Die Betreuung von Menschen mit Demenz stellt eine besondere Herausforderung dar. In Münster gibt es verschiedene Einrichtungen und Wohnformen, die auf die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz zugeschnitten sind. Ziel ist es, trotz Pflegebedürftigkeit und demenzieller Erkrankung ein möglichst selbstständiges Leben nach individuellen Ansprüchen bis ins hohe Alter zu ermöglichen.
Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz in Münster
Alexianer Wohngemeinschaften
Die Alexianer Münster GmbH hat mit der ersten Alexianer-Wohngemeinschaft ein erfolgreiches Modell geschaffen. Später folgten weitere Häuser im Stadtgebiet Münster, darunter die Villa Mauritz, die Wohngemeinschaft Taubenstraße sowie der Hof Schultmann. Mit der Wohngemeinschaft Pröbstinghof wurde auch das erste Wohnangebot in dörflicher Struktur geschaffen.
Das Konzept der Alexianer Wohngemeinschaften basiert auf dem Prinzip: „Ein Maximum an Selbstständigkeit - ein Optimum an Betreuung und Pflege“. Tagsüber steht allen Bewohnern eine erfahrene Pflegekraft als Alltagsbegleiter zur Verfügung, die beratend und unterstützend zur Seite steht. Der Alltagsbegleiter gestaltet gemeinsam mit den Bewohnern den Alltag, fungiert als Kommunikationspartner und Orientierungshelfer. Bei Bedarf organisiert er in Absprache mit den Bewohnern und Angehörigen ambulante Dienste oder andere externe Hilfen. Nachts sorgt eine Bereitschaft im Haus für die nötige Sicherheit und das Wohlbefinden der Bewohner. Für pflegerische Leistungen steht der Pflegedienst Alexianer Ambulant, ein Tochterunternehmen der Alexianer Münster GmbH, aber auch jeder andere ambulante Pflegedienst zur Verfügung.
Großzügige Gemeinschaftsflächen wie Wohnzimmer, Küche und ein Garten bieten ideale Möglichkeiten für Gemeinschaft und Geselligkeit. Alle Zimmer verfügen über einen eigenen Telefonanschluss und können von den Mietern nach ihren individuellen Wünschen mit den eigenen Möbeln eingerichtet werden.
DRK-Wohngemeinschaft Erphobogen
Die DRK-Wohngemeinschaft am Bohlweg im Erphoviertel hat sich auf die Betreuung von Menschen mit Demenz spezialisiert und bietet eine 24-Stunden-Betreuung durch kompetente Alltagsbegleiter. Die Wohngemeinschaft befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Stadtzentrum, integriert in eine Wohnanlage mit Kindertagesstätte, Stadthäusern, Seniorenwohnungen, Arztpraxen und einer Bäckerei. Die Kita wird ebenfalls durch das DRK betrieben und bietet den idealen Grundstein für gemeinsame Aktivitäten mit Jung und Alt.
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Die Bewohner mieten in der Wohngemeinschaft eine der 12 Wohnungen sowie anteilige Gemeinschaftsflächen und leben so eigenständig wie möglich in einem familienähnlichen Haushalt. Sie gestalten gemeinsam mit Unterstützung von Angehörigen, Alltagsbegleitung und weiteren individuellen Hilfen ihren Tag und ihr Lebensumfeld. Diese Orientierung in Raum und Zeit sorgt für mehr persönliche Sicherheit und Wohlbefinden. Der Rückzug in das individuelle Wohnumfeld ist dabei jederzeit möglich.
Herzstück des Wohnangebotes ist eine große Wohnküche, in der ein Gemeinschaftsleben angeboten wird. Jeder Bewohnerin hat ein eigenes Zimmer (Größe im Durchschnitt 27,3 m²), das individuell mit eigenen Möbeln und Erinnerungsstücken einrichtet wird. Jedes Zimmer verfügt über ein eigenes, barrierefreies Bad und ist mit einem Telefon- und TV-Anschluss ausgestattet. Die Wohngemeinschaft hat drei barrierefreie Terrassen.
Die Mahlzeiten werden unter Einbindung der Bewohnerinnen in der Wohnküche frisch zubereitet und dort serviert. Die Gemeinschaftsflächen sowie die Gemeinschaftswäsche werden durch Mitarbeitende der Wohngemeinschaft gepflegt. Die zur Wohnung gehörenden persönlichen Räume (Wohnraum und Bad) werden von den Bewohnerinnen oder Angehörigen selber gereinigt. Ist dieses nicht mehr möglich oder gewollt, können diese Leistungen durch einen zu beauftragenden Pflegedienst durchgeführt werden.
Die Angehörigen werden nicht nur als Besucherinnen gesehen. Eine kontinuierliche, geplante aktive Beteiligung der Angehörigen wird begrüßt und unterstützt. Zur Interessenvertretung der Bewohnerinnen finden zudem regelmäßige Versammlungen mit Angehörigen statt.
Grundlage für die Betreuungsleistungen bildet der Betreuungsvertrag, den jeder Bewohnerin mit dem DRK Münster schließt. Dieser regelt im Wesentlichen:
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- Tages- und Nachtbetreuung
- hauswirtschaftliche Begleitung im Gemeinschaftsbereich
- Verwaltung der Haushaltskasse
- Koordination durch die Teamleitung
Kontinuierliche Unterstützungsbedarfe im Bereich der Pflege oder Hauswirtschaft im Individualbereich sind den Angehörigen oder professionellen Pflegediensten vorbehalten.
Irmgard Buschmann Haus (DRK)
Das Irmgard Buschmann Haus bietet Menschen mit demenzieller Erkrankung in zwei Wohngemeinschaften ein familienähnliches Umfeld. Das Haus verfügt über 19 Einzelappartements, von denen vier behindertengerecht ausgestattet sind. Die Etagen sind über einen Aufzug verbunden. Die offenen und hellen Aufenthaltsbereiche bieten viel Licht und Bewegungsfreiraum, Möglichkeiten für gemeinsame Angebote und gesellige Runden. Ebenso kann aber auch die eigene Individualität in allen Bereichen des Hauses gelebt werden.
Die Lage des Irmgard Buschmann Hauses bietet den direkten Blick in die Natur und auf das reizvolle Wäldchen des Küchenbuschs mit seinen Spazier- und Wanderwegen. Öffentliche Verkehrsmittel und das Zentrum Gievenbecks mit allen Einkaufsmöglichkeiten sind bequem zu erreichen.
Stationäre Pflegeeinrichtungen mit Schwerpunkt Demenz in Münster
KlaraStift Münster
Das KlaraStift liegt mitten im Herzen von Münster, im grünen Mauritz-Viertel. Es ist ein modernes Dienstleistungsunternehmen des Gesundheitswesens und bietet Pflege, Versorgung und soziale Betreuung für die Bewohner:innen und ambulanten Kund:innen. Zur KlaraStift-Gruppe gehören das Altenzentrum KlaraStift mit der klassischen vollstationären Altenpflege, die KlaraStift-Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenzerkrankung, die Ambulanten Dienste sowie die Tagespflegeeinrichtung Klaras Tagespflege.
Im KlaraStift arbeiten rund 30 verschiedene Nationen, die täglich einen wichtigen und wertvollen Beitrag zum Leben in Münster leisten. Das Klarastift hat einen großen Schritt in Richtung Digitalisierung gemacht. Dank einer Spende des Fördervereins Klarastift e. V. und engagierten ehrenamtlichen Gruppen konnten zwei moderne Caretables im Wert von jeweils 8.500 Euro Euro angeschafft werden. Die Krankenkassen fördern das Projekt zu 75 Prozent. Die innovativen Geräte sind speziell für ältere Menschen und Menschen mit Demenz konzipiert und bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Förderung kognitiver Fähigkeiten.
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Meyer-Suhrheinrich-Haus
Das Meyer-Suhrheinrich-Haus ist eine vollstationäre Einrichtung für demenziell erkrankte ältere Menschen. In drei Hausgemeinschaften leben die Bewohner*innen in ihren eigenen individuell eingerichteten Zimmern. Eine überdachte Terrasse schließt sich an das Wohnzimmer an und bietet, neben dem geschützten Garten im Innenhof, Erholung an der frischen Luft.
Die zentrale Lage auf der Marktallee bietet für Bewohner*innen und Angehörige jederzeit die Möglichkeit für kleine Einkäufe oder Spaziergänge. Das Konzept der Hausgemeinschaft erleichtert demenzerkrankten Menschen den Übergang aus der vertrauten Häuslichkeit.
Residenz „Aaseehof“
Die Residenz „Aaseehof“ liegt zentral in Münster in fußläufiger Entfernung zum Aasee. Die Residenz und die Wohnungen im Betreuten Wohnen sind ganz auf die Bedürfnisse älterer Menschen ausgerichtet und bieten zeitgemäßen Komfort. Die gemütlichen Gemeinschaftsbereiche und das öffentliche Café bieten Raum für Begegnungen und Geselligkeit und sind beliebte Treffpunkte der Bewohner. Bei schönem Wetter laden die Dachterrasse und der begrünte Innenhof zum Wohlfühlen im Freien ein. Die nahegelegene Bushaltestelle sorgt für eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr.
Besonderheiten der Pflege von Menschen mit Demenz
Menschen mit Demenz benötigen eine besondere, auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Pflege und Betreuung. Der zunehmende Verlust der kognitiven Fähigkeiten führt häufig zu Unsicherheit und mangelnder Orientierungsfähigkeit. Deshalb sind die gesamten pflegerisch-betreuenden Angebote darauf ausgerichtet, Orientierung, Sicherheit und Vertrautheit zu vermitteln. Dies geschieht über die Raumgestaltung mit vertrauten Gegenständen und Orientierungshilfen, einen festen, gewohnten Tagesablauf und den Einsatz von speziell geschultem Personal. Aktivierende Angebote fördern die Beweglichkeit, stärken geistige Fähigkeiten und ermöglichen Kontakt und Begegnungen. Die durch die Erkrankung gesetzten Grenzen werden dabei respektiert, so dass eine Überforderung vermieden wird.
Die Devise lautet: Nicht der Mensch mit Demenz muss sich an unsere "orientierte" Welt anpassen - denn das kann er nicht mehr - sondern wir begeben uns in seine Welt und gestalten das Umfeld nach seinen Bedürfnissen.
Finanzierung eines Pflegeplatzes
Die Kosten für einen Pflegeplatz werfen bei Betroffenen und ihren Angehörigen oft viele Fragen auf. Das monatliche Heimentgelt setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen: Pflegesatz, Ausbildungsumlage, Unterkunft & Verpflegung und Investitionskosten. Es ist ratsam, sich frühzeitig über die verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten zu informieren und sich gegebenenfalls beraten zu lassen.
Essen auf Rädern
In Kooperation mit der apetito AG bietet das KlaraStift mit Essen auf Rädern eine individuelle Verpflegungsmöglichkeit an. Ganz auf Ihre persönlichen Bedürfnisse abgestimmt! Möchten Sie täglich von einem unserer Menükuriere mit einem warmen Essen beliefert werden? Oder bleiben Sie lieber flexibel und genießen unsere tiefkühlfrischen Menüs, wann es Ihnen am besten passt?
Die Alzheimer-Demenz: Eine Krankheit des Gehirns
Die Alzheimer-Demenz ist eine Krankheit des Gehirns, die typischerweise erst in einem höheren Alter auftritt. Im Gehirn der erkrankten Personen sterben nach und nach Nervenzellen ab, und die Verbindungen zwischen den Nervenzellen funktionieren nicht mehr richtig.
Symptome und Verlauf
Zu Beginn der Erkrankung fällt es den betroffenen Personen schwer, sich Neues zu merken. Es kommt zu leichten Störungen des Gedächtnisses und der Konzentration. Auch fällt es ihnen immer schwerer, sich an Gesprächen zu beteiligen. Manchmal fallen ihnen bestimmte Wörter nicht mehr ein. Die Erkrankten spüren diese Veränderung schon früh. Nicht selten schämen sie sich und versuchen, die Störungen zu überspielen. Sie suchen nach Ausreden oder beschuldigen andere, wenn sie selbst etwas verlegt oder vergessen haben. Oft sind die Betroffenen traurig verstimmt. Sie ziehen sich zurück, können mitunter stundenlang dasitzen.
Im weiteren Verlauf der Erkrankung lassen die Leistungen des Gedächtnisses mehr und mehr nach. Die betroffenen Personen können sich kaum noch etwas merken. Auch über lange Zeit vertraute Kenntnisse und Fähigkeiten können nicht mehr erinnert werden. Selbst einfache, alltägliche Aufgaben bleiben liegen. In vielen Fällen werden die Tageszeiten verwechselt. Oft können die erkrankten Personen das korrekte Datum, den Monat oder die Jahreszeit nicht mehr benennen. Bei einem Teil der Erkrankten kommt es zu Störungen der räumlichen Orientierung. Sie verlaufen sich und können nicht mehr nach Hause finden. Auch ändern die betroffenen Menschen ihr Verhalten. In späten Stadien können sich die Betroffenen nicht mehr durch das Wort verständigen. In der letzten Phase der Erkrankung kommt es zu erheblichen körperlichen Störungen.
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