Organische Erkrankung des Gehirns: Ursachen, Symptome und Behandlung

Eine organische Erkrankung des Gehirns umfasst eine Vielzahl von Zuständen, die durch strukturelle oder biochemische Veränderungen im Gehirn verursacht werden. Diese Veränderungen können zu einer Beeinträchtigung der kognitiven, emotionalen und motorischen Funktionen führen. Im Folgenden werden die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten verschiedener organischer Hirnerkrankungen beleuchtet.

Ursachen

Die Ursachen für organische Hirnerkrankungen sind vielfältig und können in verschiedene Kategorien eingeteilt werden:

  • Neurodegenerative Erkrankungen: Hierbei handelt es sich um Erkrankungen, die durch den fortschreitenden Abbau von Nervenzellen im Gehirn gekennzeichnet sind. Zu den häufigsten neurodegenerativen Erkrankungen gehören die Alzheimer-Krankheit, die Parkinson-Krankheit und die frontotemporale Demenz.

    • Alzheimer-Krankheit: Kennzeichnend für die Erkrankung ist der langsam fortschreitende Untergang von Nervenzellen und Nervenzellkontakten. Im Gehirn von Alzheimer-Kranken sind typische Eiweißablagerungen (Amyloid-Plaques und Tau-Fibrillen) festzustellen. Genetische Faktoren spielen eine wesentliche Rolle bei der Entstehung der Alzheimer-Krankheit, sind aber in weniger als 3 % der Fälle der alleinige Auslöser für die Krankheit.
    • Parkinson-Krankheit: Bei der Parkinson-Krankheit gehen Nervenzellen zugrunde, die für die Kontrolle der Muskulatur wichtig sind.
    • Frontotemporale Demenz: Bei der frontotemporalen Demenz sterben Nervenzellen im Stirn- und Schläfenlappen des Gehirns ab, also in den Bereichen, die für Verhalten, Emotionen, Sprache und soziales Miteinander zuständig sind. In den betroffenen Nervenzellen finden sich häufig krankhaft veränderte Eiweiße, die sich als Ablagerungen ansammeln und die Zellfunktionen stören.
  • Vaskuläre Erkrankungen: Diese Erkrankungen werden durch Durchblutungsstörungen im Gehirn verursacht, die zu einer Schädigung des Hirngewebes führen können. Häufige Ursachen sind Schlaganfälle, Multiinfarkte und Gefäßveränderungen wie Arteriosklerose.

    • Vaskuläre Demenz: Die vaskuläre Demenz wird durch Durchblutungsstörungen im Gehirn verursacht. Häufige Auslöser sind Schlaganfälle oder sogenannte Multiinfarkte, also mehrere kleinere Durchblutungsstörungen im Gehirn. Dabei werden einzelne Hirnareale nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt, was zum Absterben von Nervenzellen führt. Auch Gefäßveränderungen wie Verengungen oder Schädigungen kleiner Blutgefäße (Kapillaren) können zu einer verminderten Durchblutung beitragen.
  • Traumatische Hirnverletzungen: Schwere oder wiederholte Kopfverletzungen können dauerhafte Schäden im Gehirn verursachen und zu kognitiven und motorischen Störungen führen.

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  • Infektionen: Infektionen des Gehirns, die durch Viren, Bakterien oder Pilze verursacht werden, können ebenfalls organische Hirnschäden verursachen.

  • Stoffwechselstörungen: Stoffwechselstörungen wie Diabetes mellitus Typ 2 können die Blutgefäße schädigen und Entzündungen im Gehirn fördern, was das Risiko für Demenz erhöht.

  • Tumore: Hirntumore können durch Druck auf das umliegende Hirngewebe oder durch Infiltration und Zerstörung von Nervenzellen organische Hirnschäden verursachen.

  • Toxische Substanzen: Der Konsum von toxischen Substanzen wie Alkohol oder Drogen kann das Gehirn schädigen und zu organischen Hirnerkrankungen führen.

Risikofaktoren

Einige Risikofaktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit, an einer organischen Hirnerkrankung zu erkranken. Viele davon sind beeinflussbar und bieten somit konkrete Ansatzpunkte für die Vorbeugung:

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  • Alter: Der größte Risikofaktor für die Entwicklung einer Alzheimer-Krankheit ist das Alter. Je älter man wird, umso größer ist auch das Risiko, an Alzheimer zu erkranken. Die meisten Betroffenen sind älter als 65 Jahre.
  • Genetische Veranlagung: Genetische Faktoren spielen eine Rolle bei der Entstehung einiger organischer Hirnerkrankungen, insbesondere der Alzheimer-Krankheit.
  • Geringe Bildung: Geistige Anregung stärkt das Gehirn. Menschen, die in jungen Jahren wenig schulische oder berufliche Bildung erhalten, haben ein erhöhtes Risiko, im Alter an Demenz zu erkranken.
  • Hörminderung: Ein nachlassendes Gehör führt dazu, dass das Gehirn weniger Reize erhält und mehr Energie für die Sprachverarbeitung aufbringen muss.
  • Erhöhter Cholesterinspiegel: Vor allem bei Menschen unter 65 kann ein erhöhter Cholesterinspiegel die Ablagerung schädlicher Proteine im Gehirn begünstigen.
  • Depression: Studien zeigen, dass Depressionen - besonders im mittleren oder höheren Lebensalter - das Risiko für Demenz deutlich erhöhen.
  • Häufige Kopfverletzungen: Schwere oder wiederholte Kopfverletzungen können dauerhafte Schäden im Gehirn verursachen.
  • Bewegungsmangel: Bewegung fördert die Durchblutung des Gehirns und unterstützt die Gesundheit von Nervenzellen.
  • Diabetes Typ 2: Diabetes mellitus Typ 2 gilt als einer der bedeutendsten Risikofaktoren für Demenz.
  • Rauchen: Rauchen schädigt Herz, Gefäße und Gehirn und erhöht das Risiko für Alzheimer und vaskuläre Demenz.
  • Bluthochdruck: Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck - vor allem im mittleren Lebensalter - steigert das Risiko für alle Demenzformen erheblich.
  • Starkes Übergewicht: Vor allem Bauchfett hat Auswirkungen auf das Demenzrisiko, da es entzündliche Prozesse begünstigt und die Gefäßgesundheit belastet.
  • Übermäßiger Alkoholkonsum: Schon regelmäßiger Konsum größerer Mengen kann die sogenannte graue Substanz im Gehirn verringern und das Demenzrisiko erhöhen.
  • Soziale Isolation: Menschen, die wenig soziale Kontakte haben oder sich dauerhaft einsam fühlen, erkranken häufiger an Demenz.

Symptome

Die Symptome organischer Hirnerkrankungen sind vielfältig und hängen von der Art, dem Ort und dem Ausmaß der Hirnschädigung ab. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Kognitive Störungen:

    • Gedächtnisprobleme (insbesondere Kurzzeitgedächtnis)
      • Ein typisches Frühsymptom sind Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis, das heißt, man kann sich an kurz zurückliegende Ereignisse nicht mehr erinnern.
      • Im frühen Krankheitsstadium stehen Beeinträchtigungen des Kurzzeitgedächtnisses im Vordergrund. Die Erkrankten können sich den Inhalt von Gesprächen nicht einprägen oder finden abgelegte Gegenstände nicht mehr wieder.
    • Konzentrationsschwierigkeiten
    • Sprachstörungen (Wortfindungsstörungen, Schwierigkeiten, Sätze zu bilden)
      • Viele Erkrankte können keine vollständigen Sätze mehr bilden und sind dadurch schwer zu verstehen.
    • Störungen des Denk- und Urteilsvermögens
      • Zusätzlich bestehen Störungen des planenden und organisierenden Denkens, Wortfindungs- und Orientierungsstörungen.
    • Orientierungsschwierigkeiten (zeitlich, räumlich, personell)
      • Die Einschränkungen von Gedächtnis, Denkvermögen und Orientierungsfähigkeit nehmen allmählich zu und erreichen einen Grad, der die selbstständige Lebensführung nicht mehr zulässt.
    • Probleme mit der Entscheidungsfindung
      • Weitere Symptome sind Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen, Dinge zu planen und zu organisieren.
  • Emotionale und Verhaltensänderungen:

    • Depressionen
    • Angstzustände
    • Reizbarkeit
    • Aggressivität
      • Viele Betroffene zeigen auch gereizte und aggressive Verhaltensweisen.
    • Antriebslosigkeit
    • Veränderungen der Persönlichkeit
      • Zum Krankheitsbild gehören Gedächtnis- und Orientierungsstörungen, Sprachstörungen, Störungen des Denk- und Urteilsvermögens sowie Veränderungen der Persönlichkeit.
    • Sozial inadäquates Verhalten
    • Halluzinationen
      • Typische Symptome sind optische Sinnestäuschungen, auch Halluzinationen genannt, sowie motorische Störungen.
  • Motorische Störungen:

    • Muskelzittern
    • Steifigkeit
      • Es können Versteifungen in den Gliedmaßen auftreten.
    • Verlangsamte Bewegungen
    • Gleichgewichtsprobleme
    • Koordinationsschwierigkeiten
    • Schluckstörungen
      • Schluckstörungen können auftreten.
  • Weitere Symptome:

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    • Müdigkeit
    • Schlafstörungen
    • Schmerzen
    • Krampfanfälle
      • Krampfanfälle können auftreten.
    • Inkontinenz
      • In der Regel geht die Kontrolle über Blase und Darm sowie über die Körperhaltung verloren.
    • Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Betroffenen alle Symptome entwickeln und dass die Ausprägung der Symptome von Person zu Person unterschiedlich sein kann.

Stadien der Demenz

Die Krankheit wird in verschiedene Schweregrade eingeteilt. Der Prozess des Abbaus von Nervenzellen im Gehirn beginnt viele Jahre vor dem Auftreten der ersten Symptome. Die Einteilung in Demenz Stadien dient lediglich der Übersicht über Phasen, die irgendwann im Verlauf der Krankheit zu erwarten sind. Es ist unmöglich, vorherzusagen, wann diese Phasen eintreten.

  • Leichte Kognitive Beeinträchtigung (MCI): An deren Beginn stehen in den meisten Fällen leichtgradige, aber messbare Einschränkungen von kognitiven Fähigkeiten. Die Einschränkungen sind aber noch so gering, dass sie sich nicht auf alltägliche Aufgaben auswirken. Meist ist vor allem das Kurzzeitgedächtnis betroffen.
  • Frühes Stadium: Im frühen Krankheitsstadium stehen Beeinträchtigungen des Kurzzeitgedächtnisses im Vordergrund. Die Erkrankten können sich den Inhalt von Gesprächen nicht einprägen oder finden abgelegte Gegenstände nicht mehr wieder. Zusätzlich bestehen Störungen des planenden und organisierenden Denkens, Wortfindungs- und Orientierungsstörungen. Die Betroffenen sind in diesem Stadium bei Alltagsaufgaben weitgehend selbstständig. Lediglich komplizierte Tätigkeiten können sie nur mit Hilfe ausführen.
  • Mittleres Stadium: Die Einschränkungen von Gedächtnis, Denkvermögen und Orientierungsfähigkeit nehmen allmählich zu und erreichen einen Grad, der die selbstständige Lebensführung nicht mehr zulässt. Die Betroffenen brauchen zunehmend Hilfe bei einfachen Aufgaben des täglichen Lebens. Die Erinnerungen an lang zurückliegende Ereignisse verblassen ebenfalls. Auch die Wahrnehmung des eigenen Krankseins geht weitgehend verloren. Weiterhin können ausgeprägte Veränderungen des Verhaltens hinzukommen.
  • Fortgeschrittenes Stadium: Im fortgeschrittenen Stadium besteht ein hochgradiger geistiger Abbau, die Sprache beschränkt sich nur noch auf wenige Wörter oder versiegt ganz. Die Demenzerkrankten sind bei allen Verrichtungen des täglichen Lebens auf Hilfe angewiesen. In der Regel geht die Kontrolle über Blase und Darm sowie über die Körperhaltung verloren. Viele können nicht mehr ohne Hilfe gehen, brauchen einen Rollstuhl oder werden bettlägerig.

Diagnose

Die Diagnose organischer Hirnerkrankungen erfordert eine umfassende Untersuchung, um die Ursache der Symptome zu ermitteln und andere mögliche Erkrankungen auszuschließen. Die Diagnose von Demenzerkrankungen lässt sich bei den meisten Betroffenen mit einfachen Mitteln stellen. Auch die Alzheimer-Krankheit kann mit geringem diagnostischen Aufwand gut erkannt werden. Die Ärztin oder der Arzt muss bei Patientinnen und Patienten mit Störungen des Gedächtnisses, der Orientierung, der Sprache oder des Denk- und Urteilsvermögens eine sorgfältige Untersuchung durchführen, um behebbare Ursachen dieser Leistungsstörungen auszuschließen, einen individuell abgestimmten Behandlungsplan zu entwerfen und die Betroffenen und ihre Familien aufzuklären und zu beraten.

Die diagnostische Abklärung umfasst in der Regel folgende Schritte:

  1. Anamnese: Erhebung der Krankengeschichte und der aktuellen Symptome.
  2. Körperliche Untersuchung: Untersuchung des allgemeinen Gesundheitszustands und der neurologischen Funktionen.
  3. Neurologische Untersuchung: Überprüfung von Reflexen, Muskelkraft, Koordination, Sensibilität und anderen neurologischen Funktionen.
  4. Neuropsychologische Tests: Durchführung von Tests zur Beurteilung der kognitiven Funktionen wie Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Sprache und Problemlösungsfähigkeit.
    • Spezielle Demenz-Tests messen die geistige Leistungsfähigkeit einer Person und lassen erkennen, ob diese noch im Normalbereich liegt, oder Anzeichen für eine Einschränkung durch eine Demenz vorliegen. Den sogenannten MMST als PDF können Sie als Selbsttest nutzen, um einen ersten Verdacht zu prüfen. Bitte beachten Sie, dass dieser Selbsttest keine ärztliche Diagnose ersetzt.
  5. Bildgebende Verfahren:
    • MRT (Magnetresonanztomographie) oder CT (Computertomographie): Diese Verfahren können zur Darstellung von Veränderungen im Gehirn eingesetzt werden, wie z.B. Schrumpfung bestimmter Bereiche oder Durchblutungsstörungen. Die Alzheimer-Krankheit führt zu einer Schrumpfung bestimmter Bereiche des Gehirns. Diese Schrumpfung kann mithilfe von MRT (Magnet-Resonanz-Tomographie) oder CT (Computer-Tomografie) sichtbar gemacht werden.
  6. Laboruntersuchungen: Blutuntersuchungen können durchgeführt werden, um Stoffwechselstörungen, Infektionen oder andere Erkrankungen auszuschließen, die die Symptome verursachen könnten.
  7. Liquoruntersuchung: In einigen Fällen kann eine Untersuchung des Nervenwassers (Liquor) erforderlich sein, um Entzündungen oder andere Auffälligkeiten im Gehirn festzustellen.

Behandlung

Die Behandlung organischer Hirnerkrankungen zielt darauf ab, die Symptome zu lindern, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Die Behandlungsmöglichkeiten hängen von der Art und dem Stadium der Erkrankung ab.

Medikamentöse Therapie

In der Behandlung von Patienten mit Demenzerkrankungen spielen Medikamente eine wichtige Rolle. Sie werden zur Stabilisierung der geistigen Leistungsfähigkeit und der Alltagsbewältigung, zur Milderung von Verhaltensstörungen und in manchen Fällen auch zur Verhinderung weiterer Schädigungen des Gehirns eingesetzt.

  • Acetylcholinesterase-Hemmer: Diese Medikamente können bei der Alzheimer-Krankheit eingesetzt werden, um den Abbau des Neurotransmitters Acetylcholin zu verlangsamen und die kognitiven Funktionen zu verbessern.
  • NMDA-Antagonisten: Diese Medikamente können ebenfalls bei der Alzheimer-Krankheit eingesetzt werden, um die Nervenzellen vor Schäden durch den Neurotransmitter Glutamat zu schützen.
  • Antidepressiva: Antidepressiva können zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden, die häufig bei organischen Hirnerkrankungen auftreten.
  • Antipsychotika: Antipsychotika können zur Behandlung von Verhaltensstörungen wie Aggressivität oder Halluzinationen eingesetzt werden.
  • Medikamente zur Behandlung von Begleiterkrankungen: Medikamente zur Behandlung von Bluthochdruck, Diabetes oder anderen Begleiterkrankungen können ebenfalls zur Verbesserung der Hirnfunktion beitragen.

Aktuell sind Medikamente in der Entwicklung, die in einem sehr frühen Stadium der Alzheimer-Krankheit den Krankheitsverlauf verzögern sollen. Solche Medikamente sind bisher in Europa nicht verfügbar. Im April 2025 wurde der Wirkstoff Lecanemab von der europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) und der Europäischen Kommission zugelassen, derzeit wird aber noch geprüft, unter welchen Bedingungen er in Deutschland für Patientinnen und Patienten verfügbar gemacht werden kann.

Nicht-medikamentöse Therapie

Neben der medikamentösen ist die nicht-medikamentöse Behandlung von Menschen mit Demenz von großer Bedeutung. Sie kann die geistige Leistungsfähigkeit und Alltagsfähigkeiten fördern, Verhaltensstörungen abschwächen und das Wohlbefinden verbessern. Zur Behandlung gehören auch die geistige und körperliche Aktivierung der Betroffenen, die richtige Weise des Umgangs, die bedarfsgerechte Gestaltung der Wohnung und die Beratung der Angehörigen.

  • Kognitives Training: Kognitives Training kann helfen, die geistigen Fähigkeiten zu verbessern und den Abbau der kognitiven Funktionen zu verlangsamen.
  • Physiotherapie: Physiotherapie kann helfen, die motorischen Fähigkeiten zu verbessern und die Selbstständigkeit im Alltag zu erhalten.
  • Ergotherapie: Ergotherapie kann helfen, die Alltagsfähigkeiten zu verbessern und die Selbstständigkeit im Alltag zu erhalten.
  • Sprachtherapie: Sprachtherapie kann helfen, die Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern und Sprachstörungen zu behandeln.
  • Musiktherapie: Musiktherapie kann helfen, die emotionalen und kognitiven Funktionen zu verbessern und das Wohlbefinden zu steigern.
  • Kunsttherapie: Kunsttherapie kann helfen, die emotionalen und kognitiven Funktionen zu verbessern und das Wohlbefinden zu steigern.
  • SozialeInteraktion: Soziale Interaktion kann helfen, die kognitiven Funktionen zu verbessern und das Gefühl der Einsamkeit zu reduzieren.
  • Anpassung der Wohnumgebung: Eine Anpassung der Wohnumgebung kann helfen, die Selbstständigkeit und Sicherheit im Alltag zu erhöhen.

Unterstützung für Angehörige

Die Pflege und Betreuung von Menschen mit organischen Hirnerkrankungen ist eine große Herausforderung für die Angehörigen. Es ist wichtig, dass Angehörige sich selbst nicht überfordern und sich Unterstützung suchen. Es gibt verschiedene Angebote für Angehörige, wie z.B. Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen oder Entlastungsangebote.

Verlauf und Prognose

Der Verlauf und die Prognose organischer Hirnerkrankungen sind sehr unterschiedlich und hängen von der Art, dem Stadium und dem Ausmaß der Hirnschädigung ab. Einige Erkrankungen, wie z.B. die Alzheimer-Krankheit, sind durch einen fortschreitenden Abbau der kognitiven Funktionen gekennzeichnet, während andere Erkrankungen, wie z.B. ein Schlaganfall, zu plötzlichen Ausfällen führen können. Die Krankheitsdauer bis zum Tod beträgt im Durchschnitt etwa acht Jahre. Es gibt aber sehr schnelle Verläufe von nur zwei Jahren und sehr langsame Verläufe von über 20 Jahren. Die jeweiligen Anforderungen an Betreuung, Pflege, Therapie und ärztliche Behandlung sind dabei sehr verschieden.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Alzheimer-Krankheit selbst nicht zum Tod führt. Die häufigste Todesursache bei Menschen mit Demenz ist die Lungenentzündung (Pneumonie).

Vorbeugung

Obwohl nicht alle organischen Hirnerkrankungen verhindert werden können, gibt es einige Maßnahmen, die das Risiko einer Erkrankung verringern können. Dazu gehören:

  • Gesunde Ernährung: Eine gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten kann die Hirnfunktion unterstützen.
  • Regelmäßige Bewegung: Regelmäßige Bewegung fördert die Durchblutung des Gehirns und kann das Risiko für Demenz verringern.
  • Geistige Aktivität: Geistige Aktivität, wie z.B. Lesen, Schreiben oder das Erlernen neuer Fähigkeiten, kann die kognitiven Funktionen erhalten.
  • SozialeInteraktion: Soziale Interaktion kann das Gefühl der Einsamkeit reduzieren und die kognitiven Funktionen verbessern.
  • Vermeidung von Risikofaktoren: Die Vermeidung von Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes kann das Risiko für organische Hirnerkrankungen verringern.
  • Schutz vor Kopfverletzungen: Das Tragen eines Helms bei sportlichen Aktivitäten oder bei der Arbeit kann vor Kopfverletzungen schützen.

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