Garmisch-Partenkirchen und der umliegende Landkreis Weilheim-Schongau bieten eine bemerkenswert umfassende medizinische Versorgung, insbesondere im Bereich der Neurologie. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Einrichtungen, Schwerpunkte und Angebote in dieser Region, um Patienten und Interessierten einen detaillierten Überblick zu geben.
Kliniken und Fachzentren
Kbo-Lech-Mangfall-Klinik (LMK) Garmisch-Partenkirchen
Die kbo-Lech-Mangfall-Klinik (LMK) Garmisch-Partenkirchen ist ein akademisches Lehrkrankenhaus der Technischen Universität München. Sie ist mit dem DGBS Gütesiegel für die Behandlung bipolarer Störungen zertifiziert. Die Klinik liegt idyllisch am Fuße der Zugspitze.
Versorgungsschwerpunkte:
- Psychiatrische und Psychosomatische Vollversorgung: In enger Kooperation mit niedergelassenen Ärzten sowie ambulanten und komplementären Einrichtungen stellt die LMK die gemeindenahe ambulante, teil- und vollstationäre psychiatrische und psychosomatische Vollversorgung des Landkreises Garmisch-Partenkirchen und von Teilen des Landkreises Weilheim-Schongau sicher.
- Diagnostik und Therapie: Das Angebot umfasst die gesamte psychiatrische, psychotherapeutische und neurologische Diagnostik und Therapie. Patienten mit allen psychiatrischen und psychosomatischen Krankheitsbildern werden behandelt.
- Spezialambulanzen: Adipositas-Patienten, Patienten mit Migrationshintergrund, Traumapatienten und Patienten mit bipolar affektiven Störungen finden hier spezialisierte Hilfe.
- Neuropsychiatrie: Ein interdisziplinärer neuropsychiatrischer Teilbereich ist speziell für Patienten mit organisch bedingten kognitiven und psychischen Störungsbildern eingerichtet. Hierzu zählen Schizophrenieformen, depressive, delirante und zwanghafte Symptomatiken sowie Bewegungsstörungen, die auf organische Ursachen wie Entzündungen, Infektionen, Stoffwechselstörungen, Mikroblutungen oder Tumoren zurückzuführen sind. Auch klassische neuropsychiatrische Erkrankungen wie Epilepsie, neurodegenerative Erkrankungen (z. B. Morbus Huntington), Demenzen, Multiple Sklerose, Parkinson-Syndrome und Stoffwechselerkrankungen werden behandelt.
- Neurophysiologisches Labor: Die Klinik verfügt über ein hochmodernes neurophysiologisches Labor (EEG, Evozierte Potentiale, EMG/NLG, Dopplersonographie) und übernimmt den neurologischen und psychiatrischen Konsiliardienst für das benachbarte Klinikum Garmisch-Partenkirchen.
Infrastruktur:
Die Klinik verfügt über 100 Betten, 20 tagesklinische Plätze und eine psychiatrische Institutsambulanz.
Klinikum Garmisch-Partenkirchen
Das Klinikum Garmisch-Partenkirchen ist ein Akademisches Lehrkrankenhaus der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU).
Besondere Einrichtungen:
- endogap Klinik für Gelenkersatz: Spezialisiert auf die Nachbehandlung von Patienten mit Gelenkersatz, Wirbelsäulensyndrom und degenerativen Gelenkerkrankungen. Es besteht eine enge Kooperation mit der "endogap Klinik für Gelenkersatz im Klinikum Garmisch-Partenkirchen".
Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau (BGU)
Die Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau (BGU) ist ein weiteres wichtiges Zentrum in der Region.
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Schwerpunkte:
- Neurozentrum: Die BGU verfügt über ein spezialisiertes Neurozentrum.
- Brandverletztenzentrum: Ein weiteres wichtiges Zentrum innerhalb der Klinik.
- Hubschrauberstandort: Für schnelle Notfallversorgung.
Kinderklinik Garmisch-Partenkirchen
Die Kinderklinik Garmisch-Partenkirchen ist eine gemeinnützige GmbH, die seit über 70 Jahren Kinder und Jugendliche in einer heilsamen Umgebung beim Gesundwerden begleitet.
Schwerpunkte:
- Rheuma: Gegründet als Fachklinik zur Behandlung von Kindern mit Rheuma.
- Seltene Erkrankungen: Die Klinik nutzt ihren Erfahrungsschatz in der Therapie von seltenen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen und verbindet ihn mit hochmoderner Forschung.
- Chronisches Fatigue Syndrom (CFS/ME): Die Klinik bietet stationäre Behandlung für Kinder und Jugendliche mit Chronischem Fatigue Syndrom (CFS/ME) und hat ein Behandlungskonzept (Projekt TIGER) entwickelt.
- Post Covid-Syndrom / Long Covid: Die Klinik unterstützt Kinder und Jugendliche, die nach einer Coronavirus SARS-CoV-2 Infektion an den Beschwerden des Post Covid-Syndroms / Long Covid leiden.
Medizinische Versorgungszentren (MVZ)
MVZ Garmisch-Partenkirchen
Das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) Garmisch-Partenkirchen bietet eine umfassende medizinische Versorgung unter einem Dach.
Merkmale:
- Interdisziplinäres Team: Erfahrene Fachärzte bieten individuelle Beratung, moderne Diagnostik und Behandlungen auf dem neuesten Stand der Medizin.
- Breites Leistungsspektrum: Das MVZ bietet ein vielseitiges Spektrum ambulanter Facharztleistungen.
- Enge Verbindung zum Klinikum: Das MVZ profitiert von einer wohnortnahen, fachübergreifenden Versorgung in direkter Anbindung an das Klinikum Garmisch-Partenkirchen.
Weitere Einrichtungen und Angebote
Rheumazentrum Oberammergau
Das Rheumazentrum Oberammergau ist spezialisiert auf Rheuma bei Erwachsenen.
Reha-Einrichtungen
Im Landkreis Garmisch-Partenkirchen gibt es neun Reha-Einrichtungen mit insgesamt 1.015 Betten.
Neurochirurgische Praxis Vanessa Händl
Vanessa Händl betreibt eine neurochirurgische Praxis in Garmisch-Partenkirchen.
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Schwerpunkte:
- Konservative Therapieoptionen: Behandlung von Schmerzpatienten.
- Manuelle Therapie und Akupunktur: Unterstützung bei neuropathischen Schmerzen und Rückenschmerzen.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Die verschiedenen Einrichtungen in Garmisch-Partenkirchen und Umgebung arbeiten eng zusammen, um eine umfassende Patientenversorgung zu gewährleisten. Die enge Verzahnung der Disziplinen ist ein wesentliches Kennzeichen der modernen psychiatrisch-neurologischen Behandlung. Die interdisziplinäre Diagnostik ermöglicht eine schnelle Diagnosestellung, fachübergreifende Therapieeinleitung und die Bahnung der post-stationären Weiterbehandlung.
Neuropsychiatrie im Detail
Die Neuropsychiatrie ist eine medizinische Disziplin im Überschneidungsbereich von Psychiatrie, Neurologie und Psychologie. Sie beschäftigt sich mit organisch bedingten kognitiven und psychischen Störungsbildern.
Klassische neuropsychiatrische Erkrankungen:
- Epilepsie
- Neurodegenerative Erkrankungen (z. B. Morbus Huntington)
- Demenzen
- Multiple Sklerose
- Parkinson-Syndrome
- Stoffwechselerkrankungen (z. B. Morbus Wilson)
- Psychische Folgestörungen nach neurologischen Erkrankungen (z. B. Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma, Hirntumoren)
- Syndrome mit unklarer Zuordnung (z. B. chronische Schmerzen, Schwindel, Somatisierungsstörungen)
Diagnostische Möglichkeiten:
- Neurophysiologisches Labor (EEG, Evozierte Potentiale, EMG/NLG, Dopplersonographie)
- MRT, CT, Labor- und Liquordiagnostik (im Klinikum Garmisch-Partenkirchen)
- Neuropsychologische Tests (Gedächtnis, visuelle Wahrnehmung, Kognition, Exekutivfunktionen, Aufmerksamkeit)
- Fahreignungsprüfung ("Wiener Testsystem")
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