Die neurologische Versorgung ist ein komplexes Feld, das sich mit Erkrankungen des Nervensystems befasst. In Würselen und Bardenberg finden sich Fachärzte, die ein breites Spektrum neurologischer und psychischer Erkrankungen behandeln und sich auf verschiedene Bereiche spezialisiert haben. Dieser Artikel bietet einen Überblick über die angebotenen Leistungen und Schwerpunkte.
Fachärzte und ihre Spezialisierungen
In Würselen und Bardenberg sind Fachärzte für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie bzw. Neurologie und Nervenheilkunde tätig. Diese Ärzte behandeln das gesamte Spektrum neurologischer und psychischer Erkrankungen. Einige Ärzte haben zudem die Zusatzbezeichnung Schlafmedizin erworben.
Dr. Kurth: Geronto-Neurologie und Gerontopsychiatrie
Dr. Kurth hat sich im Rahmen seiner klinischen Ausbildung auf neurologische und psychische Erkrankungen im höheren Lebensalter spezialisiert, bekannt als Geronto-Neurologie und Gerontopsychiatrie. Dies umfasst die Diagnose und Behandlung von altersbedingten neurologischen Erkrankungen wie Demenz, Parkinson und Schlaganfall, sowie psychischen Problemen, die im Alter auftreten können.
PD Dr. Baier: Multiple Sklerose und Schlafstörungen
PD Dr. Paul Christian Baier hat sowohl klinisch als auch wissenschaftlich einen besonderen Schwerpunkt auf Multiple Sklerose, Schlafstörungen und schlafassoziierte Erkrankungen. Die Multiple Sklerose (MS) ist eine chronische, entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems (Gehirn und Rückenmark). Im jungen Erwachsenenalter ist sie eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen und daher von erheblicher Bedeutung. Bei der Multiplen Sklerose treten in Gehirn und Rückenmark verstreut vielfache (multiple) entzündliche Herde auf, die durch den Angriff körpereigener Abwehrzellen auf die Nervenzellen verursacht werden. Da die Entzündungsherde im gesamten zentralen Nervensystem auftreten können, kann die Multiple Sklerose fast jedes neurologische Symptom verursachen. Sehstörungen, Störungen der Augenbewegung sind relativ typisch, aber auch Gefühls-, Koordinationsstörungen und Lähmungen können auftreten. Die Aufnahme in eine Klinik erfolgt meist zur Sicherung der richtigen Diagnose oder zur Behandlung akuter Entzündungsschübe.
Melda Das: Psychiatrie und Psychotherapie
Melda Das verstärkt das Team als Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie. Sie behandelt psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen, Schizophrenie und bipolare Störungen.
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Ganzheitlicher Ansatz in der Behandlung
Ein wichtiger Aspekt der Behandlung in Würselen und Bardenberg ist der ganzheitliche Blick auf die Erkrankungen und ihre Ursachen. Zusammenhänge zwischen körperlichen Symptomen und psychischen Leiden erschließen sich nicht immer auf den ersten Blick. Körperliche Erkrankungen (und insbesondere Erkrankungen des Nervensystems) führen nicht selten auch zu psychischen Beeinträchtigungen. Daher ist bei der Behandlung der nervenärztlich-ganzheitliche Blick für den Therapieerfolg von großer Bedeutung.
Behandlungsschwerpunkte
Neben den oben genannten Spezialisierungen werden in den neurologischen Kliniken in und um Würselen und Bardenberg eine Vielzahl weiterer Erkrankungen behandelt.
Bewegungsstörungen
Morbus Parkinson ist die häufigste neurologische Bewegungsstörung. Die Hauptsymptome sind Muskelstarre, Muskelzittern und verlangsamte Bewegungen. Oft ist auch die Regulation des Gleichgewichts gestört. Weitere Symptome können Schlafstörungen, Riechstörungen, Depression und so genannte vegetative Störungen (z.B. Störungen der Kreislaufregulation, der Verdauung, der Urinausscheidung, der Sexualität) sein. Zusätzlich gibt es eine Reihe anderer Erkrankungen, die mit einem Parkinson-Syndrom einhergehen. Daher erfordert die richtige Diagnosestellung häufiger bereits eine stationäre Behandlung. Darüber hinaus kann die Behandlung im weiteren Verlauf aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher Symptome sehr kompliziert werden. Für diese Fälle bietet eine Klinik eine spezielle Parkinson-Komplex-Behandlung an. Darüber hinaus werden auch andere komplexe Bewegungsstörungen wie Dystonien, Tremor, Chorea, Spastik und das Restless-Legs-Syndrom behandelt.
Schlaganfallversorgung
Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Behandlung von Schlaganfall-Patienten. Hierfür steht eine eigene, speziell ausgestattete Schlaganfall-Station (Stroke Unit) mit entsprechend in der Behandlung von Schlaganfallpatienten ausgebildetem Personal zur Verfügung. Die Neurologie behandelt Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems sowie der Muskulatur. Eine Klinik besteht aus zwei Normalstationen, einer neurologisch geführten Intensivstation mit Beatmungsplätzen, einer überregionalen Stroke Unit und einer Comprehensive Stroke-Unit mit neurologischer Frührehabilitation, einer neuropsychologischen Therapiestation, einer Sektion für Neurogeriatrie, einer Sektion für Epileptologie mit Video-EEG-Monitoring-Betten, einem Schlaflabor, einer Poliklinik und einem umfangreichen Angebot an Spezialsprechstunden inklusive einer Infusionsambulanz.
Epileptologie
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Betreuung von Anfallskranken. Eine Klinik verfügt über eine Sektion für Epileptologie mit Video-EEG-Monitoring-Betten.
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Neurogeriatrie
Für geriatrische Patienten gibt es die Möglichkeit zur anschließenden Geriatrischen Rehabilitation im eigenen Haus. Die Sektion für Neurogeriatrie behandelt neurologische Erkrankungen im höheren Lebensalter. Mit zunehmendem Alter kommt es bei Menschen häufig zu einer sogenannten Multimorbidität. Dies bedeutet, dass bei einem Menschen mehrere Krankheiten gleichzeitig bestehen, die zu einer zunehmenden Beeinträchtigung im Alltag führen. Durch ein geriatrisches Management wird versucht, den Grad der Einschränkung eines Patienten im Alltag genauer zu identifizieren. Auf dieser Basis kann häufig eine Stabilisierung mit zusätzlicher Unterstützung im häuslichen Umfeld erreicht werden. Dies kann z.B. durch die Koordination von Pflegediensten, der Anwendung von Physiotherapie und der Beschaffung anderer notwendiger Hilfsmittel geschehen. Eine Prüfung der derzeit verschriebenen Medikamente auf mögliche inadäquate Verordnungen, sowie die Beratung von Angehörigen sind ebenfalls wichtige Schwerpunkte der Geriatrie.
Palliativmedizin
Die letzte Phase des Lebens kann mitunter mit schwerem körperlichem und seelischem Leiden verbunden sein. Wenn eine nicht heilbare Erkrankung diagnostiziert wird, treten häufig in kurzer Zeit viele negative Veränderungen auf. Körperliche Gebrechen, Schmerzen, Depressionen, Krankenhausaufenthalte, teilweise belastende Untersuchungen und Therapien bestimmen nun mitunter das Leben. Die damit einhergehende seelische Belastung ist groß. Natürlich in erster Linie bei den betroffenen Patientinnen und Patienten, aber auch Angehörige sind oftmals mit der Situation überfordert und belastet. Daher ist die hausärztliche Betreuung gerade in dieser Zeit besonders wichtig. Zum einen muss mit dem Patienten und den Angehörigen die gewünschte Versorgung besprochen und festgelegt werden, dies beinhaltet beispielsweise die Erstellung einer Patientenverfügung. Zum anderen muss das Leiden so gut wie möglich verhindert oder zumindest gemildert werden. Durch eine Schwerpunktsetzung in der Palliativmedizin wird ein etabliertes Netzwerk unter anderem mit spezialisierten Pflegediensten und anderen Hausarztpraxen auf. Somit wird die 24-Stündige Erreichbarkeit eines qualifizierten Palliativarztes in Aachen und Umgebung ermöglicht.
Diagnostik
Um den Anforderungen bei der Diagnose der häufig komplexen Erkrankungen gerecht zu werden, bestehen enge Beziehungen zu der neurologisch ausgerichteten Röntgenabteilung (Radiologie) und speziellen Laboratorien für rheumatologische und entzündliche Erkrankungen.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Zahlreiche Erkrankungen werden in interdisziplinären Zentren gemeinsam mit anderen Fachdisziplinen der Uniklinik RWTH Aachen behandelt. In einer neurologischen Klinik steht Patienten ein qualifiziertes und sorgfältig ausgebildetes Team zur Verfügung: Ärzte, Pflegepersonal, Physio-, Ergo-, Sprachtherapeuten, ein Dipl. Psychologe und Diplom-Sozialarbeiterinnen arbeiten Hand in Hand.
Forschung und Lehre
Zur Entwicklung neuer therapeutischer Strategien für neurologische Erkrankungen wird eine enge Verzahnung von Wissenschaft und Krankenversorgung angestrebt. Translationale Forschungsprojekte werden von Medizinern und Naturwissenschaftlern gemeinschaftlich bearbeitet. Für Assistenzärzte wird eine strukturierte Weiterbildung angeboten, die aus den Modulen Normalstation, Dopplerausbildung, Comprehensive Stroke-Unit, Notaufnahme, Intensivstation, Elektrophysiologie, Aphasie-Station und Psychiatrie-Rotation besteht. Geeignete Mitarbeiter werden in ihrer Ausbildung zum Clinician Scientist parallel zur Facharztweiterbildung gefördert. Darüber hinaus können Schwerpunkte im Bereich neurodegenerativer oder neuromuskulärer Erkrankungen, Schlaganfallversorgung, Intensivmedizin, Neurogeriatrie, klinische Studien oder Epileptologie gelegt werden. In den Bereichen neuromuskuläre Erkrankungen, Intensivmedizin, Geriatrie und Epileptologie können die entsprechenden Zertifikate erlangt werden. Diese Spezialisierungen innerhalb der Neurologie stehen auch Kandidaten offen, die bereits Fachärzte für Neurologie sind. Aufgrund dieses umfangreichen Curriculums erstreckt sich die Weiterbildung in der Regel über einen Zeitraum von sechs bis sieben Jahren.
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Weitere Informationen und Serviceleistungen
Viele Patienten bedürfen im Anschluss an den Krankenhausaufenthalt einer weiteren Versorgung. Sollte eine Rehabilitation notwendig sein, organisieren Sozialarbeiterinnen eine passgenaue Anschlussrehabilitation. Bei Fragen der weiteren Versorgung hinsichtlich ambulanter oder stationärer Pflege, Ausstattung mit Hilfsmitteln, Umgang mit Behörden, etc. steht während des stationären Aufenthaltes ebenso der Sozialdienst hilfreich zur Seite.
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