Synkope mit Krampf: Ursachen, Diagnose und Behandlung

Ein Ohnmachtsanfall, auch Synkope genannt, ist ein plötzlicher, kurzzeitiger Bewusstseinsverlust. Synkopen sind bei Kindern und jungen Erwachsenen weit verbreitet und können verschiedene Ursachen haben. Begleitet von Krämpfen kann eine Synkope Betroffene und Angehörige zusätzlich beunruhigen. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen von Synkopen mit Krämpfen, die diagnostischen Möglichkeiten und Behandlungsansätze.

Was ist eine Synkope?

Eine Synkope ist ein vorübergehender Bewusstseinsverlust, der in der Regel dazu führt, dass die Betroffenen zusammenbrechen oder umfallen. Synkopen treten plötzlich auf und dauern in der Regel kurz an, etwa 30 bis 60 Sekunden bis maximal 5 Minuten. Anschließend kehrt das Bewusstsein von alleine wieder zurück. Ursache ist eine vorübergehende Minderversorgung des Gehirns mit Blut.

Synkopen treten bei Kindern und jungen Erwachsenen häufig auf. Etwa 15 % aller Kinder unter 18 Jahren erleben mindestens einen Ohnmachtsanfall. Typischerweise sind Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 21 Jahren betroffen, wobei Mädchen häufiger betroffen sind als Jungen.

Ursachen von Synkopen

Eine Ohnmacht kann viele Ursachen haben. Grundsätzlich liegt eine vorübergehend unzureichende Blutversorgung des Gehirns zugrunde. Die Ohnmacht ist eine Art Schutzmechanismus: Wenn die betroffene Person ohnmächtig wird und auf den Boden sinkt, wird das Gehirn in der waagerechten Lage wieder besser durchblutet als im Stehen. Synkopen können in verschiedene Formen eingeteilt werden:

  • Reflexsynkope (Neurokardiogene Synkope): Fehlregulation des autonomen Nervensystems, bei der sich plötzlich die Gefäße weiten und zu wenig Blut ins Gehirn gelangt.
  • Konvulsive Synkope: Bewusstlosigkeit, die von krampfartigen Bewegungen der Arme und Beine, manchmal auch von Zuckungen begleitet wird.
  • Orthostatische Synkope: Kreislaufkollaps bei zu schnellem Aufstehen aus einer liegenden Position.
  • Kardiale Synkope: Verminderte Sauerstoffversorgung des Gehirns infolge von Herzrhythmusstörungen oder anderen Herzerkrankungen.
  • Zerebrovaskuläre Synkope: Durch Anzapfphänomene ("Steal-Syndrome") verursachte Minderdurchblutung des Gehirns.

Häufige Ursachen

Reflexsynkope

Eine häufige Art der Synkope bei Kindern ist die Reflexsynkope. Sie tritt bei Kleinkindern als sogenannter „Affektkrampf" auf, bei dem ein Schreck oder eine emotionale Belastung Auslöser sein kann. Affektkrämpfe können in drei Unterformen eingeteilt werden:

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  • Bei einer Form des Affektkrampfes führt heftiges Schreien zum Blauanlaufen (Zyanose) des Kindes mit vorübergehendem Atemstillstand und anschließender Bewusstlosigkeit.
  • Bei einer anderen Form bleibt das Schreien meist aus oder beschränkt sich auf einen kurzen Aufschrei. Das Kind wird blass, anschließend ohnmächtig und kann Krämpfe zeigen.
  • Zusätzlich gibt es auch Mischformen.

Bei größeren Kindern und Jugendlichen (meist 10-21 Jahren) werden Reflexsynkopen z. B. durch Schmerzen, den Anblick von Blut oder einen unerträglichen Geruch ausgelöst. In der Mehrzahl der Fälle ereignen sich Reflexsynkopen nach längerem Stehen. Sie kündigen sich meist durch Schwindelgefühle, Schwarzwerden vor den Augen, Augenflimmern, verschwommenes Sehen, Hitze- oder Kältegefühl, Schweißausbrüche oder Übelkeit an. Die betroffenen Kinder und Jugendlichen sacken dann üblicherweise zusammen. Die Bewusstlosigkeit hält nur kurz an. Beim Erwachen wissen die Kinder und Jugendlichen, wo sie sich befinden und erinnern sich in der Regel an den Beginn des Sturzes. Betroffene können sich allerdings noch mehrere Stunden abgeschlagen und unwohl fühlen. Situationssynkopen, die auch zu den Reflexsynkopen gezählt werden, treten z. B. beim Wasserlassen, Husten, Niesen oder Lachen auf.

Orthostatische Synkope

Ein anderer häufiger Grund für eine Synkope ist ein schneller Lagewechsel vom Liegen oder Sitzen zum Stehen: Steuert der Herzmuskel nicht sofort dagegen und pumpt verstärkt Blut, kann der Blutdruck plötzlich abfallen (orthostatische Hypotension, d. h. Blutdruckabfall durch Lagewechsel). Das Blut „versackt" in der unteren Körperhälfte. Dadurch wird das Gehirn einige Sekunden lang zu wenig mit Blut versorgt. Flüssigkeitsmangel kann das Auftreten von orthostatischen Synkopen begünstigen.

Seltene Ursachen

Kardiale Synkope

Herzerkrankungen, z. B. Herzrhythmusstörungen oder angeborene Herzfehler, können ebenfalls ursächlich für Synkopen sein. Kommt es infolge von körperlicher Anstrengung oder in Rückenlage zu einer Synkope, kann dies für eine kardiale Ursache sprechen.

Andere Ursachen für Bewusstlosigkeit bei Kindern

Abzugrenzen sind Synkopen von anderen Erkrankungen, bei denen es zur Bewusstlosigkeit kommt. Hierzu zählen neurologische Erkrankungen, z. B. die Epilepsie. Bei Stoffwechselerkrankungen kann ein zu niedriger Blutzucker (Hypoglykämie) oder eine Elektrolytstörung zu Bewusstlosigkeit führen. Psychische Erkrankungen wie Panikstörungen können mit einer Hyperventilation einhergehen, die zur Ohnmacht führt.

Differenzialdiagnose

Die Differenzierung zwischen Synkopen und anderen Ursachen für Bewusstseinsverlust ist entscheidend. Besonders wichtig ist die Abgrenzung zu epileptischen Anfällen, da beide Zustände mit Krämpfen einhergehen können.

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Konvulsive Synkope vs. Epileptischer Anfall

Potenziell jede Synkopen-Form kann infolge temporärer zerebraler Hypoxie initial oft einige krampfartige Entäußerungen zeigen. So wird aus einer Synkope rasch ein "V.a. Krampfanfall“, mit potenziellen Konsequenzen, wie umfangreicher neurologischer Diagnostik bis hin zu Fahrverboten bei V.a. Epilepsie.

Zur Differenzierung können folgende Punkte herangezogen werden:

  • Rasches Wachwerden nach Kollaps: Spricht eher für eine Synkope und gegen einen epileptischen Anfall (hier fast immer postiktale Phase).
  • Anwesende befragen!
  • "10-20 Regel": Weniger als 10 beobachtete "Zuckungen" sprechen für Synkope, mehr als 20 Zuckungen hochwahrscheinlich für Krampfanfall. Hier sind die Auskünfte der Zeugen sehr hilfreich.
  • Lateralerer Zungenbiss: Oft erwähnt, Evidenz recht eingeschränkt. Pragmatisch: Zungenbiss alleine ist für Differenzierung nicht hilfreich; lateraler Zungenbiss spricht (eher) für Krampfanfall.

Weitere Ursachen für Bewusstseinsverlust

Neben Synkopen und Epilepsie gibt es weitere Ursachen für plötzliche Bewusstlosigkeit:

  • Psychisch bedingte Pseudosynkopen: Ohnmacht aufgrund psychischer Überforderung oder Konversionsstörung.
  • Schlaganfall und andere gefäßbedingte Durchblutungsstörungen: Verstopftes oder geplatztes Gefäß im Gehirn.
  • Blutzuckerentgleisung bei Diabetes: Hypoglykämie (Unterzuckerung) oder diabetisches Koma.
  • Absencen bei Epilepsie: Kurze Ohnmachtsanfälle ohne Kreislaufzusammenbruch.

Wann sollte man ärztliche Hilfe suchen?

Nach einer erstmaligen Synkope, bei Synkopen aus unerklärlichen Gründen sowie bei Synkopen nach körperlicher Anstrengung, nach Herzrasen oder bei wiederkehrenden Synkopen sollte man zeitnah ärztliche Hilfe aufsuchen, um die Ursachen abzuklären. Bestehen Fieber, Atemnot, eine lang anhaltende Bewusstlosigkeit oder andere Symptome, sollten Kinder direkt durch den Notdienst, im Krankenhaus oder von niedergelassenen Kinder- oder Jugendärzt*innen untersucht werden.

Selbst wenn eine Synkope für gewöhnlich harmlos ist und/oder zumindest keinen Notfall darstellt - beim Umkippen passiert es leicht, dass der Betroffene gefährlich stürzt oder einen Unfall verursacht (etwa bei einer Ohnmacht beim Rad- oder Autofahren).

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Die wohl gefährlichste Variante stellt die kardiale Synkope dar. Die zugrunde liegenden Herzprobleme sind nämlich potenziell lebensbedrohlich. Das gilt besonders, wenn sie nicht rechtzeitig entdeckt und behandelt werden.

Tritt eine Synkope zusammen mit Schmerzen oder Druckgefühl in der Brust auf, ist sofort der Notarzt zu rufen. Möglicherweise handelt es sich um einen Herzinfarkt.

Auch bei einer Synkope in Verbindung mit blasser, kaltschweißiger Haut sowie bläulichen Lippen gehören Betroffene in die Notaufnahme. Die Symptome zeigen möglicherweise einen Schock und ernsten Sauerstoffmangel an.

Hält der Bewusstseinsverlust länger als 5 Minuten an, deutet das auf einen ernsthaften Zustand wie einen Schlaganfall hin und stellt einen medizinischen Notfall dar. In diesem Fall sollte man umgehend den Rettungsdienst alarmieren.

Diagnose

Die Ursache eines Ohnmachtsanfalls kann mithilfe der Krankengeschichte (Anamnese) und einer ärztlichen Untersuchung eingegrenzt werden. Teilweise reicht dies schon zur Diagnosestellung aus, da einige Synkopen charakteristische Merkmale zeigen.

Krankengeschichte (Anamnese)

Für die Abklärung einer Synkope ist die Krankengeschichte besonders wichtig. Sie kann helfen, die Synkope von einem epileptischen Anfall oder anderen Ursachen für die Bewusstlosigkeit abzugrenzen. Wichtig ist eine genaue Erhebung der Krankengeschichte und eine körperliche Untersuchung, die Hinweise auf die Ursache der Synkope geben.

Körperliche Untersuchung

Es wird eine allgemeine körperliche Untersuchung durchgeführt. Insbesondere werden Puls und Blutdruck gemessen und das Herz abgehört. Durch eine Blutdruckmessung beim Lagewechsel kann die Anpassung des Blutdrucks untersucht werden.

EKG (Elektrokardiogramm)

In der Regel wird ein EKG durchgeführt. In vielen Fällen sind das EKG und die oben aufgeführten Maßnahmen ausreichend, um eine Synkope abzuklären. Bei „echten Synkopen“ ist die Abklärung einer möglichen Herzkrankheit bzw. von Herzrhythmusstörungen notwendig. Hierzu kommen das EKG, das Langzeit-EKG (über mehrere Tage), die Echokardiographie und bei wiederholten Synkopen der implantierbare Ereignisrecorder zum Einsatz.

Blutuntersuchung

In manchen Fällen ist eine Blutuntersuchung erforderlich.

Weitere Untersuchungen

Besteht der Verdacht z. B. auf eine Herzerkrankung oder eine neurologische Erkrankung, werden weitere spezielle Untersuchungen durchgeführt. Bei Verdacht auf Herzrhythmusstörungen wird die Herzaktivität des Patienten mit einer Elektrokardiografie (EKG) einige Zeit über Monitor kontrolliert und überwacht. Eventuell sind weiterführende Untersuchungen notwendig - zum Beispiel ein Herzultraschall (Echokardiografie), um strukturelle Veränderungen am Herzen zu erkennen, oder ein Belastungs-EKG, also eine Elektrokardiografie bei körperlicher Anstrengung.

Besteht Verdacht auf eine Karotissinusstenose, ist eine sogenannte Karotissinusmassage bei der Diagnostik hilfreich. Dabei massiert der Arzt unter EKG-Kontrolle für jeweils zehn Sekunden die Rezeptorpunkte der Karotisarterien und beobachtet, wie das Herz-Kreislauf-System reagiert.

Risikostratifizierung

Die Risikostratifizierung hilft, gefährliche Synkopen zu erkennen und von harmlosen zu unterscheiden.

Niedrigrisiko-Synkope

Typische Low-Risk-Synkope = „PPP-Synkope“ (Low risk Position (Stehen), Provokation (Reiz), Prodromi (u.A. „Schwarzwerden“)).

Typische Niedrigrisiko-Zeichen:

  • "Klassische Prodromi": Schwitzen, Hitzegefühl, Übelkeit, Schwarzwerden vor Augen
  • Synkope im Stehen
  • Synkope nach Reiz/Provokation (Schmerz, sonst. unangenehmer Geruch/Geräusch…)
  • Getriggert: Husten, Defäkation, Miktion, Lachen, Schlucken, Niesen
  • Kopfrotation / Druck auf Karotissinus (Krawatte, Rasieren)
  • Während Mahlzeit
  • Nach (unauffälliger) EKG/BGA, Anamnese und bei beschwerdefreien Pat. → Entlassung möglich

Intermediär-Synkope/unklare Ursache

Individuelle Risikoabwägung mit Patient:in, weitere Abklärung stationär vs. ambulant

Hochrisiko-Synkope

V.a. kardiale Hochrisiko-Synkope → Stationäre Aufnahme, Monitor-/telemetrische Überwachung und falls verfügbar bzw. Expertise vorhanden frühzeitig fokussierte Echokardiografie (EF? Vitien?)

Synkope als Zeichen einer gefährlichen Differenzialdiagnose → kausale Therapie

CHESS-Kriterien

Nach San Francisco Syncope Rule (→ MDcalc); Hinweis auf gefährliche Differenzialdiagnose:

  • Congestive Heart Failure History (bekannte Herzerkrankung)
  • Hämoglobin <10g/dl bzw. Hämatokrit <30% (Anämie)
  • ESystole unter 90mmHg bei erster Messung in Notaufnahme (Hypotonie)
  • SShortness of Breath (Dyspnoe vor oder nach Synkope)

Hochrisiko-Kriterien nach ESC 2018

  • Auffällige Anamnese:
    • Synkope bei Belastung
    • Synkope im Liegen
    • Palpitationen, AP oder Dyspnoe direkt vor Synkope
    • Plötzlicher (Herz)tod in Familie
  • Auffälliges EKG:
    • Brugada-Zeichen
    • Ischämiezeichen (insb. Hochrisiko-EKG)
    • Bradykardie <40/min, Sinuspause >3s
    • AV-Block III°, AV-Block II° Typ 2 (PQ gleichbleibend, repetitiver QRS-Ausfall)
    • Wechselnder LSB/RSB
    • Ventrikuläre Tachykardie, schnelle supraventrikuläre Tachykardie
    • QTc lang (>460ms) oder kurz (≤340ms)
    • V.a. SM/ICD-Dysfunktion mit Pausen
    • (Neue) Blockbilder (LSB/RSB)
    • Hypertrophie-Zeichen
    • T-Negativierungen / Epsilon-Welle (Arrhythmogene rechtsventrikuläre Kardiomyopathie)
  • Auffällige Vorerkrankungen:
    • Bekannte KHK
    • Hochgradig red. LV-EF
    • Andere strukturelle Herzerkrankungen / ausgeprägte Vitien
  • Auffällige Untersuchung:
    • Unbekanntes (neues?) Systolikum
    • V.a. GI-Blutung

Risiko-EKG: Merkhilfe „WOBBLERR“

Der Algorithmus läuft von „links nach rechts“ im EKG - von P zu T. Zusätzlich nach Zeichen einer akuten Ischämie oder bedrohlichen Rhythmusstörung suchen.

  • WWPW (Deltawelle oder PQ <120ms)
  • OObstructed AV (AV-Block II° oder III°)
  • BBlock (bi-/trifaszikulärer Block, neuer LSB/RSB)
  • BLeft ventricular hypertrophy (linksventrikuläre Hypertrophie)
  • EEpsilon-Wave (bei arrhythmogener rechtsventrikulärer Kardiomyopathie ARVCM)
  • RRepolarisation abnormality (inbesondere Long-QT-Syndrom)
  • RRight heart strain (Zeichen der (akuten) Rechtsherzbelastung)

Therapie

Die langfristige Behandlung hängt von der Ursache der Ohnmacht ab. Liegt eine Grunderkrankung wie eine Herzrhythmusstörung vor, ist es wichtig, dass diese angemessen therapiert wird. Bei ansonsten gesunden Patienten, die zu vasovagalen oder orthostatischen Synkopen neigen, ist in der Regel keine langfristige spezifische Therapie erforderlich.

Die individuelle Behandlung einer diagnostizierten Synkope hängt von der genauen Ursache und der Schwere der zugrundeliegenden Erkrankung ab.

Prävention und Selbsthilfe

Bei einer drohenden Reflex- oder orthostatischen Synkope kann es helfen, die Position zu ändern, z. B. hinlegen oder aufsetzen. Es kann hilfreich sein, die Bein- und Gesäßmuskeln anzuspannen.

Eine ausreichende Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme, ausreichend Schlaf sowie Ausdauersport können vorbeugend wirken.

Um mögliche Auslöser herauszufinden und in Zukunft zu meiden, kann ein Synkopen-Tagebuch geführt werden.

Werden Synkopen durch Medikamente ausgelöst, sollte in einem ärztlichen Gespräch geklärt werden, ob es Alternativen gibt oder die Dosis verändert werden kann. Bei wiederholten Ohnmachtsanfällen können Medikamente, je nach Auslöser, bei der Vorbeugung unterstützen. Sie werden jedoch in der Regel erst eingesetzt, wenn andere Therapiemaßnahmen nicht greifen.

Erst, wenn feststeht, dass es sich um harmlose Synkopen handelt, können Sie diese Maßnahmen anwenden, um Ohnmachtsanfällen vorzubeugen:

  • Wenn Sie die Anzeichen für eine Ohnmacht - Benommenheit, Schwindel, seltsames Körpergefühl - an sich erleben, kann es helfen, für etwa 30 Sekunden die Hände aneinander zu drücken oder die Beine zu kreuzen. Dieser aktive Einsatz verschiedener Muskeln erhöht den Blutdruck und kann einen Ohnmachtsanfall abwenden.
  • Um einer Ohnmacht vorzubeugen, können Sie sich flach auf den Rücken legen und gegebenenfalls die Beine hochlagern.
  • Angepasste Stützstrumpfhosen oder Kompressionsbinden für den Bauch können den Blutdruck stabil halten und so einer Ohnmacht vorbeugen.
  • Wenn Sie unter Ohnmachtsanfällen nach dem Aufstehen leiden, sollten Sie das Hochkommen langsam angehen lassen. Trinken Sie noch im Bett ein Glas Wasser. Außerdem kann es helfen, mit einem leicht erhöhten Oberkörper zu schlafen. Ein Kissen, das den Kopf 20 bis 30 Zentimeter hochlagert, ist besonders für ältere Menschen wichtig. So können Ohnmacht, Stürze und Verletzungen verhindert werden.
  • Leiden Sie häufig unter Ohnmacht, meiden Sie Saunen sowie zu heiße Bäder und Duschen. Durch die Wärme kann es zu einem plötzlichen Blutdruckabfall kommen.
  • Achten Sie auf eine angemessene Trinkmenge in Absprache mit Ihrem Arzt. Nehmen Sie ausreichend Natriumchlorid in Form von Kochsalz zu sich - auch das in Absprache mit Ihrem Arzt.
  • Essen Sie über den Tag verteilt häufiger kleine Mahlzeiten.

Spezifische Therapien

  • Bei Synkopen, die durch eine Bradykardie (langsamer Herzschlag) verursacht werden, ist oft eine Herzschrittmacher-OP erforderlich.
  • Treten die Synkopen als Folge einer Tachykardie (schneller Herzschlag) auf, die das Leben der betroffenen Person gefährdet, werden häufig spezielle Medikamente zur Behandlung eingesetzt. In einigen Fällen jedoch wird eine Katheterablation im Herzen oder die Implantation eines Kardioverter-Defibrillators (ICD) notwendig, um die Rhythmusstörungen zu kontrollieren.
  • Liegt dem Auftreten der Synkopen eine schwerwiegende strukturelle Herzerkrankung zugrunde, beispielsweise eine verengte Aortenklappe oder ein Herztumor, ist oft eine Operation erforderlich.

Erste Hilfe

Wenn Sie bemerken, dass Ihr Kind droht, in Ohnmacht zu fallen, vermeiden Sie, wenn möglich, einen Sturz und legen Sie Ihr Kind flach auf den Rücken.

Überprüfen Sie während der Bewusstlosigkeit die Atmung, indem Sie Ihr Ohr über den Mund des Kindes halten und dabei in Richtung Brustkorb blicken: Sie können den Atemstrom somit hören, sehen (Brustkorb hebt und senkt sich) und fühlen. Bei einem Atemstillstand sollten Sie sofort mit der Wiederbelebung bei Jugendlichen/Erwachsenen) beginnen und den Notruf (112) alarmieren.

Atmet das Kind, versuchen Sie die Blutzufuhr zum Gehirn zu verbessern, indem Sie die Beine gestreckt anheben.

Lockern Sie einengende Kleidung und sorgen Sie für frische Luft.

SOS: Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Synkope

  • Prüfen, ob der Betroffene auf Ansprache reagiert.
  • Den Ohnmächtigen auf den Rücken legen und die Beine anheben. Das verbessert die Durchblutung.
  • Sind keine Atemgeräusche wahrnehmbar, sollten sofort Wiederbelebungsmaßnahmen vorgenommen werden: Mit der Herzdruckmassage beginnen und nach jeweils 30 Kompressionen zwei Beatmungen durchführen. Solange weitermachen, bis der Rettungsdienst eintrifft.
  • Erwacht der Betroffene aus der Bewusstlosigkeit, kann es sein, dass er noch verwirrt und verunsichert ist. Dann ist es hilfreich, mit ihm zu sprechen und ihn zu beruhigen.

Prognose

Die Prognose für Reflexsynkopen und orthostatische Synkopen ist sehr gut. Meist verschwinden die Synkopen im Verlauf von alleine, können aber auch wiederholt auftreten. Nur selten ist eine Therapie (z. B. durch Medikamente) erforderlich. Liegt eine kardiale Synkope vor, orientiert sich die Therapie an der zugrunde liegenden Herzerkrankung.

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