Das Neurologische Integrationssystem (NIS) ist ein manuelles Behandlungskonzept, das darauf abzielt, Regulationsstörungen im Körper zu erkennen und zu beheben. Es wurde von dem neuseeländischen Osteopathen Dr. Allan K. Phillips entwickelt und basiert auf Erkenntnissen aus verschiedenen Bereichen wie Anatomie, Physiologie, Neuropsychoimmunologie, Neurowissenschaften, Osteopathie und Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM).
Funktionsweise des Neurologischen Integrationssystems
Das Gehirn steuert alle Körperfunktionen, indem es Informationen von Sinnesorganen, inneren Organen und Geweben empfängt und daraufhin Signale an Organe, Muskeln usw. zurücksendet. Wenn dieser Kreislauf gestört ist, kann es zu Beeinträchtigungen von Organ-, Muskel- oder Gelenkfunktionen kommen, was die Anpassungsfähigkeit des Körpers an seine Umwelt schwächt und im schlimmsten Fall zu Krankheiten führt.
Das NIS zielt darauf ab, diese gestörten Kommunikationswege zwischen Gehirn und Körper wiederherzustellen. Dabei wird mit einem Muskeltest geprüft, an welcher Stelle der Nachrichtenaustausch zwischen Gehirn und Körperfunktionen gestört ist. Dazu wird der Körper an festgelegten Punkten berührt. Wenn ein zuvor starker Muskel daraufhin eine Schwächung zeigt, deutet das auf einen gestörten Regelkreis hin. Mit diesem Feedback-Mechanismus lässt sich herausfinden, ob ein Reiz vom Gehirn verstanden wird bzw. welche Funktionen und Strukturen des Körpers das Gehirn nicht voll erfüllt. Wenn die Störung identifiziert ist, lässt sich die optimale Funktion durch einen zusätzlichen manuellen Reiz wiederherstellen. So kann das Gehirn den fehlgesteuerten Regelkreis erkennen und wieder neu ansteuern.
Anwendungsgebiete des Neurologischen Integrationssystems
Das NIS wird bei einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt, darunter:
- Chronische Schmerzen, insbesondere im Bereich der Wirbelsäule
- Muskelverspannungen und -schmerzen
- Verdauungsprobleme
- Immunschwäche
- Allergien, einschließlich Sonnenallergie
- Hauterkrankungen
- Schwindel und Gangstörungen
- Neurologische Erkrankungen wie Epilepsie
- Emotionale Blockaden und Angststörungen
- Erschöpfung und Müdigkeit
Es ist wichtig zu beachten, dass die Wirksamkeit von NIS bei einigen dieser Anwendungsgebiete wissenschaftlich noch nicht ausreichend belegt ist.
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Erfahrungen mit dem Neurologischen Integrationssystem
Die Erfahrungen mit dem NIS sind vielfältig und reichen von begeisterten Berichten über deutliche Verbesserungen bis hin zu Skepsis. Einige Patienten berichten von einer raschen Linderung ihrer Beschwerden, während andere erst nach mehreren Sitzungen eine Wirkung verspüren.
Einige Beispiele für positive Erfahrungen:
- Eine Patientin mit jahrelangen Knieproblemen erlebte nach einer NIS-Behandlung eine deutliche Schmerzlinderung und verbesserte Beweglichkeit.
- Eine Patientin mit chronischen Rückenschmerzen konnte dank NIS auf Schmerztabletten verzichten und ihre Arbeit mit Pferden wieder ausüben.
- Ein Hund mit epileptischen Anfällen zeigte nach einer NIS-Behandlung mehr Lebensfreude und Selbstbewusstsein, und die Dosis der Anti-Epileptika konnte reduziert werden.
- Eine Patientin, die seit Jahren unter einer Sonnenallergie litt, konnte nach mehreren NIS-Behandlungen auch bei Sonnenschein draußen sein, ohne starke Hautausschläge zu bekommen.
- Patienten berichten von positiven Erfahrungen bei Angststörungen, wobei sie Situationen, die früher Panikattacken auslösten, nun entspannter erleben können.
Es gibt auch kritische Stimmen, die die wissenschaftliche Grundlage des NIS in Frage stellen und die hohen Kosten kritisieren. Einige Patienten berichten von keiner oder nur geringfügiger Besserung ihrer Beschwerden.
Kosten für eine NIS-Behandlung
Die Kosten für eine NIS-Behandlung variieren je nach Therapeut und Region. In der Regel muss man mit Kosten von 60 bis 100 Euro pro Sitzung rechnen. Die Anzahl der benötigten Sitzungen hängt von der Art und Schwere der Beschwerden ab.
Einige Krankenkassen übernehmen einen Teil der Kosten für osteopathische Behandlungen, zu denen das NIS in manchen Fällen gezählt wird. Es ist ratsam, sich vor Beginn der Behandlung bei der Krankenkasse zu erkundigen, ob und in welcher Höhe die Kosten übernommen werden.
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Wissenschaftliche Evidenz und Kritik
Die wissenschaftliche Evidenz für die Wirksamkeit des NIS ist begrenzt. Es gibt einige Studien, die positive Effekte bei bestimmten Beschwerden zeigen, aber die meisten dieser Studien sind klein und haben methodische Mängel.
Kritiker bemängeln, dass die Muskeltests, die im NIS verwendet werden, subjektiv sind und von der Erfahrung und dem Wissen des Therapeuten abhängen. Zudem wird argumentiert, dass die Erklärungsmodelle des NIS wissenschaftlich nicht haltbar sind.
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