Neurologie in Magdeburg Olvenstedt: Informationen für Patienten und Angehörige

Wenn ein Familienmitglied einen Schlaganfall erleidet und in das Universitätsklinikum Magdeburg, insbesondere die Stroke Unit der Klinik für Neurologie, eingeliefert wird, entstehen viele Fragen und Sorgen. Dieser Artikel soll Ihnen helfen, die Situation besser zu verstehen und Ihnen Informationen über die Behandlung und die weiteren Schritte zu geben.

Was passiert bei einem Schlaganfall?

Ein Schlaganfall wird meistens durch einen Gefäßverschluss im Gehirn verursacht. Dieser Verschluss führt zu einer Mangelversorgung der Nervenzellen mit Sauerstoff, was deren Absterben zur Folge hat. Seltener ist ein Gefäßeinriss die Ursache, bei dem austretendes Blut die benachbarten Nervenzellen schädigt.

Behandlung auf der Stroke Unit

Die Behandlung auf einer spezialisierten Stroke Unit ist entscheidend, da hier alle notwendigen Untersuchungen und Behandlungsmaßnahmen sofort zur Verfügung stehen. Nicht jede Sehstörung oder jeder Schwindel ist die Folge eines Schlaganfalls, aber wenn die Symptome darauf hindeuten, ist eine schnelle und gezielte Therapie erfolgversprechender. Auf der Stroke Unit kann umgehend mit den notwendigen Behandlungen begonnen werden, um die Rückbildung der Symptome zu fördern. Die Stroke Unit der Universitätsklinik Magdeburg erfüllt die Struktur- und Prozessqualitätskriterien der Deutschen Schlaganfallgesellschaft und der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe und ist seit 2022 als Überregionale Stroke Unit zertifiziert.

Was tun, wenn keine persönlichen Dinge mitgegeben werden konnten?

Ein Schlaganfall tritt plötzlich auf, und oft fehlt die Zeit, Kleidung, Wäsche oder Artikel zur Körperhygiene zusammenzustellen. Die Klinik wird sich so bald wie möglich nach der Aufnahme des Patienten/der Patientin telefonisch mit Ihnen in Verbindung setzen, um zusätzliche Informationen einzuholen und zu besprechen, welche Dinge hilfreich wären, wenn Sie sie vorbeibringen.

Telefonische Nachfragen und Besuche

Sie können sich telefonisch nach dem Befinden Ihres Angehörigen erkundigen. Die Stroke Unit ist unter der Telefonnummer 0391 67-15328 erreichbar. Bei mehreren Angehörigen wird darum gebeten, eine Person für die Kommunikation auszuwählen, idealerweise die bevollmächtigte Person, falls eine Vorsorgevollmacht vorliegt. Eine Prognose zum Verlauf ist in der frühen Phase oft schwierig, daher bitten wir um Verständnis für eine zurückhaltende Einschätzung. Die günstigste Zeit für Anrufe und Besuche ist nachmittags ab etwa 15 Uhr.

Lesen Sie auch: Neurologie vs. Psychiatrie

Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht

Viele Patienten haben bereits Entscheidungen über ihre Therapien in Form einer Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht getroffen. Wenn der Patient/die Patientin nicht selbst Auskunft geben kann, werden Sie als Angehörige nach dem mutmaßlichen Patientenwillen gefragt.

Was folgt nach der Akutbehandlung?

Mehr als die Hälfte der Schlaganfallpatienten sind bei der Entlassung aus dem Universitätsklinikum noch nicht in der Lage, ihren Beruf oder ihre Alltagsaktivitäten auszuüben. In diesen Fällen wird eine Rehabilitationsmaßnahme empfohlen. Die Case Manager der Klinik holen die Zustimmung des Kostenträgers ein und organisieren den Termin mit der Rehabilitationseinrichtung. Ein frühzeitiger Beginn der Rehabilitation ist wichtig für die Wiedererlangung verlorener Fertigkeiten. Einige Patienten möchten zunächst nach Hause oder lehnen eine Reha-Einrichtung ab, aber die Klinik unterstützt und berät bei der Entscheidungsfindung.

Langfristige Weiterbehandlung und Vorbeugung

Oft liegen einem Schlaganfall Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes, erhöhte Cholesterinwerte, Herzrhythmusstörungen oder Rauchen zugrunde. Diese werden im Universitätsklinikum erkannt und behandelt. Der Hausarzt/die Hausärztin sollte die medikamentöse Behandlung regelmäßig überprüfen und anpassen. Gegebenenfalls werden auch eine Ernährungsberatung oder Raucherentwöhnung veranlasst. Unterstützung der Angehörigen ist bei diesen Maßnahmen zur Vorbeugung eines weiteren Schlaganfalls sehr wichtig. Auch der Austausch mit anderen Betroffenen in einer Schlaganfall-Selbsthilfegruppe kann hilfreich sein.

Die Neurologie in Magdeburg: Umfassende Versorgung

Die Neurologie befasst sich mit Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems. Wiederkehrende, unklare Beschwerden können neurologische Ursachen haben. Das MVZ Domplatz in Magdeburg bietet neurologische Versorgung an. Termine können unter 0391 - 544 0775 oder online vereinbart werden.

Schwerpunkte der Neurologischen Klinik

Die Klinik für Neurologie in Magdeburg behandelt ein breites Spektrum an Erkrankungen des Nervensystems. Zu den Schwerpunkten gehören:

Lesen Sie auch: Expertise in Neurologie: Universitätsklinik Heidelberg

  • Akut- und Notfallbehandlung
  • Neurovaskuläre Erkrankungen (z.B. Erkrankungen der kleinen Hirngefäße, zerebrale Amyloidangiopathie)
  • Demenzielle Erkrankungen (z.B. Alzheimer oder vaskuläre Demenz)
  • Neuromuskuläre Erkrankungen (z.B. Amyotrophe Lateralsklerose)
  • Chronisch-entzündliche Erkrankungen des Nervensystems (z.B. Multiple Sklerose oder chronische Nerven- und Muskelentzündungen)
  • Bewegungsstörungen (z.B. Parkinson)

Die Klinik versorgt Patienten mit einem überregionalen Einzugsbereich und legt Wert auf die enge Vernetzung von Patientenversorgung und Forschung. Schwerpunkte der Forschung sind die Entwicklung neuer Biomarker und Methoden der Ultra-Hochfeld-7T-MRT-Bildgebung zur Untersuchung von frühen pathologischen Veränderungen bei neurovaskulären und neuromuskulären Erkrankungen.

Diagnostik und Therapie

Für Diagnostik und Therapie stehen alle wesentlichen modernen Methoden zur Verfügung:

  • EEG inkl. Langzeit-EEG und Video-EEG
  • EMG, Neurographie, evozierte Potentiale, MEP
  • Vegetative Diagnostik
  • Extra- und transkranielle Doppler- und Duplexsonografie
  • Radiologie mit CT (64-Zeiler), MRT (1.5 T) und DSA (SIEMENS Axiom Artis)

Die Klinik kooperiert bei besonderen Fragestellungen mit hochspezialisierten externen Einrichtungen. Neben Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie bietet die Klinik auch neuropsychologische Diagnostik an. Der Sozialdienst unterstützt bei der Organisation.

Behandlungsspektrum im Überblick

Die Klinik diagnostiziert und behandelt:

  • Akute Schlaganfälle
  • Anfallsleiden (Epilepsien)
  • Multiple Sklerose und andere chronisch entzündliche Erkrankungen des Nervensystems
  • Neuroborreliose
  • Meningitis und Enzephalitis
  • Parkinson`sche Erkrankungen und andere Bewegungsstörungen
  • Akute und chronische Schmerzsyndrome (Kopf, periphere Nerven)
  • Gedächtnisstörungen
  • Abklärung von Muskelerkrankungen
  • Betreuung von Patienten mit Tumoren des Nervensystems

Kontaktinformationen

Die Klinik für Neurologie befindet sich im Haus A, Ebene 3. Die Stationen sind A 3.11 und A 3.2. Die neurologische Klinik hat derzeit keine kassenärztliche Ermächtigung für reguläre Ambulanztermine. Bei speziellen Fragestellungen können vor- oder nachstationäre Untersuchungen durchgeführt werden. Nachfragen dazu sind unter dem Chefarztsekretariat unter 0391 7914601 möglich.

Lesen Sie auch: Aktuelle Informationen zur Neurologie in Salzgitter

Neurochirurgische Gemeinschaftspraxis in Magdeburg

Neben der neurologischen Versorgung gibt es in Magdeburg auch neurochirurgische Angebote. Die neurochirurgische Gemeinschaftspraxis Dr. med. B. Jöllenbeck und Dr. med. R. Zilke (ehemals Gemeinschaftspraxis Dr. med. Minda und Dr. med. Zielke) ist seit dem 01.07.2022 für Patienten da.

Arbeitsfelder der Neurochirurgie

Das Arbeitsfeld der Neurochirurgie umfasst Erkrankungen und Verletzungen des zentralen und peripheren Nervensystems sowie der Wirbelsäule. Die Praxis versorgt schwerpunktmäßig degenerative Erkrankungen und Verletzungen der Wirbelsäule sowie Kompressionssyndrome der peripheren Nerven.

Behandlungsschwerpunkte

Zu den Behandlungsschwerpunkten gehören:

  • Wirbelsäulenerkrankungen: Bandscheibenvorfälle, Spinalkanalstenosen, Facettengelenksinfiltrationen
  • Nervenkompressionssyndrome: Karpaltunnelsyndrom, Ulnarisnervkompression
  • Schmerztherapie: Akupunktur, Manuelle Medizin/Chirotherapie

Diagnostik und Therapieansatz

Am Anfang jeder Arzt-Patienten-Beziehung steht das eingehende Gespräch sowie die körperliche Untersuchung. Die Bildbefunde (Röntgen, MRT, CT etc.) werden gesichtet und geprüft, ob mögliche Abweichungen der Norm im Bild auch tatsächlich zu den Beschwerden passen. Für die Ärzte steht der Patient mit seinen individuellen Beschwerden und Lebensumständen im Fokus. Gemeinsam mit dem Patienten wird ein individueller Behandlungsweg erarbeitet.

Operationen

Die Praxis führt Operationen im Krankenhaus St. Marienstift durch. Zu den operativen Eingriffen gehören:

  • Operation eines Bandscheibenvorfalls
  • Operation einer Wirbelkanaleinengung (Spinalkanalstenose)
  • Behandlung von Besonderheiten an der Halswirbelsäule

Weitere Angebote

  • Zweitmeinung: Die Praxis steht auch zur Erteilung einer Zweitmeinung zur Verfügung.
  • Notfallsprechstunde: Es gibt eine Notfallsprechstunde ohne vorherige Terminvereinbarung (siehe Website für aktuelle Termine).

tags: #neurologie #magdeburg #olvenstedt #informationen