Peter Hahne, einst eine bekannte Persönlichkeit des ZDF, hat sich in den letzten Jahren immer weiter von seinen früheren Positionen entfernt. Seit seinem Ruhestand im Jahr 2017 und verstärkt seit Beginn der Corona-Pandemie, äußert er sich zunehmend kritisch zu gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen.
Hahnes Karriere beim ZDF
Von 1989 bis 2017 war Peter Hahne in verschiedenen Funktionen beim ZDF tätig, unter anderem als Moderator, stellvertretender Leiter des Hauptstadtstudios und Verantwortlicher in der Programmdirektion. Er moderierte die "heute"-Nachrichten, führte Sommerinterviews mit Spitzenpolitikern und hatte eine eigene Talkshow.
Wandlung zum Kritiker
Nach seinem Abschied vom ZDF vollzog Hahne eine Wandlung. Er veröffentlichte Bücher mit Titeln wie "Seid ihr noch ganz bei Trost! Schluss mit Sprachpolizei und Bürokraten-Terror!", "Nicht auf unsere Kosten! Aufstand gegen Lug und Trug der Elite" oder "Das Maß ist voll. In Krisenzeiten hilft keine Volksverdummung", die seinen kritischen Grundton erkennen lassen.
Auftritte und Äußerungen
In seinen Auftritten und Äußerungen kritisiert Hahne unter anderem die Coronapolitik, den Genderwahn und die Medien. So wetterte er in einer Kirche im brandenburgischen Malchow vor 150 Zuhörern gegen die Coronapolitik in Deutschland. Er bezeichnete es als Verbrechen, alte Menschen einsam und ungetröstet sterben zu lassen.
Hahne spult fast zwei Stunden sein Anti-Establishment-Programm ab. Er ahmt gendernde Nachrichtensprecher nach und veralbert ihr Vorgehen als "Funklochfernsehen". Auch populistische Plattitüden bekommen Beifall: "Wenn wir die Gehälter der Pflegekräfte verdoppelt hätten, wäre uns viel Leid erspart geblieben und Corona wäre nach drei Wochen vorbei gewesen", sagt Hahne und erntet stürmischen Applaus.
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Kritik an den Medien
Hahne wirft den Medien vor, nicht mehr das zu sein, was sie einmal waren. Früher hätten Fernsehsender und Zeitungen noch Informationen geliefert, das habe sich "gewaltig geändert". Er behauptet, jeden Tag elf verschiedene Zeitungen zu lesen, in denen aber alle das Gleiche stehe.
Hahnes Publikum
Hahnes Publikum entspricht oft den gängigen Klischees: alt, weiß, aus ländlicher Region und gespickt mit lokal bekannten AfD-Gesichtern. Sie johlen bei seinen erwartbaren Narrativen und scheinen trotz einer Stunde Überlänge sichtlich Spaß zu haben.
Vergleich mit Eva Herman
Die Wandlung von Peter Hahne erinnert an die von Eva Herman, ehemals prominente Nachrichtensprecherin der "Tagesschau", jetzt rechtspopulistische Verschwörungsideologin.
Hahnes Einkommen
Hahne betont, dass er von der üppigen Pension des ZDF sehr gut leben könne. Zusätzlich verdient er Geld mit dem Verkauf seiner Bücher. Er habe einen guten Deal mit seinem Verlag Quadriga, der sich auf Nachfrage nicht zu den "vertraglichen Absprachen" äußern will, aber auf die Gesamtauflage von acht Millionen bei Hahnes dort veröffentlichten Büchern verweist.
Hans-Jochen Vogel und Parkinson
Ein anderes Thema, mit dem sich Peter Hahne beschäftigte, ist die Parkinson-Krankheit. In seiner Sendung interviewte er den ehemaligen SPD-Vorsitzenden Hans-Jochen Vogel, der an Parkinson erkrankt ist. Vogel äußerte sich zu Fragen der aktuellen Politik, zu seiner Erkrankung und zum Thema Sterbehilfe.
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Vogel sagte, seine Parkinson-Erkrankung schreite voran. "Die Versteifung der Unterschenkel nimmt zu, das Gehen wird schwieriger. Manchmal habe ich auch mit Worten oder Namen meine Schwierigkeit… Nachgefragt habe ich mal bei Gott, warum mich diese Krankheit getroffen hat, aber gehadert habe ich nicht mit ihm deswegen", so der frühere SPD-Chef weiter. Er denke immer daran, "andere könnten sich über noch Schwierigeres beklagen".
Vogel lehnte jede Form der Sterbehilfe vehement ab.
Weitere Sendungen zum Thema Parkinson
Peter Hahne hatte in seiner Sendung auch andere Gäste zum Thema Parkinson, darunter den Neurologen und Parkinson-Forscher Professor Wolfgang Oertel und den Theologen Jürgen Mette, der selbst an Parkinson erkrankt ist. Sie sprachen darüber, wie man mit der unheilbaren Krankheit leben kann, wie sie Körper und Psyche verändert und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.
Samuel Koch
Auch der verunglückte "Wetten, dass..?"-Kandidat Samuel Koch äußerte sich zum Thema Aufmerksamkeit und Schicksal. Er sagte, dass er lieber nicht durch seinen Unfall bekannt geworden wäre, aber dass er jetzt das Beste aus der Situation machen wolle. Dass er durch seinen Unfall die Öffentlichkeit nutzen kann, um Gutes zu tun, „nimmt ein Stück weit die Sinnlosigkeit des Unfalls“.
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