Isala Zwolle Neurologie: Aktuelle Erkenntnisse und klinische Praxis

Die Neurologie im Isala Krankenhaus in Zwolle, Niederlande, ist ein Zentrum für umfassende neurologische Versorgung. Dieser Artikel beleuchtet aktuelle Entwicklungen und klinische Praktiken in der Abteilung für Neurologie, wobei der Fokus auf der Behandlung von Schlaganfällen und der Anwendung von bioresorbierbaren Gerüsten (BVS) in der interventionellen Kardiologie liegt. Darüber hinaus werden aktuelle Konzepte in der Femur-Schaftfixierung und der Umgang mit neonatalen Hirnverletzungen erörtert.

Bioresorbierbare Gerüste (BVS) in der interventionellen Kardiologie: Erfahrungen aus Isala, Zwolle

In den letzten Jahren hat die interventionelle Kardiologie bedeutende Fortschritte bei der Behandlung von Koronararterienerkrankungen gemacht. Eine dieser Entwicklungen ist die Verwendung von bioresorbierbaren Gerüsten (BVS), insbesondere des Absorb Everolimus-freisetzenden bioresorbierbaren vaskulären Gerüsts (E-BVS). Das Isala Krankenhaus in Zwolle, ein tertiäres Zentrum mit einem hohen PCI-Volumen von etwa 2.500 Eingriffen pro Jahr, hat aktiv an der Bewertung und Anwendung dieser Technologie teilgenommen.

Hintergrund und Bedenken bezüglich E-BVS

Mehrere randomisierte Studien haben Bedenken hinsichtlich der Sicherheit des am häufigsten verwendeten bioresorbierbaren Gerüsts, des Absorb Everolimus-freisetzenden bioresorbierbaren vaskulären Gerüsts (E-BVS), aufgeworfen. Die kürzlich veröffentlichten 3-Jahres-Ergebnisse der ABSORB II-Studie und die 2-Jahres-Ergebnisse der ABSORB III-Studie haben eine höhere Rate an Zielläsionsversagen (TLF) in der E-BVS-Gruppe im Vergleich zu traditionellen metallischen Drug-Eluting-Stents gezeigt. Darüber hinaus zeigte die AIDA-Studie einen hochsignifikanten Unterschied in der Rate der Gerüstthrombose. Im Anschluss an diese Berichte und ähnlich wie bei Sicherheitsbedenken bei Drug-Eluting-Stents der ersten Generation hat dies zu einer Angstreaktion auf eine längere duale Thrombozytenaggregationshemmung (DAPT) bei Patienten mit implantiertem E-BVS geführt. Darüber hinaus hat die Verwendung von Gerüsten in den Niederlanden nach Zeitungsberichten über solche Sicherheitsprobleme mit E-BVS in den Studien ABSORB II, ABSORB III und AIDA drastisch abgenommen.

Trotz dieser Bedenken ist es wichtig zu beachten, dass mehrere frühere Berichte mit diesem Gerät ausgezeichnete klinische Ergebnisse gezeigt haben, die mit denen von metallischen Everolimus-freisetzenden Stents der zweiten Generation vergleichbar sind, und so müssen die neuesten Berichte in Verbindung mit allen verfügbaren Daten und nicht isoliert betrachtet werden.

Die Isala, Zwolle, Erfahrung

Zwischen Oktober 2013 und Januar 2017 wurden im Isala Krankenhaus insgesamt 105 Patienten mit mindestens einem E-BVS-Gerüst behandelt, wobei insgesamt 147 Gerüste implantiert wurden. Die Patienten waren überwiegend männlich (71 %) mit einem Durchschnittsalter von 60 (±11) Jahren. Die meisten Patienten litten an einer Ein-Gefäß-Erkrankung (64,8 %), 27,6 % hatten eine Zwei-Gefäß-Erkrankung und 7,6 % eine Drei-Gefäß-Erkrankung.

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In dieser prospektiven Beobachtungsstudie wurde die Inzidenz von TLF als primärer Endpunkt untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass TLF bei 3 (2,9 %) Patienten beobachtet wurde. Die Gesamtmortalität betrug 2 (1,9 %) und die kardiale Mortalität 0 (0 %). Bemerkenswert ist, dass während der Nachbeobachtungszeit keine Gerüstthrombose beobachtet wurde. Eine TLR trat bei 1 (1,0 %) Patienten auf. Interessanterweise wurde bei den 42 Patienten mit Diabetes mellitus keine TLR beobachtet.

Bedeutung von Geräteauswahl und Implantationstechnik

Die Erfahrungen im Isala Krankenhaus unterstreichen die Bedeutung einer sorgfältigen Patientenauswahl und optimierten Implantationstechnik. Die E-BVS-Implantation sollte in Läsionen, die als stark kalzifiziert und/oder gewunden gelten, vermieden werden. Prädilatation wurde bei 138 (94 %) Läsionen durchgeführt, und Postdilatation bei 103 (70 %) Läsionen. Intrakoronare Bildgebung mittels optischer Kohärenztomographie (OCT) wurde dringend empfohlen, blieb aber dem Ermessen des Operateurs überlassen.

Es wurde betont, dass die folgenden Faktoren mit Gerüstthrombose in Verbindung gebracht werden:

  • Unterdehnung
  • Unvollständige Läsionsabdeckung
  • Malapposition

Daher ist die intrakoronare Bildgebung sowohl für die genaue Gerüstauswahl als auch am Ende des Eingriffs unerlässlich, um eine ausreichende Ausdehnung zu bestätigen und das Vorhandensein von Randverletzungen oder Malapposition zu beurteilen.

Die Rolle der Bildgebung und Postdilatation

Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die Bedeutung von Hochdruck-Postdilatation und einer angemessenen Läsionsvorbereitung, um eine optimale Expansion und bessere klinische Ergebnisse zu erzielen. Die Raten für Postdilatation und periprozedurale Koronarbildgebungsführung waren in dieser Studie höher als in den Studien Absorb II und AIDA.

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Einschränkungen

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Studie mehrere Einschränkungen aufweist, darunter:

  • Einarmige Post-hoc-Beobachtungsstudie
  • Relativ kleine Studiengröße
  • Die meisten Eingriffe wurden von oder unter Aufsicht von erfahrenen Operateuren mit Erfahrung im Umgang mit dem Gerüst durchgeführt, was sich auch auf die Studienergebnisse ausgewirkt haben könnte.
  • Es wurde keine qualitative vergleichende Analyse durchgeführt.
  • Bei der Entscheidung, welche Läsionen für eine E-BVS-Implantation geeignet waren (oder nicht), kann es zu einer Selektionsverzerrung aufgrund einer angiographischen oder intrakoronaren Beurteilung gekommen sein; dies bestätigt jedoch auch die Notwendigkeit einer präzisen Patientenauswahl.
  • Obwohl klinische Ergebnisse für alle Patienten vorlagen, wurde keine routinemäßige angiographische und/oder intrakoronare Bildgebungsnachuntersuchung systematisch durchgeführt.

Schlussfolgerung zu BVS

Diese Einzelzentrumstudie, in der die klinische Anwendung des Absorb Everolimus-freisetzenden bioresorbierbaren vaskulären Gerüsts in der realen Welt untersucht wurde, beobachtete eine ausgezeichnete prozedurale Sicherheit und gute langfristige klinische Ergebnisse. Die Ergebnisse bestätigen die Notwendigkeit einer sorgfältigen Patientenauswahl, einer optimierten Implantationstechnik und des Einsatzes von intrakoronarer Bildgebung, um die Ergebnisse zu verbessern.

Aktuelle Konzepte in der Femur-Schaftfixierung

In Zusammenarbeit mit PALACADEMY®, der Lern- und Wissensplattform für Knochen- und Gelenkchirurgie von Heraeus Medical, werden aktuelle Konzepte in der Femur-Schaftfixierung und das Paradoxon in der klinischen Praxis untersucht. Der Schwerpunkt liegt auf dem aktuellen Stand und den Erfahrungen in den Niederlanden. Tim Boymans, Dirk Jan Moojen und Olivier Temmerman moderieren die Diskussion über aktuelle Daten und reale Fälle. Neben Beiträgen der Live-Fakultät umfasst das Programm kurze Vorträge und Expertenstatements von Esther Bloemheuvel (Maxima MC Veldhoven), Harmen Ettema (Isala Zwolle/Meppel), Matthijs Somford (Rijnstate Arnhem) und Wout Veltman (Erasmus MC Rotterdam). Die Sitzung befasst sich mit der Frage, was laut Evidenz der Standard sein sollte und was die klinische Realität ist. Die Diskussion wird durch Abstimmungen der Teilnehmer und Aussagen von Experten aus den gesamten Niederlanden unterstützt, die ihre eigenen Erfahrungen austauschen, um herauszufinden, ob es einen Versorgungsstandard oder ein anderes Protokoll in jedem Krankenhaus gibt oder ob es überhaupt keine Protokolle gibt, sondern Entscheidungen auf der Grundlage der Präferenzen des Chirurgen getroffen werden.

Multizentrische Studie zu DP-b99 bei akutem ischämischem Schlaganfall

Eine randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte, multizentrische, multinationale Parallelarmstudie vergleicht eine Placebogruppe mit einer DP-b99-Gruppe, die an 4 aufeinanderfolgenden Tagen mit intravenösen 1,0 mg/kg/Tag behandelt wurde. Ziel der Studie ist es, die Wirksamkeit und Sicherheit von DP-b99 als neuroprotektive Therapie bei akutem ischämischem Schlaganfall zu untersuchen.

Einschlusskriterien

Die Studie umfasst Männer oder Frauen im Alter von 18 bis einschließlich 85 Jahren, die einen akuten, wahrscheinlich hemisphärischen, ischämischen Schlaganfall erlitten haben, definiert als akutes, fokales, neurologisches Defizit infolge eines vermuteten vaskulären Ereignisses, das mindestens eine der folgenden Komponenten umfassen muss (wie durch mindestens 1 Punkt auf einer der folgenden Komponenten ausgedrückt).

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Studienzentren

Die Studie wird in verschiedenen neurologischen Abteilungen und Krankenhäusern durchgeführt, darunter:

  • Neurological Dept. Istituto Neurologico C. U.O.C. The Catholic University of Korea Seoul St.
  • Pomerania Traumatology Center, Regional Specialist Hospital im.
  • Szpital Powiatowy im.
  • Wojewodzki Szpital Specjalistyczny Nr 1 im. Prof.
  • Szpital Wolski im. St. Abt.
  • St. LKH St.

Hintergrund zu DP-b99

DP-b99 ist ein membranaktivierter Metallionen-Chelator mit neuroprotektivem Potenzial. Frühere Studien haben seine klinische Pharmakologie und Wirksamkeit bei der Verhinderung von Zink-induziertem neuronalem Tod gezeigt.

PJ-Anerkennung und Ausbildungsqualität

Es ist wichtig zu beachten, dass die Aufführung eines Krankenhauses auf einer Liste von Einrichtungen, die für das Praktische Jahr (PJ) geeignet sind, keine Garantie für eine Genehmigung darstellt. Im Falle neuer Erkenntnisse in Bezug auf Bettenzahl, Ausbildungsqualität, Status als Lehrkrankenhaus usw. sind jederzeit Korrekturen der Liste möglich, die auch zur Streichung einzelner Länder oder Einrichtungen führen können. Bewerber sollten sich daher vorab gut informieren.

Neonatale Hirnverletzungen: Ein Leitfaden für Kliniker

Das Buch "Neonatale Hirnverletzungen: Ein Leitfaden für Kliniker" bietet praktische Richtlinien zur Erklärung der häufigsten neonatalen Hirnverletzungen für Eltern und Betreuer. Die Gehirne von Hochrisiko-Neugeborenen sind anfällig für oft schwere Verletzungen, und Hirnverletzungen gehören zu den schwerwiegendsten Komplikationen bei Patienten, die in die neonatale Intensivstation aufgenommen werden.

Autoren und Expertise

Das Buch wurde von Experten auf dem Gebiet der neonatalen Neurologie verfasst, darunter:

  • Dr. Gerda Meijler MD, PhD, spezialisiert auf neonatale Neurologie und Neuroimaging.
  • Dr. Khorshid Mohammad, Staff Neonatologist und Clinical Professor of Pediatrics, mit Schwerpunkt auf Innovation in Bildung und Qualitätsverbesserung.

Themenübersicht

Das Buch behandelt eine breite Palette von Themen im Zusammenhang mit neonatalen Hirnverletzungen, darunter:

  • Entwicklung, Reifung und Anfälligkeit des neonatalen Gehirns
  • Intraventrikuläre Hämorrhagie und posthämorrhagische Ventrikeldilatation
  • Kleinhirnblutung
  • Weiße Substanzverletzung
  • Arterielle Infarkte bei Frühgeborenen
  • Hypoxisch-ischämische Enzephalopathie bei Früh- und Reifgeborenen
  • Fokale arterielle Infarkte und Lobärhämorrhagien
  • Geburtsbedingte mechanische Kopfverletzungen
  • Sinusvenenthrombose
  • Virale, bakterielle und Pilzinfektionen des zentralen Nervensystems
  • Neuroimaging und Neuromonitoring-Techniken

Bedeutung für die klinische Praxis

Das Buch bietet Klinikern wertvolle Einblicke und praktische Ratschläge zum Verständnis, zur Diagnose und zum Management von neonatalen Hirnverletzungen. Es betont die Bedeutung einer frühzeitigen Erkennung und Intervention, um die Ergebnisse für betroffene Neugeborene zu verbessern.

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