Zuckerhaltige Getränke stehen seit Langem im Verdacht, ernsthafte Gesundheitsprobleme zu verursachen. Eine aktuelle Studie hat nun den Zusammenhang zwischen dem Konsum von zuckerhaltigen und süßstoffhaltigen Getränken und dem Risiko von Schlaganfällen und Demenz untersucht. Darüber hinaus werfen der Boom von Energy-Drinks und Smoothies weitere Fragen hinsichtlich ihrer gesundheitlichen Auswirkungen auf, insbesondere bei jungen Menschen.
Studie zu zuckerhaltigen Getränken und Schlaganfallrisiko
Eine Studie untersuchte 2.888 Teilnehmer über 45 Jahre auf das Auftreten von Schlaganfällen und 1.484 Menschen über 60 Jahre auf das Auftreten von Demenz. Die Teilnehmer gaben in über Jahre andauernden Umfragen an, wie oft sie zucker- und süßstoffhaltige Getränke konsumierten. Insgesamt stellten die Mediziner in 97 Fällen einen Schlaganfall und in 81 Fällen eine Demenz-Erkrankung fest (63 davon stimmten mit Alzheimer überein).
Die Ergebnisse zeigten, dass Probanden, die täglich nur einen Softdrink mit künstlichem Zucker tranken, ein fast dreimal höheres Risiko (2,96) hatten, einen Schlaganfall zu erleiden, der durch blockierte Blutgefäße verursacht wurde, als Teilnehmer, die keine Softdrinks konsumierten.
Es ist wichtig zu betonen, dass die Studie keine Kausalität beweisen konnte. Viele Risikofaktoren können die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass eine Person einen Schlaganfall erleidet oder an Demenz erkrankt, darunter Alter, Bluthochdruck, Diabetes und genetische Veranlagung.
Kaffee: Freund oder Feind des Herzens?
Die Wirkung von Kaffee auf die Gesundheit ist umstritten. Einerseits kann Koffein abhängig machen und bei übermäßigem Konsum zu Schlaflosigkeit, Herzrasen oder Herzrhythmusstörungen führen. Andererseits deuten neuere Untersuchungen darauf hin, dass moderater Kaffeekonsum möglicherweise sogar gesundheitsfördernd sein könnte.
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Eine Analyse von Daten von 1,3 Millionen Probanden ergab, dass bis zu sieben Tassen Kaffee pro Tag das Risiko für Herzerkrankungen, Herzinfarkt oder Schlaganfall nicht erhöhten. Es ist jedoch möglich, dass Menschen mit einem erhöhten Infarktrisiko eher auf Kaffee verzichten, was die Ergebnisse beeinflussen könnte.
Die Studienautoren vermuten, dass es sich beim Kaffeekonsum um einen Dosiseffekt handelt: In normalen Mengen hat Kaffee positive Auswirkungen, während übermäßige Mengen negative Folgen haben können. Hans-Christoph Diener vom Uniklinikum Essen empfiehlt, dass die meisten Menschen sich keine Sorgen machen müssen, lediglich in der Schwangerschaft und bei schwer einstellbarem hohen Blutdruck sei Zurückhaltung angebracht.
Energy-Drinks: Ein Risiko für junge Menschen?
Energy-Drinks erfreuen sich großer Beliebtheit, insbesondere bei jungen Menschen. Marken wie "Prime" und "Gönrgy", die von Influencern beworben werden, enthalten jedoch hohe Mengen an Koffein. "Prime" enthält 200 mg Koffein pro Dose, mehr als das Doppelte des Gehalts in einer Dose Red Bull, während "Gönrgy" 160 mg pro Dose aufweist.
Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) warnt, dass diese Getränke für Kinder und Jugendliche nicht geeignet sind. Eine Überdosierung von Koffein kann zu Schlaflosigkeit, Sprachstörungen, Muskelkrämpfen, Herzrhythmusstörungen, Hyperaktivität, Magen-Darm-Beschwerden und psychomotorischen Defiziten führen. Die unbedenkliche tägliche Aufnahme von Koffein liegt bei Kindern und Jugendlichen bei maximal drei Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht.
In Slowenien ist der Verkauf von Prime Energy bereits verboten, und auch in Deutschland wird über eine Altersbeschränkung für solche Produkte nachgedacht. Die EDUCATE-Studie der Deutschen Herzstiftung untersucht die Auswirkungen von Energy-Drinks auf die Herzkreislauffunktion von Kindern und Jugendlichen.
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Smoothies: Gesunde Zwischenmahlzeit oder Zuckerbombe?
Smoothies gelten als gesunde Frühstücks- und Zwischenmahlzeit, da sie viele Vitamine und Nährstoffe aus Obst und Gemüse enthalten. Allerdings können kommerzielle Smoothies aus dem Supermarkt hohe Mengen an Zucker und Pestiziden enthalten.
Einige Smoothies enthalten sogar mehr Zucker als Cola. Eine Untersuchung ergab, dass die Hälfte aller kommerziellen Smoothies mit Pestiziden belastet ist und zum Teil kein Vitamin C enthalten. Smoothies, die als "Green Smoothies" beworben werden, haben oft einen Gemüseanteil von unter 50 Prozent.
Es ist ratsam, beim Kauf von Smoothies auf die Zutatenliste und die Nährwerte zu achten. Empfehlenswert ist ein hoher Gemüseanteil. Eine sichere Alternative sind selbst zubereitete Smoothies, bei denen man die Zutaten selbst bestimmen und den Zuckergehalt kontrollieren kann.
Diät-Softdrinks: Keine gesunde Alternative
Diät-Softdrinks werden oft als Alternative zu zuckerhaltigen Getränken angesehen, da sie weniger Zucker enthalten. Eine Langzeitstudie der American Heart und der American Stroke Association zeigt jedoch, dass der regelmäßige Konsum dieser Getränke gravierende Folgen für die Gesundheit haben kann.
Frauen, die mindestens zwei Diät-Softdrinks pro Tag konsumierten, hatten eine um 31 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, einen Schlaganfall aufgrund eines Blutgerinnselns zu erleiden. Außerdem litten sie zu 29 Prozent häufiger an Herzkrankheiten und starben zu 16 Prozent eher daran als Frauen, die weniger als einmal pro Woche oder überhaupt keine Light-Getränke zu sich nahmen.
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Insbesondere fettleibige oder afroamerikanische Frauen ohne vorherige Herzerkrankungen oder Diabetes waren gefährdet. Es ist jedoch unklar, welcher Inhaltsstoff in den Getränken für das erhöhte Schlaganfallrisiko verantwortlich ist.
Alternativen für einen gesunden Lebensstil
Um das Risiko von Schlaganfällen und anderen Gesundheitsproblemen zu minimieren, ist es ratsam, auf zuckerhaltige und süßstoffhaltige Getränke, Energy-Drinks und Diät-Softdrinks zu verzichten oder sie nur in Maßen zu konsumieren. Stattdessen sollten Sie auf folgende Alternativen zurückgreifen:
- Wasser: Trinken Sie ausreichend Wasser über den Tag verteilt.
- Ungesüßter Tee: Kräutertee, grüner Tee oder Früchtetee sind eine gesunde Alternative zu zuckerhaltigen Getränken.
- Selbstgemachte Schorlen: Mischen Sie Fruchtsaft mit Wasser, um den Zuckergehalt zu reduzieren.
- Grüne Smoothies: Bereiten Sie Smoothies mit viel Gemüse und wenig Obst zu.
- Kaffee in Maßen: Genießen Sie Kaffee in moderaten Mengen.
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