnis weiterhin auf, liegt eine akute posttraumatische Belastungsstörung vor.
  • Von einer chronischen posttraumatischen Belastungsstörung spricht man dann, wenn die Symptome drei Monate nach dem Ereignis weiterhin auftreten.

Es gibt auch einen stillen Zusammenbruch, der mit einer langsamen, schleichenden Verschlechterung des psychischen Zustands einhergeht. Im Gegensatz zum akuten Nervenzusammenbruch, entwickelt sich ein "stiller Nervenzusammenbruch" im Zuge eines kontinuierlichen Stresslevels oder anderer psychisch belastenden Situationen.

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Die Verbindung zwischen Stress und Nervenschmerzen

Stress ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf Herausforderungen und Belastungen. In akuten Situationen kann Stress sogar hilfreich sein, um die Leistungsfähigkeit zu steigern. Chronischer Stress hingegen kann sich negativ auf die Gesundheit auswirken und verschiedene körperliche Beschwerden verursachen, darunter auch Nervenschmerzen.

Ursachen von brennenden Nerven durch Stress

Stress kann auf verschiedene Weisen zu brennenden Nerven führen:

  • Erhöhte Schmerzempfindlichkeit: Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin können das Nervensystem sensibilisieren und die Schmerzempfindlichkeit erhöhen.
  • Entzündungen: Stress kann Entzündungsreaktionen im Körper fördern, die wiederum Nervenschmerzen verursachen oder verstärken können.
  • Muskelverspannungen: Stress führt oft zu Muskelverspannungen, insbesondere im Nacken- und Rückenbereich, was zu Nervenreizungen und Schmerzen führen kann. Fehlender Stressabbau kann zu Muskelverspannungen führen. „Sobald ein Mensch Stress empfindet, sendet das Gehirn Informationen an die Muskulatur und diese spannt sich an. Bleibt die Stresssituation länger bestehen, bleibt auch die muskuläre Anspannung bestehen. Durch diese muskulären Dysbalancen können sich Folgeprobleme wie Fehlhaltungen und Haltungsschäden manifestieren. Diese wiederum führen zu weiteren Verspannungen und haben die Tendenz, chronisch zu werden. Die Auslöser für Rückenschmerzen sind vielfältig. Das gilt auch für die Lokalisation und den Charakter der Schmerzen. Der häufigste Grund sind muskuläre Verspannungen. „Mit zunehmenden Alter setzen zudem Abnutzungsprozesse ein, die alle Abschnitte der Wirbelsäule betreffen können. Auch das führt zu Schmerzen im Rücken", so Dr. Die Veränderungen der Bandscheiben in gradueller Abstufung zum Bandscheibenvorfall stellen eine weitere Ursache für Rückenschmerzen dar. Ein weiterer häufiger Ursprung von psychischen Verspannungen ist unter anderem Unachtsamkeit. Der Mensch macht und denkt an immer mehrere Dinge gleichzeitig. „Psychische Verspannungen können oft nur in Form von Schmerzen ausgedrückt werden", sagt Dr.
  • Somatoforme Schmerzstörung: Eine Angststörung, eine Depression oder ständiger Stress kann körperliche Symptome zur Folge haben. Dann ist die Spannung im Körper erhöht, die Schmerzempfindlichkeit steigt. Man nennt diese Form von Schmerzsyndromen somatoforme Störung beziehungsweise somatoforme Schmerzstörung oder auch psychosomatische Erkrankung.

Stressfaktoren, die viele Menschen als belastend empfinden

Stress hat viele Gesichter, und ebenso viele Ursachen. Wie stark er sich auf unseren Körper und unsere Psyche auswirkt, ist individuell verschieden. Oft ist es die Kombination mehrerer solcher Faktoren, die schließlich in einer akuten Krise oder einem Zusammenbruch münden kann. Zu den häufigsten belastenden Stressauslösern zählen:

  • Beruflicher Druck wie hohe Arbeitsbelastung, Mobbing oder fehlende Anerkennung.
  • Konflikte im privaten oder beruflichen Umfeld.
  • Mehrfachbelastungen durch Familie und Beruf bei gleichzeitig fehlender Erholung.
  • Ständiger Termindruck und das Gefühl, immer erreichbar sein zu müssen.
  • Kritische Lebensereignisse wie Trennungen, Jobverlust oder Krankheit.
  • Eigene Ansprüche, Sorgen und Ängste.
  • Das Fehlen sozialer Unterstützung, etwa durch Einsamkeit.

Symptome von brennenden Nerven

Die Symptome von brennenden Nerven können vielfältig sein und sich von Person zu Person unterscheiden. Häufige Symptome sind:

  • Brennende, stechende oder kribbelnde Schmerzen
  • Taubheitsgefühle
  • Überempfindlichkeit gegenüber Berührungen (Allodynie)
  • Elektrisierende Schmerzen
  • Muskelschwäche
  • Einschränkungen der Beweglichkeit

Diagnose von Nervenschmerzen

Um die Ursache von Nervenschmerzen zu ermitteln, ist eine gründliche Untersuchung durch einen Arzt erforderlich. Dies umfasst in der Regel:

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  • Anamnese: Erhebung der Krankengeschichte und der aktuellen Beschwerden
  • Körperliche Untersuchung: Überprüfung der Reflexe, der Sensibilität und der Muskelkraft
  • Neurologische Untersuchung: Tests zur Beurteilung der Nervenfunktion
  • Bildgebende Verfahren: In einigen Fällen können bildgebende Verfahren wie MRT oder CT eingesetzt werden, um Nervenschädigungen oder andere Ursachen der Schmerzen zu identifizieren.
  • Psychosomatische Faktoren: In einem Erstgespräch schauen wir uns alle körperlichen Befunde an und fragen nach Vorerkrankungen, Belastungsfaktoren und der beruflichen und familiären Situation. Auch auf Anzeichen für Depressionen oder depressive Phasen achten wir. Oft ist es so, dass die Schmerzen von äußeren Faktoren, etwa bestimmten Situationen und Aktivitäten, oder von inneren Faktoren, wie Stimmung, Emotionen und Gedanken, beeinflusst werden. Ein Schmerztagebuch kann helfen, Auslöser oder Muster zu erkennen. Wichtig ist, sorgfältig zu prüfen, welche körperlichen, psychologischen und sozialen Faktoren eine Rolle spielen. Dazu gehört auch die gewissenhafte somatische Abklärung der körperlichen Beschwerden. Hierfür halten wir auch Rücksprache, zum Beispiel mit Neurologinnen, Kardiologen oder Orthopädinnen.

Behandlung von brennenden Nerven durch Stress

Die Behandlung von brennenden Nerven, die durch Stress verursacht werden, zielt darauf ab, sowohl die Schmerzen zu lindern als auch die zugrunde liegenden Stressfaktoren zu reduzieren. Zu den möglichen Behandlungsansätzen gehören:

  • Stressbewältigungstechniken:
    • Achtsamkeit und Meditation
    • Yoga und Tai-Chi
    • Progressive Muskelentspannung
    • Atemübungen
  • Psychotherapie:
    • Kognitive Verhaltenstherapie (KVT)
    • Stressbewältigungstraining
    • Gesprächstherapie
  • Medikamentöse Behandlung:
    • Schmerzmittel (rezeptfrei oder verschreibungspflichtig)
    • Antidepressiva
    • Antikonvulsiva
    • Lokalanästhetika
  • Physiotherapie:
    • Dehnübungen
    • Kräftigungsübungen
    • Manuelle Therapie
  • Alternative Therapien:
    • Akupunktur
    • Elektrotherapie (z.B. Stangerbäder)
    • Hydrotherapie (z.B. Wechselgüsse nach Kneipp)
    • Capsaicin-Creme

Medikamente zur Behandlung der Polyneuropathie

Können die Ursachen einer Polyneuropathie nicht ermittelt werden, erweist sich eine wirksame Behandlung als schwierig. Die Behandlung kann mit Antidepressiva, Antiepileptika, Schmerzmitteln oder Opioiden erfolgen. Neben der medikamentösen Behandlung können weitere Methoden wie die Hochtontherapie mit dem HiToP® PNP oder physiotherapeutische Maßnahmen zum Einsatz kommen.

Ärztliche Hilfsangebote

Können Sie einige der genannten Symptome bei sich beobachten, sollten Sie nicht zögern, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Nur so lässt sich klären, ob tatsächlich psychischer Dauerstress hinter den Beschwerden steckt oder möglicherweise eine organische Ursache vorliegt.

Erste Anlaufstelle ist in der Regel der Hausarzt. Je nach Befund kann dieser eine Überweisung an einen Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie ausstellen, insbesondere dann, wenn die psychische Belastung Ihren Alltag deutlich beeinträchtigt. In einer psychotherapeutischen Sprechstunde wird dann gemeinsam entschieden, welche Therapieform für Sie geeignet ist.

Weitere Hilfen:

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  • Für Akutfälle: Terminservicestelle der KVSA
    • Handelt es sich um eine akute Belastungssituation, in der schnell psychotherapeutische Hilfe notwendig ist, hilft die Terminservicestelle der Kassenärztlichen Vereinigungen
    • innerhalb von fünf Wochen wird ein Erstgespräch bei einem zugelassenen Psychotherapeuten vermittelt,
    • bei akuter psychischer Krise sogar innerhalb von drei Wochen.
    • Erreichbar ist die Terminservicestelle unter der Telefonnummer 116 117 oder Sie nutzen die Online-Terminvereinbarung.
  • Angebote der AOK Sachsen-Anhalt

Selbsthilfemöglichkeiten

Neben professioneller Hilfe gibt es auch einige Dinge, die Sie selbst tun können, um Stress abzubauen und Nervenschmerzen zu lindern:

  • Regelmäßige Bewegung: Körperliche Aktivität kann helfen, Stress abzubauen und Endorphine freizusetzen, die als natürliche Schmerzmittel wirken. Zu empfehlen sind Tanzen, Schwimmen, Nordic Walking oder sogar Krafttraining.
  • Ausgewogene Ernährung: Eine gesunde Ernährung mit entzündungshemmenden Lebensmitteln kann den Körper widerstandsfähiger gegen Stress machen.
  • Ausreichend Schlaf: Schlafmangel kann Stress verstärken und die Schmerzempfindlichkeit erhöhen.
  • Soziale Kontakte: Der Austausch mit Freunden und Familie kann helfen, Stress abzubauen und emotionale Unterstützung zu erhalten.
  • Hobbys und Entspannung: Nehmen Sie sich Zeit für Aktivitäten, die Ihnen Freude bereiten und Ihnen helfen, sich zu entspannen.

Vorbeugung und langfristige Strategien

Begleitend zu einer Therapie können Sie bei einer Belastungsreaktion auch mit eigenen Maßnahmen versuchen, Stress zu regulieren oder ihm vorzubeugen.

  • Kürzer treten, um Leistungsfähigkeit zu erhalten: Versuchen Sie sowohl beruflich als auch privat kürzer zu treten. Unter ständiger Belastung sinken Konzentration, Kreativität und Entscheidungsfähigkeit. Fehler häufen sich, die Qualität der Arbeit leidet - was zusätzlichen Stress erzeugt. Stress belastet auch das soziale Umfeld: Reizbarkeit, Rückzug oder Konflikte mit Partner, Familie oder Freundeskreis nehmen zu. Zeit für Regeneration hilft, zwischenmenschliche Beziehungen zu pflegen und zu stabilisieren.
  • Warnzeichen Ernst nehmen: Ein wichtiger Schritt in der Stressbewältigung ist die Früherkennung: Wer seinen Körper gut kennt, kann erste Anzeichen von Überforderung rechtzeitig wahrnehmen und ernst nehmen. Ein gesunder Lebensstil bildet dabei die Basis: Regelmäßige Bewegung, ausreichend Schlaf, eine ausgewogene Ernährung sowie bewusste Entspannungstechniken helfen dabei, die innere Balance zu erhalten. Besonders hilfreich ist Bewegung an der frischen Luft. Sie klärt den Kopf und baut Spannungen ab.
  • Auch mal "Nein" sagen: Lernen Sie, „Nein“ zu sagen: Nicht jede zusätzliche Aufgabe muss übernommen werden. Vor allem dann nicht, wenn sie unnötigen Druck erzeugt. Auch der Austausch mit anderen, das Pflegen von Freundschaften oder der Besuch einer Selbsthilfegruppe kann helfen, belastende Situationen besser zu bewältigen.
  • Selbstfürsorge: Und nicht zuletzt: Regelmäßige Pausen und echte Erholungszeiten sind keine Schwäche, sondern Voraussetzung für …

Polyneuropathie und Stress

Die Nervenerkrankung Polyneuropathie macht sich durch Kribbeln und Missempfindungen in Füßen, Beinen und Händen bemerkbar. Sie kann sehr schmerzhaft sein und die Lebensqualität stark einschränken. Neben Diabetes, übermäßigem Alkoholkonsum und der Einnahme verschiedener Medikamente kann die Erkrankung verschiedene andere Ursachen haben, die nicht immer herausgefunden werden. Eine dieser Ursachen kann Stress sein.

Stress als Ursache von Polyneuropathie

Stress ist die Ursache vieler Erkrankungen. Als Ursache von Polyneuropathie wird er nicht immer erkannt. Er kann jedoch sowohl eine primäre als auch eine sekundäre Ursache einer Polyneuropathie sein. Als primäre Ursache, als Hauptauslöser einer Polyneuropathie, kommt Stress seltener in Frage. Häufiger ist er die sekundäre Ursache von Polyneuropathie. Dauernde Stressbelastungen können zu Schlafproblemen, Nervosität, Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen oder Herzinfarkt, Schilddrüsenüberfunktion, erhöhter Infektanfälligkeit durch ein geschwächtes Immunsystem, aber auch zu Diabetes führen. Die häufigste Ursache einer Polyneuropathie ist Diabetes mellitus. Durch Stress können die Symptome von Diabetes, aber auch einer Polyneuropathie verstärkt werden. Stress kann die Entstehung einer Gürtelrose begünstigen, die in einigen Fällen die Entstehung einer Polyneuropathie auslöst oder begünstigt. Kann der Arzt bei Ihnen keine eindeutige Ursache für die Polyneuropathie feststellen und sind Sie dauerndem Stress ausgesetzt, sollten Sie Ihren Arzt über die Stressbelastung informieren.

Die autonome Polyneuropathie

Macht sich eine Polyneuropathie durch Kribbeln in Händen oder Füßen bemerkbar, handelt es sich um eine periphere Polyneuropathie. Eine autonome Polyneuropathie kann verschiedene Organe wie Herz und Kreislauf, Magen-Darm-Trakt, Nieren und Blase oder Augen beeinträchtigen und sich durch Beschwerden mit diesen Organen bemerkbar machen. Für den Arzt ist es schwer, eine autonome Polyneuropathie zu diagnostizieren und die Ursachen festzustellen. Die Ursachen einer autonomen Polyneuropathie können Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder ein erhöhter Blutdruck sein. Stress kann das Entstehen solcher Ursachen begünstigen oder die Ursachen verstärken. Er kann auch selbst eine Ursache einer autonomen Polyneuropathie sein.

Gefühlsstörungen als Begleitsymptom von Erkrankungen

Nicht selten treten Gefühlsstörungen in Verbindung mit bestimmten körperlichen oder neurologischen Erkrankungen auf. Je nach Lokalisation, Ausprägung und Verlauf der Missempfindungen - ob sie plötzlich einsetzen, sich allmählich entwickeln oder wiederholt auftreten - können sie auf bestimmte körperliche oder neurologische Erkrankungen hinweisen und ein wichtiges diagnostisches Signal darstellen. Beispiele von Erkrankungen, bei denen Gefühls- oder Sensibilitätsstörungen häufig auftreten:

  • Polyneuropathie: Bei dieser Schädigung der peripheren Nerven reagieren besonders die feinen Nervenenden in den Füßen und Händen empfindlich, wodurch erste Beschwerden oft dort beginnen. Typisch ist eine beidseitige Ausbreitung der Missempfindungen in strumpf- oder handschuhartiger Verteilung. Auslöser können unter anderem Diabetes, Alkoholkonsum über längere Zeit, ein Vitamin-B12-Mangel, Infektionen oder Gifte sein.
  • Multiple Sklerose: Gefühlsstörungen, Sensibilitätsstörungen und Missempfindungen wie Kribbeln, Taubheit oder neuropathische Schmerzen zählen zu den frühesten und häufigsten Symptomen einer Multiplen Sklerose (MS). Bei der chronisch-entzündlichen Erkrankung des zentralen Nervensystems greift das körpereigene Immunsystem die Nervenfasern an, was zu einer gestörten Reizweiterleitung im Gehirn und Rückenmark führen und u. a. ausgeprägte Empfindungsstörungen versuchen kann.
  • Parkinson: Bei Parkinson handelt es sich um eine neurodegenerative Erkrankung, bei der bestimmte Nervenzellen im Gehirn allmählich absterben. Neben den typischen Symptomen wie Muskelsteifigkeit, Bewegungsverlangsamung und dem charakteristischen Zittern können auch Gefühlsstörungen wie Kribbeln, Taubheitsgefühle oder ein diffuses Missempfinden auftreten - vor allem dann, wenn neben den Bewegungszentren auch sensorische Bahnen oder die Wahrnehmungsverarbeitung betroffen sind.
  • Migräne: Insbesondere bei einer Migräne mit Aura können Gefühlsstörungen wie Kribbeln oder Taubheitsgefühle frühe Anzeichen einer beginnenden Attacke sein. Die Missempfindungen treten häufig im Gesicht oder den Extremitäten auf und gehören zur sogenannten Aura-Phase, die der eigentlichen Kopfschmerzphase vorausgeht.
  • Bandscheibenvorfall: Obwohl ein Bandscheibenvorfall in erster Linie eine orthopädische Erkrankung ist, kann die Kompression von Nervenwurzeln im Bereich des Rückenmarks neurologische Symptome wie Taubheit, Kribbeln oder Muskelschwäche hervorrufen. Solche Gefühlsstörungen treten typischerweise einseitig auf - abhängig davon, welcher Bereich der Wirbelsäule betroffen ist. Häufig äußern sie sich im Bein, Fuß, Arm oder in der Hand und gehen mit Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen einher. In schwereren Fällen kann es auch zu Schwäche oder Lähmungserscheinungen kommen.

Naturheilkundliche Behandlungsweise

Wo es sonst meist an Zusammenarbeit zwischen sogenannter "Schulmedizin" und Naturheilkunde fehlt, funktioniert das bei Polyneuropathien ganz gut. Das bestätigt auch die Neurologin Dr. Katrin Hahn:"'Es ist sinnvoll, solche Therapien begleitend einzusetzen, es ist ja nicht zuletzt so, dass wir bei einem Teil der Patienten die Ursache, die zur Funktionsstörung der Nerven geführt hat, gar nicht klären können, das heißt auch diesen Patienten möchte man eine symptomatische Therapie anbieten, die zur Besserung der Lebensqualität führt."

Ursachen von Nervenschmerzen

Bei der Suche nach den Ursachen von Nervenschmerzen muss unterschieden werden, ob sie Folge einer Erkrankung des Bewegungsapparats oder eine eigenständige Erkrankung sind. Innerhalb der Wirbelsäule verläuft der Rückenmarkskanal mit einer Vielzahl von Nervensträngen, die Signale an das Gehirn senden bzw. von diesem empfangen. Weiterhin stellen Nervenstränge, die zwischen den Wirbelkörpern austreten, eine Verbindung zwischen dem Rückenmark und den verschiedenen Körperregionen her. Nervenschmerzen können im Bereich dieser Ein- und Austrittsstellen der Nervenstränge auftreten und in das von ihnen versorgte Körperareal ausstrahlen. Werden Nerven nur vorübergehend eingeklemmt oder gereizt, tritt der Schmerz blitzartig auf und hält nur wenige Sekunden an. Man spricht in diesen Fällen von einer Neuralgie. Ursache kann eine Fehlstellung der Wirbelkörper sein. Ferner können die Bandscheiben auf die Nervenstränge drücken. Aber auch Verspannungen oder altersbedingte Abnutzungen können für Nervenschmerzen verantwortlich sein. Wie bei Rückenschmerzen beruht die Behandlung in diesen Fällen auf einer Kombination mehrere Behandlungskonzepte.

Bei neuropathischen Schmerzen sind die Nerven selbst oder die sie versorgenden Blutgefäße erkrankt. Häufige Ursachen sind Autoimmunerkrankungen wie die Multiple Sklerose sowie Diabetes mellitus, Alkoholmissbrauch, Infektionen oder Verletzungen. Sind neuropathische Schmerzen Folge einer Verletzung kann der Nerv aufgrund einer Fehlschaltung empfänglich für die Botenstoffe des sympathischen Nervensystems sein. Diese Botenstoffe werden bei Stress aufgeschüttet. Die Schmerzen treten dann immer in Stresssituationen auf. In diesen Fällen wird begleitend zu einer medikamentösen Schmerztherapie ein Antiepileptikum verabreicht, um die Erregbarkeit der Nerven zu mindern. Zusätzlich können Lokalanästhetika den Teufelskreis vorübergehend unterbrechen. Darüber hinaus kann eine Psychotherapie Bestandteil eines multimodalen Behandlungsansatzes sein.

Beispiel für eine Nervenschädigung in Folge einer Infektion ist die Gürtelrose, eine Spätfolge der Windpocken. Die auslösenden Viren (Varizella-zoster-Viren) verbleiben nach dem Abklingen der Windpocken in den Nerven und werden zu einem späteren Zeitpunkt reaktiviert. Dadurch entzündet sich der betroffene Nerv, was mit Schmerzen und Missempfindungen einhergeht. Schließlich rötet sich die Haut in dem versorgten Körperareal und es bilden sich Bläschen. Wenn die Entzündung eine erhebliche Nervenschädigung nach sich zieht, heilt sie allerdings nicht innerhalb von 2 bis 4 Wochen ab. Etwa jeder 5. Gegen die Viren werden bei einer akuten Gürtelrose Virusstatika eingesetzt. Zudem kann eine kühlende Zinksalbe gegen die Entzündung aufgetragen werden. Ferner erhalten die betroffenen Patienten eine medikamentöse Schmerztherapie. Neben einem Analgetikum kann diese zusätzlich ein Antidepressivum und ein Antiepileptikum umfassen.

Bei der diabetischen Polyneuropathie ist die Durchblutung kleiner Blutgefäße durch Ablagerungen beeinträchtigt. Diese führt zu Nervenschädigungen insbesondere im Bereich der Füße, Unterschenkel und Hände. Neben Missempfindungen und Gefühlsstörungen sowie Zuckungen und Muskelschwund leiden die Betroffenen unter brennenden, stechenden, schneidenden oder einschießenden Schmerzen. Wichtigste therapeutische Maßnahme ist in diesen Fällen die Normalisierung des Blutzuckerspiegels.

Fazit

Brennende Nerven durch Stress können eine belastende Erfahrung sein, aber es gibt viele Möglichkeiten, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Durch eine Kombination aus Stressbewältigungstechniken, medizinischer Behandlung und Selbsthilfemaßnahmen können Betroffene lernen, mit ihren Schmerzen umzugehen und ein erfülltes Leben zu führen. Es ist wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die Ursache der Schmerzen zu ermitteln und einen individuellen Behandlungsplan zu erstellen.

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