Ein Schlaganfall ist ein einschneidendes Ereignis, das nicht nur körperliche, sondern auch psychische Folgen haben kann. Viele Betroffene erleben nach einem Schlaganfall emotionale Veränderungen, die von Trauer und Niedergeschlagenheit bis hin zu Depressionen, Angststörungen und Persönlichkeitsveränderungen reichen können. Es ist wichtig, diese psychischen Auswirkungen zu erkennen und zu behandeln, um die Lebensqualität und die Genesung der Betroffenen zu verbessern.
Psychische Probleme nach einem Schlaganfall
Neben den körperlichen und kognitiven Folgen leiden viele Schlaganfall-Patienten unter Depressionen und Angststörungen. Wenn die Betroffenen von anderen abhängig oder pflegebedürftig sind, sich einsam fühlen und keine Perspektiven für eine positive Entwicklung sehen, führt dies zu Enttäuschungen, Frustrationen und einem mangelnden Selbstwertgefühl. Deshalb ist die soziale Komponente nicht zu unterschätzen.
Post-Stroke-Depression (PSD)
Etwa ein Drittel der Schlaganfall-Erkrankten entwickelt als Folge eine behandlungsbedürftige Depression, die auch als Post-Stroke-Depression (PSD) bezeichnet wird. Frauen haben möglicherweise ein etwas höheres Risiko als Männer, nach einem Schlaganfall eine Depression zu bekommen. Die Symptome der PSD ähneln denen einer klassischen Depression und können verschiedene Bereiche betreffen:
- Niedergeschlagene Stimmung: Betroffene erleben ein tiefes Gefühl der Hoffnungslosigkeit und negativer Verstimmung.
- Interessenverlust: Der Patient verliert das Interesse an einst genossenen Aktivitäten und kämpft mit Freudlosigkeit und Antriebslosigkeit.
- Energiemangel: Betroffene fühlen sich erschöpft und antriebslos.
- Schlafstörungen: Schlafprobleme können die Genesung beeinträchtigen.
- Gewichtsveränderungen: Einige Betroffene nehmen an Gewicht zu, während andere Gewicht verlieren.
- Konzentrationsprobleme: Schwierigkeiten, die Gedanken zu fokussieren und alltägliche Arbeiten auszuführen.
- Schuld- und Wertlosigkeitsgefühle: Patienten fühlen sich schuldig für ihre Erkrankung oder wertlos, da sie möglicherweise ihre Unabhängigkeit oder Rollenverpflichtungen nicht mehr erfüllen können.
- Körperliche Beschwerden: Kopfschmerzen oder Magenprobleme können auftreten.
Es ist wichtig zu beachten, dass Trauer und Niedergeschlagenheit kurz nach einem Schlaganfall normal sind. Hält diese niedergeschlagene Stimmung allerdings durchgehend und über einen längeren Zeitraum an, handelt es sich wahrscheinlich um eine Depression.
Angststörungen
Es kommt immer wieder vor, dass Schlaganfall-Betroffene eine Angststörung entwickeln - vor allem in Zusammenhang mit einer Depression. Das bedeutet, dass bereits scheinbar banale Alltagssituationen, sei es ein Einkauf im Supermarkt oder eine Busfahrt, große Ängste bis hin zu Panikattacken auslösen können. Dann erleben die Betroffenen klassische Panik-Reaktionen: rasender Puls, Herzklopfen, Erröten, Schweißausbrüche, Benommenheit, Übelkeit und so weiter. Eine Panikattacke kann einige Minuten oder länger anhalten. Bei Schlaganfall-Betroffenen kann es sein, dass die Angst nicht (nur) in bestimmten Situationen ausgelöst wird (z.B. aufgrund von Platzangst), sondern die Sorge um einen erneuten Schlaganfall Angstzustände auslöst. Dann schlafen die Betroffenen zum Beispiel schlecht oder haben Angst, allein zu bleiben, da ihnen im Notfall niemand helfen könnte.
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Persönlichkeitsveränderungen
Emotionale Veränderungen wirken sich auf das Verhalten einer Person aus, also auf seine Persönlichkeit. Das kann so weit gehen, dass Angehörige den schlaganfallbetroffenen Menschen in seinem gesamten Wesen kaum noch wiederkennen. Familie und Freunde nehmen diese emotionalen Veränderungen oft sehr schnell wahr - und zum Teil intensiver als die Betroffenen selbst. Ob die Betroffenen den Wandel selbst bemerken - und auch darunter leiden - ist individuell unterschiedlich. Die Veränderungen können äußerst vielfältig sein:
- Minus-Syndrom: antriebsarm, apathisch, desinteressiert, wenige Emotionen, emotionslose Sprechweise oder Mimik
- Plus-Syndrom: impulsiv, aufbrausend, aggressiv, zum Teil paranoide Verdächtigungen
Einige Beispiele:
- Ehemals ausgeglichene Menschen werden aggressiv.
- Ehemals rationale Denker treffen plötzlich Entscheidungen, die niemand nachvollziehen kann.
- Ehemals herzliche Menschen werden passiv und emotionslos.
- Ehemals ruhige Persönlichkeiten haben ihre Emotionen kaum unter Kontrolle, weinen oder lachen lautstark, auch in unpassenden Momenten.
- Ehemals aktive Menschen werden antriebslos.
- Ehemals mutige Menschen bekommen Angstzustände und Panikattacken.
Wesensveränderungen kommen besonders häufig vor, wenn die Schädigung im Bereich des Frontal- und Temporallappens des Gehirns liegt.
Ursachen für psychische Probleme nach einem Schlaganfall
Es kann nach einem Schlaganfall zwei Ursachen geben, die allerdings in ihren Auswirkungen nicht voneinander zu unterscheiden sind:
- Der Schlaganfall hat Gehirnbereiche getroffen, die für den Umgang mit Emotionen zuständig sind. Die Depression wird also tatsächlich durch den Schlaganfall selbst ausgelöst.
- Die Folgen des Schlaganfalls führen zu einer Depression, zum Beispiel, wenn sich ein Betroffener durch seine Einschränkungen wert- und nutzlos fühlt, er es nicht schafft, positiv in die Zukunft zu sehen und verlorenen Fähigkeiten nachtrauert.
Man weiß nicht genau, ob Depressionen nach einem Schlaganfall vorwiegend körperliche oder psychische Ursachen haben. Denn bei einem Schlaganfall wird das Gehirn geschädigt, und diese Gehirnschäden können auch das Gefühlsleben verändern. Eine Depression kann aber auch eine Reaktion auf die körperlichen und geistigen Einschränkungen und den plötzlichen Verlust der Selbstständigkeit sein. Dies wird reaktive Depression genannt.
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Behandlungsmöglichkeiten
Eine Depression sollte unbedingt behandelt werden, allerdings ist für eine erfolgreiche Behandlung wichtig, dass eine gewisse Krankheitseinsicht besteht. Dann kann der Patient aktiv an der Therapie teilnehmen und wieder Fortschritte erkennen.
Die PSD-Behandlung kann Psychotherapie, medikamentöse Ansätze oder eine Kombination aus beidem umfassen. Ein frühzeitiges Erkennen und die umfassende Unterstützung sind entscheidend, um Betroffenen dabei zu helfen, die Niedergeschlagenheit zu überwinden und ihre Lebensqualität zu verbessern.
Medikamentöse Behandlung
In den meisten Fällen ist zusätzlich eine medikamentöse Behandlung notwendig. Diese kann aber bei erfolgreichem Therapieverlauf in Rücksprache mit dem Neurologen und / oder Psychiater wieder reduziert oder abgesetzt werden.
Studien zeigen, dass Medikamente gegen Depressionen (Antidepressiva) Menschen helfen können, die nach einem Schlaganfall eine Depression entwickelt haben. Möglicherweise wirken sie sich auch auf die körperliche Genesung positiv aus. Am besten untersucht sind zwei Gruppen von Antidepressiva: selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) und trizyklische Antidepressiva. Sie gehören zu den bei Depressionen am häufigsten eingenommenen Wirkstoffen.
Die Wirkung der Medikamente setzt nicht sofort ein. Innerhalb der ersten 6 bis 8 Wochen verringern sich die Beschwerden jedoch oft. Manchen Menschen geht es allerdings auch ohne die Einnahme von Antidepressiva mit der Zeit wieder besser. Generell gilt: Je ausgeprägter die Depression, desto größer ist der Nutzen der Medikamente.
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Antidepressiva können unter anderem Benommenheit, Zittern und Verdauungsprobleme auslösen. Es ist aber noch nicht ausreichend untersucht, wie häufig solche Nebenwirkungen bei Menschen nach einem Schlaganfall auftreten. Da nach einem Schlaganfall das Laufen schwerfallen oder nur mit Unterstützung möglich sein kann, ist es besonders wichtig, auf Nebenwirkungen zu achten, die die Koordination beeinflussen. Schwindel und Benommenheit können zum Beispiel das Sturzrisiko erhöhen. Noch nicht ausreichend untersucht ist, wie sich Antidepressiva bei speziellen Problemen wie beispielsweise Sprach- und Verständnisstörungen auswirken.
Antidepressiva können zudem Wechselwirkungen haben - das heißt, die Wirkung anderer Medikamente beeinflussen. Aus diesen und anderen Gründen werden Menschen nach einem Schlaganfall, die Antidepressiva einnehmen, sorgfältig ärztlich überwacht.
Psychotherapie
Auch Sitzungen bei Psychotherapeuten sind sinnvoll - sofern der Betroffene in der Lage ist, sich ausreichend sprachlich auszudrücken. Psychiatrische und psychologische Fachkräfte können dabei unterstützen, mit der Erkrankung und der veränderten Lebenssituation umzugehen. Im Krankenhaus oder der Rehaklinik gibt es entsprechende Angebote. Die Genesung nach einem Schlaganfall gelingt besser, wenn alle Beteiligten die Behandlung intensiv unterstützen - also Fachkräfte aus Pflege, Physiotherapie und Psychologie, Ärztinnen und Ärzte sowie Angehörige.
Weitere Therapieansätze
- Ergotherapie: Es ist auch erwiesen, dass Ergotherapie helfen kann, bestimmte Körperfunktionen wiederzuerlangen. Dabei werden alltägliche Verrichtungen wie Waschen, Anziehen oder Haushaltstätigkeiten geübt.
- Bewegungs- und Krafttraining: Bewegungs- und Krafttraining ist wichtig und kann sogar dazu beitragen, dass sich depressive Beschwerden bessern.
Soziale Unterstützung und Selbsthilfe
Gemeinsame Aktivitäten, Unterhaltung, Abwechslung sind unschätzbar wichtig für eine stabile psychische und physische Verfassung. Das familiäre und soziale Umfeld kann dazu einen wertvollen Beitrag leisten, das emotionale Gleichgewicht wiederzuerlangen.
- Soziale Aktivitäten
- Sport- und Gesundheitskurse
- Hobbies
- Kontakte pflegen
- Spezielle Angebote für Menschen mit Behinderung
- Erfahrungsaustausch
- Motivation durch gemeinschaftliche Aktivitäten
- Gehirntraining
- Reha-Angebote / Unterstützungsangebote
Der Austausch mit anderen Betroffenen hilft vielen Menschen - auch Angehörigen - heraus aus der Isolation und lässt sie neuen Mut schöpfen. Außerdem verfügen Selbsthilfegruppen häufig über einen wichtigen Erfahrungsschatz in speziellen Fragen, beispielsweise bei der Suche nach einem Therapeuten vor Ort, der Erfahrungen mit aphasischen Patienten hat.
Was können Angehörige tun?
Einfache Ermunterungsversuche oder Ratschläge sind für Menschen mit Depressionen meist nicht hilfreich. Mit der Erkrankung umzugehen, erfordert viel Einfühlsamkeit und Geduld. Hinzu kommt, dass der Gemütszustand bei einer Depression stark schwanken kann. Außerdem kann eine Depression sehr unterschiedlich verlaufen. Einen nahestehenden Menschen nach einem Schlaganfall zu betreuen, kann eine große Herausforderung sein und manchmal überfordern. Eine Depression kann sich daher auch bei pflegenden Angehörigen entwickeln. Dann fällt es den Angehörigen schwerer, jemanden nach einem Schlaganfall gut zu unterstützen - was beide Seiten wiederum zusätzlich belasten kann.
Auf das Wohl der Helfenden zu achten, ist deshalb nicht nur für diese selbst und andere Familienangehörige wichtig, sondern auch für die Person, die den Schlaganfall hatte. Es gibt viele Unterstützungsmöglichkeiten, zum Beispiel Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen, die Erkrankten und ihren Angehörigen Hilfestellungen bei verschiedensten pflegerischen, finanziellen oder psychosozialen Anliegen geben können. Viele Städte und Gemeinden unterhalten auch Pflegeberatungsstellen, deren Angebot kostenlos ist.
Weitere Folgen eines Schlaganfalls
Je nach der Schwere des Schlaganfalls und der Konstitution der Betroffenen können die Folgen weniger gravierend und nur vorübergehend sein. Aber es kann auch zu lebenslangen Beeinträchtigungen und Spätfolgen nach einem Schlaganfall kommen. So gehört der Schlaganfall zur häufigsten Ursache für dauerhafte Einschränkungen oder Invalidität im Erwachsenenalter. Bei einem Schlaganfall kommt es zu einer Mangeldurchblutung der Hirnareale. Das Gehirn wird nicht oder unzureichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, was Störungen oder Ausfälle verschiedener Körperfunktionen und bleibende Beeinträchtigungen zur Folge hat. Art, Dauer und Schwere der Schlaganfall-Folgen sind davon abhängig, welche Hirnregion betroffenen ist und ob es sich um einen leichten oder schweren Schlaganfall handelt. Zudem unterscheiden sich die Folgen eines ischämischen Schlaganfalls (Gefäßverschluss) von denen eines hämorrhagischen Infarkts (Hirnblutung) Nicht zuletzt gibt es auch Personen, bei denen ein Schlaganfall ohne Folgen bleibt. Um die körperlichen und kognitiven Beeinträchtigungen zu lindern, gibt es zahlreiche Unterstützungsangebote, die die Rückkehr zu einem selbstständigen aktiven Alltag fördern. Die Auswirkungen auf den Alltag, die Lebensqualität, das Berufsleben und die Abhängigkeit von anderen Menschen sind für die Erkrankten wie auch für die Angehörigen belastend. Deshalb ist es wichtig, die Folgen wie auch die Therapiemöglichkeiten nach einem Schlaganfall zu kennen.
Körperliche Folgen
Ein Schlaganfall kann zu neurologischen Ausfällen mit Auswirkungen auf körperliche Funktionen und die Motorik führen. Die körperlichen Beeinträchtigungen können vorübergehend oder dauerhaft sein.
- Lähmungen auf einer Körperseite: Die halbseitige Lähmung ist eine der typischsten Folgen eines Hirninfarkts. Bei der sogenannten „schlaffen Lähmung“ schrumpfen die Muskeln und es kommt zu Muskelschwäche. Die motorischen Störungen können sich insbesondere auf Gesicht, Arm und Bein auswirken. Dabei können die Betroffenen eine Körperhälfte nicht mehr richtig spüren und kontrollieren. Der Arm und/oder das Bein kann nicht bewegt werden. Die halbseitige Gesichtslähmung führt zu Schwierigkeiten beim Sprechen, Kauen und Schlucken. Die Lähmung kann durch Training und Physiotherapie zurückgehen.
- Spastische Lähmung: Eine Spastik ist eine erhöhte Eigenspannung der Muskulatur. Es kann zu Krämpfen oder unkontrollierten Muskelzuckungen kommen. Ursache ist die Schädigung des Gehirns infolge eines Schlaganfalls. Der Nervensteuerung zur Aktivierung der Muskeln ist unterbrochen. Die Muskeln verkrampfen und werden steif. Die erhöhte Muskelspannung ist ein dauerhafter Zustand. Je nach Ausprägung kann es zu enormen Einschränkungen der Bewegung und alltäglichen Aktivitäten, zu eingeschränkten Greiffunktionen oder Gehstörungen sowie zu Schmerzen kommen.
- Schluckstörungen (Dysphagie): Die Betroffenen nehmen Nahrung und Flüssigkeit langsamer auf. Zudem gehören häufiges Verschlucken, Atemnot und Hustenanfälle zu den Symptomen.
- Epilepsie
- Erschöpfung und Tagesmüdigkeit
- Gleichgewichtsstörungen und erhöhtes Sturzrisiko
- Fußheberschwäche: Die Betroffenen haben Schwierigkeiten mit dem Anheben des Vorderfußes in Richtung des Schienbeins. In diesem Fall kann eine Fußheberorthese helfen.
Kognitive Folgen
Ein Schlaganfall kann zu neuropsychologischen Folgen führen und die Sinneswahrnehmung und kognitive Funktionen beeinträchtigen.
- Sprachstörung (Aphasie): Eine Sprachstörung entsteht bei einem Schlaganfall in der linken Hirnhälfte, der sprachdominanten Gehirnhälfte. Es kommt zu Problemen beim Sprechen, Lesen, Schreiben und Verstehen. Oft ist die Aphasie nach einem Hirnschlag vorübergehend und kann durch Training zurückgebildet werden. Die Sprachdefizite sind besonders belastend für die familiäre, soziale und berufliche Kommunikation.
- Sprechstörung (Dysarthrophonie): Die Sprechmotorik, Sprechbewegungen und die Sprechkoordination sind beeinträchtigt. Es kommt zu Problemen bei der Artikulation und zu einer undeutlichen Sprechweise.
- Sehstörung: In Folge eines Schlaganfalls kann das Sehvermögen beeinträchtigt sein, obwohl die Augen nicht geschädigt sind. Kennzeichen sind Doppeltsehen oder ein Gesichtsfeldausfall.
- Neglect: In Folge einer gelähmten oder geschwächten Körperseite ist die Wahrnehmung der betroffenen Körperseite gestört. Dies wirkt sich beispielsweise auf akustische oder optische Reize aus. D.h. die Betroffenen hören und sehen auf einer Seite nur eingeschränkt, obwohl die Sinne funktionieren.
- Gestörte Handlungsplanung: Betroffene sind oft nicht in der Lage, Tätigkeiten vorauszuplanen oder in richtiger Reihenfolge zu planen.
- Aufmerksamkeits- und Konzentrationsschwierigkeiten
- Persönlichkeits- und Verhaltensveränderungen: Die Folgen eines Schlaganfalls können auch emotionale Veränderungen sind. Dazu können auch Wut und Aggression gehören.
- Demenz: In Folge eines Schlaganfalls kann eine Demenz entstehen, die zu einem beeinträchtigten Denk- und Urteilsvermögen, Gedächtnisverlust oder Verwirrung führt.
Weitere Erkrankungen und medizinische Komplikationen
- Rezidiv: Nach einem Schlaganfall erhöht sich das Risiko für einen weiteren Schlaganfall. Im ersten Jahr ist das Risiko am höchsten. Schlaganfall-Patientinnen und -Patienten haben ein 5- bis 15-prozentiges Risiko, einen erneuten Schlaganfall (Rezidiv) zu erleiden.
- Andere Erkrankungen als Folge eines Schlaganfalls Der Körper und das Immunsystem sind bei Schlaganfall-Patientinnen und -Patienten besonders geschwächt. In Folge eines Schlaganfalls erhöht sich das Herzinfarkt-Risiko. Nach schweren Schlaganfällen kann es zu Komplikationen wie Embolien und Lungenentzündungen, Thrombosen (in den Bein- und Beckenvenen) sowie auch zu Harnwegsinfekten kommen. Auch die mangelnde Bewegung infolge einer Lähmung oder schwächeren Muskulatur kann zu Folgeerkrankungen führen. Studien besagen, dass körperliche Aktivität die Genesung positiv beeinflusst. Unterschiedliche Lähmungsformen können zu Gelenkfehlstellungen und damit zu Schmerzen führen.
Stress als Risikofaktor
Zu viel Stress ist ungesund - das ist allgemein bekannt. Wie sehr dieser das Schlaganfallrisiko erhöhen kann, belegt nun eine aktuelle Studie: In der internationalen, retrospektiven Fallstudie mit 26.812 Personen aus 32 Ländern wiesen Wissenschaftler der Universität Galway (Irland) einen deutlichen Zusammenhang zwischen einem Hirninfarkt und einem erhöhten Stresslevel nach. Das Ergebnis: Aus der Gruppe der Schlaganfall-Betroffenen berichteten rund 21 Prozent von einem erhöhten Maß an Stress, während es in der Kontrollgruppe, die sich aus Personen ohne einen Hirninfarkt zusammensetzte, nur 14 Prozent waren.
In der aktuellen Untersuchung belegten die irischen Forscher, dass das Schlaganfallrisiko aufgrund eines beliebigen belastenden Lebensereignisses um 17 Prozent erhöht war, während das Auftreten von zwei oder mehr belastenden Lebensereignissen das Schlaganfallrisiko sogar um bis zu 31 Prozent erhöhen kann.
Zur Reduktion von Stress empfiehlt die DSG Entspannungstechniken wie Achtsamkeitsmeditation, autogenes Training, viel Bewegung und eine Reduktion der privaten Stressfaktoren. All diese Maßnahmen verstärken das Gefühl von Selbstwirksamkeit, führen zu erhöhter Resilienz und beugen Stress - und damit auch potentiellen Schlaganfällen - vor.
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