Parkinson im Endstadium: Symptome und Behandlungsansätze

Die Parkinson-Krankheit ist eine fortschreitende neurologische Erkrankung, die vor allem ältere Menschen betrifft. Der Verlauf der Krankheit ist komplex und individuell verschieden. Dieser Artikel bietet einen informativen Überblick über die Symptome und Behandlungsmöglichkeiten im Endstadium von Parkinson.

Was ist Morbus Parkinson?

Morbus Parkinson, auch bekannt als idiopathisches Parkinson-Syndrom, ist die häufigste Form der Parkinson-Krankheit. Es handelt sich um eine unheilbare, fortschreitende neurodegenerative Erkrankung. Die Ursache liegt im Absterben von Nervenzellen in der Substantia nigra, einem Bereich im Mittelhirn, der für die Dopaminproduktion verantwortlich ist. Dopamin ist ein wichtiger Botenstoff, der für die Steuerung von Bewegungen zuständig ist. Ein Mangel an Dopamin führt zu den typischen Parkinson-Symptomen.

Stadien der Parkinson-Krankheit

Der Parkinson-Verlauf lässt sich grob in verschiedene Stadien einteilen:

  • Prodromalstadium: Diese Phase kann Jahre bis Jahrzehnte dauern. In dieser Zeit treten meist unspezifische Symptome auf, die oft nicht sofort mit Parkinson in Verbindung gebracht werden.
  • Klinische Phase: In dieser Phase treten die typischen motorischen Symptome auf. Die Symptome verstärken sich im Laufe der Zeit, und die Wirksamkeit von Medikamenten kann nachlassen.
  • Spätstadium/Endstadium: Im fortgeschrittenen Stadium der Parkinson-Krankheit treten Symptome in den Vordergrund, die nicht mehr so gut auf Parkinson-Medikamente ansprechen. Im Endstadium kommt es häufig zur Bettlägerigkeit und Pflegebedürftigkeit.

Symptome im Endstadium von Parkinson

Im Endstadium der Parkinson-Krankheit sind die Betroffenen oft stark in ihrer Lebensqualität eingeschränkt. Die Symptome können vielfältig sein und sowohl motorische als auch nicht-motorische Bereiche betreffen.

Motorische Symptome

  • Schwere Bewegungsstörungen: Ausgeprägte Steifheit (Rigor), starkes Zittern (Tremor), extreme Verlangsamung der Bewegungen (Bradykinese) und erhebliche Gangstörungen schränken die Fähigkeit, sich selbstständig zu bewegen, stark ein.
  • Schwierigkeiten beim Sprechen und Schlucken: Die Sprachfähigkeit kann stark beeinträchtigt sein, was zu undeutlicher Sprache und Kommunikationsproblemen führt. Schluckstörungen (Dysphagie) erschweren die Nahrungsaufnahme und erhöhen das Risiko von Lungenentzündungen.
  • Bettlägerigkeit und Pflegebedürftigkeit: Viele Patienten im Endstadium sind bettlägerig und benötigen umfassende Unterstützung bei täglichen Aktivitäten wie Essen, Anziehen und Körperpflege.

Nicht-motorische Symptome

  • Demenz: Im Verlauf der Parkinson-Erkrankung kann es zu einer Demenz kommen, die Stürze begünstigt. Eine häufige atypische Form ist die Lewy-Body-Demenz, die durch eine rasch fortschreitende Demenz mit Halluzinationen und wahnhaften Zuständen gekennzeichnet ist.
  • Psychiatrische Veränderungen: Depressionen, Angststörungen, Persönlichkeitsveränderungen, Apathie und psychotische Zustände können auftreten.
  • Körperliche Beschwerden: Kreislaufstörungen, sexuelle Funktionseinschränkungen, Schwierigkeiten beim Wasserlassen und vermehrtes Schwitzen können die Lebensqualität zusätzlich beeinträchtigen.

Behandlung im Endstadium von Parkinson

Im Endstadium der Parkinson-Krankheit steht die palliative Betreuung im Vordergrund. Ziel ist es, die Lebensqualität der Betroffenen so gut wie möglich zu erhalten und die Symptome zu lindern.

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Medikamentöse Therapie

Parkinson-Medikamente können die ursächlichen Schäden des Nervensystems nicht rückgängig machen, aber sie können den Dopamin-Mangel ausgleichen und auf diese Weise die Symptome lindern. Im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung sprechen jedoch viele Symptome nicht mehr gut auf die Medikamente an.

  • L-Dopa (Levodopa): Levodopa ist ein Hauptmedikament, mit dem im Gehirn Dopamin umgewandelt wird.
  • Dopamin-Agonisten: Diese Medikamente wirken ähnlich wie Dopamin und können die Symptome lindern.
  • COMT-Hemmer und MAO-B-Hemmer: Diese Medikamente werden zur Unterstützung von Levodopa und zur Reduzierung seiner Nebenwirkungen eingesetzt.
  • Medizinisches Cannabis: Kann für die Behandlung von parkinsontypischen Begleitsymptomen wie Zittern, Schmerzen, Schlafstörungen und psychischen Beschwerden in Frage kommen.

Tiefe Hirnstimulation (THS)

Die tiefe Hirnstimulation ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem Elektroden im Gehirn implantiert werden, um bestimmte Hirnareale zu stimulieren. Dieses Verfahren kann motorische Komplikationen wie Zittern verbessern und die Lebensqualität der Patienten steigern. Die THS stellt jedoch nur eine symptomatische Behandlung dar und lindert die Symptome, ohne die Krankheit selbst zu heilen.

Nicht-medikamentöse Therapien

  • Physiotherapie: Beweglichkeit, Reaktionsfähigkeit und Stabilität des Körpers werden gefördert.
  • Ergotherapie: Alltagsbewegungen und -tätigkeiten werden geübt.
  • Logopädie: Die Sprechfähigkeit wird verbessert und Schluckstörungen werden behandelt.
  • Psychotherapie: Die Auseinandersetzung mit der Erkrankung und der Umgang mit den damit verbundenen Herausforderungen werden gefördert.
  • Künstlerische Therapien: Kunst-, Mal- oder Tanztherapien können eine positive Wirkung auf das Wohlbefinden haben.
  • Palliativpflege: Im Endstadium ist eine umfassende Palliativpflege wichtig, um die bestmögliche Lebensqualität zu gewährleisten.

Weitere Maßnahmen

  • Unterstützendes Netzwerk: Der Aufbau eines unterstützenden Netzwerks aus Familie, Freunden und professionellen Helfern ist wichtig, um die Belastung für Betroffene und Angehörige zu reduzieren.
  • Patientenverfügung: Eine Patientenverfügung stellt sicher, dass die medizinischen Wünsche des Patienten auch in unerwarteten Situationen respektiert werden.
  • Bewegung und Aktivität: Trainieren Sie Bewegungsabläufe und gestalten Sie ihr Leben trotz Parkinson so aktiv wie nur möglich.
  • Ernährung: An Parkinson Erkrankte sollten möglichst auf Fertiggerichte, gesättigte Fettsäuren und übermäßigen Zuckerkonsum verzichten.

Atypische Verläufe von Parkinson

Neben dem Morbus Parkinson gibt es Krankheiten, die eine ähnliche Symptomatik hervorrufen können. Diese atypischen Parkinson-Syndrome können sich in ihrem Verlauf und ihren Symptomen von der klassischen Parkinson-Krankheit unterscheiden. Ein schneller Verlauf kann ein Warnzeichen für eine atypische oder sekundäre Ursache sein.

Leben mit Parkinson im Endstadium

Das Leben mit Parkinson im Endstadium ist mit vielen Herausforderungen verbunden. Es ist wichtig, sich frühzeitig mit der Erkrankung auseinanderzusetzen und die bestmögliche Betreuung und Behandlung zu gewährleisten.

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