Das Johanna Etienne Krankenhaus in Neuss zählt zu den modernsten und leistungsfähigsten Krankenhäusern der Region. Mit rund 415 Betten, zehn Fachabteilungen und acht interdisziplinären Kompetenzzentren bietet es sowohl ein breit gefächertes Therapieangebot als auch herausragende Spezialleistungen. Das Team von über 1.000 Mitarbeitenden versorgt jährlich etwa 80.000 Patientinnen und Patienten stationär und ambulant - stets mit viel Engagement und Herzblut. Die Klinik für Neurologie des Johanna Etienne Krankenhauses ist ein wichtiger Bestandteil dieser umfassenden Versorgung und bietet ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Leistungen für Patientinnen und Patienten mit neurologischen Erkrankungen.
Die Klinik für Neurologie: Leistungsstark und modern
Die leistungsfähige, moderne Klinik für Neurologie verfügt über ca. 75 Betten und eine überregionale zertifizierte Stroke Unit mit Neurovaskulärem Zentrum, moderner diagnostischer Neuroradiologie und endovaskulärer Neuroradiologie. Hier werden jährlich ca. 1.400 Schlaganfälle behandelt, wobei über 150 Thrombektomien durchgeführt werden. Die neurologische Akutmedizin umfasst eine neurologische IMC, interdisziplinäre ITS Kapazität und eine große ZNA. Seit 2016 besteht eine Abteilung für neurologische Frührehabilitation, die aktuell weiter ausgebaut wird.
Ein umfangreiches Funktionslabor steht für Diagnostik zur Verfügung, darunter Neurosonologie, EMG, NLG, EP, EEG, FEES mit Dysphagiezentrum und eine integrierte Neuropsychologische Abteilung.
Das Arbeitsklima in der Klinik ist kollegial, wertschätzend und offen, was ein dynamisches Team ermöglicht. Beste Voraussetzungen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind gegeben.
Schwerpunkte der Neurologischen Klinik
Die Klinik für Neurologie bietet ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Leistungen für Patientinnen und Patienten mit Erkrankungen des Nervensystems. Zu den Schwerpunkten gehören:
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Schlaganfallversorgung: Das Johanna Etienne Krankenhaus verfügt über die einzige zertifizierte Stroke Unit in der Region und behandelt mit ca. 1.500 Schlaganfallpatienten die meisten Menschen vor Ort. Die Klinik bietet die akute Therapie des Schlaganfalls inklusive Thrombolyse (Auflösung eines Blutgerinnsels mit Hilfe von Medikamenten) und mechanischer Rekanalisation (Wiederöffnung eines verschlossenen Gefäßes). Zur spezialisierten Behandlung gehört auch das Monitoring auf der zertifizierten Stroke Unit. Dort nimmt das Team eine umfassende sofortige Ursachenabklärung und Behandlungsplanung vor: interdisziplinäre Therapie, u. a. mittels medikamentöser Therapie der Schlaganfallursachen (Blutverdünnung, Blutzuckereinstellung, Cholesterinsenkung), operative Therapie der Halsschlagader (Carotis-Operation), endovaskuläre Therapie bei Verengung der Halsschlagader (Carotis-Stenting), endovaskuläre Versorgung der intrakraniellen Gefäße (Stenting) und interventionelle Versorgung schlaganfallrelevanter kardiologischer Erkrankungen (z. B. Schirmchenverschluss beim sogenannten persistierenden Foramen ovale, kurz FPO).
Epilepsiezentrum: Für die Versorgung des akuten epileptischen Anfalls sowie der Betreuung von chronischen epileptischen Erkrankungen steht neben einer Intermediate Care Station die Normalstation mit der Möglichkeit der umfassenden EEG-Diagnostik zur Verfügung. Die Epilepsie entsteht durch eine Störung der elektrischen Übertragung der Nervenzellen und führt zu anfallsartigen Störungen z. B. in Form von Zuckungen, Bewusstseinsstörungen, Fehlhandlungen oder Ohnmachtsanfällen. Die Ursache kann angeboren (genetische Epilepsie) oder erworben sein (z. B. durch Schlaganfälle oder Hirntumore).
Bewegungsstörungen: Die Zuordnung der Parkinsonerkrankung erfolgt durch genaue klinische Beobachtung und ggf. ergänzende elektrophysiologische Untersuchungen. Es stehen sämtliche medikamentöse Therapieangebote zur Verfügung. Die Parkinsonerkrankung ist eine von vielen möglichen Bewegungsstörungen, die zumeist durch veränderte Neurotransmittersysteme langsam entsteht und zu fortschreitenden Bewegungsstörungen führt, mit Muskelsteifigkeit, Zittern, Bewegungsarmut und Standunsicherheit.
Demenzdiagnostik und -therapie: Neben der genauen neuropsychologischen Testung in Zusammenarbeit mit der Neuropsychologin erfolgen auf neurologischer Seite die exakte Bildgebung, die Untersuchung des Nervenwassers und andere neurologische Untersuchungen zur Klassifizierung der demenziellen Syndrome. Jede Art von Störung der geistigen Leistungsfähigkeit im Bereich des Erinnerns oder im Bereich der Handlungsplanung sind einschneidende Lebenserlebnisse und bedürfen einer sofortigen Abklärung. Neben kleinen und harmlosen Ursachen der Gedächtnis- und Denkstörungen (wie z. B. durch Medikamente oder Stimmungsschwankungen) gehört die eigentliche Demenz zu einer der häufigsten Erkrankungen in der alternden Gesellschaft. Neben der Demenz vom Alzheimertyp ist die gefäßbedingte Demenz (vaskuläre Demenz) sehr häufig. Darüber hinaus finden sich zumeist Mischformen aus den beiden erstgenannten Demenzformen. Eine genaue Abklärung der tatsächlichen Einbußen der geistigen Leistungsfähigkeit, wie auch eine Beschreibung der Ursachen und eine mögliche Therapie sind notwendig, um eine bestmögliche Versorgung und bei Bedarf auch Anbindung an demenzspezifische Handlungsangebote zu ermöglichen.
Neurovaskuläres Zentrum: Neben dem akuten Schlaganfall gibt es viele komplizierte gefäßbedingte Fragestellung wie z. B. Malformationen, Fisteln oder Kavernome des Gehirnes. Im Rahmen des neurovaskulären Zentrums erfolgt eine interdisziplinäre Beurteilung dieser Erkrankungen in Kooperation mit der Neuroradiologie, Gefäßchirurgie und Neurologie, wie auch im Rahmen einer standardisierten Kooperation mit der Klinik für Neurochirurgie des Helios Klinikums Krefeld.
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Frührehabilitation: Im Anschluss an den Schlaganfall oder auch andere neurologische Erkrankungen kann im Rahmen der Frührehabilitation (Phase B) eine intensivierte Rehabilitation im akut-stationären Umfeld anhand eines interdisziplinären Teams erfolgen.
Diagnostische Möglichkeiten
Die Klinik für Neurologie verfügt über ein breites Spektrum an diagnostischen Möglichkeiten, um neurologische Erkrankungen frühzeitig und präzise zu erkennen. Dazu gehören:
- EEG (Elektroenzephalografie): Eine Elektroenzephalografie, kurz EEG, misst die elektrische Aktivität des Gehirns durch Aufzeichnung der Spannungsschwankungen an der Kopfoberfläche. Die Diagnostik in der Klinik für Neurologie umfasst das Ruhe-EEG, das Provokations-EEG, das Schlafentzugs-EEG sowie das 24-Stunden-EEG.
- Neurosonologie: Ultraschalluntersuchungen der hirnversorgenden Gefäße
- EMG/NLG: Elektromyographie und Neurographie zur Messung der Muskel- und Nervenfunktion
- EP (Evozierte Potentiale): Messung der Nervenleitgeschwindigkeit bei Stimulation
- FEES (fiberendoskopische Schluckdiagnostik): Untersuchung der Schluckfunktion
- MRT (Kernspintomografie): Bildgebung des Gehirns und Rückenmarks
- CT (Computertomografie): Bildgebung des Gehirns
- Liquordiagnostik: Untersuchung des Nervenwassers
Die Neurologische Ambulanz: Anlaufstelle für Patienten
Die neurologische Ambulanz ist ein wichtiger Baustein in der Patientenbetreuung. Hier werden alle organischen Erkrankungen des Nervensystems und der Muskulatur behandelt, also das gesamte Spektrum der Neurologie. Die neurologische Ambulanz beschäftigt sich daher mit dem gesamten Spektrum der neurologischen Erkrankungen und unterstützt Patientinnen und Patienten mit einer modernen Diagnostik und ganzheitlichen Behandlungsmethoden sowie einer dauerhaften Betreuung bei allen chronischen neurologischen Krankheitsbildern.
Eine ambulante Behandlung in der Neurologie schließt sich entweder an eine stationäre Behandlung an oder wird dann empfohlen, wenn z. B. eine Vorstellung beim Hausarzt die Notwendigkeit einer Überweisung zur weiteren diagnostischen Abklärung durch neurologische Fachärztinnen und Fachärzte ergibt. Die Spezialambulanzen bieten ein umfassendes Spektrum an Beratung, Diagnostik und Therapien und verfügen über modernste Behandlungsmethoden und diagnostische Verfahren. Je nach Erkrankung sind die Ärzte- und Pflegeteams auch ein wichtiger Ansprechpartner für die Angehörigen der Betroffenen.
Spezialambulanzen
Die neurologische Ambulanz der Klinik Königshof konzentriert sich besonders auf den Schwerpunkt der gerontoneurologischen Erkrankungen. In der allgemeinen neurologischen Ambulanz können sich Patientinnen und Patienten mit sämtlichen neurologischen Beschwerden und Erkrankungen und einer Überweisung durch die Hausärztin oder den Hausarzt vorstellen. Die allgemeine Neuro-Ambulanz unterstützt Betroffene mit der weiterführenden Diagnostik sowie der Behandlung bzw. Linderung ihrer Beschwerden durch geeignete Therapien.
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Sowohl die Praxis für Neurologie des Johanna Etienne Krankenhauses als auch die neurologische Ambulanz der Klinik Königshof bieten eine ambulante Sprechstunde in der Neurologie.
- Epilepsie-Ambulanz: In der Spezialambulanz werden Patientinnen und Patienten mit Epilepsie versorgt. Das Angebot richtet sich dabei genauso an Patientinnen und Patienten mit einer bekannten Epilepsie als auch an Menschen, bei denen eine Abklärung auf Epilepsie notwendig ist. In der Epilepsie-Ambulanz erfolgt eine Sicherung der Diagnose gegenüber anderen anfallsartigen Bewusstseinsstörungen. Wenn der Befund feststeht, beginnen die Fachärztinnen und Fachärzte mit der Einleitung einer geeigneten Therapie. In der Klinik Königshof verfügt die St. Augustinus Gruppe über eine unternehmensweite Epilepsie-Ambulanz, die speziell auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten eingeht.
- Demenz-Sprechstunde: Die meisten neurologischen Ambulanzen bieten Patientinnen und Patienten eine spezielle Demenz-Sprechstunde an. In dieser Spezialambulanz werden die Ursachen für Gedächtnisstörungen untersucht und geeignete Therapien erarbeitet. Betroffene erfahren in dieser ambulanten Sprechstunde der Neurologie eine umfassende Diagnostik mit anschließender Beratung und Behandlungsempfehlungen. Im Memory Zentrum der St. Augustinus Gruppe werden Patientinnen und Patienten mit Demenz umfassend betreut.
Wichtiger Hinweis
Grundsätzlich sind Ambulanzen keine Anlaufstellen für potenziell lebensbedrohliche Notfälle. Neurologische Notfälle, z. B. ein Schlaganfall oder eine Hirnblutung, werden in der zentralen Notaufnahme behandelt, um schnellstmöglich die Diagnostik und eine geeignete Behandlung einzuleiten. Bei neurologischen Notfällen ist eine schnelle Behandlung der Patientinnen und Patienten erforderlich, weshalb bei Symptomen eines Schlaganfalls unbedingt der Rettungsdienst verständigt werden sollte.
Eine Untersuchung und Behandlung in der ambulanten Sprechstunde der Neurologie ist in der Regel nur mit einer Überweisung des behandelnden Arztes an die Abteilung der Klinik möglich. Neurologische Ambulanzen bieten für Patientinnen und Patienten mit akuten neurologischen Beschwerden eine ambulante offene Sprechstunde in der Neurologie an.
Das Team: Kompetent und engagiert
In den neurologischen Ambulanzen der Kliniken und Einrichtungen der St. Augustinus Gruppe erwartet Sie ein professionelles medizinisches Team aus erfahrenen Ärztinnen und Ärzten auf dem Fachgebiet der Neurologie.
Die Klinik für Neurologie besitzt die volle Weiterbildungsermächtigung Neurologie für 48 Monate. Im Laufe dieser Zeit erfolgt eine strukturierte Weiterbildung nach einem vorab festgelegten Ausbildungskonzept. Einmal jährlich erfolgt ein strukturiertes Mitarbeiterjahresgespräch, um die Fortschritte im Bereich des Wissenserwerbs und der technischen Fertigkeiten zu überprüfen. Neben der täglichen Röntgenbesprechung mit Erörterung der akuten und komplexen Fälle erfolgt einmal wöchentlich eine neurologische Fortbildung, einmal wöchentlich eine praktische Fortbildung im Bereich der neurologischen Zusatzdiagnostik, einmal monatlich eine pharmakologische Visite zur Frage der Polypharmazie, sowie einmal wöchentlich auf jeder Station die Chefarztvisite mit gemeinsamer Fallerörterung. Zusätzlich wird einmal eine Fortbildung zum Thema FEES (fiberendoskopische Schluckdiagnostik) angeboten. Einmal wöchentlich findet das neurovaskuläre Board statt, in dem interdisziplinär per Telekonferenz relevante neurovaskuläre Fälle erörtert werden. Das psychiatrische Rotationsjahr kann innerhalb der KIiniken des Trägers abgeleistet werden. Die neurologische Fortbildung ist ärztlichen Kollegen außerhalb unseres Krankenhauses jederzeit zugängig.
Die neurologische Klinik bildet studentische Kolleginnen und Kollegen im Rahmen einer Famulatur aus. Diese sollte idealerweise mindestens zwei bis vier Wochen umfassen. Üblicherweise erfolgt eine Ausbildung im Bereich der Normalstation mit 50 Prozent der Zeit, im Bereich der ZNA und Stroke Unit für 25 Prozent der Zeit und im Wahlgebiet für 25 Prozent der Zeit. Als Lehrkrankenhaus der Uniklinik Düsseldorf bieten wir PJ-Rotationen im Wahlfach Neurologie an. Wir bilden somit Studierende im Praktischen Jahr im Bereich der Neurologie inklusive Stroke Unit und Frührehabilitation aus. Es besteht ein strukturiertes PJ-Ausbildungscurriculum. PJ'lern wird jeweils ein Tutor sowie ein Vertrauensoberarzt zugeordnet, um eine optimale Ausbildung im Rahmen des Tertials zu ermöglichen.
Karriere in der Neurologie
Das Johanna Etienne Krankenhaus sucht regelmäßig Verstärkung für sein neurologisches Team, sowohl in Vollzeit als auch in Teilzeit. Gesucht werden Fachärzte für Neurologie mit breiter klinischer Erfahrung und idealerweise dreijähriger Erfahrung in der neurologischen Frührehabilitation oder einem anderen klinischen Schwerpunkt. Wichtig sind ein offener, positiver und zugewandter Umgang mit den Patienten, ein positives Menschenbild, hohes Engagement sowie eine der Position entsprechende proaktive Arbeits- und Handlungsweise. Engagement und Interesse an der Weiterentwicklung von Strukturen zur Leistungsverbesserung des Krankenhauses sowie Begeisterung für die Aus- und Weiterbildung unserer Ärzte in Weiterbildung und Studierenden werden ebenfalls erwartet.
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