Neurologie in Konstanz: Kliniken, Ärzte und Behandlungsangebote

Die neurologische Versorgung in Konstanz und Umgebung ist durch ein breites Spektrum an Kliniken, Facharztzentren und niedergelassenen Ärzten gewährleistet. Dieses Netzwerk bietet Diagnostik, Therapie und Rehabilitation für ein umfassendes Spektrum neurologischer Erkrankungen. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die verschiedenen Einrichtungen, ihre Schwerpunkte und die angebotenen Leistungen.

Klinikum Konstanz: Neurologische Versorgung und interdisziplinäre Zusammenarbeit

Das Klinikum Konstanz spielt eine zentrale Rolle in der neurologischen Versorgung der Region. Es verfügt über eine neurologische Abteilung, die in den neurologischen Konsildienst der verschiedenen Fachabteilungen des Klinikums eingebunden ist. Besonders hervorzuheben ist die zertifizierte Stroke Unit, die eine spezialisierte Behandlung, Diagnostik und Überwachung von Schlaganfallpatienten gewährleistet. Im Notfall ist eine schnelle und umfassende intensivmedizinische Versorgung von Patienten mit neurologischen Krankheitsbildern sichergestellt.

Dank der Partnerschaft mit der Universitätsklinik Freiburg ist bei komplexen Fällen eine nahtlose Weiterversorgung im dortigen Neurozentrum möglich. Das Klinikum Konstanz ist als Portaleinrichtung der Klinik für Neurologie und Neurologie Freiburg etabliert.

Das Klinikum selbst liegt zwischen Bodensee und Weinbergen in zentraler Lage von Konstanz. Es verfügt über 380 Betten und ist mit modernster Technik ausgestattet.

MVZ des Klinikum Konstanz

Im MVZ des Klinikum Konstanz ist unter anderem Dr. med. Heike Unverhau (Hausarzt/Allgemeinmedizin) tätig. Die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg führt einen Datenbestand aller niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten, die gesetzlich versicherte Patienten behandeln. Eine detaillierte Recherche mit Filteroptionen ist über die erweiterte Suche der KVBW möglich.

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Hegau-Bodensee-Klinikum Singen: Umfassende neurologische Abteilung

Das Hegau-Bodensee-Klinikum Singen unter der Leitung von Prof. Dr. Christof Klötzsch verfügt über eine neurologische Klinik mit durchschnittlich 38 Betten, einschließlich einer zertifizierten Regionalen Stroke Unit. Die Abteilung behandelt jährlich über 2.100 Patienten stationär, die das gesamte Spektrum neurologischer Erkrankungen abdecken.

Schwerpunkte der neurologischen Abteilung in Singen

  • Entzündliche Erkrankungen des Nervensystems: Multiple Sklerose, Borreliose, FSME
  • Epilepsie: Diagnostische Abklärung und medikamentöse Einstellung
  • Schmerzdiagnostik: Abklärung unklarer Kopfschmerzen
  • Schwindeldiagnostik: Untersuchung von Patienten mit Sturzattacken
  • Bewegungsstörungen: Parkinson-Erkrankung (medikamentöse Einstellung)
  • Demenz: Ursachenforschung und Diagnostik

Die neurologische Abteilung in Singen bietet alle gängigen neurophysiologischen Untersuchungsmethoden an, darunter EEG, evozierte Potentiale, Elektromyographie, Elektroneurographie und alle neurosonologischen Verfahren. Zudem stehen zwei 1.5-Tesla-MRT sowie ein 64-Zeilen-CT und eine digitale Subtraktionsangiographie zur Verfügung. Jährlich werden über 3.000 Konsiliaruntersuchungen in benachbarten Abteilungen durchgeführt.

Die Therapie basiert auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie. Es finden regelmäßige neurologisch-gefäßchirurgische Konferenzen und Fortbildungsveranstaltungen statt, um den interdisziplinären Austausch zu fördern. Die Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten und Rehabilitationseinrichtungen wird durch speziell geschulte Sozialarbeiter unterstützt.

Kliniken Schmieder: Neurologische Rehabilitation

Die Kliniken Schmieder sind führend im Bereich der neurologischen Rehabilitation. Sie behandeln alle neurologischen Erkrankungen, unabhängig von ihrem Schweregrad. Die enge Zusammenarbeit mit Universitätskliniken und ein eigenes Forschungsinstitut gewährleisten eine stetige Weiterentwicklung auf höchstem Niveau.

Phasen der neurologischen Rehabilitation bei Kliniken Schmieder

  • Akutversorgung: Notfallversorgung nach Unfällen oder Erkrankungen, ggf. auch intensivmedizinisch.
  • Frührehabilitation (Phase B): Behandlung und Rehabilitation schwer betroffener Patienten unter intensivmedizinischer Betreuung. Ziel ist die Wiederherstellung vitaler Funktionen, der Sensomotorik, Koordination sowie mentaler, kognitiver und psychologischer Funktionen.
  • Phase C (postprimäre Rehabilitation): Förderung der Alltagskompetenzen bei kooperationsfähigen und medizinisch stabilen Patienten, die jedoch noch pflegerische Betreuung benötigen.
  • Phase D/E: Vorbereitung auf die berufliche Wiedereingliederung. Prüfung der Arbeits- und Berufskompetenz, Training mentaler und psychischer Funktionen sowie sozialer und Freizeitkompetenzen.

Die Klinik in der Konstanzer Bucht behandelt neurologische Patient:innen vor allem in den Phasen C und D/E. Sie liegt direkt am Bodenseeufer, in der Nähe der Insel Mainau, Meersburg und der Schweiz. Eine Spezialabteilung verbindet Neurologie und Psychotherapie interdisziplinär und organisatorisch.

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Neurochirurgie Konstanz: Spezialisierung auf Wirbelsäulenerkrankungen

In der Neurochirurgie Konstanz unter der Leitung von Dr. Robert Feld liegt der Schwerpunkt auf der Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen. Es werden sowohl konservative als auch operative Behandlungsmethoden angeboten. Ein ausführliches Beratungsgespräch und eine individuelle Diagnose sind die Basis für die Wahl des geeigneten Therapieansatzes. Ziel ist es, Patienten mit chronischen Rückenschmerzen zu mehr Lebensqualität und einer optimalen Versorgung zu verhelfen.

Dr. Feld bietet Diagnostik, Beratung und Therapie aus einer Hand. Stationäre Therapieoptionen sind in Kooperation mit Kliniken in Konstanz und Stockach verfügbar. Chirurgische Eingriffe werden von Dr. Feld persönlich durchgeführt.

Diagnostische Verfahren in der Neurologie

Zur Diagnostik neurologischer Erkrankungen stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung:

  • Elektroenzephalographie (EEG): Ableitung der Hirnströme zur Erkennung von Epilepsie oder anderen Hirnfunktionsstörungen.
  • Neurographie: Messung der Nervenleitgeschwindigkeit zur Diagnose von Nervenläsionen, z.B. beim Karpaltunnelsyndrom oder Polyneuropathien.
  • Elektromyographie (EMG): Ableitung der Muskelaktivität zur Beurteilung von Muskelerkrankungen oder Nervenschädigungen.
  • Evozierte Potentiale (SSEP, VEP): Messung der Nervenleitbahnen vom peripheren ins zentrale Nervensystem oder des Sehnerven.
  • Transkranielle Magnetstimulation (TMS): Untersuchung der Nervenbahnen vom zentralen ins periphere Nervensystem.
  • Duplexsonographie: Ultraschalluntersuchung der hirnversorgenden Blutgefäße zur Erkennung von Engstellen oder Verschlüssen.
  • Lumbalpunktion: Entnahme von Nervenwasser zur Diagnose von Entzündungen des Nervensystems.
  • Geriatrisches Assessment: Untersuchung älterer Patienten zur Abschätzung von Ressourcen und Einschränkungen.
  • Neuropsychologische Testverfahren: Zur Feststellung eines dementiellen Abbaus und der Einordnung des Krankheitsbildes in eine der verschiedenen Demenzerkrankungen.
  • Bildgebung: CT und MRT des Gehirns und der Wirbelsäule zur Darstellung von strukturellen Veränderungen.

Häufige neurologische Krankheitsbilder und ihre Behandlung

Die Neurologie befasst sich mit der Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des Gehirns, des Rückenmarks, der peripheren Nerven und der Muskeln. Zu den häufigsten neurologischen Krankheitsbildern gehören:

  • Schlaganfall: Plötzliche Durchblutungsstörung des Gehirns mit neurologischen Ausfällen.
  • Kopfschmerzen: Migräne, Spannungskopfschmerz, etc.
  • Schwindel: Drehschwindel, Schwankschwindel, etc.
  • Parkinson-Erkrankung: Bewegungsstörung mit Verlangsamung, Steifigkeit und Zittern.
  • Infektionen des Nervensystems: Meningitis, Enzephalitis, Borreliose, etc.
  • Rückenschmerzen: Bandscheibenvorfälle, Spinalkanalstenosen, etc.
  • Nervenkompressionssyndrome: Karpaltunnelsyndrom, etc.
  • Multiple Sklerose (MS): Chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems.
  • Epilepsie: Anfallsleiden mit krankhaft erhöhter Erregbarkeit von Nervenzellen im Gehirn.
  • Demenz: Verlust von kognitiven Fähigkeiten wie Gedächtnis und Denkvermögen.
  • Hirntumore: Gutartige oder bösartige Neubildungen im Gehirn.

Die Behandlung neurologischer Erkrankungen ist vielfältig und umfasst medikamentöse Therapien, Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Psychotherapie und operative Eingriffe.

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