Rapsöl: Auswirkungen auf die Gesundheit und das Gehirn – Eine umfassende Analyse

In den sozialen Medien kursieren Warnungen von Influencern vor potenziellen Gesundheitsrisiken von Rapsöl, wobei einige behaupten, es sei krebserregend und entzündungsfördernd. Ernährungsmediziner und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) widersprechen diesen Behauptungen jedoch entschieden und betonen die gesundheitlichen Vorteile von Rapsöl. Dieser Artikel untersucht die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Auswirkungen von Rapsöl auf die Gesundheit, insbesondere auf das Gehirn, und räumt mit Mythen und Missverständnissen auf.

Was ist Rapsöl?

Rapsöl wird aus den Samen der Rapspflanze gewonnen, entweder durch Pressung oder Extraktion. Es gibt sowohl kaltgepresstes als auch raffiniertes Rapsöl im Handel. Kaltgepresstes Rapsöl hat einen intensiven, saatig-nussigen Geschmack, während raffiniertes Öl neutral schmeckt. Rapsöl ist reich an ungesättigten Fettsäuren und arm an gesättigten Fettsäuren. Es enthält einen hohen Anteil an Ölsäure und Alpha-Linolensäure (ALA), einer Omega-3-Fettsäure.

Die Zusammensetzung von Rapsöl und ihre Bedeutung

Rapsöl zeichnet sich durch seine Fettsäurezusammensetzung aus. Es hat einen geringen Anteil an gesättigten Fettsäuren und einen hohen Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren. Im Vergleich zu anderen pflanzlichen Ölen enthält es mehr mehrfach ungesättigte Fettsäuren, darunter ALA und Linolsäure, die in einem günstigen Verhältnis zueinander stehen. Ein Esslöffel Rapsöl kann etwa 90 % des Tagesbedarfs an Omega-3-Fettsäuren decken. Rapsöl enthält auch Phytosterine, die den Cholesterinspiegel senken können, und Vitamin E, das die Körperzellen vor freien Radikalen schützt.

Rapsöl und seine Auswirkungen auf die Gehirngesundheit

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren, insbesondere Omega-3-Fettsäuren wie ALA, spielen eine wichtige Rolle für die Gehirngesundheit. Sie sind Bestandteil der Zellmembranen und tragen zur Signalübertragung zwischen den Zellen bei. ALA hat eine positive Wirkung auf die Entwicklung von Nerven und Gehirn bei Kindern. Studien haben gezeigt, dass eine Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren ist, die kognitive Funktion verbessern und das Risiko von Demenzerkrankungen verringern kann.

Brainfood: Rapsöl als Teil einer gehirngesunden Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Nüssen, Samen und hochwertigen pflanzlichen Ölen wie Rapsöl ist ideal für die Gehirngesundheit. Rapsöl kann als Salatdressing oder zum Kochen verwendet werden. Es ist auch in vielen Nahrungsergänzungsmitteln enthalten.

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Die Rolle von Omega-3-Fettsäuren für die Gehirnfunktion

Omega-3-Fettsäuren, insbesondere DHA, sind wichtige Bausteine für das Gehirn. Sie sind an der Entwicklung und Funktion von Nervenzellen beteiligt und unterstützen die Signalübertragung im Gehirn. Ein Mangel an Omega-3-Fettsäuren kann zu kognitiven Beeinträchtigungen und einem erhöhten Risiko für neurologische Erkrankungen führen.

Rapsöl und die Vorbeugung von Demenz

Studien haben gezeigt, dass eine mediterrane Ernährung, die reich an Olivenöl ist, das Risiko für Demenzerkrankungen senken kann. Da Rapsöl eine ähnliche Fettsäurezusammensetzung wie Olivenöl aufweist, wird angenommen, dass es ebenfalls positive Auswirkungen auf die Gehirngesundheit hat. Eine schwedische Studie deutet darauf hin, dass die "Nordic Prudent Diet", die reich an Rapsöl ist, das Risiko für kognitiven Abbau bei älteren Erwachsenen reduzieren kann.

Mythen und Fakten über Rapsöl

Mythos: Rapsöl ist krebserregend

Einige Studien haben eine Risikoerhöhung für einzelne Krebskrankheiten in Verbindung mit der Zufuhr einiger mehrfach ungesättigter Fettsäuren beobachtet. Systematische Überprüfungen konnten diesen Zusammenhang jedoch nicht bestätigen. Die DGE und die EFSA sprechen sich für eine Zufuhr von ALA aus und betrachten sie als sicher.

Mythos: Rapsöl fördert Entzündungen

Rapsöl enthält sowohl ALA, das als entzündungshemmend gilt, als auch Linolsäure, die Entzündungen fördern kann. Das Verhältnis von ALA zu Linolsäure in Rapsöl ist jedoch günstig, weshalb Experten dem Rapsöl eine vorteilhafte Wirkung zuschreiben.

Mythos: Rapsöl ist schädlich für Säuglinge

Früher stand Rapsöl aufgrund seines Erucasäuregehalts im Verdacht, Babys zu schaden. Durch Züchtung wurde der Erucasäuregehalt in Rapsöl jedoch reduziert, sodass er unbedenklich ist. Das BfR hat im Jahr 2021 festgestellt, dass die Verwendung von in Deutschland handelsüblichem Rapsöl für die Säuglingsnahrung kein Problem darstellt.

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Rapsöl in der Küche: Verwendung und Lagerung

Rapsöl ist vielseitig einsetzbar und kann sowohl kalt als auch heiß verwendet werden. Raffiniertes Rapsöl eignet sich gut zum Braten, Kochen und Backen, da es hitzestabil und geschmacksneutral ist. Kaltgepresstes Rapsöl eignet sich besser für die Zubereitung von Salaten und Dips, da es einen nussigen Geschmack hat. Rapsöl sollte vor Licht und Wärme geschützt gelagert werden, um seine Qualität zu erhalten.

Alternativen zu Rapsöl

Obwohl Rapsöl viele gesundheitliche Vorteile bietet, gibt es auch andere gesunde Öle, die in der Küche verwendet werden können. Olivenöl ist reich an einfach ungesättigten Fettsäuren und Polyphenolen, die antioxidative Eigenschaften haben. Leinöl ist eine gute Quelle für Omega-3-Fettsäuren, sollte aber nicht erhitzt werden. Walnussöl hat einen nussigen Geschmack und ist reich an Omega-3-Fettsäuren.

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