Neurochirurgie am Diakonie Klinikum Jung-Stilling: Spezialisierungen und Schwerpunkte

Die Neurochirurgische Klinik am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen hat sich als eine Referenz in der Region Köln-Bonn etabliert. Mit einer Ausstattung auf hohem Niveau und einer beeindruckenden Leistungsfähigkeit werden jährlich rund 2.000 neurochirurgische Operationen durchgeführt. Die Klinik ist sowohl national als auch international institutionell, fachlich und wissenschaftlich vernetzt. Die moderne Ausstattung, einschließlich Hybrid-OP-Säle, ermöglicht die Behandlung eines breiten Spektrums von Erkrankungen des peripheren und zentralen Nervensystems.

Umfassendes Leistungsspektrum der Neurochirurgie

Die Neurochirurgie am Diakonie Klinikum Jung-Stilling bietet das gesamte Spektrum ihres Fachs an. Viele der jährlich über 1900 Eingriffe erfordern besondere Erfahrung und Expertenwissen und werden bundesweit nicht oft durchgeführt. Dazu gehören beispielsweise die Rekonstruktion von verletzten und durchtrennten Nerven oder die Behandlung seltener Tumoren. Die Klinik ist von der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie als Zentrum für periphere Nervenoperationen zertifiziert. Ein ähnlicher Schwerpunkt liegt auf der neurovaskulären Chirurgie, insbesondere Eingriffe an den Hirngefäßen. Auch im Bereich der Wirbelsäule bietet die Neurochirurgie sämtliche sinnvollen Therapien an, von der CT-gesteuerten Schmerztherapie über minimal-invasive Bandscheibenoperationen bis hin zu Kunstbandscheiben und aufwändigen Versteifungen.

Spezialisierung auf periphere Nervenoperationen

Die Klinik für Neurochirurgie in Siegen ist eine von wenigen, die von der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie als Zentrum für periphere Nervenoperationen zertifiziert ist. Dies unterstreicht die hohe Expertise und Erfahrung des Teams bei der Behandlung von Verletzungen und Erkrankungen der peripheren Nerven.

Neurovaskuläre Chirurgie

Ein weiterer Schwerpunkt der Klinik liegt auf der neurovaskulären Chirurgie, also Eingriffen an den Hirngefäßen. Prof. Dr. Veit Braun ist von der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie als vaskulärer Neurochirurg zertifiziert und beherrscht sowohl die offenen als auch die interventionellen Verfahren.

Wirbelsäulenchirurgie

Auch im Bereich der Wirbelsäule bietet die Neurochirurgie am Diakonie Klinikum Jung-Stilling ein breites Spektrum an Therapien an. Dazu gehören CT-gesteuerte Schmerztherapie, minimal-invasive Bandscheibenoperationen, Kunstbandscheiben und aufwändige Versteifungen.

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Die Bedeutung der konservativen Neurochirurgie

Chefarzt Professor Dr. Veit Braun betont, dass nicht immer sofort operiert werden muss. Bandscheibenvorfälle sind ein gutes Beispiel dafür, da oft Geduld in Kombination mit Gymnastik und Sport helfen kann. Dr. Johannes Dillmann, Leiter der konservativen Neurochirurgie, betrachtet komplementäre Behandlungsmöglichkeiten und bezieht sowohl operative als auch konservative Expertise in die Beratung der Patienten ein. Die konservative Neurochirurgie wird nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung betrachtet. Patienten wird der mühsame Weg zu verschiedenen therapeutischen Anlaufstellen im Bereich der konservativen Behandlung erspart. Ostheopathie, Manuelle Medizin / Chirotherapie und Akupunktur im gleichzeitigen Wissen um die operativen Möglichkeiten und Notwendigkeiten - all dies ist unter einem Dach vereint. Eine reibungslose ambulante Anbindung zur Fortsetzung der konservativen Therapie über das MVZ ist selbstverständlich möglich.

Konservative Behandlungsmöglichkeiten

Die Neurochirurgische Praxis von Dr. Anna Stehr diagnostiziert sämtliche Krankheiten der Hals- und Lendenwirbelsäule sowie der peripheren Nerven und berät zu konservativen und operativen Maßnahmen. Im Vordergrund steht dabei immer die konservative Therapie und das Ziel, eine Operation zu vermeiden. Zu den Therapiemaßnahmen zählen Medikamente sowie zielgerichtete Krankengymnastik und Manuelle Therapie, die immer individuell auf die Bedürfnisse der Patienten zugeschnitten ist. In unmittelbarer räumlicher Nähe der neurochirurgischen Praxis befindet sich das Ambulante Rehabilitationszentrum (ARZ), das Rehabilitation, Physiotherapie, Sporttherapie und Prävention vereint.

Schwerpunkte in der Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen

Die Neurochirurgie am Diakonie Klinikum Jung-Stilling bietet ein breites Spektrum an Therapien für Wirbelsäulenerkrankungen an. Dazu gehören:

  • Bandscheibenvorfall: Nicht jeder Bandscheibenvorfall muss operativ behandelt werden. Oftmals reichen Medikamente, Physiotherapie und gegebenenfalls eine Injektionsbehandlung, um Schmerzen zu lindern. Sicher diagnostizieren lässt sich ein Bandscheibenvorfall mittels Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT).
  • Spinalkanalstenose: Die Symptome können gut mit konservativen Maßnahmen gelindert werden. Um die Wirbelsäule zu stabilisieren und zu entlasten, helfen Krankengymnastik oder auch ein Korsett. Die Schmerzen können zudem mit Wärmetherapie sowie schmerzstillenden und entzündungshemmenden Medikamenten gelindert werden. Die Ursache lässt sich allerdings nur durch eine Operation beheben.
  • Wirbelgleiten: Krankengymnastik hilft, um bestimmte Muskelgruppen zu trainieren und die Wirbelsäule zu stabilisieren. Ebenso kann das vorübergehende Tragen eines Korsetts sinnvoll sein. Um Schmerzen in den Griff zu bekommen, stehen verschiedene Medikamente zur Auswahl.
  • CT-gesteuerte Rückenschmerztherapie: Bei vielen Wirbelsäulenkrankheiten kommt es zu entzündlichen Prozessen, die mit anhaltenden Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen einhergehen. Bei der CT-gesteuerten Rückenschmerztherapie können entzündungshemmende Medikamente oder örtliche Betäubungsmittel zielgenau unter Röntgenkontrolle an erkrankte Wirbelgelenke, in den Wirbelkanal oder Nervenwurzeln gespritzt werden.

Behandlung von Nervenkompressionssyndromen

Die Neurochirurgie am Diakonie Klinikum Jung-Stilling behandelt auch häufige Nervenkompressionssyndrome wie das Karpaltunnelsyndrom und das Sulcus ulnaris Syndrom.

  • Karpaltunnelsyndrom: Die Hand kann vorübergehend mithilfe eine Schiene ruhiggestellt werden und Beschwerden lassen nach. Sicher diagnostiziert wird das Karpaltunnelsyndrom mit einem neurologischen Test. Dabei misst der Neurochirurg, wie schnell der mittlere Armnerv empfangene Reize weiterleitet und auf einen Muskel überträgt.
  • Sulcus ulnaris Syndrom (Kubitaltunnelsyndrom): In leichten Fällen kann das Kubitaltunnelsyndrom konservativ behandelt werden, zum Beispiel mit einem Polster. Diagnostiziert wird die Krankheit, indem der Neurochirurg die elektrische Leitfähigkeit des Nervs misst.

Kinderneurochirurgie

Das Diakonie Klinikum in Siegen verfügt über ein eigenes Zentrum für Kinderneurochirurgie, das in Zusammenarbeit mit der DRK-Kinderklinik Siegen betrieben wird. Die Kinderneurochirurgie stellt an das gesamte Ärzte- und Pflegeteam grundlegend andere Anforderungen als die Neurochirurgie am erwachsenen Menschen. Das Diakonie Klinikum Siegen hat sich im Raum Köln Bonn auf die pädiatrische Neurochirurgie spezialisiert.

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Geriatrische Neurochirurgie

In gleicher Weise ist es aber ebenso entscheidend, die besonderen Gegebenheiten älterer Patienten zu berücksichtigen. Viele neurochirurgisch behandelbare Erkrankungen betreffen gerade Menschen in höherem Alter - seien es Verengungen des Wirbelkanals im Hals- und Lendenwirbelsäulenbereich (Spinalkanalstenosen), chronische Einblutungen im Kopf (chronische Subduralhämatome) oder ein Stau von Nervenwasser (Hydrozephalus). Alle diese Erkrankungen führen zu einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität, wenn sie nicht behandelt werden. Die heutigen schonenden Verfahren ermöglichen, auch ältere Patienten zu operieren und können damit in vielen Fällen die Selbstständigkeit wiederherstellen oder bewahren. Die Operationsvorbereitung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit Internisten und Narkoseärzten des Krankenhauses, sowie mit dem Hausarzt und anderen behandelnden Fachärzten. Ebenso wichtig ist die optimale Nachbehandlung, insbesondere Rehabilitation und eine auf den älteren Menschen abgestimmte Behandlung. Deshalb besteht eine enge Vernetzung mit der hausinternen Fachabteilung für Altersmedizin (Geriatrie).

Forschung und Lehre

Prof. Dr. Veit Braun hat seine Lehrbefugnis an der Universität Ulm und hält dort regelmäßig Vorlesungen. Zusätzlich hat er einen Lehrauftrag der Universität Bonn erhalten und ist seit 2004 auch dort regelmäßig an der studentischen Ausbildung beteiligt. Forschungsschwerpunkt ist einerseits die funktionelle Neuronavigation. Prof. Braun ist seit 2008 als Schriftführer Mitglied des Vorstandes der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie DGNC. Des Weiteren ist er Mitglied der European Society of Minimally Invasive Neurological Therapy ESMINT, der Deutschen Gesellschaft für Berg- und Expeditionsmedizin BexMed und assoziiertes Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie DGC.

Die Rolle der Digitalisierung in der Medizin

EU Abgeordneter Dr. Peter Liese und Prof. Dr. Braun setzen sich für die Digitalisierung in der Medizin ein. Wichtige Informationen über den Gesundheitszustand des Patienten müssen sekundenschnell zur Verfügung stehen, um fachgerecht zu helfen oder gar Leben zu retten.

Vertrauen und Transparenz in der Behandlung

Chefarzt Prof. Dr. Veit Braun legt großen Wert darauf, dass Patienten nicht "des Geldes wegen" operiert werden. Er gibt Patienten fünf Regeln mit auf den Weg, wie sie einen Arzt ihres Vertrauens finden können:

  1. Nimmt sich der Chirurg Zeit für Sie und untersucht er Sie auch? Oder sieht er nur Bilder an?
  2. Wenn Sie unsicher sind, holen Sie sich eine Zweitmeinung ein. Kein vernünftiger Chirurg ist Ihnen deswegen böse. Und wenn sie danach zu ihm zurückkommen, ist das ein Zeichen Ihres Vertrauens in diesen Chirurgen.
  3. Nennt Ihnen der Chirurg genauso die nicht operativen Alternativen?
  4. Fragen Sie nicht, wie oft der Chirurg das schon operiert hat, sondern fragen Sie Ihren Hausarzt, welche Erfahrungen er mit dem Chirurgen gemacht hat.
  5. Seien Sie skeptisch, wenn sie zu einem Superspezialisten geschickt werden, der mehrere 100 Kilometer entfernt praktiziert, in diesen Fällen könnten die sogenannten Fangprämien eine Rolle spielen.

Das Team des Diakonie Klinikums Jung-Stilling verspricht seinen Patienten eine gründliche Untersuchung und Beratung. Sie können sicher sein, dass eine Operation nur dann vorgeschlagen wird, wenn dies auch bei den Ärzten selbst oder deren Angehörigen in Erwägung gezogen würde. Das Team hilft Ihnen, wenn Sie eine Zweitmeinung wünschen und freut sich, wenn Sie danach wieder zurückkommen. Prof. Dr. Braun betont, dass er keinen Vertrag mit dem Krankenhaus hat, der sein persönliches Gehalt von irgendwelchen Quoten abhängig macht. Vielmehr wird der diakonische Gedanke gelebt: "Wir sind für unsere Patienten da."

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