Neurologie Elisabethenstift Darmstadt: Team und Behandlungsschwerpunkte

Das Elisabethenstift in Darmstadt bietet ein breites Spektrum an neurologischen und psychiatrischen Behandlungen an. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Versorgung älterer Menschen mit psychischen Erkrankungen und Suchterkrankungen. Dieser Artikel beleuchtet die Behandlungsschwerpunkte und das Team des Elisabethenstifts Darmstadt.

Gerontopsychiatrie: Behandlung seelischer Erkrankungen im höheren Lebensalter

Der Fachbereich der Gerontopsychiatrie widmet sich der Behandlung von Menschen im höheren Lebensalter, in der Regel ab dem 65. Lebensjahr, die unter seelischen Erkrankungen bzw. psychischen Störungen leiden. Zu diesen zählen im höheren Lebensalter vor allem Demenzerkrankungen, Depressionen, Psychosen und Suchtkrankheiten.

Aufnahme in die Gerontopsychiatrie

Die Aufnahme in die Gerontopsychiatrie am Elisabethenstift kann auf zwei Wegen erfolgen: geplant und ungeplant. Eine geplante stationäre Aufnahme erfolgt in der Regel nach einer Einweisung durch den behandelnden Haus- oder Facharzt. Im Einzelfall kann eine Einweisung auch durch die psychiatrische Institutsambulanz erfolgen. Bei einem geplanten stationären Aufenthalt erhalten die Patient:innen vorab bereits erste Informationen über das Behandlungskonzept, die Therapieangebote und welche Therapieziele gemeinsam verfolgt werden könnten. Eine ungeplante oder notfallmäßige Aufnahme, beispielsweise durch Unterstützung des Rettungsdienstes, mit einer gegebenen Indikation für eine stationäre Aufnahme, ist grundsätzlich jederzeit möglich und erfolgt über die Zentrale Notaufnahme.

Tagesklinik für ältere Patient:innen in psychischen Krisensituationen

Die Tagesklinik des Elisabethenstifts bietet 12 Behandlungsplätze für ältere Patient:innen in psychischen Krisensituationen, wenn eine rein ambulante psychiatrische und psychotherapeutische Behandlung nicht ausreichend ist. Die Patient:innen können nachts und am Wochenende in ihrem eigenen häuslichen Umfeld bleiben und nutzen tagsüber das vielfältige und intensive Therapieprogramm der Tagesklinik.

Behandlungsschwerpunkte in der Tagesklinik

Schwerpunktmäßig werden in der Tagesklinik depressive Störungen, Angststörungen und andere psychische Belastungssituationen behandelt. Da ältere Patienten häufig auch unter körperlichen Beschwerden z.B. durch internistische, orthopädische oder neurologische Erkrankungen leiden, werden diese fachärztlich konsiliarisch mitbehandelt.

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Aufnahme und Fahrdienst

In einem ambulanten Vorgespräch werden erste Informationen zur aktuellen Situation und Vorgeschichte erfragt, um zu überprüfen, ob eine Eignung für die tagesklinische Behandlung besteht. Termine können unter der Telefonnummer (06151) 403 - 40 01 vereinbart werden. Ein spezieller Fahrdienst ermöglicht auch solchen Patienten den Besuch der Tagesklinik, die für die An- und Abfahrt keine öffentlichen Verkehrsmittel benutzen können. Die Kosten hierfür werden in der Regel von der Krankenkasse übernommen.

Behandlung von Suchterkrankungen auf Station C22

Auf Station C22 werden Menschen mit einer Alkohol-, Cannabis- und/ oder Medikamentenabhängigkeit behandelt. Darüber hinaus bietet das Elisabethenstift Patient:innen mit einer sekundären Suchterkrankung eine Option zur Behandlung einer anderen im Vordergrund stehenden psychischen Störung an, wie zum Beispiel einer Depression oder Angsterkrankung, bei gleichzeitig gegebener Konsumproblematik.

Behandlungsablauf bei Suchterkrankungen

Zentraler Bestandteil der Behandlung ist die körperliche Entgiftung. Orientiert an den individuellen Bedürfnissen und Erfordernissen der Patient:innen schließen sich die weiteren Behandlungsschritte an. Ein Baustein der Behandlung ist die medizinische Überwachung und Behandlung des akuten Entzugs einschließlich der Unterstützung bei der Bewältigung der individuellen Entzugssymptomatik. Weitere Bausteine sind die verschiedenen Einzel- und Gruppenangeboten aller an der Behandlung beteiligten Berufsgruppen, wie regelhafte ärztliche Visiten, die medikamentöse Behandlung und die Abklärung körperlicher Folgeerkrankungen, psychotherapeutische Einzelgespräche und Gruppen, die bezugspflegerische Betreuung, Ergo-, Musik- und Bewegungstherapien, die Vermittlung von Entspannungstechniken, pflegerische Angebote der Sozio- und Milieutherapie sowie die Unterstützung durch den Fachdienst der Sozialarbeit. Das Behandlungsangebot auf der offen geführten Station beruht auf Freiwilligkeit, Eigenmotivation und Eigenverantwortung.

Psychiatrische Institutsambulanz (PIA): Ambulante Behandlung schwerer psychischer Erkrankungen

In der Psychiatrischen Institutsambulanz (PIA) werden Menschen behandelt, die an einer schweren und chronischen psychischen Erkrankung leiden. Dabei liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Vermeidung oder Abkürzung stationärer Therapien und der ambulanten Weiterbehandlung nach der Entlassung aus der Klinik. Die Behandlung über die Psychiatrische Institutsambulanz gewährleistet eine langfristige ambulante Betreuung mit kontinuierlicher ärztlicher Versorgung sowie die Unterstützung durch Sozialarbeiter:innen, Psycholog:innen und Fachpflegekräfte. Neben der Sicherstellung einer regelmäßigen medikamentösen Therapie stehen die Lösung sozialer Probleme und Hilfen bei der Alltagsbewältigung im Vordergrund.

Behandlungsbausteine und Setting in der PIA

Das Team der PIA arbeitet multiprofessionell und bietet den Patienten ambulante Untersuchung, Behandlung und Beratung an:

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  • Regelmäßige psychiatrische Gespräche und bei Bedarf eine medikamentöse Therapie
  • Medizinische und psychologische Diagnostik
  • Möglichkeit zur Unterstützung durch Sozialarbeiter:innen, Psycholog:innen und psychiatrische Krankenpflege
  • Gruppenangebote

Behandlungsspektrum in der Psychosomatik

In der Klinik werden Patienten mit einem breiten Spektrum psychischer und psychosomatischer Erkrankungen behandelt. Die Behandlungsschwerpunkte sind Krankheitsbilder aus den Bereichen Allgemeine Psychosomatik und Internistisch-neurologische Psychosomatik. Im Vordergrund stehen Depressionen und Angsterkrankungen, Arbeitsplatzkonflikte wie "Mobbing" und präventive Psychosomatik der Arbeitswelt.

Ganzheitliches Behandlungskonzept in der Psychosomatik

Das Behandlungskonzept ist ein ganzheitliches Konzept, das neben den Psychotherapieformen auch indikationsbezogene sport- und bewegungstherapeutische, physiotherapeutische, physikalische und ergotherapeutische Behandlungen beinhaltet.

Psychotherapiestation: Verhaltenstherapeutischer Schwerpunkt

Die Psychotherapiestation hat einen verhaltenstherapeutischen Schwerpunkt. Insbesondere moderne Ansätze der kognitiven Verhaltenstherapie, v.a. die der sogenannten dritten Welle der Verhaltenstherapie kommen zur Anwendung. Im Wesentlichen sind dies die Schematherapie und Elemente der Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT), der dialektisch behavioralen Therapie sowie achtsamkeitbasierte Verfahren. Eine psychopharmakologische Behandlung kann unterstützend angeboten werden. Die Behandlung ist durch eine humanistisch-wertschätzende Beziehungsgestaltung geprägt.

Behandlungsangebot auf der Psychotherapiestation

Das Behandlungsangebot umfasst neben psychotherapeutischen Einzel- und Gruppentherapien regelmäßige fachärztliche Visiten und Bezugspflegegespräche, Ergo-, Musik- und Bewegungstherapien, Entspannungsgruppen, soziotherapeutische Gruppen, Achtsamkeitsgruppen, das Training sozialer Kompetenzen, pflegerische Gruppenangebote sowie Gruppen zur Emotionsregulation und Schematherapie. Aufgrund des wohnortnahen Behandlungskonzeptes können die Patientinnen und Patienten durch Wochenendbeurlaubungen in ihren sozialen Bezügen verbleiben, die eigene Belastbarkeit erproben und Erarbeitetes umsetzen.

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