Neurologie Bad Nauheim: Einblick in aktuelle Schwerpunkte und Behandlungsmethoden

Die Neurologie in Bad Nauheim ist ein wichtiger Anlaufpunkt für Patienten mit Erkrankungen des Nervensystems. Im Fokus stehen dabei die Diagnostik und Therapie eines breiten Spektrums neurologischer Erkrankungen, von Multipler Sklerose über Epilepsie und Parkinson bis hin zu Kopfschmerzen, Schlaganfall-Nachsorge und Demenzen. Auch Depressionen, Burn-out und Schlafstörungen werden behandelt. Die Gemeinschaftspraxis DIE NEUROLOGEN, unter anderem mit Priv.-Doz. Dr. med. Marlene Tschernatsch, legt Wert auf eine zugewandte, persönliche und professionelle Betreuung.

Nerv & Schmerz am Aschermittwoch: Einblicke in die Fortbildung

Traditionell laden Wetterauer Neurologen und Schmerzmediziner zu Fortbildungsveranstaltungen unter dem Motto "Nerv & Schmerz am Aschermittwoch" ein. Diese Veranstaltungen bieten Ärzten die Möglichkeit, sich über aktuelle Entwicklungen und Behandlungsmethoden zu informieren.

Transkranielle Magnetstimulation (TMS) bei chronischen Schmerzen

Ein Schwerpunkt der Fortbildung war die transkranielle Magnetstimulation (TMS). Prof. Dr. Tibo Gerriets, Neurologe aus Bad Nauheim, stellte diese kaum verbreitete, aber hochwirksame Methode zur Behandlung chronischer Schmerzen vor. Bei der TMS wird das Gehirn über mehrere Wochen täglich für drei Minuten mit einem Magnetfeld behandelt. Diese medikamenten- und nebenwirkungsfreie Methode wird in seiner Praxis seit einem Jahr sehr erfolgreich zur Behandlung von Depressionen eingesetzt, ist aber auch zur Therapie von Nervenschmerzen, Migräne und Fibromyalgie geeignet. Auch gegen die Symptome der Demenz und bei Suchterkrankungen sei sie wirksam. Allerdings würden die Krankenkassen die Behandlung meistens nicht begleichen, obwohl die über ein Jahr anhaltende Wirksamkeit in zahllosen wissenschaftlichen Studien belegt sei.

Schlaf und Schmerz: Eine wechselseitige Beziehung

Matthias Deller, Schmerzmediziner aus Butzbach, referierte über die Zusammenhänge von Schmerzen und Schlaf. Er erläuterte, dass nicht nur die Schlafqualität durch Schmerzen verschlechtert wird, sondern dass auch Schlafstörungen die Wahrnehmung von Schmerzen verstärken. Schmerzpatienten und ihre Behandler sollten daher das Thema "Schlaf" vermehrt in den Blick nehmen. Klassische Schlafmittel seien jedoch nur in Ausnahmefällen und dann nur kurzfristig sinnvoll. Wichtige Maßnahmen zur Schlafhygiene seien der Verzicht auf Bildschirmbetrachtung vor dem Einschlafen, die Vermeidung von Alkohol und Nikotin, Entspannungstechniken sowie die Etablierung von Einschlafritualen. Wenn dies nicht ausreiche, sei auch eine Verhaltenstherapie sehr wirksam.

Small-Fiber-Polyneuropathie: Diagnostik und Ursachenforschung

Dr. Thorsten Fritz, Schmerzmediziner und Chefarzt der Abteilung für Schmerzmedizin, berichtete über die Small-Fiber-Polyneuropathie. Bei Polyneuropathien handele es sich um Störungen der Leitungsfähigkeit peripherer Nerven. Diese könne von Neurologen üblicherweise mit elektrophysiologischen Verfahren diagnostiziert werden. Bei der Sonderform der Small-Fiber-Polyneuropathie versagten diese elektrischen Messverfahren jedoch. Hier helfe nur die sorgfältige körperliche Untersuchung in Verbindung mit einer Hautbiopsie. Beim Nachweis dieser oft mit brennenden Missempfindungen und Taubheitsgefühlen einhergehenden Erkrankung müsse eine gründliche Ursachenforschung erfolgen. Oft sei die Small-Fiber-Polyneuropathie auch Folge einer unentdeckten oder sich in den kommenden Jahren entwickelnden Diabeteserkrankung.

Lesen Sie auch: Neurologie vs. Psychiatrie

Spannende Fälle aus der Praxis

Prof. Dr. Marlene Tschernatsch berichtete über spannende und lehrreiche Fälle aus ihrer Bad Nauheimer Praxis. So könnten Nervenschmerzen in umschriebenen Hautarealen durch eine "Gürtelrose ohne Bläschen" ausgelöst werden. Diese Sonderform der Zosterinfektion sei sehr schwer zu erkennen, aber wohl deutlich häufiger als bisher bekannt.

Das Leistungsspektrum der Neurologischen Gemeinschaftspraxis

Die neurologische Gemeinschaftspraxis in Bad Nauheim deckt das gesamte Spektrum neurologischer Erkrankungen ab. Dazu gehören unter anderem:

  • Multiple Sklerose
  • Epilepsie
  • M. Parkinson
  • Myasthenia Gravis
  • Karpaltunnel-Syndrom
  • Bandscheibenvorfälle
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Schlaganfall-Vorsorge und -Nachsorge
  • Demenzen
  • Depressionen, Burn Out und Schlafstörungen
  • ADHS im Erwachsenenalter (Diagnostik und Behandlung)

Diagnostische Verfahren

Für die Diagnostik neurologischer Erkrankungen stehen in der Praxis moderne Geräte zur Verfügung:

  • Elektroenzephalographie (EEG): Ableitung von Hirnströmen zur Erkennung von Funktionsstörungen, insbesondere bei Epilepsie.
  • Evozierte Potentiale (SEP, VEP, FAEP): Prüfung der Reaktion des Gehirns auf Sinnesreize zur Testung der Nervenbahnen.
  • Elektromyographie und Elektroneurographie (EMG, ENG): Messung von Nervenleitgeschwindigkeiten und Muskelströmen zur Diagnose von Erkrankungen des peripheren Nervensystems.
  • Ultraschalluntersuchung der hirnversorgenden Arterien: Erkennung von Schlaganfallrisiken durch Untersuchung der Halsschlagadern und der Arterien im Schädel.
  • Neuropsychologische Testungen: Fragebögen zur Beurteilung von Depressionen und Gedächtnisstörungen.

Die Praxis arbeitet zudem mit radiologischen Praxen in der Umgebung zusammen, um Computertomographien und Kernspintomographien durchführen zu können.

Therapieangebote

Neben der medikamentösen Therapie bietet die Praxis auch spezielle Behandlungen an:

Lesen Sie auch: Expertise in Neurologie: Universitätsklinik Heidelberg

  • Zertifizierte Botulinumtoxintherapie: Behandlung von zervikalen Dystonien, chronischer Migräne, Blepharospasmus, Kopftremor, Spasmus hemifacialis, spastischen Tonussteigerungen, Hypersalivation und Hyperhidrose.

Besonderheiten der Praxisphilosophie

Die Praxis legt großen Wert auf eine umfassende Betreuung der Patienten. Dazu gehört:

  • Ausführliches Anamnesegespräch: Erfassung der Beschwerden, des medizinischen, beruflichen und familiären Hintergrunds.
  • Ganzheitlicher Ansatz: Berücksichtigung des gesamten Menschen, nicht nur eines Organs oder Körperteils.
  • Evidenzbasierte Medizin: Alle Diagnostik- und Therapieverfahren basieren auf dem neuesten Stand der medizinischen Forschung und sind wissenschaftlich belegt.
  • Kooperation mit Psychotherapeuten: Mitbehandlung von seelischen Problemen und Erkrankungen durch die enge Zusammenarbeit mit einer Praxis für Psychotherapie im selben medizinischen Versorgungszentrum.

Priv.-Doz. Dr. med. Marlene Tschernatsch-Gerriets: Expertise und Engagement

Priv.-Doz. Dr. med. Marlene Tschernatsch-Gerriets ist eine erfahrene Neurologin in Bad Nauheim. Ihr beruflicher Werdegang umfasst Stationen an der Justus-Liebig-Universität Gießen und am John Radcliffe Hospital in Oxford, UK. Sie habilitierte im Bereich der paraneoplastischen neurologischen Syndrome und war in leitender Funktion im MVZ Am Hochwald tätig, bevor sie Mitinhaberin der Gemeinschaftspraxis DIE NEUROLOGEN wurde.

Mitgliedschaften und Engagement

Priv.-Doz. Dr. Tschernatsch ist Mitglied in verschiedenen Fachgesellschaften:

  • DGKN (Deutsche Gesellschaft für klinische Neurophysiologie)
  • BVDN (Bundesverband der Neurologen)
  • Neuromuskuläres Zentrum Marburg-Gießen-Kassel
  • European Paraneoplastic Neurological Syndromes Group
  • Medizinischer Ausschuss des Hessischen Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband e. V.

Patientenstimmen

Patienten loben Priv.-Doz. Dr. Tschernatsch als hochkompetente, warmherzige und engagierte Ärztin, die sich kontinuierlich um ihre Patienten kümmert und auch seltene Krankheitskonstellationen erkennt. Einige wenige Stimmen bemängeln jedoch eine unzureichende Behandlung.

Terminvereinbarung und wichtige Hinweise

Um Wartezeiten zu vermeiden, werden Termine vergeben. Bei Verhinderung wird um rechtzeitige Absage gebeten. Zum Untersuchungstermin sollten alle medizinischen Vorunterlagen (Befunde, Arztbriefe etc.) sowie ein aktueller Medikamentenplan mitgebracht werden.

Lesen Sie auch: Aktuelle Informationen zur Neurologie in Salzgitter

tags: #neurologie #bad #nauheim #tschernatsch