Ein Schlaganfall bei einer Katze kann für Tierhalter eine beängstigende Erfahrung sein. Obwohl die Schulmedizin oft die erste Wahl ist, suchen viele Katzenbesitzer nach ergänzenden oder alternativen Behandlungsmethoden, wie z.B. der Homöopathie. Dieser Artikel beleuchtet die Möglichkeiten und Grenzen der homöopathischen Behandlung von Schlaganfällen bei Katzen.
Was ist ein Schlaganfall bei Katzen?
Ein Schlaganfall bei Katzen, auch Apoplex oder Apoplexie genannt, entsteht, wenn die Blutzufuhr zum Gehirn unterbrochen wird. Dies kann entweder durch ein verstopftes Gefäß (ischämischer Schlaganfall) oder durch eine Blutung im Gehirn (hämorrhagischer Schlaganfall) verursacht werden. In beiden Fällen werden die Gehirnzellen nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, was zu Funktionsstörungen führen kann.
Symptome eines Schlaganfalls
Die Symptome eines Schlaganfalls bei Katzen können vielfältig sein und hängen davon ab, welcher Bereich des Gehirns betroffen ist. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:
- Plötzliche Schwäche oder Lähmung einer oder mehrerer Gliedmaßen
- Torkeln oder Koordinationsprobleme
- Kopfschiefhaltung
- Augenzittern (Nystagmus)
- Veränderungen im Verhalten oder Bewusstseinszustand
- Krampfanfälle
Homöopathie als Behandlungsansatz
Die Homöopathie ist eine alternative Heilmethode, die auf dem Prinzip "Ähnliches möge durch Ähnliches geheilt werden" basiert. Das bedeutet, dass eine Substanz, die bei einem gesunden Tier bestimmte Symptome hervorrufen kann, in verdünnter Form verwendet wird, um ähnliche Symptome bei einem kranken Tier zu behandeln.
Auswahl homöopathischer Mittel
Bei der homöopathischen Behandlung eines Schlaganfalls bei Katzen ist es wichtig, das passende Mittel für die individuellen Symptome und die Konstitution der Katze auszuwählen. Einige der in Frage kommenden Mittel sind:
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- Belladonna: Dieses Mittel wird oft bei akuten Entzündungen im Gehirn, Gehirnerschütterungen, Epilepsie, Schlaganfall und Sonnenstich eingesetzt. Es kann auch bei Schmerzen, die anfallweise auftreten, sowie bei Arthritis und Muskelrheumatismus helfen.
- Arnica: Arnica ist ein wichtiges Mittel bei Verletzungen, Traumata, Schlägen und Stößen. Es kann bei Verstauchungen, Quetschungen und zur Förderung der Wundheilung eingesetzt werden. Auch bei Unsauberkeit nach Schreckfolgen kann Arnica in Betracht gezogen werden.
- Lycopodium: Dieses Mittel wird hauptsächlich bei chronischen Erkrankungen eingesetzt, die Nieren, Harnwege und den Verdauungstrakt betreffen. Es kann bei Harngrieß, Harnsteinen, Harnentzündungen und Nierenentzündungen helfen.
- Rock Rose: Rock Rose ist eine Bach-Blüte, die bei panikartiger Angst und Schockzuständen eingesetzt wird. Sie kann auch bei Magen-Darm-Erkrankungen mit heftigen Krämpfen und bei sterbenden Tieren zur Linderung von Angst hilfreich sein.
- Schafgarbe (Achillea millefolium): Ähnlich wie Arnica kann Schafgarbe bei Verletzungen, Traumata, Schlägen und Stößen eingesetzt werden. Aufgrund ihrer blutstillenden Wirkung wird sie oft bei blutenden Wunden oder Blutungen der Schleimhäute oder Organe verwendet.
- Anthemis nobilis (Römische Kamille): Dieses Mittel kann bei Katzen mit psychischen Störungen, Nervosität und Hypersensibilität hilfreich sein. Es kann auch bei Depressionen, die durch den Verlust einer Bezugsperson hervorgerufen werden, Linderung verschaffen.
- Ipecacuanha (Brechwurzel): Dieses Mittel wird hauptsächlich bei Übelkeit und Erbrechen eingesetzt, insbesondere wenn diese mit starkem Speichelfluss und Würgereiz einhergehen.
Potenzierung und Dosierung
Homöopathische Mittel werden in verschiedenen Potenzen angeboten, die den Grad der Verdünnung und Verschüttelung der Ausgangssubstanz angeben. Die Wahl der Potenz und die Dosierung hängen von der Art und Schwere der Erkrankung sowie von der individuellen Reaktion der Katze ab. Bei akuten Beschwerden werden oft niedrigere Potenzen (z.B. D6 oder D12) häufiger verabreicht, während bei chronischen Erkrankungen höhere Potenzen (z.B. C30 oder C200) seltener zum Einsatz kommen.
Verabreichung homöopathischer Mittel
Homöopathische Mittel können Katzen auf verschiedene Weise verabreicht werden:
- Direkt ins Maul: Globuli oder Tropfen können direkt ins Maul der Katze gegeben werden.
- Im Trinkwasser: Globuli können in etwas Wasser aufgelöst und der Katze zum Trinken angeboten werden.
- Auf die Haut: Tropfen können auf die Haut der Katze aufgetragen werden, von wo aus sie über die Haut aufgenommen werden.
Schüssler-Salze als ergänzende Therapie
Neben der Homöopathie können auch Schüssler-Salze als ergänzende Therapie bei Schlaganfällen bei Katzen eingesetzt werden. Schüssler-Salze sind минералische Salze, die in potenzierter Form verabreicht werden, um den Mineralstoffhaushalt der Zellen auszugleichen und die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren.
Auswahl von Schüssler-Salzen
Einige der Schüssler-Salze, die bei Schlaganfällen bei Katzen in Frage kommen, sind:
- Calcium fluoratum: Kann bei Neigung zu Zahnkaries auch vorbeugend eingesetzt werden.
- Kalium phosphoricum: Das wichtigste Zellsalz, besonders für ältere Katzen. Es beugt dem Zellverfall und der Abnahme von Zellen vor und hilft bei Schwäche und Erschöpfungszuständen.
- Natrium carbonicum: Kann der fettleibigen Katze mit trägem Stoffwechsel helfen.
- Calcium phosphoricum: Hilft bei schlecht heilenden Knochenbrüchen oder wenn die Katze nach einer Krankheit oder Operation nur schwer wieder auf die Beine kommt.
Antihomotoxische Medizin
Die Antihomotoxische Medizin ist eine Weiterentwicklung der Homöopathie, bei der Kombinationsmittel verwendet werden, die aus mehreren homöopathischen Einzelmitteln zusammengesetzt sind. Ein bekanntes Antihomotoxikum ist z.B. "Traumeel", das sich bei Verletzungen, Entzündungen, aber auch bei psychischem Schock verwenden lässt.
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Wichtige Hinweise
- Tierärztliche Abklärung: Es ist wichtig zu betonen, dass ein Schlaganfall bei Katzen immer von einem Tierarzt abgeklärt werden muss. Die Homöopathie kann eine unterstützende Rolle spielen, sollte aber niemals die schulmedizinische Behandlung ersetzen.
- Erfahrener Therapeut: Die homöopathische Behandlung von Schlaganfällen bei Katzen sollte von einem erfahrenen Tierhomöopathen oder Tierarzt durchgeführt werden, der über fundierte Kenntnisse der Homöopathie und der Anatomie und Physiologie der Katze verfügt.
- Individuelle Behandlung: Jede Katze ist einzigartig und benötigt eine individuelle Behandlung, die auf ihre spezifischen Symptome und Bedürfnisse zugeschnitten ist.
- Geduld: Die homöopathische Behandlung kann Zeit brauchen, um ihre Wirkung zu entfalten. Es ist wichtig, geduldig zu sein und die Behandlung nicht zu früh abzubrechen.
- Kritische Auseinandersetzung: Es ist wichtig, sich kritisch mit der Homöopathie auseinanderzusetzen und sich bewusst zu sein, dass die Wirksamkeit dieser Methode wissenschaftlich umstritten ist.
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